Grunau Baby IIb Maßstab 1:20

MaGlas

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Guten Abend,

ich wollte euch mein erstes Modellbau-Projekt vorstellen, eine Grunau Baby im Maßstab von 1:20.
Als Bauplan habe ich als Basis den Plan von Karl-Heinz Denzin auf der Webseite "Outerzone" für eine Nachbildung im Maßstab 1/6 übernommen und so weit vereinfacht, dass diese für meine Mini-Nachbildung noch ausreicht aber nicht zu kompliziert wird.
Ich bin nun an den Punkt angelangt, dass der Rumpf ein letztes Mal mit 400er Schleifpapier bearbeitet wird und danach mit Porenfüller gestrichen wird.
Als nächstes muss ich ein Trimmgewicht in den rechten Flügel einbauen, da der Flügel immer nach links abfällt und zu Letzt das Ganze mit Japanpapier bespannen.
Hier erstmal ein paar Bilder:
2022-09-26 22.19.09.jpg

2022-09-26 22.19.26.jpg

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Wie ihr auf dem letzten Bild sehen könnt, habe ich hinter dem Cockpit-Ausschnitt einen Buchenholzstab eingesetzt, um den Flügel mit einen Gummi zu fixieren.
Der Flügel sitzt an sich schon recht stramm in seinem Ausschnitt:
2022-09-26 22.53.44.jpg

Sollte ich weiter hinten nochmal einen Buchenholzstab einsetzen? Ich würde es gerne vermeiden, da dass die Optik etwas ruiniert. Ich kann die Grunau problemlos an den Flügeln hochhalten und schütteln, ohne dass sich der Flügel löst. Was denkt ihr?
Des Weiteren hätte ich noch Fragen zur Bespannung. sollte ich das Japanpapier vorher auf einem Rahmen schrumpfen lassen? In einer Anleitung auf Youtube hat das einer bei Minimodellen empfohlen um verziehen zu vermeiden. Da bei mir aber der größte Teil beplankt ist, hoffe ich mal dass das halten sollte.
Wo sollte bei der Grunau Baby der Schwerpunkt liegen? Auf den Plan ist eine Makierung mit dem Buchstaben B und ein Pfeil davor:
Grunau.jpg

ist das die Schwerpunktangabe?
Desweiteren ist mir das Profil des Flügels nicht ganz so gelungen wie im Plan angegeben. Wie ihr sehen könnt, sollte eigentlich der Flügel am Ende weiter abfallen, bei mir bildet der Flügel auf der unteren Seiten eher eine gerade. Ich habs Mal in den Plan oben eingezeichnet. Sollte ich dann den Flügel vorne noch um einen Millimeter höher setzen, damit er steiler ist?
Es gibt noch das Problem mit der Cockpitscheibe. Wie schneidet ihr diese aus, ich würde ja eine Nagelschere nehmen für die Rundung. Wie bekommt ihr das Ganze in Form? Unter Spannung die Scheibe einzukleben wird wohl schwer. Benötige ich sowas wie ein Heißluftföhn, um der platten Scheibe die Rundung zu geben?

Der Segler ist im jetzigem Zustand bei ca. 70g angekommen. Wahrscheinlich viel zu schwer, bei den ganzen viel leichter ausgeführten Micro Glidern die ich sonst so im Netzt finde. Bei nur 68cm Spannweite. Bin gespannt ob Das im geringsten fliegen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wunderschön! Ich wünsch Dir, dass sie fliegt, hab aber Bedenken, was die Re Zahlen bei dem schmalen Randbogen sagen.
Ein Freund von mir hat damals die Moazagotl nach verkleinertem FMT Plan gebaut. Auch ein wunderschönes Modell aber leider nicht fliegbar.

Ich drück Dir die Daumen!!!
 

PeG

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Sehr schön das Flugzeug aus den Kindertagen des Segelflugs und das du es so baust. Ich hab es hier, allerdings noch etwas kleiner und es fliegt leider nur auf dem Sockel 😅
 

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Berrie

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Tolles modell! Da Ich seit ca. 18 jahre auch Grunau Baby modelle fliege (3mtr nach plan und 6mtr Black horse) habe ich mich ein kleines silberen modell bauen lassen.


llyWgh.jpg


Ich frohe mich auf deine flug erfahrung mit der kleine!
 

v.p.

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Hey,
Erstmal, ein wirklich schöner Nachbau.
Die Rundhölzer für die Gummiringe würde ich persönlich eher durch eine Flächenverschraubung mit M 2 oder M 2,5 ersetzen. Wäre etwas schade um die Optik.

Meine Erfahrungen mit den kleineren Fliegern haben eigentlich bis jetzt immer gezeigt, dass der Onkel Reynolds nicht der Alleinherrscher in der Aerodynamik ist.

