Au hah, wieder einer der verdächtigen Threads mit den üblichen beteiligten Verdächtigen
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Original erstellt von Spunki:
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Seit ich meine mc24 hab weiß ich erst was entspanntes Fliegen heißt ... kein verschwendeter Gedanke mehr an Kabelverlegung, Empfängerplatzierung, Antenne, Akku(Hochstrom), Bürstenfeuer, Ferritringe, Funklöcher, zu tiefer Anflug, Fremdsender, UWK-Sender, ja sogar Knackimpulse und den restlichen "Schnick-Schnack" an den man sonst noch denken muss ...
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Das Posting von Spunki halte ich auch für bedenklich, wenn man es wörtlich nimmt. Ein gescheiter RC-Einbau ist immer notwendig, mit besserem Equipment kommt man vielleicht mit mehr Bausünden ungestraft davon, aber ich denke so wie er es geschrieben hat, hat er es auch nicht gemeint. Er wird kaum den Empfänger hinten auf die Bürstenhalter eines nicht entstörten E-Motors binden und zur Befestigung die Antenne zum verknoten verwenden, denn das wäre die Extremauslegung seiner Ausführung
. Denke das war auch etwas provokativ formuliert seinerseits.
Original erstellt von Eberhard Mauk:
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Auch ich würde mal normale Störquellen ausschließen, denn das waren alles Modelle von Profis mit bestem Equipment.
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Genau die Frage mit dem besten Equipment, auch im Eingangsposting wurde darauf abgehoben:
Original erstellt von Kurt Wächter:
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Bsp. ein Top gebauter Segler (Spw. ca. 5.5.m) mit DPSI und Futaba 149 PCM Empf. sowie Fut Servos der 90er Serie an Bord, gesteuert mit FC28
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Vielleicht liegt es auch einfach daran? Was ist "Top gebaut"
(seit wann schreibt man Adjektive groß??)
ach ja das macht stark
. Was aber denke ich nicht beachtet wird, ist dass z. B. im Modellbau Steckkontakte verwendet werden, von denen ich gerade erlebt habe, wie sie unser Entwicklungschef sie einem Entwickler verbal um die Ohren geschlagen hat. "Der Antriebsregler kommt an den Motor, das vibriert und du willst mit dem Schrott stecken??" "Na gut, dann nehmen wir eine Flexplatine statt der Stecker und der Kabel!" "Nein, da kommt eine normale Platine zwischen und das wird gelötet, das hatten wir schon mal, darauf habe ich keinen Bock mehr, denk an das Redesign vom ... da hatten wir auch erst hinterher Ruhe!"
Gut, die wenigsten Modelle laufen 24h am Tag oder auch nur einen annähernden 8h Arbeitstag wie industrielle Geräte aber in professionellen Anwendungen musste ich feststellen, dass auf ganz andere Sachen noch Wert gelegt wird als im Modellbau. Das Bewusstsein für diese Fehlerquellen hat mir vorher doch ziemlich gefehlt, gut die fummeligen Kabel haben mich auch genervt, aber ich hatte sie nie als so kritisch angesehen. Hier fällt ja auch nur hier und da mal ein Flieger vom Himmel und nicht jeder, so er nur lange genug im Betrieb war. Außerdem gibt es genügend Modellbauer, die gerne bauen, ich sehe ja alleine im Verein, wie viele Leute da ihren Keller voll Equipment stehen haben und wie wenig davon geflogen wird. Und alle loben sie die Ausfallsicherheit, der Dauerflieger im Verein tötet aber mal hier ein Servo, mal da eine Komponente, ... (abvibrierte Kabel, zerstörte Getriebe, Poti hinüber, Quarz tot...).
Bei den Betriebsstunden reichen die Kabel ja auch zu 99,???% aus, aber dauerbetriebsfeste Auslegungen sehen anders aus.
Dementsprechend sollte man sich vielleicht auch Gedanken über Bauausführungen machen und darüber, was man als top gebaut bezeichnet. Wie hoch sind verschiedene Ausfallwahrscheinlichkeiten vor allem auch über der Betriebsdauer? Die Ausfallwahrscheinlichkeit von billig gefertigten Krimpkontakten, wo der Benutzer dann zum Ausstecken auch mal am Kabel zieht, weil der Stecker so klein ist, dass man ihn neben 5 anderen Steckern am Empfänger nicht einzeln am Gehäuse fassen kann, ist denke ich kritischer als einen Flieger mit einzelnem Empfängerakku zu betreiben und sich statt dessen eine Akkuweiche zu schenken, an die einerseits alle Servos angesteckt werden und dann noch jeder Kanal mit einem Kabel an den Empfänger gesteckt wird. Habe mir gerade mal aus einem anderen Thread resultierend das Bild vom Lieferumfang einer hier schon im Thread erwähnten Akkuweiche angesehen und vor den ganzen Komponenten lag ein sauberes Bündel von Kabeln dabei: Beidseitig mit Servostecker für die Verbindung Weiche - Empfänger. An die Weiche werden die Komponenten wie gehabt angesteckt, es kommen also pro Kanal 2 Steckungen dazu.
