Hallo Leute,
es ist an der Zeit, dass ich auch mal wieder aus meiner Werft berichte.
Die Hand funktioniert wieder und ich habe die letzten vier Wochen damit verbracht all die Flausen, die ich mir ausgedacht habe, während die Hand im Gips war, umzusetzen. So sind also drei Segelflugzeuge entstandenund eine Micro Magic, ein ganz heißes Segelgerät wurde geplant (da berichten wir wo anders...) und bei meinem Bullseye XS ging es weiter. Nico hatte mir ja freundlicherweise Formen gedruckt. Leider hat er keinen Bullseye gefunden, sondern nur einen Haven 12 1/2 footer. Aber das macht nix, der Rumpf ist der gleiche, nur, dass der Haven ein Schwert und weniger Tiefgang hat.
Also habe ich den Kiel neu modelliert und aus dem Druck eine Form gemacht. Da war dann doch noch eine Menge Arbeit zu tun, denn die Form war sehr porös. Der Filler wurde wie ein Schwamm eingesaugt und so waren einige Schichten notwendig, bis ich mit der Oberfläche fürs Tiefziehen zufrieden war. Man glaubt es kaum, aber auch beim Tiefziehen ist die Oberfläche der Form wichtig, denn man sieht hinterher jede kleine Unebenheit im Abzug.
Die nächste Hürde war mein Tiefziehrahmen. Er ist einfach zu klein. Also habe ich aus einem alten Setzkasten meiner Frau und einer Latte eines alten Lattenrosts einen neuen Rahmen gebaut:
Ich finde er ist mir gut gelungen und es macht Spaß mit ihm zu arbeiten.
Unseren alten Backofen habe ich vor einiger Zeit schon mal auf ein Rollgestell gebaut und mit einer Umhausung versehen. Meine Werkstatt hat zum Glück Drehstrom. So muss ich nicht warten bis meine Frau mal länger außer Haus ist und ich heimlich den Ofen in der Küche benutzen kann. Super komfortabel!
Dann bei 180°C Umluft warten bis das Polystyrol etwas durchhängt, Handschuhe an, Staubsauger an und auf geht's:
Schon der erste Zug war super. Aber mit 1 mm Polystyrol wird der Rumpf 15 g schwer. Zu viel! Mit 0,5 mm Polystyrol sind es dann 7,5 g, oh Wunder! Bei 0,3 mm Polystyrol wird der Rumpf zwar nur 4,4 g schwer, aber zu dünn, um ihn anständig weiter verarbeiten zu können. Einen habe ich noch aus klarsichtigem Material gezogen. Leider habe ich die Zeit verdaddelt und das Material war schon zu weich. Außerdem war auch er mit 11 g zu schwer. Das hätte halt den Innenausbau erleichtert, wenn man durch den Rumpf durchschauen kann.
Voila:
Im Hintergrund des Bildes sieht man meinen Frästeilesatz. Das war das erste was ich gemacht habe, als der Gips endlich weg war! Hier ist er auch schon lackiert, denn das ist nach dem Zusammenbau bei der Größe sehr schwierig. Der Innenausbau entspricht meinem Bullseye Baukasten, nur ist er mit etwas weniger Details versehen, weil man die nicht fräsen kann. Lasern wäre da vorteilhafter. Hab aber nun mal nur eine Fräsmaschine...
Eine erste provisorische Anprobe der Ausbauteile zeigt auch, dass alles passt:
Das Servo ist ein 2,2 g Digitalservo, es ist 6 mm dick und wirkt riesig. Aber ich will zwei davon und den Akku in der Bilge unterbringen, damit der Schwerpunkt runter kommt. Der Rumpf hat eine Verdrängung von 52 g und meine Einbauten wiegen schon 30 g mit allem drum und dran. Da bleibt also nicht viel Luft für den Ballast. Also muss die RC-Anlage den Ballast geben.
Aber eine negative Erfahrung habe ich auch gemacht:
Meine Form ist nach sieben Zügen schon am Ende. Offensichtlich arbeitet das gedruckte Material ein wenig, so dass sich Unterwasserschiff und Überwasserschiff, die beide getrennt gedruckt und zusammengeklebt wurden, wieder voneinander lösen. Blöd, aber ich habe drei gute Rümpfe und die brauche ich für Nico, Uwe und mich. Reicht also.
So das wars mal wieder für heute. Nächste Woche habe ich frei, da geht es dann hoffentlich weiter. Ich muss schließlich Eberhard einholen...
Schöne Grüße
Klaus