Jet-DM in Lehrte (warum wir nach Hause gefahren sind)

Vom 14.-16.6. findet/fand in Lehrte die DM-Jet Modelle statt. Nach dem zum Briefing bei Wettbewerbsbeginn um 14 Uhr nur ca. 12 Piloten (Sport- UND Scaleklasse!) anwesend waren, sind wir (Andy Schleicher und ich) mit unserer BD5 ind die Baubewertung gegangen. Grundlage für diese Baubewertung ist die deutsche Übersetzung der IJMC-Regeln, die erst ab 1.1.02 Gültigkeit haben und somit WÄHREND eines WM-Ausscheidungsverfahrens geändert wurden. Somit war für uns kaum Zeit (Bis die deutschen Regeln da waren, war es Februar) auf die Regeländerungen adäquat zu reagieren (am besten mit einem gekauften oder geliehenem Modell).

Vor der WM 1999 in Österreich wurde von den Baupunktrichtern die Leitlinie ausgeben, sich ein möglichst einfaches Vorbild zu suchen, bei dem man beim Nachbau nicht viele Fehler machen kann. Dies wurde auch von uns zur WM 1999 mit der Eigenkonstruktion der BD5 von einigen Teilnehmern bei der WM 2001 konsequent umgesetzt. Unser Modell ist zwar optisch einfach, aber technisch aufwändig (aber wer sieht schon die geniale Fahrwerkkonstruktion im inneren des Modells?). Dies geschah mit hohem zeitlichen und finanziellen Aufwand (für das Geld hätten wir uns locker ein MIG29 kaufen können).

Die neue Ausschreibung hat in der laufenden Ausscheidung alle unsere Bemühungen zunichte gemacht, an den nächsten WM teilzunehmen. Dies lag ganz sicher NICHT an den Punktrichtern, die eine saubere und faire Bewertung gem. der neuen Ausschreibung abgeben wollten.

Wir mußten uns gerade in den Punkten Bauaufwand, Komplexität Kritik anhören: Hier kann unser Modell (wie das Vorbild) rein äußerlich nicht viel bieten: Keine Nieten, keine Beplankungsstöße, keine Fahrwerksklappen, keine aufwändige Lackierung. Hier mußten wir uns anhören, daß eine Lackierung der Schriftzüge eine höhere Bewertung erhält, als eine foliengeschnittene (obwohl, dies das Original auch so hat, dies hätten wir dann aber in unseren Unterlagen dokumentieren müssen). Es steht die Aussage: "Ein komplexes Modell, mit vielen Fehlern wird insgesamt höher bewertet als ein einfaches Modell mit wenig Fehlern" - wo soll das hinführen?

Es geht also nicht mehr nur darum, ob ein Modell vorbildgetreu ist, sondern welcher offensichtliche Aufwand betrieben wurde, um es so zu präsentieren. Wie stehen wir nun da, mit einer kompletten Eigenkonstruktion gegenüber einem Airwold/Fiberclassics-Bausatz??????? Was haben wir falsch gemacht?

Lieber Winnie, das Angebot, mit den wenigen anderen anwesenden Piloten am Abend über diese Regeln zu diskutieren, habe ich deshalb nicht wahrgenommen, da wir die internationalen IJMC-Regeln, die 1:1 vom DMFV übernommen wurden nicht ändern können (und bitte schon gar nicht in einer laufenden Ausscheidung!) Wir wollen die Regeln gar nicht ändern (es gibt ja einige wenige, die ihnen entsprechen können). Wir wollen und können uns ihnen einfach nicht mehr stellen.

Heinrich, mir tut es leid, daß trotz deines Einsatzes eine gute DM zu organisieren nur 17 Piloten (mein Wissensstand Freitagabend) den Weg nach Lehre gefunden haben.

Unsere Teilnahme an der DM war immer erfolgsorientiert. Allein aus dem olympischen Gedanken mitzumachen käme uns nicht in den Sinn, da einfach zu viel Geld und Zeit in dem Thema stecken.

