Hilfe meine Servos spinnen bei Kälte

Hallo, kann mir jemand helfen ?

Ich habe in meiner V- Ultra ( F3B Modell ) auf beiden Wölbklappen Graupnerservos 3241.
Am 04.01.03 fuhr ich an unseren Hang bei NO ca. 2-3 Grad Minus, Flieger aus dem Auto, zusammengesteckt,
kurzer Anlagenchek und ab über die Hangkante.
( ging tierisch gut ).
Nach ca 10 Minuten und klammen Fingern merke ich wie der Flieger immer in eine Richtung zieht ( um die Längsachse).
Beim Landen stellte ich dann fest, das die Wolbklappen im Landeanflug extrem unterschiedlich ausfuhren. Zum Glück ging die Landung glatt.
Beim Ausprobieren stellte ich fest, das die Servos mind. 30 Grad aus der Mitte standen.
Nach jeder Ruderbewegung änderte sich jedoch die Neutralstellung ( mal so, mal so ).
Alle anderen Servos, Seite, Höhe, Quer blieben normal.
Das kann nicht am Sender liegen ( MC 24 ),
weil ich kurz darauf ein anderes Modell geflogen hab bei dem auch alles normal funzte.
Zuhause angekommen und nach aklimatisierung der Servos war wieder alles normal.
Am Tag darauf das gleiche Spiel nochmal.

Hat Kälte Auswirkungen auf die Potis und Elektonik der Servos ?
Woran kann das liegen ?
Ich hoffe auf Eure Hilfe.

Gruss Georg
 

leinel

Vereinsmitglied
hi georg,
ich meine, dass die temperaturuntergrenze minus 5 bis minus 10 ist, was z.b. graupner in die anleitungen schreibt. schau mal bei deinem empfaenger und bei den 3241.
vielleicht ist auch die luft 100m hoeher deutlich kaelter bei bestimmten wetterlagen.

ansonsten warte doch einfach den fruehling ab, obs da weg ist. oder eben einen tab mit deutlich ueber null, ob das problem da auch noch auftritt.
oder lass das modell doch mal bei deutlichen minusgraden einfach ne stunde draussen liegen und schau, was die servos dann machen. spinnen sie wieder und du bringst das modell ins warme und das ists weg, dann hast du eine temperaturabhaengigkeit nachgewiesen.

mehr weiss ich dazu auch nicht zu sagen, ausser, dass es ja auch nich so doll viel spass macht, bei minusgraden laenger draussen zu stehen .. :)

gruesse von
rainer
 
Hallo,

ich kenne diese Servos nicht speziell und habe auch keinen Katalog zur Hand, jedoch KANN die Antwort sehr einfach sein:

Wenn die Servohebelachse einfach als Gleitlager im Kunststoffgehäuse gelagert ist, dann ist es naheliegend (auch schon früher selbst erlebt), daß der Kälteschrumpf des Gehäusdeckels der Achse buchstäblich "die Gurgel abwürgt".

Gruß H. Eberbach
 

Spunki

User
Auch wenns einige nicht wahr haben wollen - es kann (wird!) durchaus an der Elektronik liegen - unsere Herren aus den Entwicklungsabteilungen entwickeln und testen bevorzugt am warmen Schreibtisch!

Drei Elektronik-Beispiele wo es eindeutig und reproduzierbar an der tiefen Temperatur liegt (um die 0 Grad Celsius)

- Nokia Handy unserer automatischen Winddurchsage quittiert unter 0 Grad seinen Dienst indem es sich einfach abschaltet ...

- Palm handheld unseres permanenten Frequenzscanners stürzt bei 0 Grad im runtime ab und schaltet sich aus ...

- Conrad-smd-Schalter (fix fertig gekauft) ist bei 0 Grad nicht zu gebrauchen da der Schaltpunkt ins Nirvana wandert ...

Also: warum nicht auch Servos? ... wenns ja nichtmal die Industrie schafft ...

Grüße Spunki

PS: und kommt mir keiner damit das es vielleicht die Stromversorung sei die bei dieser Kälte zusammenbricht ... die Geräte hängen an einer 12V/330W/660Ah-Solaranlage - und die ist im Winter auschließlich nur für sie da!

[ 09. Januar 2003, 14:17: Beitrag editiert von: Spunki ]
 
Hallo,

ich danke euch für die Beteiligung, aber ich weiss immer noch nicht woran das liegt.
Die Servos 3241 sind kugelgelagert und funktionieren im warmen einwandfrei.
Die normalen gleitgelagerten Servos funktionierten aber auch bei Minusgraden, sieh meine anderen Modelle.
Ausserdem kann ich bei trockenem Wetter einfach nicht aufs Fliegen verzichten.
Dann muss ich wohl bei der S....Kälte andere Modelle fliegen.

