Im Messebericht hier im Magazin habe ich den mini Uhu gesehen und wollte ihn gleich haben. Da er bei Graupner auch direkt lieferbar war, habe ich ihn mir auch gleich bestellt. Dazu als Zubehöhr eine "Vector Unit Extreme" (34003), einen mz-4 "Vector Controller" und den "Vector Unit Mount" (34001.50). Freitags bestellt, Dienstags geliefert, alles gut.
Gestern abend habe ich ihn zusammengebaut, was völlig problemlos ging. Bis auf die profilgefrästen Tragflächen und zwei Leisten für den Leitwerksträger sind alle Teile passgenau lasergeschnitten. Auch die Tragflächen passten prima, hier sind auch schon die passenden Schrägen für die V-Form in der Mitte und die Ohren passend gefräst. Einzig die beiden Leisten für den Leitwerksträger waren etwas zu lang, aber das ließ sich mit einer Japan-Säge am fertigen Flieger schnell korrigieren.
Heute dann der Erstflug (trotz leichtem nieselregen): Im Gleitflug fliegt er mit laut eingelaserter Markierung eingestelltem Schwerpunkt schon beim resten Versuch in einem ordentlichen Gleitflug geradeaus.
Also alles eitel Sonnenschein?
Leider nein.
Mein erstere, und größter Kritikpunkt ist die "Anleitung". Sie wird gerollt geliefert (eigentlich löblich), und besteht aus dem Bauplan, einer Teileliste und im wesentlicher folgender Anleitung:
Klebeanleitung
Der beiliegende UHU hart ist für alle erforderlichen Klebeverbindungen geeignet.
Metallteile, Trimmruderscharnier Nr.11 müssen jedoch angeschliffen werden
und es ist mindestens eine Trockenpause von 5 Stunden erforderlich.
Anleitung
Die Teile mit Stoßnadeln (No. 717) fixieren, bis der Klebstoff ausgehärtet ist,
mindestens 2 Stunden. Die Verstärkungsbänder (15) und (16) mit der Schere
ausschneiden und aufkleben. Die Rumpfkanten mit Schleifwerkzeug (21/22)
runden.
Modell im Schwerpunkt auswiegen
Die beiliegenden Trimmkugeln (17) in die vordere Trimmkammer einfüllen, bis
der Schwerpunkt stimmt. Der Schwerpunkt ist auf der Tragflächenauflage (8)
mit einem Dreieck markiert.
Das war's.
Hallo Graupner, das soll doch ein Model lfür den absoluten Anfänger sein, oder? Auch auf eurer Skala von Anfänger über Fortgeschrittene zu Profis ist die Markierung am linken Anschlag.
Ich frage mich ernsthaft, wie jemand, der noch nie vorher ein Flugmodell gebaut hat, damit klar kommen soll.
Zumal da so ein paar Punkte sind, wo etwas mehr Info durchaus hilfreich wäre. Z.B. hat das Modell anscheinend 2 Ballastkammern. Wieso? Braucht man die beide? (Da ich den ferngesteuert gebaut habe, und der Akku ja auch nach da vorne kommt, habe ich nur bei der vorderen die Öffnung gemacht. Hat auch so gereicht. Aber wie sieht das aus, wenn man den als Freiflugmodell baut und ggf. noch anmalt. Braucht man dann beide? Wäre gut, das vor dem Zusammenbau zu wissen.)
Und auch beim Seitenruder dürfte man für einen absoluten Neuling ruhig erwähnen, dass man die Vorderkante etwas anschrägen sollte, damit nachher überhaupt Ausschläge möglich sind.
Deshalb bitte, falls hier jemand von Graupner mitliest: Ergänzt doch bitte noch eine ordentliche, gerne auch reich bebilderte Schritt für Schritt Bauanleitung. Kleiner Tipp am Rande: die von Aeronaut gefallen mir da richtig gut. Damit kamen meine Kinder (damals 5 und 8) auf Anhieb klar. Mit dem mini Uhu hätten sie keine Chance gehabt.
Ähnlich geht es weiter mit dem "Vector Unit Mount". Das sind einfach nur 2 gelaserte Sperholzteile, die man noch aufeinander kleben muss. Ungeschickterweise muss man dann aber die Schrauben genau mittig in das fertige Teil schrauben. Wenn man da nicht richtig vorbohrt (oder zu ungeduldig ist), dann geht das natürlich direkt wieder an der Klebestelle auseinander. Außerdem ist das Teil unten drunter komplett gerade, so dass es nicht direkt auf die gerundete Tragfläche passt und erst noch entsprechend konkav ausgeschliffen werden muss.
