Grundlegende Fragen zu Schleppen mit E-Schlepper

Ich möchte gerne das Schleppen erlernen und dies nicht gleich mit eher preisgünstigen Fliegern falls mal was kaputt geht. Anfangs habe ich mit der der kleinen MPX FunCub geliebäugelt, dachte mir aber ich möchte lieber was größers vorne zum Schleppen haben und habe mich für eine:
Eflite Cessna 150 mit 6S und 535kV Motor und 60 A Regler entschieden.

Gestern haben mich Kollegen am Platz fliegen sehen und mir die ersten Tipps gegeben.
Das Model wäre von der Motordrehzahl zu hoch mit ca. 11000 u/min und entwickelt zu wenig zu mit dem Propeller.
Ich sollte wohl eher einen Motor mit 9000 u/min verwenden und am besten eine 3Blatt Luftschraube.
Die Schleppkupplung muss am Rumpf so montiert werden dass man vom Spinner aus die richtige Position am Rumpf ausmisst.
Die Schleppkupplung sollte aus Sicherheitsgründen ein 20kg Servo haben.
Um das Seitenruder sollte ich mir oben Bügel montieren, dass sich das Seil nicht verhängt.

Puuhh, ganz schön viel.
Was sagt ihr dazu, und kann mir Tipps geben. Ggf. Fliegt einer ja die Cessna und nimmt diese zum Schleppen her?
Ziel wäre 3 - 3,5 kg zu ziehen.

Danke für eure Meinung.
 
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Börny

User
Die Schleppkupplung muss am Rumpf so montiert werden dass man vom Spinner aus die richtige Position am Rumpf ausmisst.
Die Schleppkupplung sollte aus Sicherheitsgründen ein 20kg Servo haben.
...das sind ja mal Expertentipps, wie man sie in RC-Network nicht besser bekommen kann :D . Wo die Schleppkupplung hin kommt, kannst Du >>hier<< sehen. Mit dem Spinner hat der Einbauort nichts zu tun. Ein handelsübliches Standardservo, Beispielsweise vom Typ HS645MG ist mit Sicherheit ausreichend. Aber es wird ja gerne mal mit Kanonen auf Spatzen geschossen...;) . Und schau Dir diesen >>Bericht<< aus der AUFWIND an.
 

onki

User
Hallo,

ich fliege die FunCub XL zum gelegentlichen Schleppen und hab damit schon einen 6,5kg Brocken hochgezogen. Da ginge aber noch mehr.
Eine 5kg Alpina ohne Fahrwerk und Startwagen kann man damit sehr bequem schleppen.
Die Schleppkupplung hab ich etwas nach hinten verlegt, die genannten Verspannungen am Leitwerk hat die Funcub XL ja schon serienmäßig.
In der FCXL nutze ich ausschließlich 17mm Servos (Corona DS 339 HV; ca. 5kgcm). Das ist völlig ausreichend für die angestrebte Modellgröße / Gewicht. Hier wird gerne maßlos übertrieben. Man sollte die Kupplung halt eng am Servo einhängen um die Kraft nutzen zu können. Es wird ja nur etwa 10mm Weg benötigt.
Drehzahlmäßig komme ich so auf max. 8500 U/min

Zu der Cessna kann ich leider nix sagen. Hab eine Speckdrum-Allergie.

Deine Kollegen fliegen sicher irgendwelche Frisch-Wilgas zum Schleppen oder sowas in der Klasse. Da lass ich mir ein 20 kgcm Servo ja noch gefallen, weil die Kundschaft hinten dran auch entsprechend potent ist.
Einen Schaumflieger mit einem 20kgcm Servo auszustatten ist schon etwas krank.
 
Zuletzt bearbeitet:
...aus der AUFWIND: "Nur für die vorinstallierte Schleppkupplung auf dem Rumpf-rücken ist noch ein kleines 13-mm-Servo notwendig." Da reicht also ein HS85MG.
Vielen Dank erstmal für die vielen Links, da hab ich ja mal was zum Lesen. Der Kollege meinte mit dem Spinner/ Motorachse nach hinten verlängern,.....hab das ehrlich nicht ganz verstanden. Werd ihn nochmal fragen. Bzgl. der 20kg ging es im Notfall, dass im Gespann schnell mal enorme Kräfte auftreten wo das Servo den Stift noch ziehen können muss..
 
