IOM - Lage Lateraldruckpunkt zu Segeldruckpunkt

ger61

User
Will ja nicht auf Teufel komm raus recht haben, wenn ich aber die Ausführungen richtig verstanden habe, dann ist das Ruder doch ein Teil des Laterals.

GER61hard
 

Jarek

User gesperrt
...wenn ich aber die Ausführungen richtig verstanden habe, dann ist das Ruder doch ein Teil des Laterals.
Ja, wie Christoph bereits geschrieben hat, liefert dieser interessante Beitrag (etwa 14'30" und von 30´30" bis 32´12") eine klare Antwort auf meine ursprüngliche Frage. Herzlichen Dank an Christoph.


Jetzt noch eine Ergänzung:
Inzwischen hat sich bei mir auch der Autor des anfangs erwähnten Buches (welches für "Wirbel" in meinem Kopf sorgte) gemeldet. Er beharrte zwar darauf, dass Ruderfläche der Lateralfläche nicht angerechnet werden sollte, hat mich aber in einem sehr langen Telefongespräch keine plausible Erklärung seines Standpunktes liefern können. Immerhin gab er zu, dass Mastposition in einem IOM-Boot bei gerader Kielflosse etwa 1-3cm vor der Kielvorderkante liegen sollte. Und wenn man diesen Wert auf % der LWL umrechnet, ergeben sich auch klare Antworten:
- Wird die Ruderfläche der Lateralfläche nicht angerechnet, ist die im Buch angegebene Entfernung beider Druckpunkte von 8-9% der LWL (in Einzelfällen wird sogar noch mehr empfohlen) einfach falsch.
- Oder umgekehrt - stimmt die im Buch angegebene Entfernung beider Druckpunkte, darf die Ruderfläche der Lateralfläche nicht angerechnet werden.
- Die im Buch beschriebene Regel ist z. B. auf Langkieler o. ä., aber keinesfalls auf Regattaboote anwendbar. Leider ist im Buch von einer solchen Einschränkung keine Rede...

Nochmals herzlichen Dank an alle Beteiligten.
 
Hallo Jarek,

welches Buch soll das eigentlich sein und welcher Autor. Ich habe vorne nichts gefunden. Habe ich den Hinweis übersehen?

Was ist denn jetzt Deine Erkenntnis? Rechnest Du mit oder ohne Ruder bzgl. des Lateraldruckpunktes?

Grüße
Gerd
 
Was mir gerade noch auffällt:
Es ist einfach Blödsinn den Abstand Segel zu Lateraldruckpunkt auf die LWL zu beziehen. Dieser Wert ändert sich bei gleichem Rig und gleichne Anhänge überhaupt nicht auch wenn das Schiff länger und länger wird bzw. die LWL sich verändert.
Komische Betrachtung.

Gerd
 

Jarek

User gesperrt
Ich rechne die Ruderfläche der Lateralfläche an.

Sowohl den Buchtitel, als auch den Autor möchte ich nicht nennen. Das würde an der Betrachtung selbst nichts ändern.

Ob Angabe der Lage beider Druckpunkte zu einander bezogen auf die LWL Blödsinn ist, sei dahin gestellt. Letztendlich geht es um einen simplen Ausgleich der Flächenmomente in einem bestimmten Fahrzustand. LWL, die bei meisten IOM-Booten weitgehend konstant ist, dient dabei nur als eine Bezugsgröße, mehr nicht.



Ähm, ich muss mich noch korrigieren. Diese Aussage:

- Oder umgekehrt - stimmt die im Buch angegebene Entfernung beider Druckpunkte, darf die Ruderfläche der Lateralfläche nicht angerechnet werden.
sollte eigentlich so lauten:

- Oder umgekehrt - stimmt die im Buch angegebene Entfernung beider Druckpunkte, muss die Ruderfläche der Lateralfläche angerechnet werden.

Bitte um Verzeihung.
 

