Hallo Andreas,
den Holm baue ich seit immer und fast so wie die von Fa. Schneider sich bewährte Bauweise. "Herzstück" ist hier auf der Länge ein Kiefernholz mit 20x10mm. Zuerst wird diese Leiste mit 2mm Balsastereifen unterlegt um die filigramen Endfahnen der Rippen nur aufliegen zu lassen. Die Leiste ist auf der Helling, zwei weiße Türblätter aus dem Baumarkt, genau wie die Rippenabstände aufgezeichnet worden. Die Nase ist völlig gerade und im Winkel von 90Grad ausgerichtet worden. Die Nase ist begrenzt durch zwei auf der ganzen Länge der Fläche mit Zwingen befestigten Leisten 20x40mm hochkant.
Nun wurden die Rippen, von Rippe 10-61, nach Herstellen der erforderlichen Ausschnitte Holmleisten 20x10mm und in der Nase von 5x10mm, winklig auf die untere Leiste aufgeleimt. Wenn alles korrekt gemacht wurde, lässt sich die obere Holmleiste saugend in den oberen Ausschnitt der Rippen einlegen und verleimen. Ab Rippe 39 mit dem Querruderbereich sind die 20x10mm Leisten auf 20x6mm verjüngt worden. Bei Schneider werden diese Bereiche quasi im Holm gestuft. Doch bei Schneider wird die Holmverkastung vorher als komplettes Frästeil vorn und hinten auf die Holmleisten aufgeleimt und die Rippen werden in den gefrästen Schlitzen eingeleimt.
Bei mir ist es umgedreht, zuerst die Rippen in Gänze zwischen oberer und unterer Holmleiste und Nasenleiste(90 Grad zur eigentlichen Nase) und dann die Verkastung mit Leim und jede Menge Klammern dazwischen gefummelt. Die Verkastung ist wie bei Fa. Schneider auf der ganzen Länge des Holmes mit 3mm Pappelsperrholz.
Die Rippenenden bekommen einen Einschnitt mit der Bandsäge von etwa 15mm. Darin leime ich einen 0,8 oder 1mm Sperrholzstreifen. Der versteift die Balsabeplankung von innen als Sandwich und nix verzieht sich und die Endleiste ist auch dadurch quasi "hart". Das hat sich lange bewährt und warum soll es anders sein?
Im Bereich der Steckung von Rippe 1-9 sind die Rippen aus 4mm Birkensperrholz. Da die Nase und auch die Steckung selbst rechtwinklig zum Rumpf ausgerichtet sind, der Holm jedoch nicht parallel zur Nase liegt und zum Randbogen mehr zur Nase verläuft, ist die Holmausführung im Steckungsbereich viel breiter als 20x10mm. Es wird die gesamte Steckung von 38mm seitlich abgedeckt und geht quasi etwas schräg in die Fläche und zum Holmverlauf.
Nach parallelem Ausrichten der Rippe 1 zum Rumpf und endgültigem Verleimen der Rippe in der Fläche wird der Endleistenbereich dann von oben abgedeckt und verleimt wie auch die gesamte Flächenbeplankung dann aufgebracht wird.
Ich gebe zu, dass es etwas umständlich ist, jedoch wenn alle Rippen ausgehend von einem nicht ganz "authentischen" Plan einzeln hergestellt werden auf Bandsäge und Schleifteller, dann ist das nun mal so. Ich habe auch schon anders gebaut.
Doch ich gehe davon aus, dass trotz aller Hindernisse der Flieger zu bauen ist, vielleicht nicht ganz so schnell wie gekaufte Bausätze, aber dennoch.... ist die Fläche gerade und die V-Form ist auch vorhanden.
Vielleicht kannst Du Dir das Gefummel veranschaulichen, mal sehen ob meine Knipse nach Sturz noch funktioniert.
Grüße
Jürgen