Wir werden uns daher , evtl. noch in dieser Saison, aber spätestens in der nächsten Saison, anderweitig engagieren. Hier bieten der ESC (Juliaan - wir kommen!) und hoffentlich der DAeC ein für uns realistisches Betätigungsfeld.
(Deshalb sind wir auch abgereist, um das Wochenende für die Umsetzung der Optimierungsvorschläge der Baupunktrichter zu nutzen.

Dem neuen WM-Team (ich tippe: Völker, Gleißner, Sedlmeier x2, Singer oder Fröhn, evtl Dotzauer - obwohl es erst im Sept. feststeht) wünsche ich alles Gute für Südafrika!

Andreas Scholl + Andreas Schleicher
(AS-TEAM)

[ 15. Juni 2002, 13:22: Beitrag editiert von: Andreas Scholl ]
 
Hallo Andreas,
also ich kann dich gut verstehen, etwas langsamere Veränderungen und damit weniger große Sprünge in den Regeln mit etwas mehr Konstanz, wäre sicher überschaubarer, zumal bei unseren langen Vorbereitungszeiten bei Bau und Entwicklung der Jet- Modelle.

Trotzdem begrüße ich diese neue Verfahrensweise.
Ich habe mich aber auch mal für einen
Flieger mit sehr hohem Gesamt-Bauaufwand und dem Problem einer nur schwierig für den "alten" Flieger vollständig zu beschaffenden Doku entschieden.
Das Neue ist aber nur solange gut, wie das Neue nicht ins andere Extrem, nach dem Motto rin in die Kartoffeln raus aus den Kartoffeln, abgleitet.
Aber vermutlich hoffen wir beide vergeblich auf den gesunden Menschenverstand.

Gruß
Eberhard Mauk
 

Jan

Moderator
Halle @ alle,

der Beitrag von Andreas Scholl wirft - zumindest bei mir als einem (bisher) rein passiven Beobachter der Szene) eine ganze Reihe von Fragen auf:

  • Ist nicht das eigentliche Problem, die vergleichsweise sehr schwer gewichtete Baubewertung?
  • Ist das angemessen, dass es beim Jet-Fliegen anscheinend nur noch um Scale-Qualitäten und kaum noch um technische Qualitäten geht und das in der in technischer Hinsicht nach/neben/vor den Heli-Fliegern wohl anspruchsvollsten Modellflug-Gattung?
  • Kommt die technische Qualität eines Jet-Modellflugzeugs nicht ausschließlich durch seine Flug-Performance zum Ausdruck?
  • Gibt es für Vorbildähnlichkeit nicht andere Wettbewerbsklassen?
  • Sollte nicht hier endlich eine völlig andere Gewichtung stattfinden?
  • Ist diese völlig Übergewichtung der Baubewertung nicht - wenn ich mich nicht irre - ein Erbe aus Zeiten, in denen die Amis noch die Jet-Szene stark beeinflusst haben, welche aus Gründen, die leicht erklärlich sind, sehr viel Wert auf den Scale-Faktor gelegt haben und sich durchsetzen konnten?
  • Kann man nicht endlich in die Richtung umschwenken, dass die fliegerische Qualitäten im Vordergrund stehen?
  • Wie kann es angehen, dass ein Flieger von den unbestrittenen Qualitäten eines W. Klühr (den ich selbst allerdings nur zwei Mal in Sinsheim auf der Messe habe sehen können) auf einer WM kaum Chancen hat, weil sein fast neues Modell vor der WM noch nicht ausreichend an Baubewertungen teilgenommen hat, deshalb nicht ausreichend nachgebessert werden konnte und der Pilot deshalb im Titelkampf völlig chancenlos ist?
  • Ist dies nicht vor dem Hintergrund absurd, dass der andere der beiden derzeit wohl besten Piloten der Welt deshalb mit großem Abstand Weltmeister wird, weil er (neben einer guten Flugleistung) eben vorher an vielen Wettbewerben teilgenommen hat und sein Modell perfekt auf die Geschmäcker der Punktrichter und auf die Ausschreibung abstimmen konnte?
Damit ich nicht missverstanden werde: S. Völker ist ein hervorragender Flieger. Sicher ist er verdient Weltmeister. Die Baubewertung erscheint mir auch nicht als völlig sinnlos. Aber sollte die technische Qualität nicht gegenüber der FArbgebung oder der Form irgendwelcher Aufschriften oder "Aging"-Effekte im Vordergrund stehen? Was ist zu tun, damit besten Flieger mit den in technischer Hinsicht besten Modellen wieder vorne stehen?
Die Fragen, Anmerkungen und Thesen habe ich in einem Rutsch so runter geschrieben und ich lege WEert darauf, dass ich damit niemandem auf den Schlipps treten möchte. Mir fällt hier nur eine Fehlentwicklung auf, die dazu führen könnte, dass diese interessante und aufregende Wettbewerbsklasse sich in naher Zukunft von selbst erledigt. Und das wäre schade.
 
