J-Class Jachten in 1:20

Moin Rene,

der 'Markt' für J-Modelle ist sehr, sehr klein. Einige Ausführungen dazu weiter oben.

Vor einigen Jahren wurden einmal über die Börse Rümpfe für die Rainbow verkauft. [Irgendwie schaffe ich das nicht richtig mit dem verlinken, versuch es mal weiter oben mit dem Link in Beitrag #2]. Vielleicht fragst Du mal bei SkipperPeter (oder Reinhart) an, ob sie Dir nochmal einen Rumpf laminieren würden. Reinhart ist hier im Forum Moderator bei den Schiffsmodellen, den erreichst Du auf jeden Fall.

Ansonsten sind Angebote selten. Mit viel Glück findet man in den einschlägigen Internetverkaufsportalen mal ein Angebot, aber dann in der Regel auch nicht gerade zu einem Taschengeld.

Selbstbau wäre eine Alternative, Planmaterial gibt es einiges im Netz. Für die Endeavour hätte ich Modellbaupläne aus einer alten Modellbauzeitschrift irgendwo in meinem Archiv vergraben.

Viel Glück beim Suchen und viele Grüße

Walter


Moin Walter danke für deinen Beitrag hier.

Ich habe hier im Netz was gefunden bei GB Modellbau

https://shop.strato.de/epages/61433551.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61433551/Products/MI01
 

Walter Ludwig

Moderator
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Endeavour

Endeavour

Moin Rene,

die Linien sehen schon mal ganz gut aus. Durch den Maßstab 1:30 wirst Du um einen Zusatzkiel nicht drumrum kommen. :(
Aber selbst bei 1:20 muss man Änderungen an Unterwasserschiff oder einen Zusatzkiel in Kauf nehmen. :)
Schau mal unter www.jocham-schiffe.de - da findet sich auch ein Modell der Endeavour.

Viel Erfolg

Walter
 

Ragnar

User
die J´s

die J´s

klar, da bekommt jeder gliemeaugen.

ich meine mal einen bericht bei der ig minisail gesehen zu haben.

aber mal zum bauen - es reicht doch ein linienriss und eine seitenansicht.
aus dem linienriss einfach schichten aus styrodur schneiden und dann nach spantschblonen schleifen.
das ganze mit gfk überziehen ---- fertig.
so hab ich meine hamburg gebaut.

schaut mal bei http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/188515-alte-Schätzchen?highlight=schoner+hamburg
 
Rainbow

Rainbow

Moin,

habe mir die Seite von Jan Kraak angesehen und seinen Baubericht. Einfach Wahnsinn.
Wirklich eine tolle Arbeit.
Nun meine Frage, wo bekommt man einen entsprechenden Bauplan her?


Gruß
Dieter
 
standmodell Rc fähig machen Endeavour

standmodell Rc fähig machen Endeavour

Da ich bis jetzt noch kein passenden und richtigen Rumpf gefunden habe um mir eine endeavour zu bauen ! Überlege ich mir eine Endeavour aus einem standmodell zu bauen mit Zusatzkiel und Bombe .

Hat jemand eventuell die glichen Erfahrungen schon gesammelt ? Ich habe im Netz hier und da schon Beiträge gesehen und gelesen Sie das selbe Vorhaben gemacht haben.

Was nehme ich am besten dann für ein Modell es gibt ja relativ viele standmodelle der j class von verschieden Firmen Krick , Amati und soweiter.

Gruß Rene
 
Hallo Sascha,

Danke für die Links. Das sieht sehr vielversprechend aus. Die Jachten der Modellfeunde aus UK sind richtig gut.

Gruß
Dieter
 

Walter Ludwig

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Endeavour

Endeavour

Moin Dieter,

die Links verweisen auf Seiten aus den USA bzw. Kanada. Der Maßstab ist 1:16, das gibt als schon mal ganz schöne 'Pötte' zwischen 260 cm und 300 cm Rumpflänge. Das solltest Du bedenken. Andererseits wären das Aussehen 'sensationell' und die Segeleigenschaften gut.

