Innenwiderstandsmessung, Einfluss des Kabels?

Lars77

User
Hallo zusammen,

mein iCharger 106b+ misst bei einer 12V-Autobatterie (72Ah) einen Innenwiederstand von ca. 40 mOhm. Lt. Hersteller sind aber ca. 7 mOhm normal, und ich soll die Batterie umtauschen. (Das war die Kurzfassung.)

Nun meine Frage: Welchen Anteil könnte das Ladekabel an den gemessenen 40 mOhm haben, bzw. wie kann ich sicherstellen, dass das Kabel den gemessenen Wert nicht stark verfälscht und die Batterie deshalb nur defekt scheint?

Kabel ist ca. 50 cm lang, etwa 4 mm² und mit 4mm-Bananensteckern an den Enden + aufgesteckten Klemmen auf Akkuseite ausgerüstet.

Vielleicht hat jemand einen Tipp. Kabel zusammenstecken und anschließend per Lader den Widerstand zu messen klappt jedenfalls nicht. ;)

Danke + viele Grüße,

Lars
 

Crizz

User
Die Werte der früheren iCharger würde ich nicht unbedingt als brauchbare Aussage zum realen Ri verwenden, sie sind aber als Hinweis auf allgemeine Veränderung durchaus brauchbar, sofern man die betreffenden Akkus imme rbei gleichem Ladezustand und gleicher Temperatur vergleicht. Ansonsten sind selbst die besten MEssgeräte nicht aussagekräftig, da der Ri mit dem Ladezustand und der AKkutemperatur sich verändert, ebenso wird die Messung in Abhängigkeit vom Ladestrom beeinflußt.

Wenn Leute wie Gerd Giese, Peter Koller oder ich Akkus vermessen, ermitteln wir den differentiellen Innenwiderstand an unterschiedlichen Entladezuständen. Dabei wird der Akku mti einer Grundlast beaufschlag und mehrfach mit hohen Impulsströmen von einigen Sekunden ( i.d.r. 5 Sekunden ) belastet. Der differentielle Ri ergibt aus der Spannungänderung der Zellen über die Impulszeit im Verhältnis zur Stromänderung , also genau wie der Gleichstromwiderstand, nur in Bezug auf die Messdauer. Diese unter Betriebsnahen Bedingungen durchgeführte Messungen liegen meist weit von dem entfernt, was Ladegeräte an Werten ermitteln und sind eher für uns zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit wichtig .

Und natürlich fließen bei sehr einfachen Ladegeräten auch Kabellängen und Übergangswiderstände der Kontakte mit ein, die das Ergebnis durchaus verfälschen können - Hauptunterschied ist aber meist das Messverfahren an sich. Erst mit Ladern wie dem neuen Junsi 4010 werden auch die Widerstände der Kabelstrecken incl. Steckverbindungen ausgemessen , berücksichtigt und separat im Display angezeigt - ne feine Sache um die Qualität der Ladekabel zu beurteilen. Wobei auch hier gilt, das durch Temperaturveränderungen während der Messvorgänge die Ergebnisse der Akku-Ri stark unterschiedlich ausfallen, weil die Physik nunmal so ist - deshalb der obige Hinweis immer bei identischer Temperatur und Ladestrom / Entladetiefe zu vergleichen.
 

Huffa

User
Hallo Lars,

wie Chrizz ja schon beschrieben hat, ist das präzise Ermitteln "des" Innenwiderstands einer Spannungsquelle aus vielerlei Gründen gar nicht so einfach.

Geht es Dir denn eher darum (also Ermittlung Ri) oder darum, den Zustand Deiner Autobatterie zu beurteilen? Falls Letzteres der Fall ist, beschreibe doch mal, was Dich am Zustand Deiner Starterbatterie zweifeln lässt bzw. was sie für "Symptome" zeigt.

Grüße

Stephan
 

Crizz

User
Apropos Autobatterie - eben ganz vergessen *schäm* .... : Wenn du deine KFZ-Batterie in einer KFZ-Werkstatt tauschen läßt, wird da i.d.r. nicht der Ri gemessen - es wird eine Belastungsmessugn gemacht, d.h. mit einem entsprechenden Gerät wird die Batterie mit Hochstromimpulsen wie für einen nromalen Anlasser üblich belastet und ermittelt, wie weit die Spannung einbricht. Die gehen also nicht her und ermitteln das mit nem Lader.