Schau bei dem Grunau Baby, dass die EWD eher klein ist <1°.
Schwerpunkt sieht nach dem pfeil im Plan garnicht so schlecht aus. Sollte für die ersten Flüge sicher passen.
Die 70g+ sollten nicht das Thema sein.


Beste Grüße
Max v.P.
 

MaGlas

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Hallo danke für die ganzen netten Rückmeldungen.
@PeG schicke Miniatur, ist der Rumpf, samt Landekufe aus einem einzigen Stück geschnitzt?
@Berrie dein angehängtes Bild wird nicht angezeigt
@v.p. ich werde mal noch mit Neodym Magneten experimentieren um die Rundhölzer zu ersetzen. Mir macht es nur sorgen, dass der Querruderservo dann direkt zwischen den Magneten sitzt. Hat jemand Erfahrung gemacht mit Neodym Magneten an einem Servo?
Womit klebt ihr die Magneten auf Balsa?
Wie messt ihr die EWD mit einfachen Mitteln? Einfach ein Foto von der Seite machen und mit Paint die Linien verlängern und den Winkel bestimmen?
 

v.p.

User
Hey,
EWD messen ist noch viel einfacher.
Legst das riesen Modell auf eine GRADE Unterlage, Z.b. Küchenarbeitsplatte, unterbaust am Rumpf, bis die Profilsehne an der Nasenleiste und an der endleiste genau den gleichen Abstand zur Arbeitsplatte hat. Dann misst du am HLW die Differenz zwischen dem Abstand von Arbeitsplatte zu Nasenleiste und Arbeitsplatte zu endleiste. Den Winkel kann man errechnen, oder wenn die Formel grade nicht im Kopf rumschwirrt, zeichnest du dir die Abstände einfach auf ein Blatt Papier und misst den Winkel mit einem Geodreieck 😉

Magnete... Sollten das Servo nicht jucken, zur Not häng Mal ein Servo an nen Empfänger und Leg nen Magneten drauf 😁
Einkleben mit Sekundenkleber oder 5-min Epoxi. Vorher abschleifen
 

PeG

User
@PeG schicke Miniatur, ist der Rumpf, samt Landekufe aus einem einzigen Stück geschnitzt?
Nein, die Kufe ist mit 2 kleinen Holzklötzchen wie die Dämpfungselemente beim Original an den Rumpf angeleimt. Hier noch ein Detailbild worauf die Machart der Flügel zu erkennen ist. Am Boden des Sockels ist etwas über den Hersteller zu lesen. Ein min. genauso altes Stück wie das Original.
20220927_174521.jpg
20220927_174433.jpg
 

MaGlas

User
So die Rundstäbe sind entfernt. Ich habe nun der Länge nach Neodymmagnete eingeklebt:
2022-09-29 23.05.11.jpg

Ich habe den Servo getestet und der läuft trotz der ganzen Magneten einwandfrei.
Die Magnete haben berechnet eine Anziehungskraft von ca. 350g. Bin gespannt ob das ausreichen wird.
Ich kann problemlos den Segler am Flügel nehmen und herumwedeln, ohne das der Rumpf abfällt.
Wenn ich aber den Flieger hochwerfe und an den Tragflächen im Fall auffange, fällt fast immer der Rumpf ab.

Die EWD ist laut Berechnung bei 1,88° (wobei ja nur 1mm Messunterschied schon riesige Veränderungen am Ergebnis bewirken)
und laut Zeichnung bei ca. 1,0 - 1,5°
 

Wilf

User
Auf den Plan ist eine Makierung mit dem Buchstaben B und ein Pfeil davor:
...
ist das die Schwerpunktangabe?
"B-B" markiert die Schnittebene für die Schnittzeichnung "B" und hat mit dem Schwerpunkt nichts zu tun.
Der Pfitschipfeil bezeichnet vermutlich den Schwerpunkt.

Die Magnete haben berechnet eine Anziehungskraft von ca. 350g. Bin gespannt ob das ausreichen wird.
Das hängt von der Rumpfmasse ab: Bei einer Rumpfmasse von z.B. 200 g kannst du dir ein Lastvielfaches von 350/200 = 1,75 erlauben.
Damit lassen sich Kreise mit Querneigungen von 30° noch gut fliegen. Bei einer Steilkurve mit 60° Querneigung (Lastvielfaches = 2) wird regelmäßig der Rumpf abgeworfen.
 

