Jantar (2,4 m) mit frühem Strömungsabriss

Ulrici

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Ich habe seit Jahren einen Jantar 2,4 m (von Lenger). Mit diesem Modell habe ich von Anfang an folgendes Problem: In Kurven besteht selbst bei geringer Querneigung die Gefahr eines Strömungsabrisses. SP: 47mm (Vorgabe 50 mm), EWD: 1.8°. Ich fliege zügig, bekomme das Problem jedoch nicht in den Griff. Habe bereits mit Zurücknahme des Schwerpunktes experimentiert und mit Turbulatoren, Zackenbändern. Bei keinem anderen meiner Modelle ist der Kurvenflug problematisch. Sind die schmalen Flächen des Jantar die Ursache? Hat jemand - am besten ein Jantar-Kollege - einen Tipp? Das wäre klasse. Gruß Ulrici
 

UweH

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Sind die schmalen Flächen des Jantar die Ursache? Hat jemand - am besten ein Jantar-Kollege - einen Tipp?

Hallo Ulrici, ich habe auch einen Lenger-Jantar geflogen und mir kam der Außenflügelabriß auch zu früh. Grund war die viel zu rund geschliffene Nasenleiste am schmalen Außenflügel, die hatte nichts mit der Originalkontur des angeblich verwendeten S3021 zu tun. Bei so kleinen Re-Zahlen wie am Jantar-Außenflügel würde es eh besser funktionieren die Nasenleiste mehr spitzer zu schleifen statt runder.
Ich hab mit 0,5 mm dicken Zackenbandturbulatoren direkt hinter der Nasenleiste des Außenflügel genug Wirkung erziehlt um mit dem Flieger zurecht zu kommen.
Ob das auch bei Deinem die Ursache ist und warum bei Dir Turbulatoren nicht helfen kann ich allerdings nicht sagen, mein Exemplar ist vor ungefähr 10 Jahren gebaut worden.

Gruß,

Uwe.
 

kos

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Ich hatte auch mal einen Jantar.
Habe ihn gekauft, weil das Fluggewicht bei 1200g angegeben war und ich mir dadurch auch in der Thermik gute Flugleistungen erwartete.
Meiner wog dann ca. 1550g als reiner Segler. Das habe ich mir gemerkt, weil ich es etwas als Frechheit empfand, dass die Angaben so daneben lagen.
Nun, meiner flog dann auch genauso.
Plötzlicher Abriss in der Kurve, wenn man zu langsam war.
Bei kräftigem Wind am Hang allerdings ohne großes Gekurbel, war er sogar ganz passabel und man konnte ihn ganz gut die Kante entlang scheuchen.
Ich habe allerdings nicht mit Turbulatoren experimentiert.
Meiner Meinung nach ist dieses Flugverhalten ein Tribut an die zu schmalen Flächen insgesamt gepaart mit zu hoher Flächenbelastung.

Ich würde mit der EWD vllt. etwas zurückgehen und den Höhenruderausschlag zusätzlich noch verringern, am besten auch noch Expo drauf. Hohe Anstellwinkel mag der Jantar glaub ich nicht. Dann noch etwas zuviel Höhe und er reißt ab.

Ich habe meinen dann wieder verkauft, denn bei den Verhältnissen, wo er ganz passabel flog, konnt man dann Kunstflugsegler auch fliegen.

Gruß Martin
 

H.F

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Kleines Zickelchen

Kleines Zickelchen

Hi Zusammen

Hab die Jantar auch.
Meine hat den styroabachi Flügel.
Versuchte sehr leicht zu bauen, inklusive Nasenantrieb ( Asche über mein Haupt ).
Meine ist zimmlich kleinlich wenns um den schwerpunkt geht.
Immer schön laufen lassen und Querruder extrem differenzieren.
Zackenband hab ich keins draufgemacht, wäre aber auch bei meiner nicht verkehrt.

Mit freundlichen Grüßen
Hugo
 

H.F

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Jo genau! Jetzt weiss ich's wieder!
Habe das höhenleitwerk wie auch seitenruder aus papelsperholz bzw balsa neu gebaut um leichter zu werden. Beim einfliegen hatte ich 5mm keile unter dem innenflügel um sie zu entschärfen.
 