Hallo,

ich fliege die FunCub XL zum schleppen und hab damit schon einen 6,5kg Brocken hochgezogen. Da ginge aber noch mehr.
Eine 5kg Alpina ohne Fahrwerk und Startwagen kann man damit sehr bequem schleppen.
Die Schleppkupplung hab ich etwas nach hinten verlegt, die genannten Verspannungen am Leitwerk hat die Funcub XL ja schon serienmäßig.
In der FCXL nutze ich ausschließlich 17mm Servos (Corona DS 339 HV; ca. 5kgcm). Das ist völlig ausreichend für die angestrebte Modellgröße / Gewicht. Hier wird gerne maßlos übertrieben. Man sollte die Kupplung halt eng am Servo einhängen um die Kraft nutzen zu können. Es wird ja nur etwa 10mm Weg benötigt.
Drehzahlmäßig komme ich so auf max. 8500 U/min

Zu der Cessna kann ich leider nix sagen. Hab eine Speckdrum-Allergie.
8.500 Umdrehungen würden ja passen. Was hast du für eine Luftschraube drauf?
Man hat mir vorgerechnet 3,5 V durchschnittsV x 6 Zellen=21 x 535 kv= 11200 U/min
 

onki

User
Du möchtest ein 3,5kg Modell schleppen. Wie sollen da Kräfte auftreten, die ein solches brachiales Servo rechtfertigen können?
Deine Berater sollten die Physik-Grundlagen nochmal verinnerlichen.

Gut - es gibt Mechanik-Experten, die bauen da ein 25kgcm Servo ein und nehmen einen 5cm Hebel, weil der gerade verfügbar war.
Dabei wundern sie sich, warum sie 20% Dual-Rate auf der Schleppkupplung programmieren müssen. Ist nicht so, als das ich dies nicht so in ähnlicher Form selber gesehen hab.

Die Dimensionierung der Servos (auch der Schleppkupplung) richtet sich nach den Anforderungen. Und die sind bei dir ausgesprochen gering.

Die FCXL fliege ich mit einem 16x10 Propeller. Hab einen 430KV Antrieb vom Hobbyking drin an 6s.
 
Zuletzt bearbeitet:

Börny

User
Man hat mir vorgerechnet...
...ich sag's ja: Lauter Experten und Kapazitäten :D . Leider haben selbige bei ihren Berechnungen die Luftschraube vergessen.

Wie auch immer, nur mal so als Beispiel: Der Schlepppilot meines Vertrauens zieht regelmäßig meinen 13Kg- Swift S1 hoch. Und an dieser Schleppkupplung werkelt ein HS645MG, welches noch gar nie nicht irgendwelche Propleme verursacht hat. Der klinkt mich zur Not auch schon mal aus, wenn ich hinten dran im nahezu senkrechten Steigflug Rollen wie am Schnürchen drehe ;) .
 
Danke Börny und Onki schon mal für die Antworten,......aber die Drehzahl von 11500 ist schon zu hoch und zu schnell? Also die Maschine brachts schon ein wenig lang bis sie raus ist.
 

onki

User
Vergiss die 11500 Umdrehungen.
Bei meiner Drehzahl gilt zweiteres (Telemetrie). Allerdings mit meiner ersten FCXL, die hatte aber den identischen Antrieb.

Deine 11500 sind die Leerlaufdrehzahl ohne Propeller. Das ist ja nur der KV-Wert (also Umdrehungen pro Volt). Die Luftschraube mindert das um einiges.
Also entweder ein Berechnungstool bemühen oder selber messen (manche Regler geben auch ein Felddrehzahl-Signal aus. Das muss dann nur noch durch die Anzahl der Pole der Motors geteilt werden.
Die "Expertenrechnung" ist jedenfalls komplett für die Tonne.

Das mutmaßliche Problem bei der Konfiguration ist das deine Schleppmodelle mutmaßlich kein (Einzieh-) Farhwerk haben. Da muss man anfangs schon etwas reißen, bis die Haftreibung (Modellgewicht gegen Gras/Platz) überwunden ist.
 

Börny

User
..deine Schleppmodelle mutmaßlich kein (Einzieh-) Farhwerk haben...
...er meint den hinten dran hängenden Segler.

Die Leistung Deine Elektroantrieb als solche ist von Interesse. Denn Leistung ist nur durch eines zu ersetzen: Mehr Leistung ;) . Diese Leistung (W wie Watt) ergibt sich u.A. aus den Amperes, die Dein Antrieb zieht. Ganz vereinfacht anliegende Spannung am Motor mal Ampere. Also V x A = W. Das ist die Eingangsleistung. Die Ampere wiederum sind abhängig, von der Größe (Durchmesser und Steigung) der verwendeten Luftschraube. Mit dem von eflite angegebenen Luftschraube liegst Du keines Falls verkehrt. Bei Gelegenheit mal die Ampere bei Vollgas messen, und dann im Verhältnis zur Dauerleistung Deines Reglers und der maximal empfohlenen Amperebelastung des Motors entscheiden, ob in Ordnung oder ob eine größere Luftschraube für mehr Leistung verwendet werden kann.

