Hochwertiges Modell zerbricht im Flug

Man stelle sich folgendes Szenario vor:

Ein sehr hochwertiger, wenige Flüge alter Voll-CfK F3F - Renner zerlegt sich in der Luft, weil ein entscheidenes Bauteil versagt, an den Überresten kann man - ganz vorsichtigt ausgedrückt - eine extrem optimistische Bauweise dieses Bauteils erkennen, die mit "Voll-CFK" nichts gemein hat. Natürlich(?) ist der Importeur der Meinung, das ein Vorschaden bestanden haben müsse.
Und jetzt?
Wie könnte man Vorgehen?
Alles natürlich rein fiktiv!

MfG, A.
 
man könnte zur kenntnis nehmen, dass es eben kein hochWERTIGES, sondern nur ein hochPREISIGES modell war und das nächste besser auswählen.
das setzt natürlich voraus, das deine aktuelle beurteilung des fraglichen bauteiles objektiv richtig und beweisbar und nicht nur deinem subjektiven "danach" - eindruck geschuldet ist.

vg
ralph
 
In Ralphs Antwort stecken ja beide Möglichkeiten drinnen:
Im ersten Satz...falsch eingeschätzt, verpolt, nächstes Mal besser machen.
Im zweiten Satz sind eigentlich die rechtlichen Möglichkeiten drinnen. Also objektiv die Bauweise einschätzen ( lassen), Rechtsschutz beantragen, Hersteller/Vertreiber anmahnen und dann gerichtlich Schadenersatz einfordern. Ein steiniger Weg. Wohl kein 100 %iger Selbstläufer, weil Erwartungen, Belastbarkeit und Flugstil ja subjektiv sind, normiert ( justitiabel) ist da wenig.
Wobei bei CfK immer ( leider ) das Hintertürchen offen ist, daß CfK keine große Arbeitsaufnahme hat, eine kleine Überlastung ( in der Werkstatt, im Auto, etc) kann im Flug dann einfach brechen.
Das Forum wird hier wenig helfen können, weil eine genaue Schadensdokumentation Deine Vergleichschancen eher mindert ( Du stellst den Hersteller ja schnell namentlich an den Pranger, und da verhandelt es sich schlechter als mit RA).
 
Hallo,

ganz einfach:

Beweissicherungsverfahren bei Gericht einleiten und einen vereidigten Modellflugsachverständigen anfordern mit Gutachten.

z.Bsp. Udo Menke vom DAeC ist eine gerichtlich vereidigter Sachverständiger.

Habe ich als Anwalt schon etliche Male für Mandanten gemacht (nicht nur im Bereich Modellflug); aber nicht immer bestätigte dann das Gutachten, dass ein Herstellerfehler vorgelegen hat. Der Ausgang ist eben vom Ergebnis des Sachverständigen abhängig.


Gruss und einen guten Rutsch

PW
 
Für diesen Fall würde ich als Gutachter Fibricius (schreibt hier mit) empfehlen, der ist als Hersteller von Faserverbundteilen an der Materie näher dran.
 
oder ist der offizieller...

Gruß, Ralf

frag ihn mal...:rolleyes:;)
Ich denke mal, er kann sicher genauso gut abschreiben wie andere auch (ich weiss, was ich schreibe):rolleyes:

Was ist der Unterschied zwischen einem "normalen" und einem vereidigten: der 2. hatte ein Date...;), und seither darf er...

Die Vereidigung ist keine Qualitätsbescheinigung.
 
Hallo,

also U. Menke ist ein gerichtlich bestellter, vereidigter und anerkannter Sachverständiger; daneben auch eben "der Sachverständige" des DAeC Verbands.


Vorteil: die Gegenseite hat so gut wie keine Chance, "diesen Sachverständigen" abzulehnen

Gruss

PW
 
Hallo,

wenn ein "Modell auseinanderfällt" im Flug, gibt es ja zig Gründe, was die Ursache gewesen war:

- Herstellerfehler (z.Bsp. irgendwo eine nicht korrekte Verklebung etc)

- Fehler des Erbauern bei der restlichen Herstellung; falsche Servowahl, Anlenkung nicht
gescheit verbaut und nicht regelmäßig kontrolliert etc.)

- Vorschaden (vielleicht gebrauchtes Modell gewesen; vielleicht beim neuen Modell mal
hingefallen etc.)

usw.


Gruss

PW
 
Fehler gibts überall, da dies aber durch Ferndiagnose schwer feststellbar ist, sollte der TS so er daran interessiert ist, einfach den von Peter skizzierten Weg einschlagen.

Da dieses Thema ständig auftaucht, könnte man sowas ins Wiki stellen, wobei ich befürchte, dass da keiner reinschaut.
 
Ein Foto

Ein Foto

Vielen Dank für die vielen guten Tips, ein Foto anbei, O-Ton: "Voll-CFK".

MfG, Teamspirit
 

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Wir hatten mal einen ähnlich gelagerten Fall

Wir hatten mal einen ähnlich gelagerten Fall

Wir hatten mal einen ähnlich gelagerten Fall, bei dem es beinahe ein paar Schwerverletzte in einem Festzelt gegeben hätte. Die massive Zeltstange hat schlimmeres verhindert.

Nach Begutachtung des Schadens durch die Clubmitglieder waren alle einhellig der Meinung : systematischer Baufehler des ARF -Modells.

Der Eigentümer wollte keinen Schadensersatz, hat aber den Importeur angerufen und informiert, damit sich so etwas nicht wiederholt. Er hat ihm angeboten, ihm kostenlos die Überreste des Models zur eigenen Begutachtung zu zusenden.

Ergebnis : Der Importeur wollte weder die Information entgegen nehmen, noch das Modell zur eigenen Schadensbegutachtung zugesandt bekommen haben.

Tut mir leid, aber so ein Verhalten kann ich bis heute nicht verstehen.

Vielleicht wäre hier aber die Einschaltung eines neutralen Gutachters, wie H. Menke, sinnvoll gewesen, um potentiellen Schaden von anderen abzuwenden.

mfg

Jürgen
 
Hallo Jstremmler,

nur was kurzes:

erstens:

was "normale Modellflieger" feststellen oder sagen und völlig unbedeutend !

zweitens:

Das Beweismittel nie (!!) aus der Hand geben

drittens:

der richtige Weg wäre zum Anwalt und ein Beweissicherungsverfahren beantragen und hier den Antrag stellen "Beweis: Zeugnis des Sachverständigen ......"


Gruss

PW
 
Das Bild zeigt ein V-leitwerk?

Wenn man über "Voll-CFK" redet, werden doch meistens nur die Tragflächen (und vielleicht Rumpf) erwähnt?

(Muss der Erste Flieger Werbung mit "halb-CFK" Ausführung noch begegnen...)
 
also das ist doch weder "voll cfk" noch "voll gfk" noch "voll balsa", sondern eindeutig hohl!
wenn voll cfk versprochen wurde, dann hat das jedenfalls nicht gestimmt.


vg
ralph
 
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