Hegi 50: Fragen zum Bau

Patschke

User
Hallo Fesselflieger,

beim Bau eines Hegi 50 sind mir ein paar Sachen nicht klar. Vielleicht kann mir hier jemand Tipps dazu geben:

- Es ist kein Schwerpunkt im Plan eingezeichnet. Liegt der SP bei den typischen 1/3 der Flächentiefe? Sind Fesselflieger kritisch was die Lage des SP angeht?
- Lt. Plan soll die Nasenleiste recht spitz zugeschliffen werden. Hat so eine scharfe Nasenleiste Vorteile beim Fesselflug?
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- Am rechten Ende der Tragfläche soll ein Bleigewicht hin (Teil 42). Ich finde keine Angabe wieviel Gramm Blei da hin sollen:
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Kann jemand was dazu sagen ?

Gruß
Heinrich
 

Wilf

User
Servus Heinrich,

ich hoffe, du erhältst im Verlauf der Diskussion noch genauere Angaben von den Fesselflug-Cracks.
Aber so mal auf die Schnelle:
Es ist kein Schwerpunkt im Plan eingezeichnet. Liegt der SP bei den typischen 1/3 der Flächentiefe? Sind Fesselflieger kritisch was die Lage des SP angeht?
Fesselflugmodelle brauchen einen auffallend weit vorne liegenden Schwerpunkt. Für Kunstflugmaschinen liegt der so im Bereich von 20 % bis 23 % der mittleren aerodynamischen Flächentiefe. Wenn du beim Hegi 50 20 % der mittleren geometrische Flächentiefe ((ta+ti)/2) verwendest, bist du nicht weit daneben.
Mit dem Schwerpunkt weiter vorne wird die Maschine träger, weiter hinten wird sie fickriger. Das verhält sich genau so wie bei den freifliegenden Modellflugzeugen.
Und ja, die von dir angenommenen 33 % wären absolut tödlich. Seinerzeit selber probiert. Die dauernden Abstürze haben beim Roby schnell zu strukturellen Mängeln geführt.

- Lt. Plan soll die Nasenleiste recht spitz zugeschliffen werden. Hat so eine scharfe Nasenleiste Vorteile beim Fesselflug?
Ein niedriger Nasenkreisradius verringert den Profilwiderstand im Geradeausflug und verhält sich im Kurvenflug wie ein Starfighter bei Unterschreitung der Mindestgeschwindigkeit. Für ein Kunstflugmodell ist und war das schon immer absoluter Mumpitz.
- Am rechten Ende der Tragfläche soll ein Bleigewicht hin (Teil 42). Ich finde keine Angabe wieviel Gramm Blei da hin sollen:
Du hast gesehen, dass die Tragfläche assymetrisch ist und links ein Rippenfeld mehr Spannweite aufweist als rechts?

Nach Lehrmeinung soll das Außengewicht einen Ausgleich für das Gewicht der Steuerleinen schaffen, die zur Hälfte von der linken Tragfläche mitgetragen werden müssen.
Das genaue Verfahren besteht im Abwiegen der Steuerleinen und im Anbringen eines Ausgleichsgewichts in Höhe der halben Steuerleinenmasse.

Wenn du 15 Gramm rechts außen dran pickst, kann es auch passen. Ich bringe Außengewichte immer so an, dass auch während der Flugerprobung noch was dazu- oder weggegeben werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

es freut mich das Du den Fesselflug mal ausprobieren möchtest!