Dank für Eure bisherigen Beiträge. Ich möchte auch niemandem persönlich einen Vorwurf machen, dies ist halt eine Entwicklung, die sich aus internationalen Gegebenheiten abzeichnet. Es sollte nur nicht der Fehler gemacht werden, daß gerade jetzt, wo es anscheinend gerade mit der Jetfliegerei in Deutschland boomt, keine Wettbewerbsklasse für den "normalen" "Nicht-Sport-Jet-Flieger" geben soll. Die Aussage von Heinrich Voss "Deutschland ist international nur deshalb so erfolgreich, weil wir in Deutschland so ein scharfes Reglement haben" treibt den "normalen" JetFlieger in anderen Alternativen, da er nicht international ambitioniert ist.

Aber gut...

Andreas
 
Hallo zusammen,

Das ist wohl des Pudels Kern.
Der DAEC versucht offensichtlich genau das zu erreichen, dies war überfällig.
Obs gelingt bleibt abzuwarten.

Immerhin liegt aber auch der zu Recht vorne der es schafft bei welchem Bewertungsmodus auch immer den besten Kompromiss zu finden.
Auch kann von einem der Meister werden will
zu Recht gefordert werden, das er sich vorher
entsprechend mit seinem Matterial auseinander- setzt und es perfektioniert, egal wie der Bewertungsmodus aussieht. Viel kritischer wirds wenn der Gewinnt der dies nicht getan hat.

Desshalb begrüse ich die entstehende Vielfalt durch den DAEC ganz besonders.

Eberhard Mauk
 
Hallo Andreas,
Ich kann dir nur zustimmen, für den Normalen Jetti wird das einfach zu arg.
Ich seh das immer wieder daran, das einfach zu bauende und einfach zu fliegende preisgünstigere Modelle besonders großes Interesse wecken.

Was fehlt wäre eine Semi-Scale-Klasse die ANDERE
evtw. auch einfachere Akzente setzt.

Gruß
Eberhard Mauk
 
Hallo Leute

genau auf dieses Problem der Baubewertung habe ich Heinrich Voss beim Rookie-Treffen angesprochen. Er meinte nur das wird schon werden.

Diese Regelung von der aufwendigkeit der Lackierung und des Bauafwandes ist der glatte Hohn.

Wer von den Punktrichtern will denn beurteilen können welche Lackierung oder welcher Bauabschnitt den meisten aufwand bringt.

Ein beispiel.
Auf der WM in Thailand war eine Hunter (ich glaube sie war von Reto Senn) in einer Airbrush Lackierung, und wir nehmen als gegenstück die L-39 von Stephan Völker. Jeder sagt nun auf anhieb das die Hunter die aufwendigere Lackierung hat, ich sage die Lackierung von Stephan ist die mit dem höheren aufwand. Die Airbrush- Lackierung wird von einem guten Lackierer freihändig gemacht, die lackierung vom Stephan muß mit großem aufwand abgeklebt werden. Und schon haben wir ein Problem da die Punkrichter das nicht beurteilen können.

Auch ich würde begrüssen wenn die Baubewertung auf ein niedrigeres Level gesetzt würde.

@ Eberhard

Du hast sicher recht das der Pilot sich mit seiner Maschine auseinanderzusetzen hat, aber er wird durch das Reglement dazu gezwungen ein aufwendiges Modell zu bauen und es auch noch aufwendig zu lackieren.
Wenn er gut recherchiert und den Flieger perfektioniert soll er auch dafür belohnt werden auch wenn die Lackierung dann nicht so aufwendig ist.