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Ulrici

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Jantar 2,4 m - ein kleines Zicklein

Jantar 2,4 m - ein kleines Zicklein

Zicklein, das trifft es. Gut zu sehen, dass man mit seinem Problem nicht allein ist. Gutmütig fliegt er, heisst es in einem FMT-Test von 2009. Ich habe das für bare Münze genommen. Passiert mir nie wieder. (Wann liest man mal etwas wirklich Kritisches in einem Test, egal um welche Zeitschrift es sich handelt? Ist das alles PR?) Wie es weiter gehen soll: Ich versuch es nochmal mit Zackenband und Tempo, Tempo und flachem Kurvenflug - Abstützen mit Quer. Und vielleicht mit einer schaltbaren Flugphase "Thermik", also mit leicht abgesenkten Querrudern. Spaltabdeckung, 45% Querruder-Differenzierung, Expo auf Quer und Höhe - hat er alles. Da das Ding noch nicht einmal normal gelandet ist, bin ich wenig optimistisch :rolleyes:. Werde berichten. Schöne Woche allerseits. Ulrici
 

H.F

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Nicht querruder absenken

Nicht querruder absenken

Hi Ulrici

Zackenband am aussenflügel ist gut, spaltband wohl nicht notwendig.
Querruder würd ich auf keinen fall absenken, im gegenteil, hab ne landestellung wo ich die ca 2mm hochhebe.
Schau mal genau auf mein unscharfes foto. Innen unter dem Flügel kannst du nen roten keil erkennen.
Hole dir ein dünnes balsa dreieksleistchen, bzw querruderleiste, schneide 2 ca 20-25cm breite keile weg und pack die in bügelfolie. Zum testen geht auch ohne folie.
Hab die mit bisschen tesa druntergetapt.

Funktioniert 100% (spaltklappeneffekt), kannst halt dann nicht einfahren zum bolzen.
Wenns richtig bläst kannst sie weglassen, wenns nur lau läuft machst sie drunter.

Mit freundlichen Grüßen
Hugo
 

micbu

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Jaja, der Jantar. Ich hatte ihn in der Voll GFK Version. Der Preis war unschlagbar. Das Flugverhalten sehr gutmütig.....
Solange man ihn laufen lies.
Ein völlig unerwarteter Strömungsabriss ca. 5m über dem Boden war dann sein Todesurteil.

Michael
 

Mix22

User gesperrt
EWD 1,8 Grad ist zuviel auf 0,5 bis max 1 Grad reduzieren
Querruder stark differenzieren möglichst 2 Flugphasen :1 Querruder 100 % differenzieren = kein Ausschlag nach unten = Thermikstellung
2 Querruder ca 5mm nach unten ca 10mm nach oben = Kunstflug Normalstellung
wenig Höhenruder max 5mm nach oben 5mm nach unten
Mixer setzen Höhe - Quer : ziehst du voll,gehen beide Querruder 3-5mm nach oben = Schränkung.
Nicht zu viel Seitenruder zum Querruder dazumischen!!! max 5mm li 5mm re
So wird das Abreissverhalten viel besser:
ABER
Immer schön laufen lassen,also ein gutmütiges Teil wird das nie und nimmer !!!
Ein Absenken der Querruder nach unten ist Käse:da reisst er noch viel schneller ab!
Gruß Karl
 
Hatte / habe ich auch, Verhalten wie beschrieben - alles was nicht sehr zügig geflogen wurde, resultierte spätestens beim kleinsten Querruder Ausschlag im Abriss.
Ich konnte es deutlich verbessern durch Austauschen des Stahlverbinders gegen Kohlefaser.
Das damit deutlich veringerter Gewicht war wohl auschlaggebend.

Damit war er dann einigermaßen normal zu fliegen.

Klaus
 

SKY

User
hallo

ich fliege zwar nicht den jantar aber einen nimbus4D mit 3,3 meter. das profil ist das gleiche wie beim jantar und die streckung ist noch viel größer.
also liegt die zickigkeit wohl nicht an den schmalen außenflächen.

ich lese hier daß einige raten die EWD noch zu verringern. das halte ich für falsch. je kleiner die EWD desto kritischer wird der flieger, auch wenn hier im forum oft das gegenteil behauptet wird.

mein nimbus hat ca.3 grad EWD, was sehr sehr viel ist. er fliegt aber absolut gutmütig!