Zu deinen Fragen:

  • Der Schwerpunkt sollte bei den schon angesprochenen 20% liegen. Eher weiter vorne für den Anfang. Das macht das Modell einfacher zu fliegen. Wenn es dir dann nicht wendig genug sein sollte, dann kannst du den Schwerpunkt nach hinten nehmen.
  • Die Nasenleiste kann bei diesem Modell gerne etwas spitz bleiben. Das Modell stammt aus einer Zeit, wo recht schnell geflogen wurde und die Modelle klein und sehr leicht waren. Nach heutigen Maßstäben ist dein HEGI kein wirkliches Kunstflugmodell mehr, sondern ein Spaßflieger oder Oldtimer. So wie ein moderner Kunstflieger oder Trainer wird er nie fliegen, egal wie sehr du die Nase rund schleifst. Entsprechend würde ich nicht zu viel am Plan modifizieren. Ich würde die Nasenleiste nur ein wenig rund schleifen, etwa 3-4mm Radius.
  • Wie viel Blei am Randbogen eingebaut werden muss hängt von vielen Faktoren ab. Wie dick und Lang sind deine Litzen? Wenn der Flügel sowohl im Normalflug als auch im Rückenflug genau horizontal ist, dann passt es. Hängt der Außenflügel in beiden Fällen nach unten, dann ist zu viel Blei drin (nicht ganz so kritisch). Steht der Außenflügel im Normalflug als auch im Rückenflug hoch, dann hast du zu wenig Blei im Randbogen (kann kritisch sein, weil in Loopings dann der Leinenzug nachlässt). Ist im Normalflug die Situation anders als im Rückenflug, dann hat das erst mal nichts mit dem Blei zu tun, sondern ggf. mit Verzug im Flügel. Das nur am Rande als Tip. Für den Anfang würde ich ca. 20-25g einbauen, das sollte bei einem Modell dieser Größe recht gut passen. Den Rest muss man dann im Flug trimmen.


PS:

Hast du schon das hier gelesen? Hilft dir vielleicht weiter :-)

https://www.rc-network.de/threads/aller-anfang-ist-leicht.808472/post-11980927
 

Rüdiger

User
- Es ist kein Schwerpunkt im Plan eingezeichnet.

War auch so beim Hegi 60. Das Gewicht des Motors stellt den Schwerpunkt ein. Du musst also herausfinden, wie schwer der empfohlene Motor ist und dich danach richten.


IMG_0689.JPG


hth,


Rüdiger
 

Patschke

User
Vielen Dank an Alle für eure Hinweise. Da bin ich mal froh, dass ich gefragt habe und
nicht "nach Gefühl" weitergemacht habe. Das mit dem Schwerpunkt wäre wohl ziemlich
daneben gegangen. Ich mache das jetzt so weiter:
- SP bei 20% der Ersatzflügeltiefe.
- Gewicht im Außenflügel (der Kürzere) ca. 20 gr.
- Nasenleiste nicht ganz so rund wie ich es von meinen RC Modellen so kenne, aber auch
nicht sooo scharfkantig wie im Plan.

In der Baubeschreibung ist ein Webra Mach I als Antrieb beschrieben. Was in das Modell
am Ende reinkommt steht zur Zeit noch nicht fest. Der Kollege für den ich das Modell baue kramt
noch in seinen Kisten im Keller rum. Da sollen noch ein paar Taifun Diesel Motoren aus den 60/70ern
rumliegen. Wahrscheinlich wird es aber ein 2.5ccm Glühzünder.

Gruß
Heinrich
 
Hallo Heinrich !

Ein Guter Plan :)
Wichtig ist noch, dass du die Positionen der Leinenaustritte auch an die im Plan gezeichnete Stelle legst, Dss Toleranzfeld ist eher dahinter. Diese haben ebenfalls einen wichtigen Einfluß auf das Flugverhalten..

Wenn 2,5er Glühzünder, dann muss der vor allem leicht sein.
Am besten ein OS LA 15.
Die FP und Enya sind schwerer.
Der ganz alte Stahlrippen 15er oder auch der 19 sind dann wieder leicht.
Aber: mit dem Fliegen, was man hat, ist besser als nicht fliegen :)

Viele Grüße,
Sebastian

P.S.: Falls du zwischendrin ein paar fotos vom Baufortschritt hast, würde glaube nicht nur ich mich freuen, wenn du die Posten könntest
 

Patschke

User
Die Röhrchen für den Leinenaustritt sind bereits eingeharzt. Die Position ist lt. Plan.
Ich hoffe mal das passt so.

