Herreshoff 12 1/2 ft class in 1:5

Na dann machen wir mit unserem BULLSEYE-Adventskalender mal weiter. Ein paar Geschichten habe ich noch und am Ende kommt ein kleines Video. Aber das gibt es erst an Heiligabend zum Auspacken... 🎅🎄🎅

Der BULLSEYE nimmt Formen an



Deck und Süll


Die beiden Decksteile werden nun angepasst. Dazu wird das Deck am Bug angelegt und die Ausschnitte der Schotröhrchen so lange ausgefeilt bis das Deck am Vorderen Schott genau an der Mittellinie zu liegen kommt. Mit der zweiten Hälfte wird ebenso verfahren. Und beide Decksteile beidseitig dreimal mit Porenfüller behandelt, geschliffen und auf der Oberseite grundiert und eingeklebt. Dazu wird Kontaktkleber auf die Kontaktstellen zum Rumpfgerüst auf dem Rumpfgerüst aufgetragen. Das Deck wird nun wie vorher ausgerichtet, auf das Rumpfgerüst gedrückt und gleich wieder abgenommen. Der Kleber hat sich nun auf das Deck übertragen. Auf beiden Seiten wird jetzt noch etwas Kleber aufgetragen und mit einem Reststück Holz glattgestrichen. Der Kleber muss mindestens 15 Minuten ablüften, was in einem gut durchlüfteten Raum geschehen sollte. Die erste Deckshälfte wird jetzt von vorne nach hinten und von innen nach außen aufgebracht. Begonnen wird am Bug. Das Deck wird dort ausgerichtet und nach hinten an der Mittellinie entlang am Längsstringer festgedrückt. Jetzt wird es von innen nach außen auf die Wölbung des Deckbalkens und des vorderen Schotts gedrückt. Dann wird es am Cockpitstringer nach hinten angedrückt und ganz zum Schluss entlang des Decksstringers festgedrückt. Je kräftiger der erste Druck ist, umso besser hält der Kontaktkleber. Mit der zweiten Deckshälfte wird ebenso verfahren.

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Nach dem Härten des Klebers wird der Spalt zwischen den beiden Deckshälften auf dem Vordeck verspachtelt, geschliffen und das Vordeck nochmals grundiert und beschichtet. Ich habe mit für eine Bespannung aus Oratex Bügelfolie entschieden, die wie eine Baumwollbespannung aussieht. Sie braucht nicht mal lackiert zu werden, wenn der Untergrund bereits endlackiert wurde.
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Bevor das Cockpitüll eingeklebt werden kann, müssen die beiden Teile am vorderen Ende an der Innenseite etwa 45 ° angeschrägt und mit Papier-Klebeband zusammengeklebt werden. Sie werden nun von vorne nach hinten an ihrem Platz verklebt und mit Klammern fixiert, bis der Kleber getrocknet ist.
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Das Achterdeck wird nun angepasst. Es sollte leicht über das hinter Schott nach vorne hinausstehen und hinten am oberen Spiegel klemmen. Das Achterdeck wird auf der einen Seite auf das Schott und den inneren Spiegel gedrückt und bündig die Führungsschiene mit Klammern befestigt. Die Schiene muss hinten noch an die Schräge des Spiegels angepasst werden. Vorne sollte sie später bündig mit dem Achterdeck abschließen. Passt alles, wird die Führungsschiene mit Sekundenkleber festgeklebt. Mit der anderen Seite wird ebenso verfahren. Das Achterdeck sollte sich nun mit etwas Vorspannung nach hinten schieben lassen und nach vorne wieder öffnen lassen. Es wird nun wie das Deck behandelt.
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Die Blendleiste für das Vordeck wird eingepasst und mit Sekundenkleber verklebt. Dazu die Blendleiste erst auf einer Seite mit Aktivator behandeln, die Blendleiste mit der behandelten Seite an das Deck drücken, und dünnflüssigen Sekundenkleber in den Spalt fließen lassen.
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Als nächstes passen wir die Scheuerleiste an und kleben sie an den Rumpf, nachdem selbiger an der Klebestelle sorgfältig aufgeraut wurde. Sekundenkleber ist hier wieder am besten geeignet.
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Ach so, ja, hier sieht man ganz gut, dass das noch mein GfK-Rumpf ist. Die Laserteile haben mir gnadenlos gezeigt wie ungenau das Teil ist. Trotz Schleifschablonen, größter Sorgfalt und viel Erfahrung bekommt man das von Hand einfach nicht so exakt hin wie ein CNC-gefertigtes Bauteil. Der Rumpf des Baukastens wir deutlich besser werden. Da freue ich mich schon riesig drauf, denn ich darf ja auch noch ein Messemodell aus dem Baukasten erstellen.
😊😊😊
 