ger61

User
Ich möchte nochmals auf die %-Zahlen bez. Lateral-:Segeldruckpunkt zurückkommen, mir scheint, dass da noch Klärungsbedarf ist, weil die Bezugspunkte nicht immer dieselben sind.
Ich spreche aus der Praxis am Beispiel eines IOM-Bootes, der Topiko. Basis ist ein Lateralplan, den ich 1:1 auf mm-Papier aufgezeichnet habe.
Der Lateralpunkt eines Bootes setzt sich bekanntlich aus allen seitlichen Flächen unter Wasser eines Bootes zusammen. Also Rumpf unter der Wasserlinie, Flosse, Blei und - je nach Glaubensrichtung - Ruder.
Wenn ich alle 4 Flächen als Basis nehme, dann liegt der Lateraldruckpunkt = 5,5 cm hinter der Vorderkante Flosse (an dem Punkt wo Rumpf und Flosse zusammenkommen). Der Segeldruckpunkt liegt 1 cm vor dieser Vorderkante. Insgesamt ist die Distanz also 6,5cm, d.h. 6,5% von der Wasserlinie des Bootes, wenn man die beim IOM-Boot mit 100cm ansetzt.
Nimmt man jetzt das Ruder aus der Berechnung heraus, dann "rutscht" der Lateraldruckpunkt um ca. 3cm nach vorn (hängt natürlich auch von der Ruderfläche ab). Dann verbleibt eine Distanz von 2,5 + 1 = 3,5cm, also 3,5%.
Bei einen IOM-Boot "zieht" das Lateral nur des Rumpfes den Gesamtlateraldruckpunkt nach vorn, da die meisten IOM-Boote relativ viel Volumen weiter vorne haben als z.B. ein M-oder 10er-Boot. Anders gesagt, bei M und 10er sind die Prozentzahlen geringfügig größer.
Meine Topiko lief zum Schluß absolut super gutmütig, also optimal getrimmt. "Leider" habe ich sie verkauft und kämpfe jetzt bei den Nachfolgebooten, die richtigen Punkte zu finden.
Damit es nicht zu einfach wird: Der Segeldruckpunkt, wie wir ihn immer betrachten, ist der rein geometrische Mittelpunkt von Fock und Groß. Der wirkliche Segeldruckpunkt liegt aber woanders und wandert je nach Trimm, Windstärke, Krängung und sicher noch weiterer Kriterien hin-und her. Tut mir leid, da hört aber mein Latein auf. Wer kann helfen?
Fazit: die Theorie zu betrachten ist gut und wichtig, wenn man dadurch Ansatzpunkte zur Verbesserung findet. Letzlich entscheidet aber, was in der Praxis herauskommt und da hilft nur üben..üben..üben.

GER61hard
 
...Damit es nicht zu einfach wird: Der Segeldruckpunkt, wie wir ihn immer betrachten, ist der rein geometrische Mittelpunkt von Fock und Groß.

Hallo Gerhard,

hmm...Du meinst den (Flächen) Schwerpunkt = Schnittpunkt der Seitenhalbierenden ...beim Dreieck...;)

Wobei die Flächen der Achterlieksrundung nicht berücksidhtigt werden, wenn man es (nur) auf der Basis der Dreiecke macht.

Den Schwerpunkt kann man für Fock und Groß getrennt bestimmen und dann den Gesamt (Flächen) Schwerpunkt ermitteln.
Dies geschieht mit Hilfe von Flächenmomenten :eek:

Der Gesamtschwerpunkt liegt auf der Verbindunglinie der beiden Einzelschwerpunkte von Fock und Groß.

Ein wenig in den alten Schulbüchern (Geometrie) lesen, natürlich gilt das nur für die, welche es nicht mehr sofort parat haben :D

Gruß Rolf
 
Zuletzt bearbeitet:

ger61

User
@Rolf,
genauso habe ich es gemacht und die Rundungen annähernd auch noch einbezogen durch entsprechende Unterteilung. Letzlich bleibt aber das ganze Gebilde halt doch nur rein geometrisch.

GER61hard
 
das problem ist, dass die reine geometrie hier nicht hilft. der echte druckpunkt vom segel hängt auch von profiltiefen, segelwinkeln und twist ab. das kann man nicht rein geometrisch erschlagen. ich gehe das mit gerhard konform, dass ich finde, dass das immer schwer zu ermitteln ist. meine lösung ist aber flexibler bau. bei mir sind schwerter oder mast immer verschieblich und nur nach meiner groben faustregel aufgestellt. wenn man dann noch den mast verschieben kann...

klar gibt es klassen, wo man den kiel nicht verschieben darf. da kann man aber zum testen verschieblich bauen und danach dann feststellen.
 
..das problem ist, dass die reine geometrie hier nicht hilft.....

Hallo Henning,

für eine konstruktive Auslegung hilft es sehr wohl, und auch nur dafür wird es gemacht.

Wenn Du weit daneben liegst hilft dir Verschieben auch nicht mehr, wenn dann der Verschiebeweg nicht ausreicht.

Testen und Trimmen ist selbstverständlich.

Gruß Rolf
 
Hallo Henning,

für eine konstruktive Auslegung hilft es sehr wohl, und auch nur dafür wird es gemacht.

Wenn Du weit daneben liegst hilft dir Verschieben auch nicht mehr, wenn dann der Verschiebeweg nicht ausreicht.

Testen und Trimmen ist selbstverständlich.

Gruß Rolf

mir ist schon klar, was du sagen willst. deshalb benutzte ich ja meine kleine faustformel... Damit kriege ich immer einen guten punkt hin und nach ner weile kommt die erfahrung dazu. zusätzlich kann man im idealfall auch mit den segelflächen spielen, was mir auch schon tolle ergebnisse gebracht hat. das geht natürlich beim vermessungswahnsinn iom nicht.

ich wollte an sich aber auch nur den beitrag von gerhard zusammenfassen.
 
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