Hallo Bernhard
Ich bin nicht Ökonom, aber eigentlich auch kein Freund der Halbierung des Globus in Sklaven und Herren bzw. Frauen, wie dies heute unübersehbar der Fall ist. Die Globalisierung hat allerdings bereits spätestens mit den alten Ägyptern begonnen. Dass sie während 2500 Jahren kaum bemerkt wurde, hat mit dem Umstand zu tun, dass wir exponentielles Wachstum in seiner Tragweite nur intelektuell, nicht jedoch als permanenten Zustand wie z.B. warm und kalt wahrnehmen können.
Ich bin ja auch dagegen, dass ein Händler nur bestellen und warten muss, bis wir bei Ihm kaufen und dabei das Dreifache der Gestehungskosten in China verdient. Aber, wie viele Artikel muss der Händler verwalten, einsortieren nachbestellen, lagern, bis Du und ich ihn als Händler akzeptieren??
Aber, und jetzt kommt es, ein Chinese oder ein Vietnamese oder .... oder ... verdient und braucht im Monat 100 Euro bei 50 Stunden Maloche. Du und ich UND AUCH DER FLUEGELHAENDLER brauchen aber um mittel- und längerfristig sozialverträglich zu sein das 30-40 Fache bei 35-42 h Arbeitsstunden pro Woche, sonst können wir die hohen Lebensunterhaltskosten samt Luxus (Auto, Modellflieger etc.) nicht bezahlen. Die Sklaven werden wir (beide) benutzen, anders geht es heute nicht mehr. Dennoch, gebe ich mein Geld lieber dem Flügelhändler als der Arbeitslosenkasse für den durch meine Direktimporte letztlich arbeitslos gewordenen Flügelhändler.
Ich bin nun wirklich kein Gutmensch, gebe aber zu, dass ich auf diese endlose Schnäppchenjägerei, die meines Erachtens heutzutage grassiert, wie kaum je zuvor, genau aus den genannten Gründen etwas allergisch bin.
Gruss
Kurt