Graupner Mosquito fliegt schlecht

Gutentag!

Ich habe einen Mosquito Segler gekauft, von einen Modellbauer, der aus altergründe seine Sachen verkaufen muss, wegen umzug in's Alterheim.
"Akku rein und los" sagte er...
IMG_6892.JPG

Das Teil fliegt aber sehr slecht; am Hochstart geht es mühsam hoch, wobei ausbrechen nach links oder rechts kaum zu korririeren ist und de Segler öfters schon bei 30 m ausklinkt, was dan wieder mühsam ab zu fangen ist.
Ergebnis bis heute:
- Nase abgebrochen und wieder verleimt,
- Flügelspitze neu bekleidet wegen alte Brüche unter die Folie,
Vleugeltip.JPG

Wingtips.JPG

- Seitenteile der Rumpf verstärkt, weil ausgebrochen bei eine harte Landung,
- Seitenruder (einzelne schicht Balsa ohne bekleidung) abgebrochen kurz vor der Landung, wobei dann nichts mehr zu machen war.
Roerloos.JPG

- Höhenruder zerbröselt, auch 'nacktes' Balsa.
Hoogteroer.JPG

Zeichnung habe ich, hier is beim Bau hier und da etwas anderes gemacht...
IMG_6906.JPG


Die Flügel lassen sich sehr leicht tordieren (von Hand) die Folie zeigt dan Diagonalfalten.
Die weisse Folie fühlt sehr elastisch an und ist nich mehr 100% verklebt, beim abziehen des Klebebandes womit ich die Flügelhälfte fixiere, kommt die Folie mit hoch...

Was schlagt ihr vor?
- Folie abmachen, Verleimung kontrolieren, Tragflächen neu folieren?

So macht das Teil kein Spass.

Gruss, Jan.
 

Hägar

User
Der Mosquito ist m.E. schon von Haus aus nicht ohne Probleme.

Außerhalb der Flügelwurzel hat er keine D-Box, sondern nur eine obere Nasenbeplankung. Da ist es kein Wunder, dass der Flügel torsions-weich ist. Bei einem 2m-Amigo geht das noch durch. Aber bei 2,5m Spannweite finde ich das grenzwertig.

Die Folienbespannung trägt zur Torsionssteifigkeit praktisch nichts bei. Da hilft auch keine neue Folie. Eine neue Bespannung mit Seide oder Bespannvließ mag etwas helfen, löst das Problem aber nicht im Grundsatz.

Ohne es zu wissen tippe ich mal darauf, dass der fehlende Torsionswiderstand dazu geführt hat, dass die Flügel über die Jahre nicht eben geblieben sind. Vermutlich hast Du einen Verzug. Der könnte jedenfalls eine Erklärung für das kritische Verhalten am Seil sein.

Erster Punkt zur Prüfung also: Flügel ab auf ein ebenes Baubrett, um zu prüfen, ob ein Verzug vorhanden ist, und wie groß dieser ist. Danach kann man über weitere Maßnahmen nachdenken.

- Stefan
 
Die Flügel wurden/werden so aufbewahrt das die Unterseiten auf einander liegen und mit schwachen Gummis gehalten werden, zu sehen im dritten Bild, wo die Wurzeln auf einander liegen.
Wenn ich die Hälften zusammenstecke ist die gesammte Unterseite mehr oder weniger 'platt'.

@Eisvogel: Ne ordentliche Schränkung reinbügeln, wie macht man das?
Ich habe mal nachgelesen, die Flügelspitzen sollen vorne tiefer stehen als am Wurzel, oder?

Wie viel ist ordentlich?

Gruss, Jan.
 
Da stellt sich doch zunächst die Kardinalsfrage nach Hochstarthaken-Lage (zu weit hinten) und Schwerpunkt (zu weit hinten).
 

hholgi

User
Der Mosquito ist ein "Leichtwindsegler". Und auch nicht unbegingt ein Anfängergerät.
Das Seitenruder braucht ordentlich Ausschlag.

Wenn man ihn dann aber bei schwacher Thermik oder schwachem Hangwind einsetzt wird so manches High-End Gerät früher landen müssen :cool:

Den hab ich in meiner Jugend paar Jahre geflogen.

