Heftige Störungen bei BL-Antrieb

2AX

User
Tag zusammen,

ich habe mir vor kurzem einen gebrauchten, fertig aufgebauten Graupner Maxie (2,80m Thermiksegler, Rippenfläche, GfK-Rumpf) gekauft. Beim dritten Flug habe ich nach ca. 15 Minuten die Maschine um ein Haar verloren, und zwar meiner Meinung nach durch eine extrem heftige, andauernde Funkstörung, was in ca. 17 Jahren Elektromodellflug das erste Mal wäre. In ca 50-60m abgekippt, dann in Steilkurven-Spiralen runter, mehrere Sekunden keine Reaktion auf volles QR und auch nicht auf volles HR. Irgendwie ist das Modell dann in einem Getreidefeld gelandet, nachdem ein Flügel die Halme gestreift hat, mit einem spektakulären vertikalen Radschlag in zwei Meter Höhe - ohne einen Kratzer. Ich konnte es gar nicht glauben.

Als erstes hatte ich meinen Empfänger in Verdacht - ein ziemlich alter (14-15 Jahre) Futaba FP-R 118 (35 MHz, Kanal 68) der aber nur wenig gebraucht war und noch in Top-Zustand. Also habe ich den Empfänger gegen einen richtig guten Futaba FP-R 128DF Doppelsuperhet-Empfänger getauscht, bin auf Kanal 61 umgestiegen und bin sogar woanders geflogen, da sich mein normaler Platz ca 500m von einem Mobilfunkmasten entfernt befindet (allerdings fliege ich da schon seit Jahren und hatte noch nie Probleme).

Leider hatte ich auch da wieder Störungen - teilweise habe ich sogar beobachtet, dass im Flug sekundenweise der Motor selbständig angegangen ist! Das hatte ich auch schon bei ersten und beim zweiten Flug beobachtet, allerdings nur zwei-, dreimal, und ich war mir nicht sicher, ob ich nicht vielleicht an den Gasknüppel gekommen war. Diesmal war ich mir aber sicher, dass es nicht an mir lag.

Reichweitentest war nicht eindeutig, bei am Boden liegendem Sender (Robbe Futaba FC-16 btw.) mit eingeschobener Antenne konnte ich ca 40m weit weggehen bis ich Störungen bemerkte, als ich mich aber wieder umdrehte und zurückging verschwanden die Störungen erst wieder in ca. 20-25m Entfernung. Sehr seltsam: Als ich die Maschine in der Hand hielt und die Fernsteuerung mit eingeschobener Antenne direkt danebem am Boden lag, spielte ich ein bisschen mit den Metallteilen, mit denen das Senderpult am Riemen befestigt war. Das löste extrem heftige Störungen aus - der Motor ging wieder selbständig an, die Ruder flatterten heftig.

Ich kann mir auf das Verhalten keinen Reim machen. Spinnt vielleicht das BEC vom Regler? Motor ist ein relativ dicker Außenläufer, vermutlich ein Robbe Roxxy, Regler ist ein Robbe BL-ESC 50A.
 
spielte ich ein bisschen mit den Metallteilen, mit denen das Senderpult am Riemen befestigt war. Das löste extrem heftige Störungen aus..

Spinnt vielleicht das BEC vom Regler?

Wie soll das zusammenhängen? Das BEC bekommt doch von deinem Senderpult nichts mit.

Du spielst mit höchstem Risiko, wenn du so alte Empfänger fliegst. Der Motor könnte "grundlos" losgehen (*autsch*)oder auch im falschen Moment ausgehen.

Das hättest du alles nicht mit einer aktuellen Fernsteuerung, die noch dazu preiswerter ist als die alten sündhaft teuren Kisten.

Deine anderen Modelle gehen astrein?
 
Hast du einen Ferritkern in der BEC-Leitung vom Regler zum Empfänger? Wie dicht ist der Empfänger am Regler oder an den Motorkabeln dran?

Die alten 35er Empfänger reagieren wesentlich empfindlicher auf die hochfrequenten Felder des Reglers.
 
Die alten 35er Empfänger reagieren wesentlich empfindlicher auf die hochfrequenten Felder des Reglers.