Von daher - und aus den bereits genannten Gründen - würde ich die Messung des Junsi nicht mit den dir vorliegenden Angaben vergleichen. Denn Herstellerngaben werden meist als Impedanz angegeben, auch wenn mit ohmscher Kennzeichnung versehen. Und die wird meist mit einem Prüfstrom von 1 kHz und einer Messdauer von wenigen ms ermittelt.

Die meisten KFZ-Batterien sterben übrigens an Bleischlamm, der sich bildet und irgendwann die Elektroden einer oder mehrer Zellen kurzschließt und diese entlädt - oder nach Fahrt über eine Buckelpiste aufgewirbelt wird und nette Strukturen zwischen den Elektroden bildet, die als Feinschluß einzelne Zellen lähmen. Das würde unterm Strich aber mit einem niedrigeren Ri einhergehen, denn eine kurzgeschlossene Zelle hat nunmal nen geringeren Widerstand ;)
 

Huffa

User
.... : Wenn du deine KFZ-Batterie in einer KFZ-Werkstatt tauschen läßt, wird da i.d.r. nicht der Ri gemessen - es wird eine Belastungsmessugn gemacht ....
Hier muss ich Dir widersprechen: Schon seit einigen Jahren werden in Kfz-Werkstätten, die einigermaßen "up to date" sind, elektronische, CPU-gesteuerte Batterietester verwendet, die keinen "echten" Belastungstest (etwa mit Anlass-Stromstärke) druchführen. Bei diesen neuen Testern werden (je nach Gerätehersteller) unterschiedliche Testverfahren zur Bestimmung des Batteriezustandes (u. a. auch Bestimmung von Ri) angewandt. U. a. wird das Verhalten der Batterie bei Beaufschlagung mit Ladestrom (hochfrequent, kurze Gesamtzeit) zur Bewertung des Batteriezustandes herangezogen; ein hoher Ri lässt sich daran auch gut erkennen.
Das hat den Vorteil, dass die Batterie vor der Prüfung nicht geladen werden muss und der Kunde, der mit leerer Batterie eingeschleppt wurde, sofort eine Auskunft darüber erhält, ob seine Batterie nur entladen - oder defekt ist. (Deswegen sterben auch die Belastungstest aus: Für sie muss die Batterie vorher zwingend vollgeladen werden - darauf will heute niemand mehr warten).

.... würde ich die Messung des Junsi nicht mit den dir vorliegenden Angaben vergleichen.
Da stimme ich dem Chrizz wieder voll und ganz zu ;)

St.
 

Crizz

User
Naja, wenn wir nen Schritt eiter gehen : bei Audi wird seit 2006 eigentlich keine Batterie mehr geprüft, das wird bereits über über die OBDII gespeihert und ausgelesen und fertig. Über das MMS kann man da sogar nen großteil der Fehler auslesen ohne das man nen Diag anschließen muß.
 

milu

User
Erst mit Ladern wie dem neuen Junsi 4010 werden auch die Widerstände der Kabelstrecken incl. Steckverbindungen ausgemessen , berücksichtigt und separat im Display angezeigt - ne feine Sache um die Qualität der Ladekabel zu beurteilen.

Natürlich macht das schulze auch schon lange.
Also es ..."werden auch die Widerstände der Kabelstrecken incl. Steckverbindungen ausgemessen , berücksichtigt und separat im Display angezeigt"...? Ohne Akku gemessen?

Auch die Bezeichnung "Widerstand der Zuleitung" ("Line R" - Junsi)) ist irreführend.
Eigentlich wird Akku-Innenwiderstand inklusive Akkukabel-Innenwiderstand gemessen.
 

Crizz

User
Milan, wir sind uns aber sicher soweit einig, das wir die Denkerbse die wir von Geburt an bekommen haben nicht einfach abschalten sollten - nur weil es Foren gibt, wo man sich dumm stellen kann. Ich geh mal davon aus das die Leute mit ein wenig technischem Verständnis soviel Grips in der Birne haben, das sie nicht nur mit nem HiPower-ladr umgehen können sondern auch in der Lage sind, sich über das ein oder andere auhc ihre Gedanken zu machen. Für den Rest gibt es erstmal sowas was man "Manual" nennt, auch wenn lesen stressig ist - in der Zeit kann man in Foren 3 neue überflüssige Fragen stellen, die im gleichen Abschnitt des Manuals stehen würden. Erleben wir doch jeden Tag, oder ? Das ist wie wenn ich nem Erwachsenen erklären muß warum er die beide Strippen an nem Akku lieber nicht aneinanderhalten sollte........ ;)
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... wie oft denn noch, einfach mal zum Hund&Einten mal runter beten::rolleyes::D