Für einen Universalhalter für Bastler wäre das vielleicht noch OK, aber ich vermute einfach mal, dass die meisten den Halter mit dem mini Uhu verwenden werden. Und da wäre es mit Lasercut-Technik doch genauso problemlos möglich, den Vector-Unit-Mount direkt passend zum Tragflächenprofil auszulasern. Am besten gleich mit dem Richtigen Motorsturz. (Was ist eigentlich das Gegenteil von Motorsturz? Ich musste meinen mit ein paar Grad nach oben einbauen, damit er beim Gasgeben die Nase eher leich hoch statt runter nimmt).
Und dann ist da noch die Vector Unit. Hier war der Pusher-Prop montiert, allerding falschrum (vorne und hinten vertauscht), so dass er so nicht mit optimaler Effizienz hätte arbeiten können. Beim Umbau habe ich ihn dann gleich auf Zug-Prop umgebaut, weil das Akku-Kabel nur lang genug war, wenn es auf der linken Seite (auf der auch der Akku liegt) ist. Ich hätte natürlich auch das Servohorn um 180° drehen können, aber das ist wohl letztlich Geschmackssache. Auch hier: Eigentlich kein großes Problem, aber für den absoluten Anfänger nicht direkt ersichtlich.
Mal schauen, wie lange der Akku durch die Presspassung im Balsaholz gehalten wird. Ich habe mal vorsichtshalber gleich ein kleines Gummi drum gemacht.
Das obige ist bitte als konstruktive Kritik mit ernst gemeinten Verbesserungsvorschlägen zu verstehen, denn auch wenn ich jetzt 'ne Menge gemeckert habe, ich mag den kleinen Uhu trotzdem.
Denn fliegen tut er gut, mit etwas Motorsturz nach oben lässt er sich auch völlig unkritisch steuern.
Beste Grüße,
Lutz
P.S.: Ich weiß auch nicht so recht, in welchen Bereich ich den Bericht hier einstellen soll. Freiflug ist es ja nicht, da ich den mini Uhu mit Vector Unit gebaut habe. Aber ich fürchte, wenn ich den bei Elektroflug (oder gar Elektrosegler) reinstelle, dann finden ihn die Freiflieger nicht unbedingt, die sich ja vielleicht trotzdem dafür interessieren. Also Flugmodellbau allgemein. Sollte das ein Moderator hier anders sehen, bitte tut euch keinen Zwang an, und verschiebt den Thread dahin, wo er eurer Meinung nach am besten aufgehoben ist.
Gestern abend habe ich ihn zusammengebaut, was völlig problemlos ging. Bis auf die profilgefrästen Tragflächen und zwei Leisten für den Leitwerksträger sind alle Teile passgenau lasergeschnitten. Auch die Tragflächen passten prima, hier sind auch schon die passenden Schrägen für die V-Form in der Mitte und die Ohren passend gefräst. Einzig die beiden Leisten für den Leitwerksträger waren etwas zu lang, aber das ließ sich mit einer Japan-Säge am fertigen Flieger schnell korrigieren.
Heute dann der Erstflug (trotz leichtem nieselregen): Im Gleitflug fliegt er mit laut eingelaserter Markierung eingestelltem Schwerpunkt schon beim resten Versuch in einem ordentlichen Gleitflug geradeaus.
Also alles eitel Sonnenschein?
Leider nein.
Mein erstere, und größter Kritikpunkt ist die "Anleitung". Sie wird gerollt geliefert (eigentlich löblich), und besteht aus dem Bauplan, einer Teileliste und im wesentlicher folgender Anleitung:
Klebeanleitung
Der beiliegende UHU hart ist für alle erforderlichen Klebeverbindungen geeignet.
Metallteile, Trimmruderscharnier Nr.11 müssen jedoch angeschliffen werden
und es ist mindestens eine Trockenpause von 5 Stunden erforderlich.
Anleitung
Die Teile mit Stoßnadeln (No. 717) fixieren, bis der Klebstoff ausgehärtet ist,
mindestens 2 Stunden. Die Verstärkungsbänder (15) und (16) mit der Schere
ausschneiden und aufkleben. Die Rumpfkanten mit Schleifwerkzeug (21/22)
runden.
Modell im Schwerpunkt auswiegen
Die beiliegenden Trimmkugeln (17) in die vordere Trimmkammer einfüllen, bis
der Schwerpunkt stimmt. Der Schwerpunkt ist auf der Tragflächenauflage (8)
mit einem Dreieck markiert.
Das war's.