Je komplexer ein Modell wird, desto ausfallwahrscheinlicher wird es. Jede Komponente hat eine Ausfallwahrscheinlichkeit!
Nehme ich ein Pylon400-Modell, habe ich einen Flugakku (meist 7-8 Zellen), einen BEC-Steller, einen kleinen Empfänger und 2 Servos. Steckverbindungen: Antreibsakku an Steller und 3 an den Empfänger angesteckte Komponenten.
Der Akku wird mehr oder weniger misshandelt, hat also eine erhöhte Ausfallswahrscheinlichkeit und der Empfängerstecker vom Querruderservo wird häufig ein und ausgesteckt. Wenn der Antriebsakku stirbt, sind das aber meist keine Totalverluste sondern wenn der Drehzahlsteller wegen Unterspannung ausfällt, kann man zumindestens noch steuern, der Querruderstecker ist offen zugänglich und Kabelbrüche kann man wenn man darauf achtet sehen.
Hauptfeind dieser Modelle: Sie sind klein, schnell, wendig und manchmal etwas zickig, sprich sie provozieren den Fehler zwischen den Ohren.
Größere Modelle wie z. B. obiger Segler: Ich nehme mal an 4 Klappenflügel, also mal flux 6 Servos minimum, davon 4 in den Flächen + Störklappen, Schleppkupplung, ...
Die Flächen sind mindestens in der mitte geteilt, wenn nicht gar 4-teilig, an jeder Trennstelle sind die gesteckt, auch die elektrischen Verbindungen. Manche Modellbauer kleben hier Stecker in das Modell ein und betätigen diese automatisch beim Aufstecken der Flächen (wer stellt sicher, dass so eine Klebung sich nicht auf die Dauer löst, man will ja auch leicht bauen und der große Harzklumpen dahinter wird es meist nicht sein) oder aber eine Seite der Steckung wird von Hand aufgesteckt, hier zuppeln die meisten aber wieder an den kabeln rum, was die Löt- bzw. Krimpverbindungen belastet. Gekrimpt hat den Vorteil, dass man kabelbrüche eher sieht, Lötstellen sind meist eingeschrumpft, man sieht die Kabelbrüche so nicht kommen. "Komisch, ein servo hat dauernd Wackler, habe es schon getauscht und der Kabelbaum ist auch ok!" Wurde wirklich bei sowas dann auch jede eingeschrumpfte Lötstelle freigelegt?
Außerdem sind bei diesen Modellen in den meisten Servoleitungen somit mehrere Steckungen, je mit ihrer teils erhöhten Ausfallwahrscheinlichkeit weil dauernd betätigt, teils mit geringerer weil im Rumpf verbaut, ein mal gesteckt und (hoffentlich) gesichert aber nicht dauernd betätigt. Akkus, ok, teils mit einem Akku, hat man die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Akkus, wenn er gut gepflegt wird, ist die Wahrscheinlichkeit, Fehler frühzeitig zu erkennen sehr gut. Wenn man 2 Akkus hat und eine Akkuweiche, hat dies die Ausfallwahrscheinlichkeit der beiden Akkus multipliziert + die Ausfallwahrscheinlichkeit der Akkuweiche + die Ausfallwahrscheinlichkeit sämtlicher Steckverbindungen, die zusätzlich in das Modell kommen, bei der obigen Akkuweiche wahrscheinlich 2 weitere Steckungen pro Kanal. Worauf basiert die Akkuweiche, hat sie 2 robuste Dioden mit recht geringer Ausfallwahrscheinlichkeit oder hat sie eine komplexe Elektronik, die eher mal ausffällt, aber dafür mehr Überwachungsfunktionen (meist aber nicht für sich selbst sondern für den Akku), um dort mehr Fehler frühzeitig erkennen zu können ... Was ist besser?
Die Ausfallwahrscheinlichkeit der Akkus im Betrieb an sich kann der Anwender sehr stark durch sein Verhalten beeinflussen. Wie gehe ich mit Steckern um, wie ziehe ich Stecker raus, wieviele verwende ich überhaupt davon, kann der Erbauer des Modells löten oder ist sein löten mehr ein kleben, ... das sind alles Faktoren.
Ich glaube nicht, dass es über die käufliche Technik geht, die Modelle noch viel sicherer zu machen. Ich denke eher, dass es Marotten und Baugewohnheiten sind, unangenehm, denn das kann man nicht mit einer Überweisung an den Modellbauhändler seines Vertrauens verbessern
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Natürlich können auch Komponenten wie Empfänger ausfallen, kalte Lötstellen haben, ... also ein gewisses Restrisiko wird immer bleiben.