Die Innenwiderstandsmessung ist schon vergleichbar aber NICHT quantitativ, NUR Qualitativ wenn:

  • man immer das gleiche Ladegerät nutzt (damit kann man untereinander durchaus vergleichen, anderes Ladegerät = anderer Widerstandswert!)
  • annähernd gleichen Ladezustand des Akkus hat
  • ungefähr gleiche Temperatur des Akkus
  • => dann lassen sich aus "Tendenzen" Rückschlüsse ziehen - und NUR daraus!
  • -> steigt der Widerstandswert wird der Akku müder
  • -> ist der Widerstand geringer (z.B. neuer gleicher Akku), hat dieser mehr Power (höhere Spannungslage)

Zur Widerstandsbestimmung (wer ernsthaft vergleichen möchte) empfehle ich den Leuten ein eigenes Kabel
zu löten und immer NUR das zu nutzen - Motto:

  • möglichst kurz
  • ausreichend dicke Leitung
  • gute Kontakte
  • -> dann hat man eine saubere Basis hier verwertbare Tendenzen zu erkennen!
Wer immer das SELBE Ladekabel nutzt macht aber auch nix falsch ...

Anm:
Innenwiderstandsmessungen gehören heute zum "guten Ton" der Ladegeräte. Diese Messung ist NICHT definiert
bzw. spezifiziert und entsprechend WILD ist das technische Verfahren um irgendwelche Werte präsentieren zu können!
Entsprechend die Bandbreite in den Werten wenn man andere Geräte untereinander mit dem SELBEN Akku vergleicht ...:cry::D
 
Zuletzt bearbeitet:

Lars77

User
Hallo zusammen,

vielen Dank erstmal für die hilfreichen Antworten!

Ich hatte gehofft, dass der Wert unabhängig vom Equipment vergleichbar und dementsprechend aussagekräftig ist, aber dem ist offenbar nicht so. :( (Obwohl es überschläglich passt: 30 mOhm ergäben bei angenommenen 100A Anlasserstrom ca. 4 V Spannungsabfall, das deckt sich mit meiner Beobachtung.)

Ich hole mal etwas weiter aus, vielleicht kann mir hier trotzdem jemand weiterhelfen. Im weiteren Sinne handelt es sich ja auch um einem Modellbauakku, nämlich als Spannungsquelle. :D

Meine Autobatterie ist gerademal ein 3/4 Jahr alt, schwächelt bei Kälte und ist permanent leer:

- Fahrprofil: Meistens 1 Woche Standzeit, am Wochenende oft längere Strecken (100-200km), nur wenig Kurzstrecke
- Ruhespannung in der Regel zw. 11,9 und 12,2 V, gemessen mit dem Multimeter direkt an der Batterie (ohne Last)
- Selbst nach längeren Strecken messe ich (beruhigt, also einige h nach dem Abstellen) keine Spannung von über 12,4 V.
- Innerhalb weniger Tage Standzeit fällt die Ruhespannung dann wieder in den "üblichen" Bereich von ca. 12,0 V!
- Während der Fahrt liegen lt. Anzeige permanent 14,3-14,5V an, Lima sollte daher in Ordnung sein.
- Der Boschdienst kommt per Messgerät zum gleichen Ergebnis.
- Ruhestrom des Fahrzeugs ca. 15 mA per Multimeter gemessen
- Innenwiderstand per Ladegerät gemessen 40 mOhm vor dem Laden und 30 mOhm anschließend.

Der iCharger schafft es in der Standardeinstellung nicht, die Batterie aufzuladen - der Ladestrom geht nach kurzer Zeit in den Keller, die Batterie nimmt praktisch keine Ladung an.

Ein angeschlossenes Prüfgerät beim Boschdienst brachte leider kein hilfreiches Ergebnis: "Lima OK, Batterie OK, aber Batterie leer". Abgesehen davon, dass die Aussage meinem Fahrprofil und meinen Messergebnissen widerspricht, wird die Messung meines Erachtens dadurch verfälscht, dass infolge der Anfahrt bei warmem Motor und gerade nachgeladender Batterie gemessen wurde. Spannungslage und Startverhalten sind nach einigen km Fahrt jedoch immer völlig unproblematisch.