Gesteuert wird mit



Pinne und Ruder


Um die vier Einzelteile der Pinne verkleben zu können, habe ich mir eine Laminiervorrichtung ausgedacht. Die Einzelteile der Pinne werden auf der Vorrichtung mittels Hartkleber verklebt und nach dessen Aushärten verschliffen.
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Das mittlere Teil des Ruderblatts wird mit einem Sägeschnitt von hinten durch die Bohrung versehen. Der Schnitt hilft die folgende Bohrung sauber zu setzen. Die beiden anderen Teile werden auf beiden Seiten des mittleren Teils verklebt.
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Nach dem Aushärten des Klebers wird das Ruderblatt unterhalb der Wasserlinie keilförmig so angeschliffen, so dass seine Dicke an der Hinterkante etwa 2 mm beträgt und die Querbohrung von Kleberesten gesäubert und beidseitig angefast und von hinten dem Sägeschnitt folgend eine 1 mm Bohrung angebracht.
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Jetzt werden die Bohrungen für die Ruderscharniere gesetzt und die Ringschrauben im Ruderblatt und am Heck angebracht. Das Ruderblatt wird jetzt mit der Ruderachse provisorisch angebaut.
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Das Lackieren beginnt mit den Mahagoniteilen. Nach dem ersten Lackiervorgang der Mahagoniteile, werden die Teile geschliffen und die Plakette, sowie der Bootsname angebracht. Danach werden die Teile noch dreimal mit Bootslack lackiert.

Die Wasserlinie wird gemäß Skizze mit einem Höhenreißer angezeichnet. Die untere der beiden Linien markiert die Wasserlinie auf der das Modell später schwimmt, die obere den Wasserpass. Der Wasserpass ist bei solchen Booten meist farblich abgesetzt. Rumpf, Ruderblatt und Pinne werden nun nach Geschmack lackiert.


Die Bilder zur Farbgebung kommen am Ende. Wegen des Spannungsbogens....
 
Wir nähern uns dem Ende



RC-Einbau

Das Ruderblatt wird einem Messing-Drahtstift versehen, der genau mittig durch die Querbohrung verläuft. Ein Drahtseil wird durch die Querbohrung im Ruderblatt gefädelt und an dem Messingdraht festgeknotet. Der Draht wird dann in den RC-Raum geführt und das Ruderblatt wird am Spiegel befestigt.
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Das Ruderservo wird an seinem Platz festgeschraubt, Das Servo wird auf die Mitte gestellt (Mittels Servotester oder RC-Anlage) und die beiden Steuerdrähte durch jeweils eine Quetschhülse und die beiden Seiten des Ruderhorns geführt. Jetzt wird das Ruderblatt geradegestellt, die beiden Steuerschnüre gleichmäßig mit einer Flachzange gespannt und die Quetschhülsen verpresst. So machen das die Modellflieger übrigens auch. Diese Anlenkung ist sehr haltbar und spielfrei.
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Die Pinne wird nun auf dem Ruderkopf mit Sekundenkleber so verklebt, dass sich das Ruderblatt 45 ° nach beiden Seiten schwenken lässt.
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Das Segelverstellservo wird leicht erhöht auf einem Podest montiert. Der Arm des Segelverstellservos erhält einen kugelgelagerten Zweischeibenblock. Holt man nun die Schot dicht, so sollte der Arm nirgends anstoßen. Nötigenfalls wird er etwas gekürzt bzw. ausgenommen.
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Die Schoten werden von außen durch die Führungsröhrchen geschoben, dann durch den Zweischeibenblock von außen nach innen geführt und durch die Ringösen im hinteren Schott nach links geführt. Beide Schoten werden dort mit einem Klemmschieber versehen, damit sie später noch fein justiert werden können.
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Mit dem Einbau des Akkus und des Empfängers, der seinen Platz hinter dem Akku findet, ist der RC-Einbau fast beendet. Ein Schalter wird nicht verwendet, zum Einschalten des Modells wird einfach der Akkustecker direkt im Empfänger eingesteckt. Das funktioniert immer und ist sehr einfach, auch das habe ich mir bei den Modellfliegern abgeguckt. Zur Halterung der Antenne wird am oberen Ende des hinteren Schotts ein Reststück vom Bowdenzugrohr mit Sekundenkleber angeklebt in das der aktive Teil der Antenne (in der Regel die letzten 3 cm) ein geschoben wird.
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(das Bild hier zeigt übrigens noch die alte Ruderanlenkung, die sich nicht bewährt hat...)