Wg. Motor werden wir wohl das Beste nehmen was in den Grabbelkisten zu finden ist. Notfalls
halt ein Glühzünder. Demnächst ist ja auch Flohmarkt in Lampertheim. Das ist bei mir um die
Ecke da halte ich mal die Augen auf ...

Ein paar wenige Bilder habe ich gemacht:
20221230_181431.jpg

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das ist der Stand von heute Abend. Die Nasenleiste ist mit 3 Facetten angeschliffen. Verrunden
mache ich dann frei Hand. Das Balsa für die Endfahnen an der Flügelhinterkante (Sind zwar nicht
beweglich aber die Fesselflieger nennen die, glaube ich, Gegenklappen?) ist so krumm, dass ich
neue machen muss.

Gruß
Heinrich
 

Patschke

User
Die Endfahnen sind jetzt dran und die Tragfläche ist komplett verschliffen.
20230206_204444.jpg

Der Ausschnitt in den Rumpfseiten muss angepasst werden:
20230207_214154.jpg

Danach ist erstmal Pause. Ich muss erst einen passenden Stahldraht für das Fahrwerk besorgen.
Vorher kann ich den Rumpf nicht beginnen. Im Plan ist dafür ein 2.5mm Stahldraht vorgesehen.
2 & 3mm hätte ich vorrätig. Ich denke auf dem Flohmarkt in Lampertheim am Samstag kriege
ich den richtigen Draht.

Gruß
Heinrich
 
Apropos Lampertheim.
Dort treffen sich immer einige Fesselflieger. Ich werde auch da sein.
Meist treffen sich die Fesselflieger so ca. 11:00 Uhr bei der Cafeteria.
Komm doch dazu, dann lernt man sich mal kennen :-)

Gruß
Frank
 

Patschke

User
Wahrscheinlich kann ich am Samstag nicht bis 11:00 in Lampertheim verweilen. Falls doch
komme ich natürlich in die Cafeteria.

Gruß
Heinrich
 

Patschke

User
Ich bitte euch mal wieder um etwas Beistand ..... So langsam muss der Tank eingebaut werden. Ich habe da jetzt 3 Optionen:

- kleiner Tank vom Flohmarkt Inhalt ca. 32 ml.
- Tank selber machen. Ein Biegeklotz war im Baukasten dabei Inhalt ca. 40ml.
- etwas größerer Tank vom Flohmarkt Inhalt ca. 52 ml.

Hegi 50.JPG

Als Motor ist der OS Max 15 mit RC Vergaser vorgesehen.

Ich wäre dankbar für Hinweise welche Tankgröße sinnvoll ist.

Gruß
Heinrich
 
Hallo Heinrich,
so einfach ist das nicht zu beantworten. Es kommt darauf an, was und wie lange du fliegen willst. Bei den Dachformtanks kannst du nicht beliebig weniger einfüllen. Zum Anlassen brauchst du mindestens 2/3 Füllung. In jedem Fall solltest du die beiden schon fertigen Tanks darauf hin prüfen ob es schon Uniflow-Tanks sind. Notfalls musst du das Belüftungsröhrchen dahingehend ändern. Such mal nach Uni-Flow oder schau gleich hier:
Ich würde (zugegeben, ich probiere und verändere gern) den Tankeinbau und die Zugänglichkeit so gestalten, dass du nachträglich den Tank wechseln kannst. Dasselbe gilt auch für den Motor.
Viel Erfolg
Andreas
 

Wilf

User
Servus Heinrich,

der OS Max 15 nimmt, je nach Tagesverfassung, zwischen 8 cm³ und 10 cm³ pro Minute.
Laut Katalog (Quelle: Outerzone) wird ein 40 cm³-Tank empfohlen.

Eine maximale Flugzeit von vier Minuten ist zwar sehr wenig, aber ohne Rumpfumbau passt ein größerer Tank einfach nicht in die Kiste rein.
Auf dem Plan sieht man das sehr schön im isometrischen Riss und im Schnitt VI.

p.s.: Beim gegebenen Baufortschritt hätte der Tank schon eingebaut sein müssen. Jetzt musst du künsteln.
 
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