Der Kontakt zum Hersteller brachte die Aussage, dass die Batterie höchstwahrscheinlich sulfatiert ist und per Ladung mit 16,0 V über 24 h wiederbelebt werden kann. Der iCharger lädt nur bis 2,5 V/Zelle, ich musste ihn daher austricksen und 7 Zellen mit 2,3 V Ladeschlussspannung einstellen (hoffe dass das für's Ergebnis keinen Unterschied macht).

Ich hab das so getan, die Batterie gaste auch wie angekündigt die kompletten 24 h, und der Strom ging von anfangs 2 A bis auf 0,5 A runter bei konstant 16,0 V. Dabei zeigte die Batterie aber nicht das Verhalten, was vom Hersteller angekündigt wurde: Die Ladespannung hätte nämlich irgendwann sinken müssen und der Strom in die Begrenzung gehen müssen. Die Spannungslage ist nun erstmal OK (12,7 V), der Innenwiderstand aber nicht verringert (40 mOhm).

Der Hersteller meint daraufhin, dass Sulfatierung wohl nicht die Ursache war und ich das Teil beim Händler reklamieren soll (leider ein Versandhändler).

Meinte Befürchtung ist nun, dass ich 20 € Versandkosten investiere, der Händler dann irgendeinen 08/15 Batterietester anschließt und das Teil für intakt befindet.

Einen Punkt möchte ich noch erwähnen: Es handelt sich um eine Calcium-Batterie, die nach verschiedenen Informationen im Netz eine etwas andere Ladecharakteristik besitzt. (z. B. http://www.bannerbatterien.com/banner/files/Newsletter_Technik_D4.pdf)

Vermutlich ist mein iCharger da auch nicht optimal, allerdings habe ich auch wenig Lust, nun auch noch ein weiteres Ladegerät anzuschaffen...

So, das war jetzt viel Text, und eigentlich steht die bisher investierte Zeit in keinem Verhältnis zu einem 80 €-Produkt, aber nachdem mir nun schon die 2. Batterie innerhalb von 1 Jahr kaputt geht (!), würde ich die Zusammenhänge gerne mal verstehen...

Vielleicht hat jemand noch einen Tipp.

Danke und viele Grüße,

Lars

P.S. Hab momentan eine geliehene Batterie drin, die funktioniert einwandfrei. Interessant ist aber, dass die Spannungslage offenbar keine zuverlässige Aussage über den Ladezustand zulässt. Z. B. war nach 600km Autofahrt letztes WE die Ruhespannung 12,65 V am nächsten Tag, nach 1 Woche Standzeit messe ich nur noch 12,33 V, die Ladezustandsanzeige basierend auf der Säuredichte zeigt aber dennoch grün=voll... :confused:
 

Huffa

User
Hallo Lars,

da bist Du ja schon recht tief in die Materie eingestiegen und hast Dich intensiv mit dem Problem auseinandergesetzt! Und weil Ferndiagnosen bekanntlich problematisch sind und auch einige wesentliche Infos zur Batterie und zum Auto fehlen (genaue Ausführung, Nennkapazität etc.) sind meine Aussagen natürlich mit Vorsicht zu genießen.

Zu Deinem „Kernproblem“ (weswegen Du ja wohl ursprünglich den Innenwiderstand messen wolltest):
Meinte Befürchtung ist nun, dass ich 20 € Versandkosten investiere, der Händler dann irgendeinen 08/15 Batterietester anschließt und das Teil für intakt befindet.
Diese Befürchtung teile ich und habe leider keine sinnvolle Idee, wie Du dem Händler kurz und bündig das Gegenteil beweisen kannst. Das wird schwierig. Nach üblicher „Werkstatteinschätzung“ würde man Deine Batterie auch noch nicht als völlig defekt bezeichnen. Bei einem Fahrer, der täglich 30-60min mit dem Auto fährt, würde sie wahrscheinlich noch einige Zeit „unauffällig“ ihren Dienst tun und wäre damit „in Ordnung“, nicht aber für einen Fahrer mit Deinem Fahrprofil (was der Händler nicht freiwillig zugeben wird).