Beispiel: Würde der Antrieb so nur 45A ziehen, dann hättest Du bei Deinem 60A Regler noch 10A für mehr Leistung übrig und könntest eine Luftschraubengröße weiter verwenden. Also statt 15x7 eine 16x7 oder 16x8. In jedem Fall nochmals messen!
 
Zuletzt bearbeitet:

BZFrank

User
OMG, was für ein Haufen.... Meinung. ;)

Das Model wäre von der Motordrehzahl zu hoch mit ca. 11000 u/min und entwickelt zu wenig zu mit dem Propeller.

Wo kommt denn diese "U/Min" her? Das macht ohne Angabe der Luftschraube und Fluggeschwindigkeit keinen Sinn.

Der verwendete Motor hat 545 kV. Das ist die Berechnungsgrundlage.

Ich sollte wohl eher einen Motor mit 9000 u/min verwenden und am besten eine 3Blatt Luftschraube.

Zu Frage ob das geht: Ja, das geh schon, aber halt in dem Setup nicht für schwere Segler. Der ganze Antrieb der Maschine ist für ein so grosses Modell klar auf leichter und wenig getrimmt. Ich sag mal aus meiner Erfahrung so bis 3kg Segler ginge gut, alles drüber wird schwieriger. Erst recht als Schlepp-Anfänger wenn man doch mehr Leistung für den Ausgleich nicht optimalen Schleppens sinnvoll ist.

Die Schleppkupplung muss am Rumpf so montiert werden dass man vom Spinner aus die richtige Position am Rumpf ausmisst.

Ich würde dringend den Mondstand und die lokalen Tidenhübe noch einberechnen. ;)

Eher: So nahe am Schwerpunkt wie möglich, um Hebeleffekte auszugleichen. Bei einer Cessna sinnvoll direkt oben auf dem Flügel. Je weiter hinten, desto Hebel.

Die Schleppkupplung sollte aus Sicherheitsgründen ein 20kg Servo haben.

Bei kleinem Weg und Leichtlauf der Kupplung reicht auch kleineres. Kam bisher immer mit einem normalen std. Servo der 5-8 kg Klasse aus.

Um das Seitenruder sollte ich mir oben Bügel montieren, dass sich das Seil nicht verhängt.

Kann man machen aber kann auch schief gehen, denn genau an dem Bügel bleibt später das Seil hängen. Mein Ansicht nach besser ist baulich mögliche Einhängpunkte zu verkleiden (z.b. Ruderhörner) oder bei reinen Zweckschleppern gleich umgekehrtes Leitwerk (Seitenruder nach unten, siehe "Plan B" Schlepper), H oder V-Leitwerk.

Grundsätzlich kann man in zwei Richtungen gehen:

- Scale-Schlepper (und ggfs. auch Segler). Dann ist die Optimierung eher darauf gerichtet, hübsch auszusehen, auch im Flug.

- Zweck-Schlepper. Dann auf Leistung und Effizienz ausgelegt.

Letzteres ist wegen dem Leistungsüberschuss des Schleppers meist auch einfacher für Anfänger.

Ein Wort zur Modellauswahl: Die Cessna ist bestimmt hübsch, aber zum Schleppen aus der Packung meiner Ansicht nach eher untermotorisiert.

Zum Schlepp-Üben als Anfänger besser einen Ultra-Stick oder Joker XXL mit passenden, starken 6S Antrieb, z.b. Pichler Boost 80 / 100A Regler / 6S an 18x10. Das zieht auch was....
 
Ich möchte das Thema wieder auf den Tisch holen.

@BeeGee, wie läuft es denn mit der C150 und dem Schleppen?
Ich schleppe seit drei Jahren erfolgreich mit der Carbon Cessna 150 von E-flite und könnte Dir aus Erfahrung berichten.

Ein Wort zur Modellauswahl: Die Cessna ist bestimmt hübsch, aber zum Schleppen aus der Packung meiner Ansicht nach eher untermotorisiert.
Ja das stimmt, ich habe als erstes gleich mal den Motor ausgetauscht. In meiner Cessna arbeitet ein DUALSKY Xmotor XM5060EA-10 mit einem 15x8 Propeller. Geregelt von einem Skywalker 80A an 6S. Und damit gehen hinten dran bis 7,5kg Segler schön scale in ihr Element!