P.S. Und wie so oft bei den alten Graupner Fliegern: Schwerpunkt und Schränkung nach Bauplan, Ausschläge etwas mehr, ... dann fliegt das.
 

gerwi

User
wie?... und wie viel Schränkung?:-> meiner hatte ca. 2 cm am Flügelende , wenn man die Flächen an der Wurzel zusammen gehalten hat - also 1cm je Seite. Bei mir habe ich das noch mit Papier und Spannlack erreicht, indem ich die Fl., wie Du, beim Lackieren am Ende mit einem 2cm dicken Klotz zusammen gehalten habe (an der Wurzel 0!) Bei der Folie sollte das auch durch nachbügeln möglich sein, zumindest an der oberen Seite. Dann nimmst Du die Flächen auseinander und bügelst die Unterseiten nach...am besten dabei noch etwas einspannen.
Mein moskito flog hervorragend, auch bei ein wenig Wind - allerdings mit Elektroausrüstung und damit etwas schwerer.
 
Vielleicht verwindet sich die Fläche beim Hochstart aufgrund der relativ hohen Geschwindigkeit und fehlender Torosionsfestigkeit?
Ich habe vor ein paar Jahren einen Mosquito gebaut
1663917322795.png


und dabei oft in diesem Bericht nachgelesen.
Im #148 ist ein Foto bezgl. der Erhöung der Verdrehsteifigkeit mittels Verstärkungen im Beplankungsbereich. Das habe ich auch so übernommen.
1663916577005.png




Was die "ordentliche" Schränkung betrifft: bei Folienbespannung kannst du die Endleiste am Flächenende/Randbogen gefühlvoll 10 mm nach oben verdrehen und die entstehenden Falten oben und unten rausföhnen. Dann werden aus den 10 mm 5 mm Schränkung resultierne (also etwas mehr verdrehen, als gebraucht wird, weil die Fläche wieder etwas zurückdreht). Natürlich müssen später bei Flächenhälten gleich sein.

Die Leichtwind-Konstruktion ( ->hholgi) des Mosquito ist schon 50 Jahre alt und somit sind die Flugeigenschaften nicht mit heutigen brettsteifen Modellen zu vergleichen; nicht zuletzt wegen der 2-Achs-Steuerung. Das sollte man immer im Blick behalten.

übrigens: das Kugelgelenk am Seitenruderhorn lt. Bauplan ist wegen des Winkels der Anlenkung schon sinnvoll ;) .

Gruß
0IIi
 
Zuletzt bearbeitet:

Eisvogel

User
Was die "ordentliche" Schränkung betrifft: bei Folienbespannung kannst du die Endleiste am Flächenende/Randbogen gefühlvoll 10 mm nach oben verdrehen und die entstehenden Falten oben und unten rausföhnen. Dann werden aus den 10 mm 5 mm Schränkung resultierne (also etwas mehr verdrehen, als gebraucht wird, weil die Fläche wieder etwas zurückdreht).
5mm wird zu wenig sein.
Die alten Graupnerflieger hatten ziemlich viel Einstellwinkel. Ich würde es am Anfang mal mit 10mm versuchen.
Also ca. 20mm verdrehen, Folie glatt bügeln, mind. ne halbe Minute halten bis die Folie abgekühlt ist, dann sollte es ungefähr passen.

Zur Kontrolle die Flügel auf einen geraden Tisch legen, so daß die Wurzelrippe aufliegt und am Randbogen messen. Ggf. nachbügeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da stellt sich doch zunächst die Kardinalsfrage nach Hochstarthaken-Lage (zu weit hinten) und Schwerpunkt (zu weit hinten).
Schwerpunkt ist gemäss den Bauplan, bei den ersten Versuche sogar ein wenig weiter vorne, weil ich nicht wusste was zu erwarten. Hochstarthaken ist auch nach Bauplan.

Gruss, Jan.
 

gerwi

User
wenn Du ihn öfter fliegen willst, bau halt einen 28er Brushless mit Klapp-Prop. (10*6 - 12*6) ein und einen kleinen Regler..Sets gibt es ab 30€ (auch gute gebrauchte, ev. von einem Kollegen...)...Lipos hast Du ja ev. Mit einer Ladung fliegst Du locker 1h, ev. auf mehrere Starts verteilt->Spitze abschneiden, Sperrholzspant 2-3mm mit Uhu plus ankleben - Ausrichtung etwa wie im Plan.
 
Der Mosquito ist ein "Leichtwindsegler". Und auch nicht unbegingt ein Anfängergerät.
Das Seitenruder braucht ordentlich Ausschlag.
Wenn man ihn dann aber bei schwacher Thermik oder schwachem Hangwind einsetzt wird so manches High-End Gerät früher landen müssen.
Wo ich wohne (Sneek, Niederlande) ist Leichtwind eine Seltenheit, meisten muss ich mit 3-5 Bft rechnen, das geht mit meinen Albatross FX707S dreiachs Schaumsegler mit 120 cm Spannweite ganz gut, den Riser fliege ich bis 4Bft. Motormodelle ist den Wind egal, da muss ich nur bei den Landung aufpassen.
Thermik gibts ab und zu, vor allem wenn neben mein Feld die Acker grade gepflugt sind, dann ist es kaum zu übersehen, weiter orientiere ich mich an Vögel die kreisen, wobei ich öfters nich an den Thermik heran komme, wegen die Begrenzungen meines Feldes (Strassen den ich nicht überfliegen soll.)