wenn du den schwerpunkt zurücknimmst und die EWD verkleinerst ist das der sicherste weg ihn zu schrotten.:cry:(meine meinung)

schwerpunkt vor und mehr EWD so ca. 2 grad oder sogar 2,5 grad und dann noch mal testen. gut ist auch die Querruder ca 1mm nach oben stellen( in neutralstellung) so reisst die strömung am aussenflügel sehr spät ab.

je weniger gewicht du hast desto besser, je kleiner du die FB bekommst desto später kommt auch der abriss beim langsamflug.

teste ihn mal so und du wirst glauben du hast einen neuen flieger.
wieso soll der jantar richtig eingestellt mit dem genialen s-3021 nicht ein super flieger sein? da stimmt doch alles.

ich fliege auch eine tangent mini alpina mit etwas hochgestellten querrudern und schwerpunkt bei ca 61 mm. das ist auch sehr weit vorne. ich hatte noch keine probleme im lansamflug mit abrissen und sie fliegt auch ohne gesetzte W-klappen sehr langsam. die alpina ist ansonsten auch etwas heikel beim zu lansamen einkurfen und einige besitzer haben sie auch beim zu lansamen einkurfen runtergehauen.
so wie ich sie eingestellt habe musst du sehr stark ziehen bis der abriss kommt. aber selbst dann ist der abriss nicht extrem und man kann sie nach ca 3 meter wieder fangen. mach das mal mit SP weit hinten und kleiner EWD, da fällt sie dann 15 meter durch!

mfg gerald
 

Mix22

User gesperrt
@SKY (bitte nimm es nicht persönlich,aber viel Erfahrung mit Segelflugmodellen scheint nicht vorhanden zu sein)
Zitat "je kleiner die EWD desto kritischer wird der flieger" 3 Grad EWD !!!??????

So ein Blödsinn,da bin sogar ich sprachlos.

Einschränkung:mit einem hoffnungslos kopflastigen Modell geht das vielleicht?Aber wie fliegt sowas?1:Stein?
 

SKY

User
hallo Mix22

ich nehme es nicht persöhnlich, auch wenn du meine meinung blödsinn nennst.;)

ich weiß ja das dieses thema mit dem schwerpunkt und der EWD ständig punkt hitziger diskussionen ist.
ob ich viel erfahrung oder wenig habe ändert ja auch an den tatsachen wenig oder? aber wenns dich interessiert, ich fliege segler seit ca. 28 jahren.


aber: die hersteller von segelflugmodellen weisen meist darauf hin daß ein vorderer schwerpunkt das modell eigenstabiler und weniger kritisch macht.
der themenstarter hat den schwerpunkt ja auch schon noch weiter nach hinten verlegt, gebrachts hats ja nichts, gibt dir das nicht zu denken?
eine große EWD macht das modell eben in verbindung mit einem vorn liegenden schwerpunkt weniger zickig, eine kleinere bringt mehr gleitleistung.

schau mal hier:http://www.mgow.ch/erstflug_ewd_und_schwerpunkt.htm

lies mal den abschnitt was passiert wenn der schwerpunkt zu nahe am neutralpunkt liegt.

oder auch hier:http://www.czepa.at/pdf/ewd.pdf
da kannst du lesen daß bei langsamen modellen die EWD sogar bei 5 grad liegen kann.

mfg gerald
 

H.F

User
Hi Gerald

Es hat niemand geraten den schwerpunkt zurückzusetzen!
...du machst da wohl bisschen ein durcheinander.
Ob deine Vagenknecht nimbus wirklich genau das gleiche profil hat weiss ich nicht, ich kenne ja nicht mal das profil meiner jantar.
Zwischen den beiden modellen sind aber auch sonst welten, 2.4m contra 3.3, V-stellung, elastizität des nimbusflügel gegen die steife jantar, flächenbelastung...
Nicht jedes profil reagiert gleich auf eine ewd veränderung. Die einen sind da easy, andere profile werden aber bald nicht mehr brauchbar umströmt, bzw reissen bei noch mehr anstellwinkel schnell mal ab.
Die jantar gehört definitif zu diesen.

Hier muss unbedingt die ewd im korrekten fenster stehen und das modell so leicht wie möglich gebaut sein.

