Ideensammlung, um ein Flugzeug mit einer Dampfmaschine zu betreiben.

Hi Sebastian,
da wäre wohl Natrium oder Litium geeigneter um heftige Reaktionen mit Wasser zu bekommen. Da reicht es einen Draht mit Vorschubmotor langsam durch eine Bohrung in das Wasser reinzuschieben.

Happy Amps Christian
 
Hi Sebastian,
da wäre wohl Natrium oder Litium geeigneter um heftige Reaktionen mit Wasser zu bekommen. Da reicht es einen Draht mit Vorschubmotor langsam durch eine Bohrung in das Wasser reinzuschieben.

Happy Amps Christian

Und als Nachbrenner fackeln wir den entstehenden Wasserstoff noch ab. Das gibt dann nochmal richtig Schub...

Problem ist nur wieder, dass man als Otto-Normalverbraucher Li und Na nicht so einfach bekommt. Und vom Gefahrenpotential wäre das nochmal 'ne Nr. über offener Flamme. Die bleibt nach dem Löschen wenigstens aus.

Beste Grüße,

Lutz
 
Hallo Lutz !

Ich meine, so weit ich mich eingelesen habe:
Problem ist der Sauerstoffbedarf von Magnesium, gar nicht so sehr die Kühlung.
Zünden geht recht easy : Destilliertes Wasser nutzen und dann zwei Kupferleitungen hin an den Draht.
Ans andere ende dann einen dicken 10s Akku und einen 150A steller an die enden und kurz mit der Funke gas gegeben.
An 6s hats mir meinen Scorpion im Boot meines Kumpels schon die Drähte zu Kupferperlen geschmolzen, da sollte Mg dann locker drin sein :)

Grüße!

P.S. Wg. Brandgefahr:
Das kommt dann in die Richtung normaler Lipobrand..(verm.)
 
P.S. Wg. Brandgefahr:
Das kommt dann in die Richtung normaler Lipobrand..(verm.)
Jein. Was das Brandpotenzial angeht wahrscheinlich schon. Aber der Chemismus ist weit weniger hässlich (kein Fluor). AFAIK ist beim Lipobrand der wesentliche Brandherd nicht metallisches Li.

Das Problem an der Idee: Der Brennstoff muss Luft- und Feuchtigkeitsgeschützt vorgehalten werden. Na und Li sind wohl auch kaum als Halbzeuge zu bekommen. Na könnte man auch Flüssig zuführen; die nötige Temperatur ist zu beherrschen.

Aber wenn wir schon bei hypergolischen Brennstoffen sind: da gibts noch diverse andere Alternativen im Chemiekasten...
 
Hallo Lutz !
...
Problem ist der Sauerstoffbedarf von Magnesium, gar nicht so sehr die Kühlung.
...

Nö, der Sauerstoff ist nicht das Problem, den holt sich das Magnesium per Redox Reaktion unter Bildung von Wasserstoff aus dem Wasser:
Mg + H2O -> MgO + H2
Mit Wasserdampf geht das ganz hervorragend. Nur halt nicht mit zu viel flüssigem Wasser auf einmal.

Vielleicht mal wieder zurück zu (halbwegs) ernsthaften Vorschlägen: Es muss ja nicht gleich hypergol sein. Wasser auf Alupulver mit gebranntem Kalk (ca. 4:1) gibt gut Hitze über Minuten und dabei auch gleich Dampf.
Ist im Havarifall auch nur leicht ätzend aber es brennt zumindest nicht. :rolleyes:

Beste Grüße,

Lutz
 
Na klar, bevor der Redoxen kann, muss ja das Wasser erstmal Dampf sein, das zieht natürlich Energie, bis dahin geht dem die Luft aus. Meine erste Idee war ja noch , reinen Sauerstoff mit zuzugeben (irgend eine Sauerstoffquelle braucht man ja sowieso in einem geschlossenen System, wenn man das so machen wollen würde) . Ist aber vermutlich etwas zu gefährlich für den Hausgebrauch. Man könnte ja überlegen,. ob man den Draht irgendwie nur halbgetaucht verbrennen oder das Wasser irgendwie direkt in die Flamme Spritzen kann, um die Menge zu regulieren (ergäbe auch eine schöne Leistungsregelung).
Ist aber schon eher experimentell :D

Aber noch letzte Fragen :
Wie Warm wird denn die Alu-Kalk Mischung ?
Kann man das noch mit Kalkammonsalpeter etwas tunen ?