MaGlas

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Nach einer längeren Pause, habe ich nun an dem Projekt weitergearbeitet.
Gestern hatte ich allen Teilen den Letzten Schliff gegeben und 3-Mal mit Porenfüller gestrichen.
Was auch eine sehr schöne glänzende Oberfläche ergeben hat:
2022-10-23 13.24.00.jpg

Ich habe mich dann gleich noch Abends daran gesetzt die Tragflächen zu bespannen, damit diese über Nacht trockenen können.
Hier beginnt aber nun das Desaster. An sich hat es eigenlich alle Problemlos geklappt, ich habe mich mit dem Bespannen an
Anleitungen auf Youtube gehalten, nachdenen man die Nasenleiste und Kante der Endleiste mit einem Uhu-Klebestift bestreicht, dass
zurechtgeschnittene Stück Papier auflegt und zurechtzieht und dann an den Kanten eine 1:1 Verdünnung aus Holzleim und Wasser mit einem Pinsel einstreicht.
Nachdem dass erledigt war auf der Unter- und Oberseite den Rest des Papieres mit Rasierklinge entfernt und nach ein paar Stunden trockenen eine stärkere Verdünnung aus Eze-Dope und Wasser mit einem Pinsel auf die Tragfläche gestrichen.
Sobald das Papier nass war, haben sich etliche Falten gebildet, obwohl ich dass Ganze zuvor komplett Faltenfrei hatte, und da die Kanten des Papiers ja festgeklebt waren und es auch keinen Überstand mehr gab, konnte ich auch nichtmehr das Papier weiter straffen.
Ich habe mir gedacht, dass Papier wird über Nacht beim Trockenen weiter eingehen und die Falten verschwinden. Was zum größten Teil auch passiert ist.
Doch schön ist das Ergebniss überhaupt nicht:
2022-10-23 13.23.31.jpg

Auf der Oberseite haben sich diese Falten gebildet. Ich habe danach nochmals die Tragfläche mit Eze-Dope gestrichen. Verschwunden sind diese aber nicht.
Desweiteren sind überall diese weißen Flecken zu sehen:
2022-10-23 13.23.42.jpg

Ich vermute mal dass das der Kleber ist?
Das Bespannpapier ist ja im fertigen Zustand eher durchsichtig als Weiß.
Ich wollte der Grunau Baby diesen "Anstrich" geben:
am2083_2.jpg

Sollte ich dann das Papier dann mit Kunstharzlack aus der Sprühdose beschichten?
Dann wären ja diese ganzen weißen Flecken nicht ganz so schlimm.
Nur ist da dann noch das Problem mit den Falten.
Gibt es noch eine Möglichkeit das Ganze zu retten?
Wenn nicht, wie bekomme ich das Papier am besten wieder aber?
Und wie mache ich es richtig, damit es nicht so aussieht wie ein Kindergarten-Bastelprojekt?
 

MaGlas

User
Ich habe die unschöne Bespannung entfernt, alles wieder abgeschliffen und mit Porenfüller behandelt.
Danach erstmal einen Proberahmen gebaut, um den Umgang mit dem EasyDope Spannlack zu üben.
In den ganzen Videos zu EasyDope sieht das ganze ja immer extrem einfach aus. Aber in wirklichkeit steck da eine halbe Wissenschaft dahinter.
Falls jemand mit dem Zeug arbeiten will, empfehle ich erstmal den kompletten Beitrag in dem Forum durchzulesen:
Jedenfalls nach einigen Versuchen hatte ich es halbwegs rausgehabt brauchbare Ergebnisse damit zu erzielen.
Ich habe aber bisher nur die Kleinteile bespannt:
20230215_182135.jpg

Vielleicht mache ich das aber alles nochmals neu, da ich noch nicht 100%ig zufrieden mit den Übergängen zwischen der Bespannung an der ober und unterseite bin (und den Rundungen/Kanten):
20230215_182155.jpg

Jetzt wo ich einige andere Projekte endlich abgeschlossen habe, werde ich hoffendlich in den nächsten Wochen wieder daran weiterwerkeln.
 

MaGlas

User
Ich bin jetzt endlich mit der Bespannung fertig. Ich weis nicht wie oft ich das Ding inzwischen ab- und wieder neu bespannt habe. Jetzt bin ich aber einigermaßen zufrieden damit. Eigentlich wollte ich noch ein paar rote Verzierungen aufbringen.
Aber mit diesem 16g roten Japico Mist kann man echt nicht arbeiten. (andere Alternativen für rotes Bespannpapier konnte ich nicht finden)
Das weiße Bespannpapier hat eine Gewichtung von 21g und man hat 0 Probleme, dass irgendetwas selbst im nassen Zustand reißt. Aber das 16g Zeugs zerfällt einem bei einer Berührung, färbt ab und man kann gleich wieder neu bespannen ;)