Moin Rene,

wenn Du versuchen willst, eines der Standmodelle der Endeavour umzubauen, würde ich das 1:35 Modell von Amati empfehlen. Da hast Du eine gewisse Größe, 115 cm Rumpflänge. Alles was darunter ist dürfte hinsichtlich der Segeleigenschaften sehr schwierig werden. Zudem musst Du bedenken, dass Du auch ein bischen Technik - zwei Segelwinden und ein Ruderservo, Empfänger, Akku - unterbringen musst. Auch wenn die Bauteile insgesamt kleiner geworden sind, die J's sind verdammt schmal.

Ahoi
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ludwig ,
Ich habe jetzt eine von krick im Maßstab 1:35 im Visier Endeavour Baukasten von krick !
Und mein Gedanke ist Sie RC fähig zu machen .
Was sagst du dazu als erfahrender ?

Gruß Rene
 

Walter Ludwig

Moderator
Teammitglied
Endeavour 1:35

Endeavour 1:35

Moin Rene,

die o.g. Endeavour von Amati wird in Deutschland von Krick vertrieben.

Das Problem bei den Standmodellen ist das Gewicht. Die Konstrukteure von Standmodellen müssen nicht auf das Gewicht achten. Bei RC-Modellen ist das aber unvermeidlich, da so viel Gewicht wie möglich, so tief wie möglich unter die Wasserlinie muss, um auch nur annähernd gute Segeleigenschaften hinzubekommen.

Ich hab von gut 10 Jahren versucht, das Standmodell einer Pen Duick RC-fähig zu machen, nach der Fertigstellung der Rumpfschale aber aufgehört. Der Rumpf war so schwer, das er schon ohne Deck, Aufbauten und Technik tiefer als die Wasserlinie lag. Ich habe daher darüber hinaus wenig Erfahrung beim Umbau von Standmodellen.

Ich habe den Bausatz von Amati/Krick noch nicht selbst gesehen, kann also zu Ausführung und Qualität nur wenig sagen. Aus den Angaben des Herstellers entnehme ich, dass es lasergeschnittene Spanten und Holzteile geben soll. Was mich 'beunruhigt' ist die Tatsache, dass eine doppelte Rumpfbeplankung - bei Standmodellen die übliche Bauweise, aber schwer - vorgesehen ist. Du musst gerade beim Rumpf aber so wenig 'Holz wie möglich', also leicht bauen. Du kannst z.B. die Spanten 'von innen aushöhlen', um sie so leicht wie möglich zu machen. Darüber hinaus könntest Du nach Fertigstellung des Rumpfes jeden zweiten Spant entfernen. Ob das aber die Stabilität der Rumpfschale beeinflusst müsste man ausprobieren.

Auch bei allen anderen Bauteilen musst Du Dich fragen, wie kann ich das möglichst leicht bauen, also das vorgesehene Bauteil 'erleichtern' oder ganz durch ein leichteres Teil ersetzen? Ein Standmodell zu einem RC-Modell umzubauen bedarf schon einiger Erfahrung.

Welchen Anspruch hast Du den an die Vorbildtreue des Modells??? Muss es ein Scale-Modell einer bestimmten J sein oder reicht Dir ein Modell, das auf dem Wasser - aus zwei bis drei Metern Entfernung - wie die Endeavour, die Velsheda oder eine der anderen J's aussieht?

Wenn letzteres der Fall ist, könntest Du Dich mal auf der folgenden Seite umsehen http://www.jclasshulls.co.uk/home; https://canterbury-j-class.nz https://www.rcgroups.com/forums/showthread.php?t=1464216. In Neuseeland gibt es eine Einheitsklasse - eben diese Canterbury J - die sich im Entwurf des Rumpfes an den großen J's orientiert hat.

Auf den Rumpf aufbauend könnte man z.B. mit der Lackierung, den Aufbauten, dem Mast, dem Baum und den Segeln ein Semi-Scale-Modell z.B. der Endeavour bauen. Aus meiner Erfahrung wäre das einfacher, als das Standmodell umzurüsten.