Das Reglement und noch ein paar andere dinge sind der Hauptgrund warum ich mit deem Wettbewerbsfliegen aufgehört habe.

Mann setzt sich jedes Jahr in Dormund zusammen um über das neue Reglement zu sprechen aber ändern tut sich nichts. Kein vorschlag von den aktiven Piloten wird angenommen.

Gruß
 
Hallo Leut,
Hallo Wolfgang,
Ich kann dir nur zustimmen, ich hab mich offensichtlich irgend wo missverständlich geäusert, Das Reglemant ist Baukopflastig und artet aus, zumal dann Kompromisse zB. bei Anlenkungen zu gunsten Scale gemacht werden müssen die wohl auch zu lasten der Sicherheit gehen.
Dazu kommt noch meine Persönliche Erfahrung mit der Tatsache, wenn einer sich wie ich für ein
sehr altes Vorbild entscheidet von dem kaum noch Originalaufnahmen von Details vorhanden sind bzw. die Doku evtw. Lücken hat wirds echt happig mit den Erfolgschangsen. Das bedeutet, der Rahmen in dem mann sich im Wettbewerb bewegen kann wird stark eingeschränkt. Das verdient weder der Erbauer noch das Modell und schon gar nicht das Original.
Also ich sags nochmal hoch lebe die Initiative des DAEC. Frei nach dem Motto Konkurenz belebt das Geschäft.

Wolfgang ich bin zwar noch neu im Jet Geschäft und hab in der Hinsicht noch nicht allzuviel schlechte Erfahrungen hinter mir aber ich versuch mir echt den Spaß am Hobby nicht durch solche Dinge verderben zu lassen, ich fliege zumindest
NOCH aus Spaß am Fliegen. Versuch du ihn wenns bei dir anders geworden ist möglichst wieder zu finden.
Wir waren am langen Frohnleichnahm-Wochenende zu viert in Kirchdorf bei Memmingen, dort hab ich mir 45 Liter A1 genehmigt, war echt toll.
Lauter Kompetente Leute um einen, kein dummes Gequatsche keine Anfeindungen von neidischen Vereinskollegen, Dafür lasse ich gerne jede Veranstaltung sausen.
Gruß und viel Spaß

Eberhard Mauk
 
Hallo Eberhard

ich habe nicht die Lust an unserem schönem Hobby verloren, nur die teilnahme an den Wttbewerben aus eben solchen gründen die du auch noch aufgezählt hast.

Ich fliege jetzt nur noch zu meinem Vergnügen und das macht mir noch genauso viel spass wie früher.

Auch ich finde den vorstoss vom DAEC sehr gut, wenn man noch einige änderungen macht, denke ich, wird das eine gute Alternative sein.

Gruß
 
Interessant war auch der Vorschlag von Heinrich, keine Piloten mehr an Wettbewerben zu zulassen, die irgendwo für eine Modellbaufirma aktiv sind. Das hätten bei der DM von den ca. 10 Scale-Piloten 5-6 zu Hause bleiben können! Wo sind denn die vielen 100 Jet-Modell-Flieger in Deutschland, die es geben muss, wenn man sich die Verkaufszahlen von Turbinen und Modellen betrachtet. Investieren die nur so zum Spaß oder werden sie von der Ausschreibung abgeschreckt?

Was der DAeC vor hat ist eigentlich ein konsequenter Schritt. Warum aber hier die Teilnehmerzahlen/Anmeldezahlen auch nicht so gewaltig sind, erklärt sich einzig aus dem katastrophalen Fluprogramm. Ich hoffe sehr, daß die Verantwortlichen dies lange genug vor dem Wettbewerb ändern, damit man noch eine Chance hat, es wenigstens 1x vorher zu fliegen.

Die DM und WM sind in Zukunft wohl Spiegelbilder des technisch machbaren (und da hast DU Wolfgang einen Meilenstein mit deiner MIG29 gesetzt - tauschen wir gegen die BD5?? ;). Für den Großteil der Jetflieger in Zukunft unmachbar.

