GPS-Triangle SLS auf dem Sonderlandeflugplatz Nortel bei Gruibingen am 20./21.08.2020

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Nach der langen Corona-bedingten Pause tat es gut, wieder live auf einem Wettbewerb gegeneinander zu fliegen. Nach den Wettbewerben in Eglisau und dem Freundschaftsfliegen in Colmar war dies die dritte Veranstaltung in diesem Jahr.

Erstmals in einem GPS-Wettbewerb flogen die Piloten Gernot Bruckmann sowie Mathias Paul und Pascal Heil (beide FW-Models) mit. Die beiden letztgenannten erschienen sogar mit einem eigenen Modell. Der Nimbus 4 nutzt als Verbindung der beiden Mittelteile "the Beam in the box"-Bauweise der legendären Eta. Die Leistungsfähigkeit sowie die Festigkeit des rund 8,5 m großen Nimbus 4 stellten beide im Wettbewerb und im Speedflug eindrücklich unter Beweis.
Der Wettbewerb startete regenbedingt leider erst gegen 11:00 Uhr am Donnerstag. Dadurch gestalteten sich zumindest der ersten Durchgang für alle Teilnehmer wenig spannend. Reines Abgleiten mit präzisem Abfliegen des Kurses bei maximal zulässiger Flächenbelastung von 115 gr/qdm war angesagt. Die besten Piloten flogen dabei Indizes unter 110%. Der Wind aus südlichen Richtungen verhinderte leider, dass der Hang zwischen den Wendepunkten 2 und 3 trug.

Mehr als 7 Dreiecke bei Florian in Gruppe A und 5 Dreiecke in Gruppe B bei Philipp waren allerdings nicht möglich. Bei Holger verhinderte ein Ausfall seiner beiden GPS-Systeme nach 3 Dreiecken während des Fliegens eine sehr gute Wertung.

Im Lauf des zweiten Durchgangs baute sich bereits schwache Thermik mit starken Abwindfeldern dazwischen auf. Mit einer hohen Flächenbelastung taten sich einige Teilnehmer beim Kurbeln richtig schwer. Daniel gewann Gruppe A mit 8 und Andreas die Gruppe B mit 6 Dreiecken.

Spannend wurde es im dritten Durchgang. In der Gruppe A hatten wir großflächige Thermik auf Zweidrittel des Kurses. Ich flog als Erster ein und war mit meinen 9 Dreiecken sehr glücklich. Holger startete später und konnte die Thermik länger nutzen. 14 Dreiecke war das Ergebnis. Andreas lag mit 13 Dreiecken knapp dahinter. In der Gruppe B war das Fliegen wieder zäh. Kleinere Thermikbärte mit geringen Steigwerten erschwerten das Vorwärtskommen. Erst knapp unterhalb des Höhenlimits von 650 m über Grund ging es passabel. Das Hinaufkommen war allerdings die große Herausforderung, die nicht viele Piloten meisterte. Philipp konnte mit seiner maximal ballastierten AN66 10 Dreiecke und Daniel mit seiner ASW17 8 Dreiecke erfliegen.

Die anspruchsvollen Thermikverhältnisse blieben uns auch im vierten Durchgang erhalten. In der Gruppe A hatten wir für die ersten 10 min großflächiges Steigen und mussten danach mühselig um das Oben bleiben kämpfen. Erst gegen Ende der Rahmenzeit wurde es wieder besser. Phillip flog mit 11 die meisten Dreiecke. Die koordinierte Landung von 4 Großseglern kurz hintereinander ist schon ein toller Anblick. Friedrich hatte dieses Mal völlig unbekannte Probleme beim Fliegen. Seine eigentlich neue Senderaufhängung ist an einem Riemen gerissen. Mit einer Notreparatur mit Klebeband im laufenden Flug durch die Helfer eines anderen Teams konnte er weiterfliegen. Der Sportsgeist steht bei uns an erster Stelle. In der Gruppe B war es leider auch nicht besser. Nur Andreas und Holger (7 Dreiecke) konnten die 30 min Rahmenzeit ausfliegen und waren rund 10 min alleine in der Luft.