Dem kann ich nur zustimmen, hatte ich selbst auch mal. Ich habe aktuell noch einen kleinen E-Segler den ich mit 35Mhz fliege (alle anderen Modelle mit 2,4Ghz ;) ). Ich hatte anfangs auch immer Störungen, die aber zu über 99% nicht zu bemerken waren. Eingebaut ist ein Schulze Empfänger, der erkennt Störungen die mit einem Blinkcode angezeigt werden. Allerdings 3 mal haben sich die Störungen bemerkbar gemacht, indem die Servos unkontrolliert kurze, aber heftige Ausschläge gemacht haben.
Schuld war bei mir ein Regler mit S-BEC, nachdem ich den Regler gegen einen günstigen Regler mit U-BEC getauscht hatte waren die Störungen nicht mehr vorhanden.

Wäre nur eine mögliche Ursache.

Was mich aber noch etwas stutzig macht, das sind die Knackimpulse (Metall auf Metall), worauf Mhz-Anlagen mitunter sehr empfindlich reagieren. Ist irgend etwas metallisches im Modell das während des Fluges aneinander schlagen kann?

Gruß Andreas
 

2AX

User
Die anderen Modelle mit anderen Empfängern gehen eigentlich alle tadellos (1x Simprop Piko 2000, 1x Yeti Micro). Ich würde mir auch ungern eine neue Anlage besorgen, weil ich gerade erst fünf MPX Empfänger sagenhaft günstig gebraucht gekauft habe (drei 8-Kanal DS, zwei Micro, alle zusammen 20€!). Ich habe allerdings noch einen erst kürzlich neu gekauften, erstklassigen Simprop Scan 9 PLL Empfänger, der kommt als nächstes rein (ich weiß allerdings nicht, wie langer der schon im Geschäft lag ...).

Der Empfänger ist maximal weit von Regler und Motor weg, weiter geht's nicht. Ein Ferritkern wäre eine Möglichkeit, ich glaube, ich habe sogar noch einen rumliegen. Im Modell selbst kann nichts metallisches aneinanderschlagen. SOgar die Bowdenzüge haben keine Drahtseele.Mir ist vor allen Dingen ein Rätsel, wie die Metallteile vom Riemen stören können - die stehen doch nicht unter Strom und haben auch keine antenne???

S-BEC und U-BEC kenne ich nicht - was ist der Unterschied, und was hat mein Regler?

Wenn ich die Störungen so wegbekommen kann, dann würde ich den Flieger auch mit einem separaten Empfängerakku ausrüsten, das wäre vom Gewicht und vom Platz her kein Problem. Ich glaube, man muss dafür die rote Leitung abklemmen, oder?
 
Hallo,

wenn die Kabel vom Regler zum Motor oder vom Akku zum Regler ungünstig an Empfänger / Antenne vorbei führen, kann das ebenfalls eine Quelle von Störungen sein.

Persönlich würde ich 35MHz nicht mehr einsetzen.

Ich hatte damals recht gute Corona Synthesizer Empfänger mit vergleichsweise wenig Störungen,
aber seit ich meine MX16s auf FrSky umgebaut habe gab es auch bei sehr ungünstigen Einbauverhältnissen so gut wie keine
mehr (außer bei Carbonrümpfen ...).
Und so ein V8FR II Empfänger kostet nicht die Welt.

Viele Grüße,

Georg
 
S-BEC und U-BEC kenne ich nicht - was ist der Unterschied, und was hat mein Regler?

Was dein Regler hat weiß ich nicht, dazu müsste man die genaue Typbezeichnung haben.

U-BEC:
Dies besteht aus einem Längsregler, der die Eingangsspannung für die Empfangsanlage herunterregelt, kann man sich wie einen geregelten Widerstand vorstellen.
Nachteil: die Energie die für die Empfangsanlage zu viel ist wird in Wärme umgewandelt, daher auch nicht so hoch belastbar und oft nur bis 3S-Akkus nutzbar.
Vorteil: Keine getaktete Spannung, gut für alte Mhz-Anlagen.

S-BEC:
S steht für switched, also ein Schalt-BEC. Hier wird die Spannung getaktet und dann geglättet.
Nachteil: Einige Mhz-Anlagen vertragen unter ungünstigen Bedingungen die Taktfrequenz nicht, es kann zu Störungen kommen.
Vorteil: Wesentlich weniger Verluste, dadurch sind höhere Eingangsspannungen sowie eine höhere Belastbarkeit möglich.

Gruß Andreas
 
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