Holzbau in Formen?

Moin,

Ich möchte gern mal was ausprobieren, bzw. habe drüber nachgegrübelt:
Aerodynamisch und mechanisch sind formgebaute Modelle der Hammer. Aber - es entsteht beim Bau unvorstellbar viel Müll, der zudem auch noch zum Teil giftig ist. Ferner ist dem Ganzen ein ganz schöner Verschleiß unterworfen, ein Teil der Modelle erlebt z.B. nicht mehr die dritte Saison. Entsorgungstechnisch ist das dann alles andere als Nachhaltig. Was den Öko in mir weckt:

Was mich mal interessieren würde, wäre ob man die Formenbau Bauweise bei vorhandenen Formen auf Holz übertragen kann. Der Fokus liegt auf einem härterem Hangflieger, da glaube ich bei leichten Thermikfliegern die meisten Fragen zum Holzbauen gelöst sind. Die Idee sollte sein, keine schwer zu entsorgenden Materialien und idealerweise auch Klebstoffe zu verwenden, und trotzdem einen harten, elegant geformten Flieger zu bekommen. Balsa als Stützstoff statt Rohacell wäre z.B. etwas zu kurz gesprungen, das ideale Modell sollte DS fest und kompostierbar sein :) Da wird man vermutlich Abstriche machen müssen...

Mein erster Gedanke war, Abwicklungen der Flügel zu rechnen, und kreuzweise Furnier in die Form einzusaugen. Im Anschluss kann dann eine Holm/Rippen Struktur aus gefrästem/gelasertem Sperrholz eingeklebt werden, die beide Schalen verbindet. Die Nasenleiste würde im Anschluss vorgebaut und auf Profil verschliffen werden.

Ein paar Fragen stellen sich mir dabei:
- Hat so etwas schon mal jemand probiert? Wenn ja, mit welchen Erfahrungen, wo sind die Herausforderungen?
- Härtet Ponal unter Vakuum aus, oder braucht man was anderes, was ohne Luft trocknet?
- Gibt es außer PU Leim was, was spaltfüllend verwendet werden kann? Sozusagen Öko Mumpe...
- Könnte man analog dem Formbau in die Form lackieren?

Patrick

Poäng wäre ein guter Name für einen solchen Flieger ;)
 

Gast_32271

User gesperrt
Moin,
...

Poäng wäre ein guter Name für einen solchen Flieger ;)


warum Po eng?

kenne ich nur aus Pattaya ;)


ich hatte vor vielen Jahren einen Freund einen Steinmetz, der baute die Rumpfhelling aus Abfall Marmor und zwängte den Rumpf dort rein, war immer absolut gerade was da rauskam,

Ponal härtet im Vakuum nur bedingt ordentlich aus, kommt auf die Schichtdicke an und ob der Werkstoff die gesammte "Nässe" aus dem Ponal aufnehmen kann,
 
Da am Schluss dann doch wieder das Gerippe die Form bestimmt sehe ich den Sinn/Vorteil bei Holzbau weniger. Im üblichen Schalenbau kreieren wir ja ein Form-haltendes Sandwich.

Bei klassischem Holzbau sehe ich eher die Positiv-Vakuum-Methode. Ergibt halt nicht so perfekte Oberflächen.

Was ist das Problem mit Ponal im Vakuum? Eigentlich sollte sich das Wasser doch im Vakuum schneller verabschieden, abgesaugt werden.
 

Gast_32271

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meine Erwartung ist das die Feuchtigkeit aus dem Holzleim von der Umgebungsluft aufgenommen wird und durch ständigen Austausch der Umgebungsluft immer wieder neue trockenere Luft zum Ponal kommt ...

wenn nun die Aufnahmefähigkeit der Umgebungsluft erschöpft ist und kein Luftaustausch mehr stattfindet wird die restliche Feuchtigkeit im Ponal bleiben,

so funktioniert übrigens die Ponal Lagerhaltung im geschlossenen Gefäß,

wenn du in einem geschlossen System, sprich Foliensack den Druck im Sack durch absaugen verringerst und diese Art von "Vakuum" einfach nur hältst - wie kommt der Luftaustausch zustande der nötig ist um die gesättigte Luft vom Ponal weg und neue trockener Luft zum Ponal zu bringen?
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Theorie ist gut.
Wie wäre es mit einem simplen Aufbau den Praxistest zu machen? Ebene Platte, 10x10cm Furnier mit Ponal einstreichen, zweite Lage drauf, Folie mit Schlauchschluss drauf, abkleben und einsaugen. Abwarten. Danach berichten. Ggf. mit angefeuchtetem Holz und PUR-Kleber (z.B. Estrichkleber) wiederholen. Evtl. Gewebe zusätzlich einlegen.