Hier Bilder zum Endprodukt:
Grunau1.jpg

Grunau2.jpg

Grunau3.jpg

Grunau4.jpg

Leider wird aus der Idee das Ganze als ein RC-Flugzeug zu fliegen nichts.
Alle verbauten Servos sind zu schwach um die Ruder anzusteuern. Ich glaube es ist sogar einer beim Testen durchgebrannt.
Wenn also nicht zu fällig jemand einen Servo in diesem extremem Mini Maß/Gewicht mit mindestens der doppelten Leistung kennt, muss ich dass mit dem RC aufgeben. Oder würdet ihr mir empfehlen alles an Elektronik auszubauen, die Schaniere zu versteifen und ein Freiflug-Modell daraus zu machen? Hat jemand Erfahrung mit Bungee-start bei so kleinen Modellgleitern?

Ich habe mal erste Flugversuche gemacht, indem ich den Segler über den Raum auf mein Bett geworfen habe. Er scheint sogar etwas zu gleiten. Wenn auch etwas kopflastig. Kann aber auch sein dass ich zu schwach geworfen habe und die Geschwindigkeit zu niedrig war.
Vielleicht mache ich mal ein Versuch im Freien. Ich denke mal sowas testet man am besten auf einer ungeschnittenen Wiese?
 

v.p.

User
Hey,
Wie hast du denn die Anlenkung ausgeführt? Ich habe die Servos in einigen Modellen verbaut. Ohne Auffälligkeiten.
Im 70g DLG an 1s und in einem 250g Hotliner am Pendel-HLW und in einen 250g Speedmodell (~300km/h) auf allen Rudern.
Alles ohne Probleme.
Allerdings bedarf es absolut leichtgängiger anlenkungen/scharniere und sauberen Hebelverhältnissen.
Der maximal mögliche Servoweg sollte für den maximal nötigen Ruderausschlag benutzt werden, sonst kommt am Ruder nicht mehr viel Kraft an.

Beste Grüße
Max v.P.
 

moeman

User
Servus, was hast du denn für Servos verbaut? Der Flieger ist doch cool, der will fliegen. Denke, dass er eher flott unterwegs sein wird, da kann ein hohes Gras für die ersten Flüge ganz gut sein. Merk dir aber die Landestelle, damit du ihn wieder findest! ;)
Noch ne Frage zu der Ruder Anlenkung. Bist du sicher, dass die Anlenkungen leichtgängig laufen?
Viele Grüße - Gerhard
 

MaGlas

User
Verbaut sind die "Mikro-Servo S18JST " (Maße (LxBxH): 16,6x13,5x6 mm)
Ich vermute, dass folgendes das Problem ist:
Die Anlenkung von Servo zu Ruder erfolgt über ein 0,8mm Draht. Für diesen Draht habe ich eine Plastikröhre (Innendurchmesser 0,9mm) verlegt, durch die der Draht durchgezogen wird. Leider macht diese Röhre eine kleine Biegung durch den Rumpf, das reicht wahrscheinlich schon aus für den Wiederstand. Entfernen kann ich dieses Plastikrohr aber nichtmehr, da ich nichtmehr dran komme.

Auch habe ich die Ruderschaniere ziemlich tief in die Ruder gedrückt (damit der Abstand zwischen Leitwerk und Ruder nicht zu groß ist), wodurch auchnoch etwas Reibung hinzukommt.

Kennt jemand einen stärkeren Servo, der maximal 1mm größer in den Maßen ist? Wie gesagt, einer ist eh schon durchgebrannt.
 

moeman

User
Hmmm, mit stärkeren Servos in dieser Größe bin ich am Ende meiner Weisheit. Ich würde , wenn ich deiner Situation wäre, versuchen, die Ruderscharniere zahnarztmäßig zu entfernen und durch Tesa Scharniere zu ersetzen. Dann den 0,8er Draht durch 0,6er ersetzen und am Ende einen 0,8er oder 1mm anstückeln. Wenn das nicht geht, eine Seilanlenkung nach DLG Manier rein und die Rohre vergessen.
Wenn du versuchst, die Ruder mit mehr Kraft zu bewegen, bekommst du uU Schwierigkeiten mit Rückstellgenauigkeit. Würde ich eher versuchen zu vermeiden.
Ich hatte bei bei einem Bausatzmodell auch schon Probleme mit Drahtanlenkungen im Plastikrohr. Grund war damals vermutlich ein wenig Korrosion am Draht. Konnte das dann mit Anschleifen der Drähte entschärfen. Hat keinen Spaß gemacht.
Gruß - Gerhard
 

v.p.

User
Alternativen... Es gab Mal das HK5330 von Turnigy. Graupner hatte das Mal in schwarz unter anderem Namen.
 
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