Gruss Georg
 
>>> aber ich weiss immer noch nicht woran das liegt.
Aber ich ;) : an der Elektronik!
Damit musst du leben oder andere Servos einbauen. Du weisst ja, welche funktionieren.
Es gibt nun mal elektronische Bauteile, die "verreisen" bei tiefen Temperaturen.
Das scheint bei diesem Servotyp der Fall zu sein oder wenigstens bei der Serie, die du erwischt hast.
Gruss Jürgen
 

Thommy

User †
Bevor wir hier allzusehr spekulieren, was machen denn die Dinger wenn Du wieder in der warmen Stube bist.
Gruß
Thommy
 

Spunki

User
>>Bevor wir hier allzusehr spekulieren ...<<

>>Auch wenns einige nicht wahr haben wollen<< ;)

>>was machen denn die Dinger wenn Du wieder in der warmen Stube bist.<<

>>Zuhause angekommen und nach aklimatisierung der Servos war wieder alles normal. Am Tag darauf das gleiche Spiel nochmal.<< ;)

Grüße Spunki
 

Spunki

User
Hallo Helmut :)

Ich glaub Dir schon das die meisten gewissenhaften Entwickler dies auch prüfen - es ist halt ärgerlich wenn sogenannte "Outdoor"-Geräte wie Handy oder auch Palm ihren Dienst quittieren sobald sie keine Körperwärme mehr verspühren - 0 Grad ist doch nicht die Welt oder?

Und zum Thema Klimaschrank: wie lange bleiben denn diese Dinge da drinnen? - zwei Stunden, 10 Stunden oder wie lange? ... mir ist aufgefallen das die Probleme meist erst nach mind. 24h auftreten - also wenn das Ding dann wirklich bis zum Kern durchgefrohren bzw. auch die letze Eigenwärme flöten gegangen ist!

In der Entwicklung und bei den Tests mags ja dann auch noch funktionieren - und falls man dann in der Serie einen günstigeren Zuliefer für einen Bauteil (oder gleichwertigen!) bekommen kann wird man ihn auch heranziehen ... wird dann wieder der Klimaschrank angeheizt? - wohl kaum - das ist das Problem ...

Ich bin in der Softwareentwickung tätig und bei uns isses so das man theoretisch bei der allerkleinsten Änderung die komplette Testreihe neu fahren müßte - ich weiß aber wie das in der Praxis dann läuft - warum solls bei der Elektronik anders sein ;) ...

Grüße Spunki
 

haschenk

User †
Hi Spunki,

ich habe viele Jahre bei einer Modellbaufirma gearbeitet und war u.a. für solche Sachen verantwortlich. Ich kann dir versichern, daß es NICHT so ist, wie du schreibst. Die Entwickler arbeiten zwar schon in der warmen Stube, aber für die Geräte gibt´s Klimaschränke, in denen die Produkte sogar noch etwas über den spezifizierten Temperaturbereich hinaus untersucht werden. Das gilt mit Sicherheit für alle namhaften Firmen.

Was vorkommen kann, ist, daß verbaute Komponenten mal "Ausreißer" in den spezifizierten Daten aufweisen. Das bleibt meistens unentdeckt (auch schon beim Vorlieferant), weil Temperaturgang-Prüfungen nicht zum normalen Prüfumfang in der Serie gehören.

Für professionelle Anwender wird gfls. auch eine Sonderfertigung mit Sonderprüfung gemacht, aber das kostet dann auch Sonder-Geld.

Gruß,
Helmut
 

haschenk

User †
Hi Spunki,

ich werde den Eindruck nicht los, daß du den Hardware-Entwicklern nicht viel zutraust.

Es ist doch nicht so, daß die zu prüfenden Teile einfach mal in den Klimaschrank gestellt werden und man dann abwartet, was passiert. Ein wenig mehr ;) geschieht da schon. Die Tests werden im Detail vorab besprochen und geplant. Es werden Temperaturstufen "gefahren", dabei bestimmte Meßwerte festgehalten u.a.m.

24 Stunden dauert so ein Versuch (in unserer Branche) kaum jemals, aber ein kompletter Arbeitstag -wenn´s sein muß auch mit Überstunden- ist ohne weiteres drin. Übrigens kann man im Schrank auch kalten oder heißen Wind wehen lassen (Luftumwälzung), das ist der Regelfall. Auch Betauungstests sind für den Modellbau relevant.

Übrigens sind auftauchende Probleme mehrheitlich elektromechanischer und werkstoffkundlicher Art, und weniger durch elektronische Bauteile bedingt.

Dein Beispiel für "Alternativ-Teile" kommt vor, aus unterschiedlichen Gründen. Aber so ein Teil erfordert grundsätzlich eine neue Freigabe durch die Technik. Es liegt dann im Ermessen des verantwortlichen Technikers oder Ingenieurs, ob und was für Tests neu gemacht werden müssen. Meiner Erfahrung nach sind diese Leute eher vorsichtig und risikoscheu, als Stichwort (gilt natürlich auch für Neuentwicklungen) will ich hier nur das Wort "Produkthaftung" in den Raum stellen; diese greift im Ernstfall bis runter zu einzelnen Mitarbeitern in einer Firma.

Also trau den Leuten doch bitte etwas mehr zu.