Ahoi
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Baukasten für J-Class-Yachten im Maßstab 1:20

Baukasten für J-Class-Yachten im Maßstab 1:20

Hallo zusammen,
offensichtlich wächst die Gemeinschaft der begeisterten J-Class-Modellsegler. Seit einigen Monaten arbeite auch ich an einem J-Class-Modell im Maßstab 1:20, wobei ich mich so gut es geht an der Endeavour orientiere. Ein Ziel ist dabei auch, einen Baukasten zu realisieren, der den Bau von leistungsstarken J-Class-Modellyachten deutlich vereinfacht und somit die Community wachsen lässt.

Vorüberlegungen
Der Maßstab 1:20 scheint mir, den besten Kompromiss zwischen tollem Segelerlebnis und Handhabbarkeit zu bieten. Dieser Maßstab führt bekanntlich zu etwa 2 m langen Booten mit ca. 17 kg Verdrängung und mindestens 2,3 m Masthöhe über Deck. Der Transport ist damit aufwendig genug, aber mit PKW und zur Not mit Dachgepäckträger machbar. Trotz der Größe führt die maßstäbliche Verkleinerung zu einem sogenannten Ähnlichkeitsproblem: Bei Maßstab 1:20 schrumpft die Segelfläche auf 1:400, während sich der Ballast auf 1:8000 verkleinert. Somit fällt das aufrichtende Moment im Grunde um Faktor 20 zu klein aus. Immerhin segeln Modellyachten zumeist in Revieren mit schwächeren Winden. Während eine Original-J-Class-Yacht in der Karibik bei 25 kn Wind noch das ungereffte Großsegel sowie Kutterfock und Klüver trägt, soll die Modell-J auf einem Binnensee bei 7-8 kn Wind schon volle Leistung zeigen. Die Windgeschwindigkeit geht quadratisch in die Windkraft ein. Das heißt, im Modellsegel-Revier entsteht ungefähr ein Zehntel der Windkraft im Vergleich zum Revier der Original-Yachten. Also fehlt bei maßstäblicher Verkleinerung noch die Hälfte des benötigten aufrichtenden Moments. Eine verbreitete Gegenmaßnahme besteht darin, den klassischen Langkiel etwas tiefer zu ziehen. Damit lässt sich das aufrichtende Moment jedoch nur geringfügig vergrößern. Für den Segelbetrieb wird also ein Kiel benötigt, der den Abstand von der Drehachse zum Schwerpunkt des Schiffes um Faktor zwei vergrößert. Somit ist ein "Zusatzkiel" für gute Segeleigenschaften unumgänglich. Die Vorstellung, den Langkielrumpf mit einem zusätzlichen Flossenkiel zu "verunstalten", gefiel mir jedoch nicht besonders gut. Konsequenter ist es, wie bei einigen Retro-Klassikern (Firefly von Hoek-Design, Heaven-Can-Wait von Georg Nissen) den Langkiel zu entfernen und durch einen modernen Kiel zu ersetzen. Im Segelbetrieb ist davon sowieso nichts zu sehen. Für Schauzwecke etwa im Wohnzimmer muss der Flossenkiel gegen eine Langkiel-Attrappe getauscht werden.
Um die Auswirkungen des Ähnlichkeitsproblems möglichst gering zu halten, wählen manche Modellbauer in den USA den größeren Maßstab 1:16, wobei der Tiefgang des Langkielrumpfs um 2 Zoll (50,8 mm) vergrößert wird. In YouTube-Videos ist gut zu erkennen, dass diese Maßnahme eigentlich nicht ausreicht. Einfallende Böen führen immer wieder dazu, dass die Riggs dieser Boote fast flach auf dem Wasser liegen. Während sich die Modellbauer dort mit dem fast vorbildgetreuen Unterwasserschiff quälen, wirken die Boote über Wasser oft wie seelenlose Regattaboote ohne Scale-Ambitionen. Diesen Ansatz kann ich kaum nachvollziehen. Ist es nicht besser, wenn das Boot über Wasser vorbildgetreu aussieht?