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Moin Klaus,
Super Projekt ich glaube Grupner und Co könnten das nicht besser
Bei deinem genauen Arbeiten ist mein Kommentar sicherlich überflüssig
Die benötigte Menge an Bleischrot wird sicherlich mit angegeben inkl Bezugsadresse oder liegt es bei?
Auch wäre es toll zu wissen wieviel Harz zum Vergießen benötigt wird.

glg Guido
 
Hallo Guido,

danke für das Lob. Geht runter wie Öl!😄

Die großen Modellbaufirmen kochen halt auch nur mit Wasser. Ich kannte mal jemand der bei Graupner gearbeitet hat. Der hatte noch mehr Perfektionismus als ich und ist dadurch bei Graupner fast verzweifelt. Mein Partner ist kleiner als der Graupner und steht zum Glück darauf...

Das Schrot darf leider nicht mehr aus Blei sein. Es sind 2,5 kg Eisenschrot und kommt von krick. Leider wird es dem Baukasten nicht beiliegen. Das ist bei Segelbooten immer schwierig wegen der Vepackung. Man kann den Ballast bei so einem Modell kaum ordentlich im Karton befestigen, so dass er sich beim rüden Umgang im Versand nicht löst. Deshalb muss man das Eisenschrot selbst bestellen. Bestellnummer und Menge werden in der Anleitung genannnt, ebenso wie die Mengen an Klebstoffen und Harzen.

Schöne Grüße

Klaus
 
Der Antrieb des BULLSEYE besteht später mal aus Dacron, der des Prototypen aus Gittermylar, aber die Vorgehensweise ist die gleiche



Segel und stehendes Gut

Als erstes wird das stehende Gut angefertigt. Das Vorstag erhält am unteren und oberen Ende einen Takelhaken, die Wanten oben eine Öse und unten ein Seilanlenkset mit Gabelkopf, das als Wantenspanner fungiert. Zum Anfertigen der Ösen, wird das Drahtseil durch eine Quetschhülse geführt, in eine Schlaufe gelegt, wieder durch die Hülse geführt und mit einer Flachzange gequetscht, wodurch die Schlaufe beklemmt wird.
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Die beiden Wanten werden oben an den entsprechenden Ösen am Mast eingehängt. Dazu wird die Öse ein wenig aufgebogen, der Want eingehängt und die Öse wieder zu gebogen.
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Die Fock wird auf einer ebenen Unterlage ausgerollt, mit kleinen Stücken Papierklebeband fixiert und an den Ecken mit den Verstärkungen aus selbstklebendem Segeltuch versehen.
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Ein 10 mm breiter Streifen des Vorlieks (vordere Kante der Fock) wird an einem Stahllineal umgeklappt und mit dem Fingernagel glattgestrichen. Nun wird doppelseitiges Klebeband im Abstand von 3 mm vom Knick auf das Segeltuch geklebt. Das Vorstag wird nun in den Knick gelegt und oben und unten ebenfalls mit Papierklebeband so fixiert, dass es gespannt ist. Nun wird die Schutzfolie des doppelseitigen Klebebands abgezogen und der umgeklappte Streifen des Segeltuchs verklebt. Es wird von innen nach außen gearbeitet. Dabei ist darauf zu achten, dass kein Zug auf das Material ausgeübt wird, weil sich das Segel sonst verzieht.
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Jetzt wird das Segel von der Unterlage genommen, überstehendes Klebeband an den Ecken abgeschnitten und die überklebten Löcher mit dem Lötkolben wieder geöffnet.
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Mit dem Großsegel wird ebenso verfahren, nur dass die Tasche am Vorliek kein Stag eingelegt bekommt und zusätzlich das Segelzeichen aufgeklebt wird.
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Die Fock wird nun am Hals (das untere vordere Eck) mit einer Schlaufe an der vorderen Öse des Fockbaums befestigt. Die Schlaufe soll nicht zu fest zugezogen werden, das Segel soll sich frei bewegen können.
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Am Schothorn (das untere hintere Eck) wird das Segel mit einer Schlaufe, die um den Baum geht festgemacht. Auch diese Schlaufe soll locker sein und sich am Baum leicht bewegen lassen. Jetzt wird der Unterliekstrecker (Unterliek = untere Kante) angebracht. Er wird am Schotorn des Segels angebunden, durch das Loch am hinteren Ende des Baums und unterhalb des Baums nach vorne geführt und an der Belegklampe belegt. Das Unterliek darf nicht spannen.
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Am Kopf der Fock wird das Fall angebracht. Er wird in den Kopf eingebunden, durch den oberen Takelhaken geführt und zunächst hängen gelassen.
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Mit dem Großsegel wird ebenso verfahren und wir haben einen fertigen Segelsatz vor uns liegen.
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Die Krönung beim Bau eines jeden Segelbootes