Andreas
 
Hallo und guten Morgen zusammen !
Ich glaube wir sollten hier in aller Sachlichkeit zunächst mal die Fakten diskutieren:
Ich persönlich war enttäuscht, dass Andi den Wettbewerb verlassen hat, bevor überhaupt die Baubewertung zu Ende war. Das jetzt durch Andis Posting die Diskussion in die Richtung IJMC ist schlecht, hoch lebe der DAeC läuft, ist der Jetfliegerei allgemein nicht dienlich.
Wolfgang ist in Thailand nicht Weltmeister geworden weil er technische Probleme hatte, mit der Baubewertung hatte das überhaupt nichts zu tun. Wir habe auf der Basis der Punkte in Thailand mal ausgerechnet wie das Ergebnis bei einer 40 zu 60 Gewichtung der Bau- zur Flugbewertung ausgesehen hätte und haben festgestellt, dass sich auf den ersten 8 Plätzen keine Veränderung ergeben hätte, weil die Spitze eben so gut ist.
Last but not least ist diese Ausschreibung international. Das bedeutet, dass wir die Interessen von 32 Ländern unter einen Hut bringen müssen. Da bestimmen leider nicht nur die Deutschen, sondern auch andere Länder die eine völlig andere Sicht der Dinge haben. Wenn jetzt alles jubelt, weil der DAeC eine "deutsche" Ausschreibung macht, dann ist das in Ordnung, international spielt aber auch bei der FAI die Musik völlig anders.
Ich habe großes Verständnis für Wut und Enttäuschung und halte viele Änderungswünsche an der IJMC-Ausschreibung aus deutscher Sicht auch für gerechtfertigt, aber wir sind nun mal nicht das Maß aller Dinge.
Gruß
Winfried
 
Hallo Winfried,
sicher sind wir nicht das Maß der Dinge Weltweit,
aber in Deutschland sind wirs sicher.
Woher sollen denn in Zukunft die WM-Teilnehmer kommen wenn einem bei DEM Nationalen Wettbwerb schon die Motivation unter den Füßen weggezogen wird.
Warum um Gottes willen, wenn Ihr das schon erkannt habt, bringt ihr nicht ne Deutsche Jet-Semi-Scale Klasse, die andere Gewichtungen hat.
Dann finden deren Teilnehmer doch wenigstens noch ne Motivation, um später auch weiter nach oben zu gehen.

Außerdem reicht mir die eine Veranstaltung Deutsche Meisterschaft nicht aus.
Entweder wirds ne Mammut-Veranstaltung wo dann keiner zum Fliegen-kommt sprich nicht alle Durchgänge geflogen werden können, dies ist sicher auch einer der Gründe warum in diesem Jahr so wenige dabei waren. Außerdem isses nicht Central gelegen.
Warum könnt Ihr nicht den normalen Piloten ein attraktives Veranstaltungsprogramm bieten, das sich auf mehr Veranstaltungen für normale Jettis verteilt. Stichwort, auch Sicherheitsbeurteilung/Beratung...und Flug. Klinkt euch doch mal etwas bei den verschiedenen Jet-Meetings in Deutschland mit einem EINFACHEN-Spaß Wertungsprogramm ein.
Ansonsten, is das doch schon so schlimm, das sich heut schon gar keiner mehr traut nen einfachen normalen Jet nach einem Originalvorbild und nem für Modellflug geeigneten Flächen-Profil zu bauen
nur um damit zu Hause auf nem normalen 80 bis 150m Gras-Platz fliegen zu können.
Will der Jet-fliegen muss er nur für zu Hause investieren, woanders, auf nen Wettbewerb traut der sich dann gar nicht mehr hin.
Und das allerschlimmste is dann, wenn man weiterführende Ambitionen entwickelt, sprich ganz nach oben will und dafür auch was tut wird man von den eigenen Vereins(Kammeraden) weil völlig abgehoben noch angefeindet und diskriminiert....