Mit freundlichen Grüßen
Hugo
 

SKY

User
hallo hugo

ja schon, aber an meiner aussage bezüglich EWD und schwerpunkt ändert das nichts oder?

es scheint ja daß der jantar bei nach vorschrift eingestelltem schwerpunkt und EWD nicht so toll fliegt, da musst du halt was ändern und das nicht in richtung weniger EWD. und wenn ich die EWD erhöhe muss ich halt auch mit dem schwerpunkt weiter vor.

mfg gerald
 

H.F

User
Hi Gerald

Doch, es ändert eben schon was betreffend deiner aussage.
Wenn die ewd verkleinert wird muss nicht zwingend der schwerpunkt nach hinten versetzt werden.
Die kleine jantar muss laufen können, sonst trägt sie einfach nicht.

Wie du selber verlinkt hast und auch schreibst gibt es gemütliche profile die sogar bis zu 5 grad ewd vertragen, und dementsprechen schwerpunkt nach vorne.
Das sind aber ausgesprochene langsamflug profile, eventuell noch auf oldtimer anzutreffen.
Die sind so richtig dick und fett gewölbt, fahrt brauchen die aus diesem grunde fast keine.

Wenn du mal das Jantar flügelchen in der hand hältst verstehst du was ich meine, das ist ein schmales brettchen das strömung braucht um auftrieb zu produzieren.

Nur so ein vorschlag: nimm die ewd deiner nimbus mal vorsichtig schrittweise zurück, ohne umbedingt gleich den schwerpunkt zu verändern, und versuch nicht gleich am Knüppel zu ziehen wenn sie losläuft.
Klnnte sein das du nicht abgeneigt wärst... ;)

Mit freundlichen Grüßen
Hugo
 

SKY

User
hallo hugo

ich denke ich verstehe was du meinst.
aber wieso hat der jantar dann diese abrisse? die EWD wurde doch vorschriftsmässig oder sogar auf etwas weniger eingestellt schwerpunkt auch.
woran liegt dies dann? und wieso reisst mein nimbus nicht bei langsamem tempo ab? der hat auch nur schmale flügelchen mit weit weniger flächentiefe.

mfg gerald
 

H.F

User
Guten morgen Gerald

Deine Nimbus reisst bei langsamer fahrt auch irgendwann ab, unterschied ist einfach das wann und wie.
Das kann mit der flächenbelastung und schränkung ( der flügel verdreht sich nach aussen leicht nach unten, kann durch profilveränderung und/oder verwindung verwirklicht werden) sowie natürlich durch das profil selber.

Wenns geschickt gelöst ist reissts am innenflügel vor dem aussenflügel ab, dann kippt der vogel nicht ab sondern geht in den sackflug.

Mfg
Hugo
 

Ulrici

User
Hallo zusammen,
ich hatte ja zugesagt, meine Erfahrungen mitzuteilen: Erneut habe ich ein Zackenband angebracht in 15% der Flächentiefe von der Nasenleiste. Die Querruder wurden 1mm positiv (nach unten) eingestellt und zusätzlich eine Flugphase mit 2mm Absenkung programmiert, der Ausschlag wurde extrem reduziert. Der SP ist 1mm nach hinten gewandert und liegt damit 2mm vor der Hersteller-Empfehlung (EWD: 1,7°). Und dann hieß es: Zügig fliegen und schön flach in den Kurven bleiben. Das ist weitestgehend gelungen, nicht zuletzt durch die den Flug begleitenden mahnenden Worte meines alten (meint langjährigen) Fliegerkollegen. Ich habe tatsächlich so etwas wie Zutrauen zu der kleine Zicke bekommen. Ob am Ende gar noch Zuneigung draus wird? Die Landung war brauchbar - jedenfalls ist alles heil geblieben. Beim nächsten Flug auch. Mit den abgesenkten Querrudern macht der Flieger einen etwas stabileren Eindruck. Die Testflüge gehen weiter... Zum Thema SP, EWD sage ich besser nichts - erstaunlich, was da an Meinungen unterwegs ist :rolleyes:. Aber alles gut gemeint, logo.
Holm- und Rippenbruch
Ulrici
 
Jantar

Jantar

QR nach unten absenken macht ja nun wenig Sinn... oder? , nach oben wäre o.k. um den Strömungsabriß zu verzögern.

Ich habe den Jantar viele Jahre am Hang geflogen und er war eigentlich mein Lieblingsflieger,m bis man ihn mir förmlich
abbettelte .... ich hatte ihn kaum noch geflogen, da zuviele andere Projekte.
Heute denke ich darüber nach, wieder einen Jantar zu kaufen ... er ist für mich in dieser Klasse/Größe konkurrenzlos.

lG Kalle
 
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