Liebe Freunde des Balsastaubs
Nun habe ich mich etwas gewundert, weil mir die Vorgehensweise des Konstrukteurs etwas Bauchgrimmen verursachte. Wie ich beim provisorischen Zusammenstecken des Hecks mit den Ringspanten F36-42 auffiel, hält die Konstruktion in diesem Stadium eigentlich nur an der als Schubrohr vorgesehenen Papierröhre. Die zerbrechlichen Spanten sind teils so dünn, dass sie beim Aufstecken auf die Längsträger fast zerbröseln. Da geht die Beschreibung recht locker darüber hinweg. Den Sperrholzspant F25 konnte ich inzwischen auf F19&20 aufleimen und wieder an der Trennstelle zusammenfügen. Die später als Flächenwurzelaufnahme dienenden Sperrholzrippen F24 und die Auflage des Seitenleitwerks F 43 sind leider krumm wie Skier aus der Verpackung entstiegen. So musste ich sie mit Wasser einweichen und anschliessend mit einer Eisenbahnschiene flachpressen. Hoffentlich mit anhaltendem Erfolg. Sonst stimmt die Rumpfkontur niemals zur Fläche, die ich so liebevoll bearbeitet habe.
Das Schubrohr aus Papier? Und zwar zweiteilig mit einer Verengung auf den Auslassdurchmesser im letzten Sektor? Passt mir gar nicht. Bei diesem Flieger kann das Schubrohr nicht nach dem Bau eingeschoben werden, sondern muss jetzt als Erstes ins Heck. So entschloss ich mich zu einer konisch zulaufenden Schubröhre aus GFK mit Einlass 92 und Auslass 75 mm. Laminiert aus 80er Glasgewebe auf einer Folie. Als Schablone dient die Schneideschablone für die Papierröhre, nur modifiziert. Die Ringspanten F39-40-41 füllte ich mit einem Holzring, passend zum jeweiligen Rohrdurchmesser auf. Dazu musste der altbewährte Schulzirkel tief aus der Schublade geholt werden. (Bin noch in der analogen Welt durchs Bildungssystem gekommen). Morgen ist die Lage hoffentlich hart und kann gerollt werden.
Wie ich die Einläufe gestalte, ob wirklich aus Papier (wird das nicht brutal zusammengesaugt vom Vakuum des 2 kW des Impellers?) oder auch aus GFK, werden wir noch sehen. Ich will da keine Papierschnitzel fliegen sehen.