Realisierung
Das benötigte hohe aufrichtende Moment, das benötigt wird, um auf dem Modell-Revier die vorbildgetreue Segelfläche zu tragen, erfordert auf jeden Fall die Realisierung eines hohen Ballastanteils. Schon bei den Originalen in den 30er-Jahren wurden Ballastanteile von 66% erreicht. Nach meiner Einschätzung sollten von den verfügbaren 17 kg Verdrängung etwa 11 kg Ballast sein. Somit ist eine sehr konsequente Leichtbauweise für alle anderen Elemente umzusetzen. Der Rumpf soll daher als dünnwandige Schale aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) ausgeführt werden. Dazu habe ich den Rumpf im CAD-System modelliert, wobei der Langkiel gleich als abnehmbares Add-On gestaltet wurde. Für den Segelbetrieb gibt es eine tiefe Flosse mit Ballastbombe und ein Spatenruder. Vom Modell des Rumpfes habe ich dann Urmodelle abgeleitet, die bei einem Werkzeugbaubetrieb aus Aluminiumblöcken gefräst wurden. Ein Faserverbund-Fachbetrieb hat auf dieser Basis Laminierformen erzeugt und nun eine erste Rumpfschale hergestellt. Diese Schale bringt nun vertretbare 850 g auf die Waage und ist dabei sehr robust und alltagstauglich. Eine Kieltasche ist übrigens gleich integriert, so dass die Kielflosse später einfach an der richtigen Position montiert werden kann. Bilder anbei.
Formwerkzeuge für Kielflosse, Ruderblatt und Langkiel-Attrappe sowie die Kokille für den Ballast befinden sich in der Fertigung.

Verfügbarkeit von Teilen
Rümpfe sind ab sofort verfügbar. Weitere Teile folgen nächstes Jahr. Preise muss ich noch kalkulieren. Bei Interesse bitte melden.
J-Class-1zu20_Modifikation-Unterwasserschiff.JPG

J-Class-1zu20_Eckdaten.JPG

J-Class-1zu20_Ständer.JPG

J-Class-1zu20_Erster-Rumpf.jpg

J-Class-1zu20_Erster-Rumpf_02.jpg
 

Walter Ludwig

Moderator
Teammitglied
J-Class Baukasten

J-Class Baukasten

Moin Olaf,

ein interessantes Projekt, dass Du da vorstellst.

Deine Überlegungen scheinen Hand und Fuß zu haben, dennoch möchte ich zu Deinen Ausführungen ein paar (kritische) Anmerkungen machen. Dabei nehme ich ganz bewusst die Position eines Modellbauers ein, der eher vorbildgetreue (semi-scale) Modelle bevorzugt. Dabei ist mir durchaus klar, dass aufgrund der physikalischen Gesetzmäßigkeiten und der exponentiellen Entwicklung von Maßen, Flächen und Volumen gewisse Abstriche bzw. Kompromisse notwendig sind. Daher auch der Einschub semi-scale.

Es sind die Linien, die Größe, die riesigen Segel, die extremen Formen, die die Menschen begeistern, die sie die J's als Schönheiten, als Königinnen der Meere, empfinden lassen. Modellbauer versuchen, diese Schönheiten in einem kleineren Maßstab aufs Wasser zu bringen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze.

Die Amerikaner betreiben mit den J's Sport, sie fahren Regatten. Die Modelle sollen hinsichtlich des Rumpfs, mit gewissen Zugeständnissen beim Tiefgang, denen der klassischen J's entsprechen. Vorbildgetreue Aufbauten sind nicht gefordert, wären aber zulässig. Wer aber schon einmal mit einem (Semi-)Scalemodell an einer Regatta - wie z.B. am Fühlinger See - teilgenommen hat weis, wie viele Eckchen und Kanten, Häkchen und sonstige Dinge an denen sich z.B. eine Schot vertüddeln kann, so ein Modell hat. Also lassen die Amerikaner die Aufbauen einfach weg. Eine vorbildgetreue J wie ich sie verstehen würde, sind diese Modelle nicht. Dafür sind sie Sportgeräte, wie z.B. eine M-Yacht.