So viel Spaß noch
Eberhard Mauk

[ 17. Juni 2002, 11:53: Beitrag editiert von: Eberhard Mauk ]
 
Hallo Winnie, nicht wütend, aber enttäuscht. Pro DAeC schon gar nicht, weil das Ding noch nicht "fertig" ist. Die Alternative für mich lautet nicht DAeC sondern ESC. Ich will, wie gesagt nicht gegen das Regelwerk "wettern" (es kommen ja einige damit zurecht) und das IJMC und DU haben sich bestimmt nicht wenig Arbeit gemacht, um viele Länder und Meinungen zu berücksichtigen. Eine Änderung zum 1.1.02 ist für eine Jet-WM in 2003 eine ausreichend lange Zeit, um sich ein entsprechendes Modell aufzubauen. Nur die Regeländerung mit einem Vorlauf von weit weniger als 6 Monaten in Deutschland umzusetzen halte ich für nicht gelungen.

Auch halte ich den Kommentar in JetPower 3/2002 (habe ich mir heute geholt) über den Albatros von Andreas Koppendorfer für daneben, daß er mit einer weißen Lackierung die volle Punktzahl erhält und es der unbedarfte Zuschauer nicht versteht. Der unbedarfte Zuschauer hat es auch nicht zu verstehen, sondern die Punktrichter: Ist das Modell scale oder nicht? Alles andere soll und darf meiner Meinung nach nicht gelten! Wenn eine Graffiti-Hunter nicht die volle Punktzahl erhält muß man dem Erbauer nur sagen, selbst Schuld wenn er nicht genau genug arbeitet. Dann ist das Ding zwar schön aber nicht scale.

Ich denke, daß diese Ausschreibung zugeschnitten ist auf diejenigen, die sowieso schon (mehrfach) erfolgreich teilgenommen haben. Bei dem Kreis wird es auch bleiben. Aber wenn wir einen "Weltstandard" als Messlatte nehmen für Deutsche Meisterschaften, dann brauchen wir keine WM mehr, die findet dann immer in Deutschland jedes Jahr statt. Und die Masse der SemiScaleFlieger die ein Modell von Liebetrau, Graupner oder wie sie alle heißen fliegen, wird sich nicht mit dem Weltstandard messen wollen / können. Davon zeugt auch die geringste Teilnehmerzahl bei einer DM, die es jemals gab.

Andreas

PS: Winnie, ich hoffe, Du merkst, daß ich sachlich bleiben möchte ;)
 
Hallo Wolfgang,
war ne JET-schnelle Antwort freu mich echt über so viel Einigkeit offensichtlich liegen wir mit unseren schlechten Erfahrungen auch nicht so weit auseinander, leider....
Gruß
Eberhard
 
Hallo Andi und alle anderen !
Sicherlich können wir hier noch viele Argumente pro und kontra austauschen. Ich werde natürlich auch bei den Kollegen des DAeC sein und wir sollten uns dort noch einmal in Ruhe zusammensetzen.
Damit meine Position klar ist:
ich habe keinen Einfluß auf die Deutsche Meisterschaft des DMFV weil Heinrich Voß der Referent ist. Warum nicht die Idee einer eigenen Ausschreibung diskutieren ? Auch die Frage nach mehr Wettbewerben ist berechtigt, das Problem liegt da aber woanders: woher die Vereine nehmen, die bereit sind, einen Wettbewerb durchzuführen ?
Ich wollte hier auch nur meine Sichtweise, als Vorsitzender des IJMC anführen. Das hat weder etwas mit dem DMFV noch mit dem DAeC zu tun.
Also, ich freue mich auf die Diskussion mit Euch und bin von meiner Seite aus bereit bei allem mitzuarbeiten, was unserer Sportklasse nutzt..... und dabei ist jeder willkommen.
Winnie
 
Hallo Winnie,

ist doch ganz klar: IJMC: viele Länder, viele Piloten, viele Hersteller, viele Interessen. DMFV: ein Land, wenige Piloten, wenige Hersteller, kein Interesse. Warum also nicht eine entschärfte DMFV-Ausschreibung, wer sich dort qualifiziert, qualifiziert sich für eine WM-Ausscheidung, wer dort gut ist, geht zur WM... so einfach könnte das sein. Und damit hat das IJMC herzlich wenig zu tun. Genauso wenig mit der fehlenden Disziplin bei den WEttbewerben: Wer zum Briefing nicht da ist, fliegt nicht mit.

