Hochstartphase optimieren

Hallo Fliegerkollegen!

Ich habe eine 20Jahre alte Ellipse 2v mit einem verstellbaren Hochstarthaken ca 5mm vor dem CG ausgerüstet und bin damit an einem 1,3mm Megaline an einer alten Winde gestartet.
Nun haben sich einige Fragen ergeben.
Ich greife das Flugzeug unter der Fläche und gebe es mit einem kräftigen Wurf unter 30Grad frei.
Wölbklappen habe ich ca 6mm gesetzt.
Dabei wird aber die Ellipse zuerst 5 bis 10m horizontal gezogen bis sie nach oben beschleunigt. Sieht zumindest so aus.
Habe ich zu wenig Vorspannung am Seil, dass sie nicht sofort nach oben beschleunigt wird?
Wäre daher ein festhalten des Rumpfes vor oder hinter der Fläche besser, dass ich mehr Zug aufbauen kann und nicht sofort loslassen muss?
Wie optimiere ich jetzt den Start?
Woher weiss ich, ob ich den Haken noch weiter nach hinten schieben darf oder nicht?
Und woher weiss ich, ob noch mehr Wölbung durch Quer- und Wölbklappen möglich ist?

Danke für eure Hilfe!
Fg
MARTIN
 
Hm, da gäbe es schon noch so einiges zu optimieren.

Bei aktuellen F3B Modellen wird der Hochstarthaken üblicherweise direkt unter dem Schwerpunkt platziert, manchmal sogar dahinter. Falls es zu Strömungsabrissen beim Start kommen sollte, hilft es hier das Höhenruder ein wenig tief zu trimmen.

Bei der Startstellung können die Wölbklappen und auch Querruder deutlich mehr abgesenkt werden. Ich denke da an 10 bis 12 mm zusammen mit einer etwas geringeren Verwölbung über eine separate Startphase, um das Verhalten in der Anfangsphase des Starts etwas sicherer zu gestalten.

Du solltest das Modell momentan besser am Rumpf direkt hinter der Tragfläche festhalten und dabei für die Freigabe so lange warten, bis sich möglichst viel Druck aufgebaut hat.
Noch besser wäre ein Abwurf "über die Schulter". Dabei hält man das Modell mit einer Hand am Rumpf direkt vor der Tragfläche fest und streckt dabei den ganzen Arm voll durch. Nach Aufbau des Drucks gibt man das Modell mit einem Wurf über die Schulter mit möglichst hohem Anstellwinkel frei. Dafür braucht´s aber viel Übung.

Gruß, Karl Hinsch
 

Ercam

User
Ich würde auch erstmal komplett mehr verwölben und hinter der Fläche heben. So lässt sich eigentlich unproblematisch am Anfang viel Druck aufbauen. Du musst auch nicht ewig halten, bis es dir die aus der Hand reißt,oder so .
falls die nach hinten ausbricht wie beschrieben Tiefe drücken bzw. trimmen ,...
 
Hallo!
Die Tipps haben gut funktioniert. Ich hatte 10mm Wölbung eingestellt und beim Griff hinter dem Rumpf ging alles gut. Es war bei den letzten Starts einfach zu wenig Wind und hatte zu wenig Spannung. Heute bei mehr Wind würgte es die Winde doch schon ziemlich.
Woher weiss ich nun, ob der Haken nun noch weiter nach hinten muss?

Danke für eure bisherige Unterstützung.

Mfg
Martin
 
Tja, da musst du dich rantasten. Im Prinzip muss das Modell so steil wie möglich, aber gerade noch ohne Tendenz zum Strömungsabriß am Seil nach oben steigen. Für´s Erste kannst du das mit schrittweiser Hochtrimmung des Höhenruders erreichen. Wenn du diesen Punkt erreicht hast und feststellst, dass das Höhenruder über neutral hoch getrimmt ist, kannst du den Haken schrittweise weiter nach hinten versetzen und dabei die Höhentrimmung wieder rausnehmen. Wie schon geschrieben ist eine leichte Tieftrimmung beim Start eher erwünscht.

Gruß, Karl Hinsch
 
Wenn Du an den Punkt kommst, dass der Flieger am Seil leicht hin und her pendelt, dann kommt sehr bald der Strömungsabriss. mit rantasten hat Karl das schon vorausschauend beschrieben ;)
 

RetoF3X

User
Hallo Martin,

Was auch hilft ist bei wenig Wind mit einem duenneren neuen Seil zu starten. Das duennere Seil ist elastischer, und Du hast mehr Zeit Spannung aufzubauen. Mit dem 1.3mm Seil kommt die Zugspannung sehr direkt, wenn Du das Pedal drueckst. Eventuell wirfst Du dann zu frueh ab, da die Spannung so schnell ansteigt.
Du wirst auch beim Hochstart wenig Spannung aufbauen koennen bei Windstille und einem so dicken Seil.