Du versuchst - wie bei den Großen in der Klasse "Spirit of Tradition" - eine Yacht zu entwerfen, die ein modernes Unterwasserschiff hat, aber ansonsten einem Klassiker zumindest ähnlich sieht. Dabei ist mir noch nicht ganz klar, wie weit Du Dich an der Endeavour orientierst, wie weit Dein "so gut es geht" reicht. Bisher sehe ich ein Schiff, das wie eine Endeavour lackiert ist und ein paar Aufbauten besitzt, die das Deck nicht so 'nackt' aussehen lassen. Du baust einen Tenrater mit vorbildähnlichen Aufbauten. Damit kannst Du vielleicht auf dem Wasser - bei drei bis vier Metern Entfernung - ein einigermaßen 'gutes Bild' abgeben. Bei stärkerer Detailierung von Deck, Aufbauten und stehendem Gut treten die oben beschriebenen Probleme auf.

Diese Probleme nehme ich in Kauf, wenn ich ein vorbildgetreues Modell aufs Wasser bringen will. Dann akzeptiere ich aber auch die mit der vorbildgetreue einhergehenden Einschränkungen hinsichtlich der Segeleigenschaften. Denn dann geht es eben nicht darum, möglichst schnell und problemlos zu segeln, sondern ein besonderes Modell aufs Wasser zu bringen.

Der am häufigsten verfolgte Ansatz beim vorbildgetreuem oder zumindest vorbildähnlichem Modellbau besteht darin, den Rumpf und die Segelflächen leicht zu verändern. Ein etwas größerer Tiefgang, eine etwas größere Breite, etwas weniger Segelfläche. All das sind Veränderungen, die eine ganze Menge, vor allem Volumen und damit mehr Verdrängung, bringen und auch den 'Spirit' des Originals nicht zu sehr verändern. Aber auch hier darf man es nicht übertreiben. 15 cm mehr Tiefgang sehen nicht mehr wirklich gut aus und zuviel zusätzlicher Breite auch nicht. Es ist also eine 'Gratwanderung', die der Modellbauer hier beschreitet. Die gelingt einfacher, wenn das Vorbild klein und der Maßstab groß ist. Aber bei den J's geht größer als 1:20 fast nicht.

Es hat in den vergangenen zwanzig Jahren eine Reihe von Ansätzen gegeben, Baukästen von J's auf den Markst zu bringen. Der aus meiner Sicht interessantes war ein Modellbauer aus Hannover, der alle J's - die klassischen und nicht die in den vergangenen Jahren nachgebauten - als 1:20 Modell anbieten wollte. Ich habe das seinerzeit sehr interessiert und aktiv verfolgt, da ich gern eine J, die Velsheda, gebaut hätte. Leider ist es über erste Überlegungen und PR-Maßnahmen nicht hinausgekommen. Kein einziges Modell erreichte auch nur annähernd einen Stand, auf dem man hätte aufbauen können.

Bitte verstehe meinen Beitrag nicht als Kritik, dass soll es auf keinen Fall sein. Du solltest Dir nur darüber im Klaren sein, welche Modellbauer Du mit Deinem Modell ansprechen willst. Wer so ein großes Modell bauen will - und dafür dann auch ein paar Euronen in die Hand nimmt - möchte ein besonderes Modell. Eins das aus meiner Sicht in erster Linie vorbildgetreu aussieht und nicht eins, dass wie ein Tenrater segelt. Aber wie gesagt, dass ist meine persönliche Einschätzung.

Interessant ist das Projekt aber auf alle Fälle und es wäre schön, wenn Du über den weiteren Fortgang berichten würdest.

Viel Erfolg und viele Grüße

Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Baukasten für J-Class-Yachten im Maßstab 1:20