Man stelle sich eine Ruderregatta vor, bei der das Rennen am Samstag stattfindet, und am Sonntag kommt noch einer vorbeigetrottelt und will mitfahren. Ich habe mir extra, wie einige andere (und vor allem die besten Punktrichter überhaupt!) freigenommen um pünktlich da zu sein. Wenn andere es sich erlauben können, später zu kommen finde ich das nicht in Ordnung, und das ging jetzt wieder nicht an die Adresse IJMC... so was aber auch.... :cool: Da läuft nämlich alles korrekt...

Andreas
 
Hallo Winnie

ich habe ja auch nie behauptet das ich die WM wegen der Baubewertung verloren habe. Warum ich nicht Weltmeister geworden bin hatte ganz andere Gründe, und die kennst du.

Das mit der Baubewertung verstehst du falsch Winnie. Ich will das Level senken weil es viel zu kompliziert geworden ist. Heinrich sagt er würde gerne sehen das keine "Werkteams" mehr teilnehmen würden. Mit der neuen Regelung, die die aufwendikeit eines Modells mitbewertet, ist aber genau doch das eingetroffen, das eben nur noch mit sehr hohem (Finaziellem wie auch Bau) aufwand jemand sich Siegchancen erhoffen kann.

Ich bin bestimmt auch nicht pro DAEC, aber es ist eine Chance das dieser Wettbewerb vielleicht mal was wird.

Was viele Teilnehmer ärgert ist doch das die Vorschläge die auf einem der Jet-Meetings in Dormund gemacht worden sind, nie auch nur ansatzweise angenommen wurden.

Auch ich möchte hier sachlich Diskutieren, auch wenn ich an keinem der Wettbewerbe mehr Teilnehme.

Gruß

[ 17. Juni 2002, 16:34: Beitrag editiert von: wolfgang ]
 
Hallo Winnie,
Ich möcht dich sicher nicht Provozieren, aber interpretier uns doch mal deinen Satz
"was unserer Sportklasse nutzt....."
Soll das heißen, andere Klassen sollen erst gar nicht zur Diskussion stehen......
Gruß
Eberhard
 
Hallo!

Es hat während der DM einige Stimmen gegeben, die für eine !!! zusätzliche !!! Semi-Scale-Klasse gesprochen haben. Ich sehe den Sinn darin, daß die Zeiten, in denen man sich mit einfachsten Modellen an die Jet-Fliegerei herantastet vorbei sind. Mit den heutigen Triebwerken ist der Einstieg mit einem Semi-Scale-Modell meist wesentlich einfacher als mit einem Sport-Jet, und nichts anderes sind Hottis, Goroos und Firebird wenn sie mit einer P-120 befeuert werden.

In Holland gibt es im Semi-Scale eine Klasse die sich Fun-Scale nennt (siehe aktuelle MFI Bericht über Oss). Dort gibt es eine Gewichtung Baubewertung zu Flugbewertung von 1:4. Man macht zwar mit einem tollen Flieger schon ein paar Punkte, aber gewonnen wird beim Modellfliegen. Vielleicht kann man dazu ja mehr Leute bewegen, die Spaß am vorbildgetreuen Fliegen mit Jets haben. Und das wäre eine tolle Sache um in die Scale-Klasse einzusteigen.

Das ist meine bescheidene Meinung dazu, und nur als konstruktive Anregung zu verstehen. Man kann schlecht einen Standard runterschrauben, und das wäre auch schade. Aber eine starke Übergewichtung des Fliegens in einer Semi-Scale-Klasse würde eben verhindern, daß man irgendwann kurz hinter der Scale-Klasse rangiert.......

Ich hoffe es wird eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden.

David Büsken
 
Hallo David,
hast nen recht vernünftiger Beitrag geschrieben geht genau in meine Denke und in die Aktuelle Entwicklung bei den Modellen.
Die Piloten merken langsam, das Sie mit nem Semi-Scale Modell nach Vorbild oft besser auf den meist üblichen kleineren Plätzen klarkommen als mit nem Hochgeschwindigkeits-Hotti usw. Nur ne Wettbewerbsklasse dafür gibts nicht.
Gruß
Eberhard Mauk
 
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