Das Auftakeln

Zur Aufnahme der Wanten werden zwei Ringschrauben im Deck montiert. Das Püttingeisen wird am Bug mit drei Holzschrauben festgeschraubt.
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Jetzt wird der Großbaum in die Öse am Mast eingehängt und das Großsegel mit dem Fall leicht gespannt. Dazu das Fall durch das Loch am Masttopp führen und an der Belegklampe seitlich am Mast belegen. Das Großssegel wird am Mast befestigt, indem Takelgarn spiralförmig um den Mast und durch die Löcher im Segel geführt wird.
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Der Mast wird jetzt durch den Decksdurchtritt gesteckt, so dass er mit dem Fuß in den Ausschnitt am Rahmen des Cockpitbodens einrastet und am Kiel aufsteht. Das Vorstag wird mit dem unteren Takelhaken am Püttingeisen und mit dem oberen Takelhaken am Mast eingehängt. Das Fall wird durch den oberen Takelhaken geführt und an der andern Belegklampe seitlich am Mast belegt.
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Die Wanten werden an den Decksösen befestigt und durch Eindrehen der Gabelköpfe leicht gespannt. Die Gabelköpfe werden dazu immer wieder ausgeclipst, eingedreht und wieder eingeclipst. Ist die richtige Spannung erreicht, werden die Gabelköpfe mit der Kontermutter beklemmt.
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Nun wird das Vorliek der beiden Segel mit dem Fall durchgesetzt. Dazu wird das Fall gespannt und an der Klampe seitlich am Mast belegt. Die Fock wird so stark gespannt, dass das Vorstag locker wird. Das Großsegelfall wird nur leicht gespannt, so dass das Segel am Mast anliegt. Der Unterliekstrecker wird so eingestellt, dass das Großsegel einen Bauch von 3 cm und die Fock einen Bauch von 1,5 cm hat.
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Jetzt wird das Segelverstellservo auf Stellung „dicht geholt“ gebracht, die Großschot durch die Ösen am Baum geführt und mit dem Haken am Traveller so befestigt, dass der Großbaum mittig steht. Die Vorschot wird mit einem Haken an der entsprechenden Ringschraube am Fockbaum derart befestigt, dass der Baum zur Schiffsmitte einen Winkel von etwa 5° bildet. Die Feineinstellung der Schoten kann dann mit den Klemmschiebern im RC-Raum erfolgen. So sieht der richtige Trimm für die erste Fahrt aus.
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Als letzte Arbeit erfolgt das Anbringen des Verklickers und unser BULLSEYE ist segelklar!
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Da kann ich mich nur Gerd anschließen. Top Baubericht 👍

Hätte nur eine Bitte bzw. Vorschlag. In dem Baubericht all die Fachwörter mit Pfeilen auf die Bauteile zeigen lassen.
Somit werden Bau-begeisterte Hobbybastler und Bootbauanfänger sich einfacher zurecht finden.

Wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest mit den Familie soweit es möglich ist. Bleibt bitte alle Gesund.

Lg Marcus
 
Hallo zusammen,

danke fürs Lob!

Ja, die Bilder sind eben Bilder und weisen nicht auf die Details hin, stimmt. Aber es war auch nicht meine Absicht hier einen Nachbau zu ermöglichen, denn dafür sind es noch viel zu wenig Bilder. Nein, der Bericht beschreibt den Aufbau des Prototypen eines Baukastens, der 2021 auf den Markt kommen wird. Die Bauanleitung dieses Baukastens wird genau das machen was Du sagst, Marcus. Sie wird Schritt für Schritt und mit viel besseren Bildern erklären wie man zu einem tollen Modell kommt.

Aber zwei kleine Berichte habe ich noch!

Schöne Grüße

Klaus
 
FERTIG!!!

Ist er nicht schön?


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Der Bug ist schön schiffig. Insbesondere das Püttingeisen au Messing ist hier der Hingucker.


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Das Cockpit endet vorne mit einer Tür, die – wie bereits gesagt – Scale-Potenzial hat. Die Sitzduchten nehmen gerne auch Passagiere auf, aber viel wichtiger ist, dass sie vollkommen wasserdicht sind. Auch mit vollgelaufenem Cockpit ist der BULLSEYE noch segelfähig, ein Plus an Sicherheit.

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Auch hinten hat das Cockpit eine angedeutete Tür.

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Der Mastfuß ist bewusst einfach gehalten. Die Fallen werden an Klampen belegt, wie beim Original. Er Großbaumbeschlag besteht aus zwei Ösen, das ist einfach, aber sehr funktional. Die Vorschot tritt vor dem Mast aus, die Großschot dahinter

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Die Großschot läuft am Baum entlang und wird an einem verschließbaren Haken eingehängt. Dieser Haken kann über den zweiten Teil der Schot am Traveller belegt und verstellt werden. Zum Abtakeln wird der Haken einfach gelöst, die Schot aus den Ösen am Baum gefädelt und gut is. Beim Auftakeln alles andersrum und fertig. Das geht ruckzuck und die Schottrimmung passt auf Anhieb.

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Die Wanten sind fest am Mast angeschlagen, während das Vorstag eingehängt wird. Auch das ein Zugeständnis ans schnelle Auftakeln.

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Dem Achterdeck sieht man nicht an, dass man es aufmachen kann und damit großzügigen Zugang zur RC-Anlage hat.

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Ein kleines aber feines Detail, die Kreckelplakette. Die heißt so, weil sie von Uwe Kreckel ist. Der hat die Original Herreshoff Werftplakette etwas gepimpt. Hier steht noch der Name meiner Werft drauf. Später wird dem Baukasten ein Aufkleber mit dem Namen des Herstellers beiliegen.

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Aufgetakelt passt der BULLSEYE in meinen VW-Bus. HaHa! Aber auch in einen Kombi passt er ohne Abtakeln rein.

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Takelt man das Modell ab, passt es auch in einen Kleinwagen, wie dem VW T-Roc oder einem Polo und sogar ein Kleinstwagen nimmt den BULLSEYE mit. Der kleine Zweisitzer hier zum Beispiel, allerdings geht mit BULLSEYE im Kofferraum das Dach nicht mehr auf. Braucht es auch nicht, denn am See haben wir doch genug frische Luft, oder?
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Transportprobleme gibt es jedenfalls keine, zur Not geht es auch auf dem Fahrrad!
 
Bevor ich Euch zum Abschluss meines Berichts noch ein kleines Video schenke, noch ein paar Worte zu den Segeleigenschaften.



