Hallo zusammen,
auf Grund der Tatsache das ich von der Arbeit aus schreibe und nicht mal eben schnell ein paar Diagramme erzeugen kann eine kurze Beschreibung dessen was mir so in den letzten Jahren bewusst geworden ist. Das gilt für ein "normales" Segelfugmodell und nicht für extreme Anwendungsfälle:
1. Die erforderlich Fluggeschwindigkeit für min. Sinken ändert sich quasi nicht, egal ob ich jetzt eine Thermikstellung oder Speedstellung setzte. Was sich ändert, ist der notwendige Anstellwinkel und die dabei erzielte Sinkgeschwindigkeit (siehe Punkt 2). Zumindest basierend auf XFLR5 Polaren kann es sogar so sein (bei der Nova z.B.) das man mit starker Wölbung leicht schneller fliegen muss als mit Klappen im Strak, um das jeweilige min. Sinken zu erzielen
2. Je mehr ich "Wölbe", desto mehr Auftrieb generiert der Flügel bei konstantem Anstellwinkel >>>> sprich ich werde langsamer. Daher muss man zwangsläufig Tiefenruder hinzugeben. Der gut optisch gut zu erfassende Rumpfanstellwinkel nimmt hierbei ab und das Heck hebt sich (siehe F3K Beispiel). Ein deutliches "Hängen" gegenüber dem Normalflug bedeutet dann eine deutliche Reduktion im Tempo.
3. Durch "Wölben" muss ich bei konventionellen Modellen mit Leitwerk Tiefenruder zumischen um ein "Hängen" zu vermeiden (siehe Butterfly)
4. Das zuvor genannte ist erstmal unabhängig vom gewählten Schwerpunkt, sofern dieser im "normalen" Bereich liegt. Der Schwerpunkt beeinflusst die maßgeblich die Stabilität des Flugzustandes und ist einer der begrenzenden Faktoren für die maximal "sinnvolle" Verwölbung. Auch ein schwanzlastiges Modell hat, sofern die Trimmwiderstände am Leitwerk vergleichbar sind, mit mehr Wölbung ein geringeres Sinken bzw. höheres Steigen als mit weniger und zudem auf gleichem Level wie bei einer kopflastigeren Einstellung.
Wenn man jetzt von halbwegs vernünftig (Klappenstellung passt in etwa zur Fluggeschwindigkeit) getrimmten Flugphasen ausgeht, dann kann man übern Daumen sagen, dass die Rumpfachse näherungsweise konstant bleiben sollte wenn man die Klappenstellung verändert....bzw ein leichtes absenken der Nase bei stärker Wölbung ist auch ok. Dann liegt man generell nicht extrem weit weg. Das berücksichtigt dann auch die unterschiedlichen Ziele (min. Sinken....bestes Gleiten....schneller Rückflug)
Wie gesagt, das ist ne ganz grobe Daumenregel!
Aus der Erfahrung nach würde ich sagen, dass das von Robi beschriebene "Hängen" daran liegt, das nicht, oder deutlich zu wenig, Tiefenruder beigemischt wurde.
Gruß Björn