Nachdem ich ein paar Sonnenstrahlen getankt habe, geht jetzt endlich wieder weiter...
Von der Montage der Feder im Leitwerk habe ich ehrlich gesagt keine Fotos mehr gemacht. Gut zu wissen ist vielleicht nur, dass ich dort das Bowdenzugröhrchen verbaut habe, das ich beim Rumpf eingespart habe. Es verhindert schlichtweg, dass sich der Federdraht langsam aber sicher durch das Leitwerk arbeitet. Aber das ist ja bei den Fliegern ja eh ein alter Hut.
Ein bisschen spannender war der Einbau der FlĂ€chenservos. Ich gebe es an dieser Stelle zu: ich bin ein Resteverwerter. Vom Umbau der Vibe2 sind mir zwei X08 Servos liegengeblieben, die ich dort gegen die leichteren X06 getauscht hatte. Eigentlich perfekt, wenn man Teile zu Hause hat, die theoretisch passen. Der Haken an der Theorie ist nur, dass diese mit der Praxis manchmal nicht ganz so perfekt harmoniert. Die Servos hatten zwar fĂŒr den Vibe die richtigen Halterungen, leider jedochnicht fĂŒr die FlĂ€che und die beigelegten Rahmen des Icon. Was macht Herr Resteverwerter also? Richtig: Ran ans iPad und neue Rahmen zeichnen und dann am auf den 3D Drucker damit.
Das lĂ€ssige an der Sache ist, dass man auch Zubehör einfach mitdrucken kann. In der Vergangenheit habe ich das Aufschneiden der Unterschale immer als etwas - nennen wir es mal: spannend - empfunden. im 3D Programm sind passgenaue Schablonen fĂŒr die Ăffnungen aber eine Arbeit auf 5 Minunten. Zumindest wenn man ein paar Schluck Bier dazu trinkt. Diese habe ich einfach auf die Schale gelegt, ausgerichtet, 100% genau angezeichnet und mit Bohrer und Dremel-Trennscheibe die Schale geöffnet.
Gezeichnet habe ich die Rahmen so, dass diese sich seitlich auch im Schaum abstĂŒtzen. Mit 5-Minten-Epoxy sparsam verklebt hĂ€lt das ganze bombenfest und stellt sicher, dass nicht die gesamte Kraft des Servos auf die Oberschale geht.
An dieser stelle muss ich auch zugeben, dass die beiliegenden Teile von Krisztian wirklich leicht sind. Ich habe meine Rahmen natĂŒrlich sofort mit dem Dremel FrĂ€ser gepimpt, um hier schön leicht zu bleiben. :-)
Ein kleiner Tip an dieser Stelle fĂŒr alle die noch bauen: Den Servo auf jeden Fall schön weit nach vorne setzen und den Schaum akribisch auskratzen. Die FlĂ€chendicke lĂ€sst hier wirklich keinen Raum fĂŒr vergeudete Bauhöhe!
Nachdem die Ausnehmungen âeingebautâ und die Servos gesetzt waren, ging es an das Ăffnen der Schlitze fĂŒr die Anlenkung. Dazu habe ich den Servo samt Arm in en Rahmen gesetzt, ein Geodreieck im rechten Winkel zur Scharnierlinie gelegt und mit einem Lackstift einen dezenten Punkt gesetzt. Dieser zeichnet sich nach oben durch und markiert den Austrittspunkt der Anlenkung.
All jene, die schon vor mir einen Icon aufbebaut haben, haben sich wahrscheinlich bei diesen Bildern verwundert an die Stirn gegriffen und sich gefragt, wie man in aller Welt mit einem Schlitz von nur 1cm in der Oberschale auskommt. Ganz klar: Garnicht. Dieser darf gerne 2cm lang sein, damit alles ausreichend Bewegungsfreiraum hat.
Auch hier habe ich wieder mit 5min Epoxy gearbeitet, um die Servohebel - diesmal habe ich die perfekt passenden aus dem Bausatz verwendet - einzukleben.