Der BULLSEYE will gesegelt werden, er ist aber trotzdem gutmütig. Sind die Schoten sauber eingestellt, läuft er prima gerade aus. Am besten probiert man das bei leichtem Wind auf am Wind Kurs aus. Dreht das Boot bei mittig stehendem Ruder in den Wind, muss die Fock etwas dichter getrimmt werden, fällt es ab, ist sie zu dicht und muss etwas geöffnet werden, was mit den Klemmschiebern unter dem Achterdeck, oder dem Traveller im Cockpit, problemlos gelingen sollte. Gewendet wird immer mit dicht geholten Segeln und zum Abfallen müssen die Segel geöffnet werden. Öffnet man sie nicht, fällt er auch nicht ab. Das meinte ich mit „er will gesegelt werden“. Man arbeitet also immer mit Schot und Ruder zugleich, wie man das auf einem Segelboot im Maßstab 1:1 auch macht. Fällt auf am Wind Kurs eine Bö ein, so luvt der BULLSEYE von selbst etwas an. Nach der Bö muss er aktiv wieder auf den alten Kurs gebracht werden. Alternativ können die Segel beim Einfallen einer Bö leicht geöffnet werden, was ich am Ende des Films bewusst nicht gemacht habe, um das „Uuuups“ zu provozieren. Das geht mit dem Segelverstellservo übrigens sehr schnell. Mir war das zu schnell, denn die Schot wirkte irgendwie zappelig, deshalb habe ich an meinem Sender 0,7 Sekunden Zeitverzögerung auf die Schot gelegt. Das sieht besser aus und reduziert zudem die Stromspitzen im Boot.

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Link zum Video

Bei der Aktion am Ende des Films waren übrigens 200 ml Wasser im Cockpit und kein Tropfen im Rumpf.



Der BULLSEYE segelt nicht wie ein Modell, sondern wie ein richtiges Segelboot, genau das macht den Reiz am BULLSEYE-Segeln aus und ist er nicht ein Augenschmaus auf dem Wasser? Freut Euch drauf!!!


FROHE WEIHNACHTEN EUCH ALLEN!!!


🎅🎅🎅🎅


Euer Klaus
 
Hallo Klaus!
Einfach nur WOW.
Toller Bericht
Tolles Modell
Tolle Bilder
...und ein Mega Video...
Wer da nicht Lust bekommt den Baukasten zu bauen - dem ist nicht zu helfen...😉😉😉

Ich fibere jetzt schon der Erscheinung entgegen.
Das wird eine schöne Ergänzung zu Cordula.
 

Walter Ludwig

Moderator
Teammitglied
Hallo Klaus,

das (oder doch eher die?) Bullseye ist echt ein Hingucker geworden. Da hat Gerhard die richtige Inspiration geliefert.

Dein Baubericht war wie immer toll und das Video 👍. Da bekommt man wirklich Lust auf den Bausatz als Ergänzung z.B. für den Fühlinger See. Eine Inselrunde würde ich mit Aerandir nur an Tagen mit ganz wenig Wind angehen. Und man kann ja auch dass Gaffelrigg ausprobieren.

Ich muss mich also beeilen, damit Aerendir bis zum Erscheinen des Bausatzes fertig wird.

Allen noch ein ruhiges Restjahr und ein gutes, gesundes und segelereignisreiches Neues Jahr 2021.

Bis denne

Walter
 
Freut mich, dass der Bericht gefällt. Eigentlich ist er ja nur ein Lückenfüller gewesen, weil sonst so wenig lief, dann habe ich mir die Hand gebrochen und damit ganz plötzlich Zeit für sowas. Aber wenn es jetzt bei Wallter weitergeht, dann werden wir ja bald wieder neue Berichte von AERANDIR sehen und bei POPPY gibt es auch einiges zu berichten.

So lässt es sich gut ins Jahr 2021 starten!
🎆🎆🎆
 
Hallo Leute,

es ist ja nicht so, dass nichts passiert wäre solange ich über den BULLSEYE berichtet habe.

