Immer Blasen

[MarcK.]

Hallo Miteinander

Ich habe immer das Problem, das bei mir Blasen entstehen und das nicht wenig. Vorgehensweise:
- R&G Trennswachs 8mal eingeschmiert und poliert
- R&G Epoxy Harz -> Schicht darauf, angelieren lassen
- R&G Epoxy Harz -> Viel Harz drauf, dannach Gewebe
Rest muss ich wohl nicht erzählen.

Ich habe das Gefühl, dass ich nen falschen Pinsel nehme. Was verwendet ihr um Harz aufzutragen. Ich muss noch sagen hierbei wurde positiv laminiert, jedoch die Fläche die ihr seht ist gegen Form (also sozusagen der negativ Abdruck, somit glatte Oberfläche). Mit welchem Pinsel/Roller/oder was auch immer soll ich das Harz auftragen? www.swisscomposite.ch <- Artikelnr?

Grüsse
Marc

 

[MarcK.]

oder verwendet ihr ein anderes harz als erste schicht (gelcoat?)

welche hilfsmittel (pinsel, etc) verwendet ihr zum auftragen?

 

[Lahomau]

Wenn Du normales Laminierharz auf die gewachste Oberfläche pinselst, dann gibt es ja sofort "Augen". Was macht es dann für einen Sinn, diese Schicht angelieren zu lassen?

Wenn schon angelieren lassen, dann beispielsweise mit einem 25er Glas, das sauber getränkt wird.

Was soll es denn werden? Was willst Du positiv laminieren? Kannst Du das Laminat mit Vakuum verpressen? Dann würde es garantiert blasenfrei...

Die andere Methode beim positiv Laminieren wäre, wenn es beispielsweise wirklich eine Form werden soll, als erste Schicht Formenharz zu nehmen. Aber für ein echtes Bauteil würde das halt zu schwer. Oder Du lackierst die Oberfläche mit 2k-Lack und laminierst danach weiter...

 

[MarcK.]

das mit dem angelieren war ein versuch, da es beim direkten laminieren nicht besser wurde.
ich weiss nun nicht, ob ich ein dickflüssigeres harz oder dünnflüssigeres mal ausprobieren sollte?

 

[Gideon]

Hallo Mark,

was genau willst Du machen bzw. erreichen?

Beschreibe doch bitte Dein Vorhaben etwas detaillierter

 

[MarcK.]

hallo gideon

ganz einfach:
ein blasenfreies werkstück.
die oberfläche, die auf der form war, hat keine blasen drin, es hat zwischen cfk und harzoberfläche (form) blasen

 

[Gideon]

So, so!

Was denn für ein Werkstück?

Das wäre insofern hilfreich, um Dir evtl. zu andere Fertigungsverfahren zu raten.

Für CFK-Bauteile würde ich Folgendes beachten:

- Deckschicht aus UP-Vorgelat farblos
- Laminataufbau mit Kohlegewebe 204 oder auch 245g/m2
- EP-Harz möglichst transparent + uv-beständig
- Laminat mit Teflonroller auswalzen

 

[Naitsabes]

Servus Marck,

bin zwar nicht so der GFK Experte, aber vielleicht liegts ganz einfach daran, dass du beim Anmischen des Harzes zuviele Luftbläschen einrührst?


Grüße
Andi

 

[quirli]

Hallo Marc,

das Problem mit den Blasen kenne ich eigentlich nur, wenn man ein zu altes Deckschichtharz verwendet oder bei Folientrennmittel. Das Folientrennmittel ist zwar hinsichtlich seiner Trennleistung sehr gut, aber es ist damit keine 1a-Oberfläche herzustellen.

Beim "normalen" Laminieren in die Form verwende ich zuerst ein Deckschichtharz, das ich mit einem "Schwammpinsel" dünn und gleichmäßig in die Form streiche. Das Deckschichtharz lasse ich angelieren und gehe dann mit Gewebe und Harz drauf. Wichtig ist, dass so wenig wie möglich Harzüberschuss da ist. Wenn man nicht mit Unterdruck arbeiten will, muss man sehr viel mit dem Pinsel tupfen...
Hersteller von Deckschichtharz und Harz ist egal, nur nehme ich beide jeweils vom gleichen Hersteller.

Gruß Klaus.

 

[Reto Probst]

Hallo Marc

Ich verwende auch die Produkte von Swisscomposite uns so sieht das Resulatat aus.