Zuvor muss man sich jedoch noch etwas Zeit nehmen, um die Ausnehmungen fĂŒr das GestĂ€nge in den Schaum zu bekommen. Ich habe dafĂŒr einen Draht erhitzt und die Temperatur den Weg durch das blaugrĂŒne Zeug bahnen lassen. Alternativ kann man natĂŒrlich mit einem langen Bohrer, o.Ă€. arbeiten, um zum selben Ziel zu gelangen.
FĂŒr die Anlenkung selbst habe ich einen 1,2 mm Draht gebogen. Man vergebe mir, dass ich hier keine Fotos mehr gemacht habe. Ich gebs zu: Ich habe gefĂŒhlte 27 DrĂ€hte gebogen, bis ich Herr ĂŒber meine zwei linken HĂ€nde wurde. Da beim Servo das innerste Loch zur Anwendung kommt, um die Hebel entsprechend unter die beigelegten Abdeckungen zu bekommen, wirken sich kleinste Ungenauigkeiten durch mehrere Grad zu hoch oder zu tief stehender Klappe aus. Nachdem sogar ich das irgendwann nach so manchem Schimpfwort und darauf folgenden Beruhigungsschluck hinbekommen habe, sollte sich an dieser Stelle wirklich niemand Sorgen machen: Du schaffst das! Ganz sicher.
Das HerausfĂŒhren der Servokabel in der Rumpf funktioniert nach dem Selben Prinzip. Eine Bohrung durch die Wurzelrippe Richtung Servoschacht, mit heiĂem Draht o.Ă€. den Kanal einarbeiten und zuletzt eine kleine Ausnehmung, durch die der Servostecker in den Rumpf schlĂŒpft in die Unterschale frĂ€sen: Im Vergleich zum GestĂ€ngebiegen ein echtes Kinderspiel... :-)
Danach wirds ernst: EmpfĂ€nger rein, Antennen durch zwei kleine Borhungen nach auĂen fĂŒhren (bei mir direkt hinter der FlĂ€che, Akku positionieren und ab auf die Waage.
Die 272gr. sind mit dem 3s Akku schlieĂlich geblieben (ohne Altis allerdings...). Mit einem 2s Akku - und der wĂ€re fĂŒr die Motorleistung mehr als genug - kĂ€men noch mal gut 10 Gramm von den HĂŒften runter.
Ich sags an dieser Stelle auch mal ganz ehrlich: Das Bauen selbst ist beim Icon zwar wirklich einfach, aber ich bin doch eher der Pilot, als der Bastler. Was danach auf der Wiese kam hat aber alle Minuten in der Werkstatt mehr als aufgewogen. Das Ding fliegt einfach richtig gut. Steigt mit dem Setup senkrecht. Und beschleunigt dabei. Zeigt brav Thermik an. LĂ€sst sich mit den frĂŒher im Thread angegebenen AusschlĂ€gen richtig gut einkreisen. Bleibt dann in der Kurve angenehm liegen. Ich denke die FlĂ€che mit Knick leistet hier einen guten Beitrag und war meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung. Wahrscheinlich hĂ€tte es Vladimir beim Yoda sonst nicht auch nachgemacht.
Als bekennender v-Leitwerk-Fan wurde ich vom Icon definitiv auch hier nicht enttĂ€uscht. Das Ding fliegt sich angenehm, nimmt Höhe und Seite brav an und ist fĂŒr mich traumhaft ausgewogen.
FĂŒr mich persönlich bleibt nur ein SchluĂ: Den Kauf habe ich definitv nicht bereut. Weder in Sachen Preis, noch in Sachen Flugleistungen. Es mag Hersteller geben, die einen Ticken prĂ€ziser lackieren, oder Rohacell in den FlĂ€chen verbauen. Manche haben auch mehr Siege und besseres Marketing, aber hey, ich hab dafĂŒr einen perfekt fliegenden Flieger, in exakt meinem Wunschdesign, zu einem absolut fairen Preis und zudem ein fettes Grinsen am Gesicht, das sich nach jedem Flug wieder einstellt. Ein fairer Deal wie ich finde.