Ansonsten kann ich Karl nur zustimmen, in F3B wird das Modell im Start sehr neutral eingestellt. Ein vorne liegender Hochstarthaken ist wie ein vorne liegender Schwerpunkt, man braucht Hoehenrudertrimmung, und es macht das Flugverhalten Geschwindigkeits-abhaengig (bei hoeherer Schleppgeschwindigkeit baeumt sich das Modell auf). Das neutraler eingestellte Modell hat mehr Leitung, und baeumt sich auch nicht auf wenn es schneller wird.

Martin Weberschock hatte dazu noch folgenden Tipp: beim normalen Fliegen (nicht am Seil) das Modell in einen leichten Sturzflug bringen, dann in die Hochstartstellung umschalten und schauen, was das Modell macht. Wenn es sich massive aufbaeumt, dann ist zuviel Hoehenruder-Trimmung in der Hochstartstellung. Also Trimmung zuruecknehmen und Haken weiter nach hinten. Wichtig: am Schluss wirklich in kleinen Schritten zurueckgehen! Bei manchen Modellen ist es wirklich eine Rille am Haken oder ein, zwei Trimmungs-klicks zwischen dem Optimum und zu kritischer Einstellung.

Klar, als Hobby Flieger muss man das nicht so scharf einstellen, aber es ist gut zu wissen, wo das Limit/Optimum ist. Es gibt/gab auch ein paar F3B Modelle, die das Limit in der Hochstart-stellung nicht so scharf angezeigt haben (d.h. die waren so gutmuetig dass sie nicht abgerissen haben), die fand ich dann schwieriger zum Optimieren.

Allerdings solltest Du auch einen sicheren Abwurf unter guter Vorspannung machen koennen. Also eventuell ueben bevor Du Dich weiter ans Limit mit den Einstellungen herantastest.

Viele Gruesse:
Reto
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kollegen!

Danke für eure Ratschläge.
Ich wollte ein stabiles Seil für den Alltag, daher das dicke Seil.
Was ich mir immer noch nicht Recht erklären kann, dass das Flugzeug am Seil steigt, wenn z.b der Haken bereits hinter dem Schwerpunkt liegt.

Mfg
Martin
 

RetoF3X

User
Hallo Martin

Im Hochstart mit der starken Verwoelbung wandert der Druckpunkt (Punkt wo man alle aerodynamischen Kraefte zusammenfassen kann) weiter nach hinten.

Daher kann der Haken auch weiter nach hinten, und es bleibt immer noch kontrollierbar. Den Schwerpunkt kannst Du hier in erster Naehrung vernachlaessigen, die Zugkraft am Haken und die Position des Druckpunkts bestimmen die Stabilitaet im Hochstart.

Viele Gruesse:
Reto
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Beim Hochstart kann man das annäherungsweise so sehen, dass die Hakenposition den Schwerpunkt ersetzt.
Die Hakenposition kann theoretisch bis an den Druckpunkt herangeschoben werden - und der ist ja abhängig von Stabilitätsmaß hinter dem Gesamtschwerpunkt des Modells.
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Also wenn du ein XFLR5 Model hast, kann man das recht leicht ermitteln (oder FLZ Vortex).
Sonst würde ich das Model im entsprechenden Programm nachbauen und berechnen.
Sonst gebe es noch ein paar CG Kalkulatoren die das annäherungsweise mitberechnen:

Erfliegen ist keine gute Idee! 😉
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Ob es für eine 20 Jahre alte Ellipse gibt, ich vermute nicht.
Ich finde es auch ein spannendes Thema.
Lg

Für eine Näherung reicht die Flächenform, da die Auftriebsverteilung entlang des Profils meist recht ähnlich ist zwischen unterschiedlichen Profilen und daraus ähnliche Momente resultieren. Daher ist meist die Flächengeometrie und die Hebelarme (HLW) entscheidend für die Berechnung von Druckpunkt/Neutralpunkt und Schwerpunkt. Wenn man die Geometrie recht schnell parat hat, kann man auch gut einen der CG Kalkulatoren nehmen...
 
uih ,kompliziert .:confused:kann man das einem rookie für einen Freestyler 5 präzisieren???
Einstellungen für Hang schon ganz ok aber Windenstarts sind bisher nicht das gelbe vom Ei.😭
lg
 
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