Grüße von
Tobias
 
Hallo Pilot64,
muss gestehen, dass ich die Cessna im Ursprung belassen hatte. Hatte mir dann eine neue Piper Carbon SS geholt, jedoch war die auch gegroundet, weil nach 3 Flügen ohne Schlepp der Motor einen Fresser hatte und Erst Ende November Ersatz erhielt.

Hab auch noch einen FunCup XL bekommen, mal sehen ob es diese Saison was wird. Testobjekt wird nur ein Grunau Baby 2,5m von Pichler sein :-)
Komme aber gerne dann auf dein Angebot zurück.
Viele Grüße
Thomas
 

gerwi

User
wir haben letzte Saison viel mit Funcub XL und u.a. Pichler Grunau Baby geschleppt - ohne Probleme, perfektes Gespann!
 
Hallo Thomas,

zu Deinem Flieger kann ich leider nichts sagen,
aber ich kann Dir mit einem Tip aus meiner leider kurzen Zeit wo ich Geschleppt habe aushelfen.

Halte den Finger immer am Schalter vom Schleppservo, so dass Du schnell Ausklinken kannst.

Mir wurde das Heck abgerissen nach dem der zu Schleppende die Orientierung über den Flieger verloren hatte und plötzlich wild hinter mir Kreiste.

Anstatt dass ich gleich gelöst habe, fragte ich ihn was los ist.

Das Ende war der Verlust meines Flugzeuges und eine Weigerung mir meinen Schaden zu Ersetzen.
Seitdem hatte ich nie wieder eine Schleppkupplung eingebaut.

Also lieber 5 Mal zu früh Lösen, als Einmal zu Spät.
Und immer auch den Flieger hinter Dir im Auge behalten.

Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg mit Deinen zukünftigen Schlepps.

Gruß,
Michael
 
Hallo,

FCXL und Heron, lentus, oder auch meine Multiplex B4 passen perfekt zusammen und machen echt Spaß. Wir habens auch mit der FCNG und der FMS ASW versucht, die ASW ist aber für die FC zu schwer, mit gutem Schlepppiloten funktioniert aber auch das...
Mehr als ein HS645 hab ich aber auch bei meinen großen Schleppern nicht verbaut, wenn das Gestänge der Kupplung passt und keine axialen Kräfte auf das Gestänge kommen kannst 100kg sauber ausklinken. In den kleinen sind dann auch entsprechend kleine Servos drin, auch da, Schleppkupplung Gestänge sauber einbauen und gut ist...
Ehrlich gesagt machen die kleinen Gespanne oft mehr Spaß als die großen weilst viel lockerer dabei stehst...😆
Viel Spaß und Erfolg beim schleppen..👍

Gruß
Christoph
 

gerwi

User
unsere Argumente für die "kleineren"(=2m-Schlepper, bis 3m/3kg -Segler): man bringt locker beide Modelle in einen PKW unter.
 

Georg Funk

Vereinsmitglied
Ich schleppe viel mit meinem Sohn, alter Jamara Habicht, mein DFS Seeadler (2,6m) mit unserer E-Flight Piper. Der Habicht war mit dem Serienantrieb und 6S für nicht perfekte Schleppteams an der Grenze. Eine 4m DG600 ohne Fahrwerk brachte sie nicht zum Rutschen. Hab dann auf einen Hacker A50 umgerüstet, welchen weiß ich nicht genau aber mit einer 18x10 und 45 A zieht die Piper jetzt auch die DG problemlos nach oben.
 
Ich mag irgendwie beides!
Ja das stimmt, mal eben die Cessna in drei Minuten aufbauen, einen 3m Segler hinten dran hängen und ab geht der Zug, ist schon cool und fühlt sich locker an. Macht auch voll Spaß!

Aber auch meinen Schlepper mit 2,80m Spannweite auf die Piste rollen während sich hinten ein Segler mit 5,5m Spannweite auf den Schlepp vorbereitet und man wenig später beim Start den "Brocken" an sich vorbei gleiten sieht und die beiden dem Himmel entgegen steigen hat für mich eine Faszination, die ich nicht missen möchte!

Die Tipps vom Michael kann ich nur unterschreiben! Den Schleppzug im Auge behalten und rechtzeitig ausklinken können macht echt Sinn! Ich habe zwar noch kein Heck, bzw. einen ganzen Schlepper verloren, aber die Situation, dass beide Flugzeuge ungewollt "torquen".
Und das nur, weil ich nicht rechtzeitig gesehen habe, dass der Segler einen Strömungsabriss hatte. Ist zwar beiden Fliegern nichts passiert, aber das hätte auch anders enden können...

Schöne Grüße von
Tobias
 
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