Zum Schluß noch ein Beispiel, das irgendwie am Rande auch hierher gehört. In einem Experimental-Fluggerät der NASA sind 72 Servos eingebaut, die 72 knapp 1m lange Hinterkantenklappen am Flügel betätigen, "intelligent" vom Computer angesteuert. Das unbemannte Gerät fliegt bis zu 30 km hoch am Rande der Stratosphäre. Gefordert war Funktion der Servos bis herunter auf -60 Grad C. Die Servos stammen aus deutscher Produktion für den Modellbau, wurden aber natürlich von dem Vertragsnehmer der NASA noch speziell für diesen Einsatzzweck "getuned" und geprüft (die üblichen Klimaschränke gehen nicht so weit "runter"). Sowas kann man nur machen, wenn das zugrunde liegende Serienprodukt 100% in Ordnung ist.

Gruß,
Helmut
 

Spunki

User
Hallo Helmut :)

Ich trau Euch schon genug zu - was wären wir denn ohne Euch - wir könnten uns sonst unsere Disketten am Finger abspielen ;) ...

Aber: warum können wir alle elektronischen Einrichtichtungen (Handy, Palm) die wir in unserer Clubhütte den ganzen Sommer lang problemlos im 24h-Dauerbetrieb hatten jetzt im Winter nicht nutzen?

Grüße Spunki
 
Spaß on

... weil Ihr nicht die Arktis-Edition, sondern nur Mitteleuropa-Kollektion geordert habt :D :D :D

Spaß off, duck und wech

Andreas
 

Torque

User
Hi!

Mein Kumpel hat nen Hubschrauber, wenn er ihn im Schatten einschaltet und dann in die Sonne stellt, da 5min stehen lässt und dann fliegt stimmt sein kreiselnullpunkt nicht mehr. Da gibt es Temperaturkompensierte und unkompensierte ( Temperaturdrift. Vielleicht ist das bei servos genau so???

Gruß KAI
 

Gast_102

User gesperrt
Hi,

Ich tippe bei der kalten und etwas feuchten zeit auf sich wenns im Servo wärmer wird duch den Motor auf eventuelle kondensation der feuchte und den evtl. niederdschlag auf das poti (schleifer).
 

Spunki

User
Hallo Peet :)

Kann nicht sein - Kondensieren tut Feuchtigkeit an kalten Gegenständen wenn sie in warme Räume gebracht werden weil die Luft dort mehr Wasser halten kann als die kalte Luft draussen - wenn die kalte und dadurch relativ trockene Luft im Servo nun zb. durch den Motor erwärmt wird so kann sie dann sogar noch mehr Wasser halten - da kann dann nix kondensieren - es müßte dazu zusätzliche Feuchtigkeit her ...

Beispiel:
Starte im Winter Dein Auto, dreh die Heizung voll auf und lasse es am Stand warmlaufen ohne das Du Dich ins Fahrzeug setzt. Erst nach 20 min begibst Du Dich mit vier Personen ins warme Innere und Ihr beginnt fleißig zu plaudern. Was passiert? - die Anfangs beim Einsteigen noch völlig klaren Scheiben beginnen dann erst innen zu beschlagen weil durch das viele Sprechen zusätzliche Feuchtigkeit an die warme Innenluft abgegeben wird die dann an der kalten Scheibe kondensiert ...

Grüße Spunki

Nachtrag: was ich mir in diesem Zusammenhang noch am ehesten vorstellen kann ist das sich bereits warme feuchte Luft im Servo befindet - und zwar durch lange Lagerung in der warmen Stube - bringt man das Servo dann nach draussen und es kann der Gaswechsel nicht schnell genug erfolgen so wird ein Teil der Feuchte an den kalten Servoinnenwänden kondensieren, event. auch am Poti - aber auch hier erscheint mir das minimale Luftvolumen im Servo als viel zu gering ...

[ 11. Januar 2003, 01:59: Beitrag editiert von: Spunki ]
 

Udo Fiebig

User †
Hallo zusammen,
nachdem ich vom Obergraswart Georg erfahren habe, dass die betroffenen C3241-Servos nicht mehr ganz neu sind, sondern vermutlich aus der ersten Serie stammen, muss ich auch meinen Kommentar dazu geben.

Die Elektronik kann nicht Verursacher des Problems sein, Temperaturdrift bewegt sich allenfalls im Millimeterbereich.

Ein wiederholtes Wandern der Mittelstellung um bis zu 30° hat m.E. eine rein mechanische Ursache (habe ich vor Jahren auch schon einmal erlebt). Bei sehr tiefen Temperaturen und Auskühlung aller Teile auch des Servogetriebes könnte das aufgepresste Metall-Abtriebsritzel auf der Welle rutschen. Ich habe es seinerzeit vom Graupner-Service korrigieren lassen.

Wenn Du weiterhin bei Gefrierschranktemperaturen fliegen willst, würde ich wärmstens empfehlen, die Servos mit genauer Problembeschreibung an den Graupner-Service zu senden. Das wird sicher nicht die Welt kosten.

Gruß
Udo

[ 11. Januar 2003, 16:26: Beitrag editiert von: Udo ]
 
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