Baukasten für J-Class-Yachten im Maßstab 1:20

Hallo Walter,
vielen Dank für Deine Fragen und Anmerkungen. Ich sollte Folgendes ergänzen:
  • Über Wasser und bis weit unter die Wasserlinie ist der Modell-Rumpf eine ziemlich genaue, maßstäbliche Verkleinerung des Vorbilds. "Ziemlich genau" heißt, dass ich bei der Digitalisierung die Rumpflinien noch mal gestrakt habe. Ziel war, die Außenhaut so zu gestalten, dass die vorliegenden Linien des Originals möglichst genau getroffen werden und dass sich zugleich eine schöne krümmungsstetige, strakende Fläche ergibt. Der mir vorliegende Linienriss hatte womöglich durch mehrfache Reproduktion Ungenauigkeiten, die ich so ausgleichen konnte. Bei den Abweichungen handelt es sich um wenige Millimeter.
  • Decksumriss, Scherlinie und Silhouette der Überhänge sind also "scale".
  • Der nun verfügbare Rumpf ist also nicht irgendeine Spirit-of-Tradition-Kreation sondern vielmehr Ausgangsbasis für ein "richtiges" Endeavour-Modell.
  • Der tiefe Flossenkiel dient nicht nur dazu, gute Segeleigenschaften zu ermöglichen, sondern auch dazu, eine maßstäbliche Segelfläche setzen zu können.
  • Die CAD-Bilder zeigen noch keine maßstäblichen Aufbauten und Beschläge. Ich habe nicht vor, diese Dinge im CAD nachzubilden. Nutzer des Baukastens können aber anhand von veröffentlichten Zeichnungen und Bildern selbst das Deck und die Aufbauten ausgestalten. Für "Scale-Freaks" gibt es hier kaum Grenzen.
  • Ich würde das J-Class-Modell hinsichtlich Segeleigenschaften nicht mit einem 10-Rater vergleichen. Das J-Class-Modell wird maßstäbliche 17 kg verdrängen und damit schon ein sehr vorbildgetreues Wellenbild erzeugen. Segelspaß ist dabei natürlich auch garantiert.

Weitere Infos folgen.

Viele Grüße
Olaf
 

Stephan Ludwig

Moderator
Teammitglied
Sehr interessantes Projekt.

Eine kleine Anmerkung zu Walters Ausführungen:

Meiner Meinung nach wird Modellbau immer ein Kompromiss bleiben. Gerade am Fühlinger See sehen wir das immer wieder. Es gibt ausreichend Modelle, die zwar Scale gebaut sind, aber leider aus diversen Gründen nicht scale segeln. Manchmal liegt es am Boot, manchmal am Skipper.

Wenn eine J-Class als Modell nicht wie das Original segelt ist das in meinen Augen wesentlich schlimmer, als das falsche Deckshaus oder die falsche Farbe oder gar der der falsche Kiel. Wenn ein Modell einer J-Class, die im Original insbesondere durch ihre Art zu segeln beeindruckt, auf dem Teich entweder platt auf dem Wasser liegt oder gar nicht segelt, dann ist das fatal und enttäuschend ;). Vorbildgetreue aussehen muss das Boot auch in der Bewegung für die es gebaut ist. ;).

Es ist, wie schon gesagt, immer ein Kompromiss. ;):cool:

Ich bin gespannt wie es weiter geht.
 

Shakes

User
Hallo zusammen,

ich lese hier interessiert mit und wollte mal nachfragen ob es bei der J-Klasse Yacht schon etwas Neues gibt?

LG Andreas
 
Nehmt bitte nicht den Fühlinger als Maßstab. Da zu segeln ist immer schwierig und sobald das Boot etwas mehr Gewicht hat, wirds richtig schwierig.
Dafür ist der Wind meistens zu unstet und dreht durch den wachsenden Baumbestand zu sehr.
Die gundsätzliche Idee, ne J aufs Wasser zu bringen finde ich absolut spitze! Mit dem Kiel tue ich mich aber sehr schwer.
Gerade die besonderen Eigenschaften eines Langkielers (was ne J nun auch nicht so wirklich ist) macht nen Großteil der Eigenschaften auf dem Wasser aus.
Gutes Beispiel ist die A-Klasse. Kurze Kiele, dafür ne Menge Blei und ne große Flächentiefe.
Das ganze könnte man bei einer J auch umsetzen. Den Kiel 10-15 Prozent tiefer machen, etwas am Volumen mogeln und schon hängt da ne Menge Blei drunter. Richtig ausgeführt fällt diese Schummelei nicht auf.
Durch die Vergrößerung des Unterwasserschiffs kann dann auch das Ruder größer ausfallen und die Wendeeigenschaften verbessern sich deutlich.
 
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