Schlimmer geht immer. Im Durchgang 5 am späten Donnerstag Abend war leider wieder reines Abgleiten angesagt. In Gruppe A konnte Daniel und in Gruppe B Phillip mit jeweils 4 Dreiecke bei einer hohen Durchschnittsgeschwindigkeit den Gruppensieg erringen. Ein sehr guter Einflug (z.B. Phillip mit 490 m und 111 km/h), ein niedriger Index unter 110% sowie ein sehr gut eingestellten Modell helfen hier ungemein.

Der Tag ging mit leckeren Steaks und Beilagen auf der Terrasse des Fliegerheims zu Ende.

Der nächste Wettbewerbstag startete gegen 9:15 Uhr mit Durchgang 6. Der Wind blies schwach aus südwestlicher Richtung. Dadurch trug der Hang zwischen Wendepunkt 2 und 3 teilweise recht ordentlich. Die Piloten nutzten dies und flogen auch in geringer Höhe über die Bäume, um diesen Aufwind zu nutzen. Nichts für schwache Nerven, falls der Hangaufwind einmal ausbleiben sollte. Während der ganzen 4 Tage ist allerdings kein einziges Modell zu Bruch gegangen oder an diesen Bäumen hängen geblieben. Die Regeländerungen der vergangenen Jahre haben hier deutlich für Sicherheit und der Vermeidung von Zusammenstößen gesorgt. Die Gruppe A konnte Florian mit 5 und die Gruppe B Philipp mit ebenfalls 5 Dreiecken gewinnen. Gernot kam immer besser in Fahrt und er schaffte ebenfalls 5 Dreiecke

In Durchgang 7, Gruppe A drehte der Wind wieder auf Ost. Wieder reines Abgleiten. Daniel versuchte erfolglos sein Glück hinter dem Hangar, da nun dieser Hang ein wenig angeblasen werden könnte. Philipp und Gernot schafften 5 Dreiecke. Georg ist als letzter in der Luft, muss aber auf dem 5. Dreieck auf dem Weg zum Wendepunkt 3 wegen den Bäumen abbrechen.

In der Gruppe B setzte endlich Thermik weit außerhalb der Wendepunkte 1 und 3 ein. Der Wind dreht auf West. Insbesondere der Steinbruch bei Wendepunkt 3 rund 500 m außerhalb des Kurses trug ordentlich. Holger und Andreas nutzten dies souverän und flogen alleine fertig, während die bereits gelandeten Piloten am Boden zuschauen mussten. Nicht der frühe Vogel fängt den Wurm. Bei GPS-Triangle wird sehr oft ein später Start belohnt. In diesem Fall bei Beiden mit 7 Dreiecken.

Im Durchgang 8 hatten wir endlich stabilen Westwind. Einige Piloten konnten auch die 30 min Rahmenzeit voll ausfliegen. In Gruppe A schaffte Florian 10 und in Gruppe B Daniel 10 Dreiecke. Mit einem schnellen Platzüberflug von Daniel endet der 8. Durchgang gegen14.30 Uhr.

Phillip Kolb gewinnt vor Andreas Kunz und Daniel Aeberli die SLS-Klasse.

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Folgende Modelle wurden eingesetzt:
AN66 von Kolb
Arcus (Schambeck) von Thanner
ASW17 (FW-Models) von Köberlein
ASW17 S (Chocofly) von Kohler, Düttling (?)
ASW22 (Baudis, Schambeck) von Kunz, Hiemer
ASG 32 Eigenbau von Hufnagl
Diana 2 (Chocofly) von Aeberli
Nimbus 4 (FW-Models) von Heil und Paul
Perlan 2 (Logo-Team) von Schorb
Quintus E (Schambeck) von Schambeck, Genkinger, Kalberer, Westphal, Bruckmann
Quintus (Horky) von Winter, Ruhmer
 
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