Die Vorbereitung dauert etwas so lange wie den Thread hier lesen. :D
 

Gast_32271

User gesperrt
StyroBalsa Fläche im Sack mit Ponal habe ich hinter mir

StyroBalsa Fläche mit dem guten alten bösen PU habe ich hinter mir

die Varianten mit Harz, mit Harz und Gewebe etc. habe ich hinter mir

all meine Erfahrung kann ich für mich behalten wenn die Erfahrungen eh alle Mist sind
Erfahrungen andere ständig als falsch oder in Frage zu stellen ist sehr sehr nah an der Grenze menschlicher Dummheit

also probiert es aus und gut is

und Tschüsss
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Genau so. Ausprobieren. Der TE spricht ja nicht von Styro-Balsa, sondern von Furnier auf Furnier. Dazu stehen hier gar keine Erfahrungen. Also hilft nur selber probieren.

Insofern kann das Überschreiten der Grenze zur Dummheit, mit neuer Erfahrung vermieden werden.
 

FamZim

User
Hallo

Im Generatorbau wirt ALLES was getränkt wirt Vakuum getrocknet !!
Also der ganze mit Band bewickelte Kram in die Vakuumkammer, ein bischen gewärmt und ein möglichst gutes Vakuum gezogen.
An den Pumpen kommt dann schöner Wasserdampf heraus, schon bevor das Vakuum perfekt ist.
Also kleben und ab an die Pumpe.
Bei niedrigem Druck verdampft oder verkocht das Wasser.
Aus Funier hab ich mal Propeller geschichtet, jeweils 10 Grad aus der Längsrichtung, um das Aufsplitter zu reduzieren.

Gruß Aloys.
 

steve

User
Hallo Patrick,
bevor Du das Rad neu erfindest: Schau mal bei YouTube mit den Stichwörtern: Bootsbau, Kanu, Holz etc.

Eine Holzschale über ein Positiv zu ziehen, ist dort der Standard und es gibt endlos viele Variationen.

Falls Du aber eine bestehende Form nutzen willst (soll es ja geben): Um Holz einzusaugen, egal ob diagonal oder einfach, muss es zunächst nass vorgebogen, vorgeformt werden. Dafür eignet sich ein Stempel sehr gut. Um den Stempel zu erhalten, gieße ich die Form aus. Dann wird der Stempel einmal in Längsrichtung durchgesägt. Sägebreite entspricht dem Sandwichmaterial. Dann kann zwischen Form und Stempel ein Holzrohling vorgeformt werden. Ich lege leicht befeuchtetes Holz zwischen Krepppapier und das dann zwischen den Stempel und der Form. Das trocknet dann über Nacht und bleibt danach recht formstabil. Diesen Rohling kann man dann für die endgültige Form problemlos einsaugen.

Ich habe so sehr leichte, steife und nahtlose Sandwichrümpfe für meine Speeder gebaut - allerdings mit Laminat. Ist aber echt richtig Arbeit - aber so was ist schon was. das bekommt man nicht für Geld oder gute Worte.

Wenn Du mit diagonalen Schichten arbeiten willst, muss es nur gedoppelt werden - und natürlich auf die 90° Versatz in der Faserrichtung geachtet werden, wobei auch weniger problemlos oder besser gesagt, problemloser gehen sollte.


Über einen Positivkern geht das aber alles viel einfacher - seit gefühlten 5000 Jahren.


VG
 
wenn du in einem geschlossen System, sprich Foliensack den Druck im Sack durch absaugen verringerst und diese Art von "Vakuum" einfach nur hältst - wie kommt der Luftaustausch zustande der nötig ist um die gesättigte Luft vom Ponal weg und neue trockener Luft zum Ponal zu bringen?
Luft brauchst du nicht, um das Wasser wegzubringen (das verdampft entsprechend Temperatur und Dampfdruck; was in die Dampf-Phase übergeht vergössert sein Volumen, wird von der Pumpe abgesaugt. Der ist es egal, ob sie Luft oder Wasserdampf saugt). Aber evtl. brauchst du Raum (analog Lochfolie und Zewa bei Harz). Wenn das System im Foliensack eingeschlossen ist, und das Wasser durch die Werkstoffe herausdiffundieren muss, kann das schon ein Problem sein, viel Zeit brauchen. Der Grund liegt aber nicht beim Vakuum, (das hilft) sondern eben bei den Raumverhältnissen. Furnier auf Gerippe sollte sehr gut gehen, weil der Wasserdampf durch die Hohlräume weg kann.
 
Das ganze Thema Vakuum und Feuchtigkeit wird doch erst bei 10mBar Restdruck relevant, oder? Wir reden doch hier von einem leichten Unterdruck im Bereich von 0,7 Bar. Muss man da wirklich über Feuchtigkeit bzw. Trockenheit nachdenken?

Stefan
 
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