Hallo Graupner, das soll doch ein Model lfür den absoluten Anfänger sein, oder? Auch auf eurer Skala von Anfänger über Fortgeschrittene zu Profis ist die Markierung am linken Anschlag.
Ich frage mich ernsthaft, wie jemand, der noch nie vorher ein Flugmodell gebaut hat, damit klar kommen soll.
Zumal da so ein paar Punkte sind, wo etwas mehr Info durchaus hilfreich wäre. Z.B. hat das Modell anscheinend 2 Ballastkammern. Wieso? Braucht man die beide? (Da ich den ferngesteuert gebaut habe, und der Akku ja auch nach da vorne kommt, habe ich nur bei der vorderen die Öffnung gemacht. Hat auch so gereicht. Aber wie sieht das aus, wenn man den als Freiflugmodell baut und ggf. noch anmalt. Braucht man dann beide? Wäre gut, das vor dem Zusammenbau zu wissen.)
Und auch beim Seitenruder dürfte man für einen absoluten Neuling ruhig erwähnen, dass man die Vorderkante etwas anschrägen sollte, damit nachher überhaupt Ausschläge möglich sind.
Deshalb bitte, falls hier jemand von Graupner mitliest: Ergänzt doch bitte noch eine ordentliche, gerne auch reich bebilderte Schritt für Schritt Bauanleitung. Kleiner Tipp am Rande: die von Aeronaut gefallen mir da richtig gut. Damit kamen meine Kinder (damals 5 und 8) auf Anhieb klar. Mit dem mini Uhu hätten sie keine Chance gehabt.
Ähnlich geht es weiter mit dem "Vector Unit Mount". Das sind einfach nur 2 gelaserte Sperholzteile, die man noch aufeinander kleben muss. Ungeschickterweise muss man dann aber die Schrauben genau mittig in das fertige Teil schrauben. Wenn man da nicht richtig vorbohrt (oder zu ungeduldig ist), dann geht das natürlich direkt wieder an der Klebestelle auseinander. Außerdem ist das Teil unten drunter komplett gerade, so dass es nicht direkt auf die gerundete Tragfläche passt und erst noch entsprechend konkav ausgeschliffen werden muss.
Für einen Universalhalter für Bastler wäre das vielleicht noch OK, aber ich vermute einfach mal, dass die meisten den Halter mit dem mini Uhu verwenden werden. Und da wäre es mit Lasercut-Technik doch genauso problemlos möglich, den Vector-Unit-Mount direkt passend zum Tragflächenprofil auszulasern. Am besten gleich mit dem Richtigen Motorsturz. (Was ist eigentlich das Gegenteil von Motorsturz? Ich musste meinen mit ein paar Grad nach oben einbauen, damit er beim Gasgeben die Nase eher leich hoch statt runter nimmt).
Und dann ist da noch die Vector Unit. Hier war der Pusher-Prop montiert, allerding falschrum (vorne und hinten vertauscht), so dass er so nicht mit optimaler Effizienz hätte arbeiten können. Beim Umbau habe ich ihn dann gleich auf Zug-Prop umgebaut, weil das Akku-Kabel nur lang genug war, wenn es auf der linken Seite (auf der auch der Akku liegt) ist. Ich hätte natürlich auch das Servohorn um 180° drehen können, aber das ist wohl letztlich Geschmackssache. Auch hier: Eigentlich kein großes Problem, aber für den absoluten Anfänger nicht direkt ersichtlich.
Mal schauen, wie lange der Akku durch die Presspassung im Balsaholz gehalten wird. Ich habe mal vorsichtshalber gleich ein kleines Gummi drum gemacht.
Das obige ist bitte als konstruktive Kritik mit ernst gemeinten Verbesserungsvorschlägen zu verstehen, denn auch wenn ich jetzt 'ne Menge gemeckert habe, ich mag den kleinen Uhu trotzdem.
Denn fliegen tut er gut, mit etwas Motorsturz nach oben lässt er sich auch völlig unkritisch steuern.
Beste Grüße,
Lutz
P.S.: Ich weiß auch nicht so recht, in welchen Bereich ich den Bericht hier einstellen soll. Freiflug ist es ja nicht, da ich den mini Uhu mit Vector Unit gebaut habe. Aber ich fürchte, wenn ich den bei Elektroflug (oder gar Elektrosegler) reinstelle, dann finden ihn die Freiflieger nicht unbedingt, die sich ja vielleicht trotzdem dafür interessieren. Also Flugmodellbau allgemein. Sollte das ein Moderator hier anders sehen, bitte tut euch keinen Zwang an, und verschiebt den Thread dahin, wo er eurer Meinung nach am besten aufgehoben ist.