Viele Grüße,
Sebastian
 
Hi,
in einen netten Buch habe ich die Natronlok gefunden und gleich auch im Netz gesucht. Die Natronlok verwendet den Abdampf um neuen Dampf zu erzeugen durch Reaktion von Wasser auf Natron. Das Natron erhitzt sich wenn es mit dem heisen Wasser zusammen kommt und zwar so sehr das neuer Dampf entsteht. Die Natornlauge wird dabei immer weiter verdünnt. Ist die Verdünnung so groß das die dabei entstehende Wärme nicht weiter zum Verdampfen ausreicht ist der „AKKU“ leer und man muss zum „Laden“ von Aussen Energie zuführen um die Lauge wider eindampfen. Wärend des Fahrbetriebs ist der Kreislauf geschlossen , gibt keinen Dampf ab . Wäre doch echt Inovativ wenn der Antrieb quasi Regenerativ sich selbst füttert.
Den Menschen damals sind diese Lokomotiven auch so vorgekommen. Tatsächlich hat die Natronlok wesentlich weniger Energie verbaucht wie die sonst üblichen Dampfloks mit offener Verbrennung und ohne Kondensator. Hallo Willkommen im Jetzt und Hier. Ist ja fast wie bei den Elektroautos.Noch ein link zur Natronlok, http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj264/ar264164 .
Wer etwas nachforschen möchte in Google Natronlok von Honigmann eingeben.

Happy Amps Christian
 
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Aber noch letzte Fragen :
Wie Warm wird denn die Alu-Kalk Mischung ?
Kann man das noch mit Kalkammonsalpeter etwas tunen ?
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Ich habe es gerade mal ausprobiert:
8g Alupulver + 2g Calciumoxid + 15g Wasser in 100mL Becherglas
Nach ca. 30s fängt das an zu dampfen, was für ca. 180s anhält.
Dabei stieg das Thermoter zwar nur auf 95°C (war aber auch kein gutes), aber anschließend war die Mischung um 10g leichter, sprich es sind in den 3 Minuten 10mL Wasser verdampft.
Das könnte tatsächlich funktionieren.
Ich wüsste allerdings nicht, was der Salpeter da noch tunen sollte.

Hi,
in einen netten Buch habe ich die Natronlok gefunden und gleich auch im Netz gesucht. Die Natronlok verwendet den Abdampf um neuen Dampf zu erzeugen durch Reaktion von Wasser auf Natron.

Nein, die "Natron"lok verwendet kein harmloses Natron (NaHCO3), sondern stark ätzende Natronlauge (NaOH). Wird leider gerne verwechselt, ist aber was völlig anderes.

Beste Grüße,

Lutz

p.s.: Dummerweise stehen in der GefStoffV, auf die sich Satz 10 §21b der LuftVO bezieht, unter §3 Satz 2 Punkt 1.k auch Selbsterhitzungsfähige Stoffe und Gemische. Mist. :cry:
 
Danke für den Versuch !
Das ist ja toll..
Beim Salpeter dachte ich mir : Diese spezielle Form zerfällt wohl bei Wasserkontakt zu 76% Ammoniumnitrat.
Aber der Rest wird nicht heiss genug, um das zu zünden.
Die knapp unter 100Grad kommen wohl wegen des Siedepunktes des Wassers zustande ?

Viele Grüße,
Sebastian
 
Ja, die Limitierung auf 100°C dürfte durch das Sieden des Wassers kommen.
Da brennt noch lange nichts, dafür gibt es andere Reaktionen.
Aber dafür entsteht direkt Wasserdampf, also genau das, was man für eine Dampfmaschine braucht.

Man muss das auch nicht selber mischen. Alupulver und Brandkalk sind zwar auch für Endverbraucher problemlos erhältlich,
aber das ganze gibt es auch als "flameless ration heater" z.B. von Barocook. Da ist die Mischung dann auch schon in einer praktischen Filtertüte verpackt, die die Feststoffe zurückhält und nur den Dampf raus lässt.

Bezüglich meiner rechtlichen Bedenken: Wir transportieren das ja nicht, sondern nutzen es für den Antrieb, analog zu z.B. LiPos oder Methanol bzw. Benzin, was man ja auch nicht so einfach im Flugzeug mitführen darf. Vom Gefahrenpotential her würde ich es auch, gerade im Vergleich mit offenen Flammen, für durchaus akzeptabel halten.

Beste Grüße,

Lutz
 
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