In die Negativform laminiert:


Auf einen gedrehten Kern laminiert und mit Schrumpfschlauch eingeschrumpft:


Zuerst wachse ich mit einem Schaumgummistück die Form ein. Schön vorsichtig und gleichmässig. Polieren tu ich nicht (weil ich beim auftragen des Wachses ja schon geguckt habe, dass die Oberfläche gleichmässigen Auftrag hat) sondern trage direkt Folientrennmittel wieder mit einem Schaumgummistück auf, das trocknet hochglänzend aus. Dann eine Schicht Deckschichtharz mit Pinsel oder Schaumgummi, das schütz das Laminat vor UV Strahlung. Oder wenn kein Deckschichtharz vorhanden ist nehme ich normales Harz und Härter L. Wenn eine dickere erste Schicht gewünscht wird mische ich noch Tixotrophiermittel bei. (feines Pulver zum eindicken des Harzes)

So nun kommt das Gewebe auf die noch leicht klebrige Deckschicht. Danach tupfe ich das Laminierharz mit dem Pinsel auf.

Alles klar? Muss ich die Berstellnummern noch heraussuchen? Habe sie gerade nicht zur Hand.

Gruss
Reto

 

[Gideon]

Die Mär, das poren- und lunkerfreie Laminate unter Zuhilfenahme einer Vakuumpumpe plötzlich weg wären, hält sich wohl dauerhaft in den Köpfen.

Wie um alles in der Welt sollte sonst wohl Daniel Lesky so tolle Ergebnisse erzielen können (Er arbeitet mit reinen Handlaminaten). Zugegebenermaßen ist er hierbei wirklich ein Meister seines Fachs, aber auch totale Neueinsteiger können sehr gute Ergebnisse mit ein bisschen Übung erzielen.

Das Problem der eingeschlossenen Luftblasen tritt vermehrt an den Kreuzungspunkten der Garne auf - diese müssen wieder ausgewalzt werden.

Wichtig sind hierbei möglichst nasse Laminate und eine Bearbeitung mit entsprechend geeigneten Werkzeugen (Velourwalze+Teflonroller).
Mit einem Pinsel werden nur unnötig die Fasern verzogen und Luft eingearbeitet.

Die Deckschicht ist der nächste, wichtige Punkt. Ob UP oder EP ist zunächst einmal egal - ich bevorzuge UP aufgrund seiner guten, späteren Polierbarkeit, der Möglichkeit auf eine trockene Deckschicht laminieren zu können und vor allen Dinge der Tatsache, das UP-Vorgelat eine recht gute UV-Beständigkeit besitzt. Diese wird ebenfalls mit einer Walze gleichmässig in die Form eingebracht. Bei EP-Systemen sollte die Gelierzeit des jeweilig verwendeten Deckschichtharzes beachtet werden.

Noch ist kein Meister vom Himmel gefallen - Du schaffst das!

 

[genesis]

Lustblasen

Lustblasen

Hallo zusammen
Allso sprach der Harzpanscher
Es ist wie mit dem Pils, gut Ding braucht Weile. Nicht so hektisch arbeiten.
Zuerst Leicht eingedicktes Harz dünn auftragen und ich meine dünn.
Dann normales Harz dünn auftragen 49er Glas drauf, vorsichtig durchtränken.
Dick Harz auftragen Kohlegewebe drauf, mit Pinsel oder Roller langsam und gleichmäßig ohne zu viel Druck andrücken, das wiederum mehrmals mit etwas Harzzugabe wenn nötig, Kohle wirkt stumpf bei zu wenig Harz, sollte aber nicht zu viel werden. bein stupsen mit dem Pinsel immer von der Mitte nach aussen und nicht wie wild tupfen sondern auflegen drücken nicht ganz abheben etwas verrutschen drücken usw. Mit Geduld und Muße wirds dann was.
Gruß Max

 

[MarcK.]

hallo an alle

vielen herzlichen dank für eure antworten. ich glaube, dass ich folgende fehler gemacht habe (anhand eurer beschreibungen):
- zuviel harz als erste schicht aufgetragen (welches ich angelieren liess)
- zuwenig getupft mit pinsel
- kein deckschichtharz (muss nicht sein, so wie ich Reto Probst Beitrag lese)

werde es beim nächsten mal besser machen, einmal noch anderen pinsel und schwamm verwenden.

wird schon schief gehen, werde erneut berichten bzw. je nachd em nachfragen

gruss und danke
marc

@Reto Probst: falls du Artikelnr hast, kannst sie mir per PN schicken, danke dir

 

[Martin Petrich]

Hi
Wie Stefan schon schreibt, wenig mit dem Pinsel, mehr mit einer Walze arbeiten.
Das Bild von Erwin Schamburger ("Eisvogel"-Bau-Thread) zeigt, warum:

Plattgewalzt schließt unnötige Freiräume für das Harz, die Kohle wird blickdicht und ein wenig Gewicht lässt sich auch einsparen.