Meine Autobatterie ist gerademal ein 3/4 Jahr alt, schwächelt bei Kälte und ist permanent leer .... Ruhespannung in der Regel zw. 11,9 und 12,2 V
Für mich zum Verständnis: "Die Batterie ist leer" heißt, Dein Auto springt nicht mehr an? Oder bist Du einfach mit der gemessenen Ruhe-/ Leerlaufspannung nicht zufrieden?
Und wie alt sie wirklich ist, weiß man nicht. Absolut wartungsfreie Batterien haben ja keine schraubbaren Zellstopfen mehr und werden daher schon in der Fabrik gefüllt. Stand sie zwei Jahre im Lager, hat sie den größten Teil ihres Lebens schon hinter sich (konv. „einfache“, nicht wartungsfreie Batterien werden trocken gelagert und sind daher praktisch unbegrenzt lagerfähig. Sie werden erst vor dem Verkauf bzw. Einbau ins Auto befüllt.

Selbst nach längeren Strecken messe ich (beruhigt, also einige h nach dem Abstellen) keine Spannung von über 12,4 V.
12,4 V wären eigentlich noch o.k., entspricht einer „normal geladenen“ Batterie.

Innerhalb weniger Tage Standzeit fällt die Ruhespannung dann wieder in den "üblichen" Bereich von ca. 12,0 V!
Das ist auffällig. Es deutet auf stark nachlassende Leistungsfähigkeit der Batterie, falls Dein Auto keine sog. stillen Verbraucher hat (ein Ruhestrom von 15 mA ist völlig i. O.)

Während der Fahrt liegen lt. Anzeige permanent 14,3-14,5V an, Lima sollte daher in Ordnung sein.
Die Ladespannung ohne Last bzw. bei geringem Ladestrom ist kaum aussagefähig. Um Lima / Generator wirklich zu prüfen, müssen alle Verbraucher im Auto eingeschaltet werden (noch besser externen Belastungstester oder zusätzliche Verbraucher mit Starthilfekabel anschließen), Motordrehzahl auf etwa 2500 U/min; Strommesszange um dickes Kabel von Genrator B+ zur Batterie; Ladestrom ablesen (Sollwert steht auf Generatorschild) und DANN darf die Ladespannung an den Batteriepolen nicht unter 13V fallen.

Der Boschdienst kommt per Messgerät zum gleichen Ergebnis.
Fachgerecht geprüft, s.o.?

Ruhestrom des Fahrzeugs ca. 15 mA per Multimeter gemessen
Ist o.k.

Es handelt sich um eine Calcium-Batterie, die nach verschiedenen Informationen im Netz eine etwas andere Ladecharakteristik besitzt.
Kalzium-legierte Batterien sind heute eigentlich nichts Besonderes mehr. Dürfte nicht die Ursache des Problems sein.

Hab momentan eine geliehene Batterie drin, die funktioniert einwandfrei. Interessant ist aber, dass die Spannungslage offenbar keine zuverlässige Aussage über den Ladezustand zulässt. Z. B. war nach 600km Autofahrt letztes WE die Ruhespannung 12,65 V am nächsten Tag, nach 1 Woche Standzeit messe ich nur noch 12,33 V, die Ladezustandsanzeige basierend auf der Säuredichte zeigt aber dennoch grün=voll... :confused:
Wie oben schon geschrieben, entsprechen 12,4V einer „normal“ geladenen Batterie; 12,33V nach einer Woche wären also o.k.; das sog. „Magische Auge“ ist äußerst ungenau, widerspricht aber in diesem Fall der gemessenen Leerlaufspannung auch nicht.

Und mit den Daten der geliehenen Batterie kommen wir langsam zum Punkt ;) :
Wenn mit dieser alles i. O. ist, liegt das Problem wohl offensichtlich nicht am Generator, nicht an einem stillen Verbraucher o. ä., sondern nur an der Batterie selbst.

Die Lösung für Dich dürfte darin liegen, als nächste Batterie eine zu wählen, die mit der Woche Standzeit besser zurecht kommt.
Das könnte ganz allgemein eine Batterie von höherer Qualität sein (was sich objektiv beim Kauf kaum messen lässt), oder Du wählst eine andere Batterietechnologie (z. B. Gel-Batterie: Sehr geringe Selbstentladung, unempfindlicher gegen Tiefentladung aber sehr empfindlich gegen Hitze (Einbau im Motorraum problematisch) und sehr empfindlich gegen Überladen – aber ein geregeltes Ladegerät hast Du ja ).