Vorläufig ist Dauerregen angesagt und werde ich mich den Reparaturen widmen.

Gruss, Jan.
 
Zuletzt bearbeitet:
...oder ein gleichmäßiger ziehendes Hochstartgummi (Schlauch). Das zerrt nicht brutal beim Start, wodurch das Ausbrechen auch sanfter geschieht. Klar, der Riser mit seiner doppelten V-Form ist im Hochstart richtungsstabiler.
Ich benütze 22m Ø9 mm Latex Schlauch plus 100m Leine für den Riser, dabei ziehe ich soweit es geht.
Bei den Mosquito habe ich viel weniger Zug benützt.

Für die kleinere Modelle habe ich 30 m Ø6 mm Latex, das reicht für den 120 cm Span Albatross FX707S und meinen Pibros.
Wenn den Mosquito wieder flugfähig ist werde is den schwacheren 6 mm Gummi mal probieren.

Gruss, Jan.
 
Wenn Du ihn öfter fliegen willst, bau halt einen 28er Brushless mit Klapp-Prop. (10*6 - 12*6) ein und einen kleinen Regler..
Ich habe gerade einen STModells ASW-28 (2M) 'restauriert' und der hat einen Motor, das ist zum Starten zwar bequemer, aber mir macht das starten an der Leine eigenlich viel mehr spass, trotz Flüge im Minutenbereich...

Mit Motormodelle bin ich angefangen (Easystar klone, Delta's wie Falcon und AR-Wing, Flidl), aber die werden nur noch ganz wenig geflogen seit ich Leinenstart 'entdeckt' habe.

Gruss, Jan.
 
Ich finde es super, das Du Deinen Mosquito im Seilhochstart startest. Du wirst immer besser lernen, Thermik zu finden und zu nutzen. Mein Vorschlag wäre es, das Modell nochmals im Handstart einzustellen, bei nur leichtem (Gegen)wind auf einer Wiese. Es sollte einen geraden, gestreckten Gleitflug ohne Wellenbewegungen durchführen. Gegebenenfalls den Schwerpunkt verändern und die Flächen auf Verzug überprüfen. Wenn das in Ordnung ist, wäre ein verstellbarer Hochstarthaken super. Oder einfach mehrere Haken voreinander. Verlege mal den Hochstarthaken soweit nach vorne, bis das Modell ohne auszubrechen startet, auch wenn es nicht steil nach oben steigt und nicht soviel Höhe gewinnt. Dann den Haken Stück für Stück langsam nach hinten stellen und dadurch die Hakenposition bestimmen bei dem das Modell steil aber ohne auszubrechen startet. Langsam ausklinken, oder warten bis er von selbst ausklingt. Bei starkem Wind kann es sein, das man den Haken wieder ein Stück nach vorn, Richtung Nase bewegen muss, um das Modell nicht zu überlasten. Du kannst zudem versuchen, die Seitenruderwirkung zu verbessern, in dem Du den Spalt zwischen Ruder und Flosse mit Klebeband oder mit Silikon verschließt. Die Ruderspalte sind arg groß bei Deinem Modell.

Gruß,
Michael
 
Du kannst zudem versuchen, die Seitenruderwirkung zu verbessern, in dem Du den Spalt zwischen Ruder und Flosse mit Klebeband oder mit Silikon verschließt. Die Ruderspalte sind arg groß bei Deinem Modell.
Michael
Hallo Michael,

Da ich das Seiten- und Höhenruder sowieso reparieren/ersetzen muss, werde ich den Spalt gleich so schmal wie möglich gestalten, da hat sich der Vorbesitzer wenig Gedanken darüber gemacht, ausser das Seitenruder um über 100% zu vergrössern.

Gruss, Jan.
 
Auf dem Bild oben ist der Gabelkopf vom Seitenruder nicht richtig zusammengebracht.
Wenn du mit zuwenig Gummizug gestartet bist, war der Mosquito zu langsam und ist wohl deshalb ausgebrochen, bzw. nur am Seil rum getaumelt. So erreichst du auch keine Höhe.
Der Hochstarthakem sollte etwa 15 Grad vor dem Schwerpunkt sitzen, s. WIKI.
Gruss hans
 
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