Als erstes wäre da Eberhard. Er wusste nicht so recht wie es weitergehen sollte und hat erst mal einen Schneemann gebaut:
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Aber dann hatte er nach der Lektüre einer tollen Fachzeitschrift doch eine gute Idee:
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Warum eigentlich den Herreshoff 12 1/2 footer nicht im Maßstab 1:5 nachbauen? Also in seinem 1:5, das wäre dann in unserem Maßstab 1:5 x 1:5, also 1:25:
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Sieht doch nicht schlecht aus, oder?
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Wir haben schließlich einen der Miterfinder des UHU an Bord. Warum sollte das also nicht gehen? Wir landen bei knapp 19cm Rumpflänge, allerdings bei einer Verdrängung von nur 50 g. Das wird sportlich. Deshalb hat sich der Konstrukteur nochmal hingesetzt und überlegt wie man mehr Verdrängung in den Rumpf bekommt, ohne das Aussehen dieses charaktervollen Bootes zu verändern.

Wir sind uns einig, es wird ein tiefgezogener Rumpf. Der von Eberhard ist 1:1 das Original und bekommt einen veränderten Ballast. Nico ging einen anderen Weg:
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Der weiße Rumpf ist die Originalform (wie Eberhards) und der rote ist 20% in die Z-Richtung (auf dem Bild nach oben) gestreckt. Sieht auch nicht schlecht aus:
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Alles gedruck, wie wir sehen. hier die Einzelteile:
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Ein Projekt im Projekt, wir weerden berichten...

Euer Klaus
 

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Aber wenn wir schon dabei sind, dann berichten wir doch gleich was bei den großen so los ist.

Nico hat mit dem Lackieren begonnen.
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ein schönes kräftiges Grün über der Wasserlinie.
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und ein starkes schwarz darunter.

Aber Nico, wiesodas denn? Bei den Hochseeseglern gilt die Devise, dass der Lack auch noch in derr Gondel trocknen kann. Du bist viiieeel zu früh dran!!! 😄😄😄
 
In der Schweiz ist es auch voran gegangen. Tom hat sich selbst übertroffen.

Der Ruderbeschlag:
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Wohl gemerkt, der Zapfen hat 3mm Durchmesser!!!

Damit auch alles gut passt, wurde eine Montagevorrichtung gebaut:
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Dafür hat Tom hart löten gelernt und den Rest von Hand gefeilt. Ein Meisterwerk, wie ich meine. So sieht das dann montieert aus:
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Tom war noch traurig, dass er den Spalt zwischen Rumpf und Ruderblatt nicht kleiner hinbekommen hat. Welchen Spalt? Seht Ihr einen, der nennenswert wäre?
 
Aber noch nicht genug der schweizer Präzision.

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Hier haben wir das Achterschiff mit Magnetverschluss und Torsionsanlenkung des Ruderblattes. Man beachte bitte auch die traumhaft schön geformte Pinne.

Und dann der Cockpitboden, ebenfalls mit Magnetverschluss. Der Strohhalm wurde über Hisluft gebogen. Er dient der Kabelführung.
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Und das Mssingrohr dient der Schotführung:
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Der Puk sorgte dabei für den richtigen Krümmungsradius.

Kein Wunder, dass Toms namenloser Steuermann schon vor Vorfreude gleich mal probesitzen möchte...
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... oder bestellt der gerade ein kühles Bier?
 
Hallo Leute,

Thomas hat mir zu dem eben geschriebenen noch eine Rückmeldung gegeben, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Er schrieb folgendes:

Hallo Klaus

Vielen Dank für die Weiterführung des Berichts mit meinen Bildern und die grosse Huldigung meiner 'kleinen' Arbeiten. Wie du auch schon geschrieben hast: geht runter wie Öl.

Dort wo du bei Post #298 geschrieben hast "Wohl gemerkt, der Zapfen hat 3mm Durchmesser!!!", könntest du noch ergänzen, dass die Teile ohne Drehbank oder Fräse hergestellt wurden.

Alle Teile sind von Hand gefertigt und mit Schlüsselfeilen bearbeitet J.

Und mein Steuermann heisst ganz einfach Russell, so wie der Schauspieler, dessen Kopf er trägt.

Russell ist jetzt nach den Weihnachtstagen noch zu schwer (das gute Essen eben) und muss dann noch mal zu Dr. Emel in die Klinik zum Abnehmen.

Bis bald und liebe Grüsse aus der Schweiz

Tom

... na hoffentlich haben die momentan Betten frei für Russell!

Schöne Grüße

Klaus
 
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