Oder Du machst Dir die Mühe, Deine Batterie aktiv zu pflegen. Du kannst Dir z. B. ein kleines Erhaltungsladegerät (auch unter dem Namen Batterietrainer oder Batteriejogger bekannt) anschaffen, das die Batterie während längerer Standzeiten mit geringer Stromstärke abwechselnd entlädt und lädt sie damit frisch hält. Die sind teilweise recht teuer, ich habe aber auch schon eines im Baumarkt für 14,99 EUR gesehen.

So, dass war jetzt auch deutlich mehr als geplant ;)
Viele Grüße

Stephan
 

FamZim

User
Hallo

Ja Batterie nicht in Ortnung ;) jedenfals nicht 100 % tig.
Eine schwächere Zelle mit etwas mehr Selbstentladung läst den Akku auseinander driften.
Nach kurzer Zeit hat eine Zelle beim Laden immer noch nur 2 V, weil sie nicht voll ist, aber die andern haben alle 2,5 V und der Lader regelt den Ladestrom runter. (Lader sind nicht inteligent sondern programmiert).
Da wird die schwache niemals voll.
Da man an einzelne Zellen nicht heran kommt, hilft nur eine langsame Überladung der guten Zellen. (Mit einem dummen Dauerlader).
Das macht ja nix da der Akku so nicht zu gebrauchen ist.
Dann sind alle Zellen irgendwann auch gleichzeitig verbraucht.
Also einfach nicht auf die Spannung achten (nur kucken) und mit 1/100 laden, etwa 50 % der Kapa !
Diese Ladung sollte die schwache Zelle aufmuntern, die Gasung beginnt ja bei ~ 60 % Ladung, dann wird aber bei einem guten Akku schon runtergeregelt, für mich ist dieses fast ganz abschalten eher ein Nachteil ;)
( Und dann noch 48 St am Lader belassen ???? wann is er den nun Voll ? ).

Gruß Aloys
 

Huffa

User
... hilft nur eine langsame Überladung der guten Zellen. (Mit einem dummen Dauerlader).
Das macht ja nix da der Akku so nicht zu gebrauchen ist....

Lars hat nicht geschrieben, um welche Batteriebauart es sich genau handelt. Ist es eine konventionelle mit schraubbaren Stopfen, ist Aloys´ Vorschlag sicher praktikabel, da man gut destilliertes Wasser nachfüllen kann.

Handelt es sich aber um eine absolut wartungsfreie Batterie (was ich vermute), die keine zu öffnenden Stopfen mehr hat, kann verdampftes Elektrolyt nicht nachgefüllt werden und man gibt der Batterie mit längerer Ladung oberhalb der Gasungsspannung vollständig den Rest.
Klar - sie war eh nicht mehr in Ordnung, wäre aber für jemanden, der den Wagen jeden Tag nutzt, noch brauchbar - wie oben schon geschrieben.

Grüße

Stephan
 
Servus Lars!

- Fahrprofil: Meistens 1 Woche Standzeit, am Wochenende oft längere Strecken (100-200km), nur wenig Kurzstrecke

Das hört sich doch an, als hättest du einen Parasiten im Auto ;)

Hast Du die Möglichkeit, zu messen, ob Strom gesaugt wird, wenn
das Auto abgestellt ist?

Oder klemme einfach die Batterie ab, wenn sie vollgeladen ist und
eine Woche auf Dich wartet!
 

Huffa

User
... Das hört sich doch an, als hättest du einen Parasiten im Auto ...Hast Du die Möglichkeit, zu messen, ob Strom gesaugt wird, wenn das Auto abgestellt ist?

Hat er doch oben schon beschrieben, Fritz. Ein Ruhestrom von 15mA ist für aktuelle Autos völlig ok und müsste z. B. an einer vollgeladenen, intakten 75Ah-Batterie etwa 5000 Stunden, d. h. über ein halbes Jahr saugen, bis diese leer ist.

Gruß, Stephan
 
Servus Stephan!

Hat er doch oben schon beschrieben, Fritz. Ein Ruhestrom von 15mA ist für aktuelle Autos völlig ok und müsste z. B. an einer vollgeladenen, intakten 75Ah-Batterie etwa 5000 Stunden, d. h. über ein halbes Jahr saugen, bis diese leer ist.

Gruß, Stephan

Du hast recht!
Dass dieser 'Ruhestrom' immer gleich ist, ist aber nur eine Vermutung!

Daher halte ich das Abklemmen der Batterie für eine interessante und taugliche Möglichkeit,
den Fehler einzugrenzen.
 
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