Kohlefaserfahrwerk nicht schön ??!!

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Harz, Lack, Luft oder Faser alleine hat im Vergleich zum Faserverbund so wenig Festigkeit, dass es für die Festigkeit des Gesamtbauteils keine relevante Rolle spielt.
Leider falsch. Extrem falsch.
Ich empfehle dir freundlich, bevor du solche Behauptungen aufstellst, dich mit Material- und Werkstoffkunde auseinanderzusetzen.
 

Eisvogel

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Faserverbundmaterial und dessen technisch korrektem Aufbau.
Wer glaubt ein gutes CFK Fahrwerk besteht aus reinem CFK Gewebe der irrt!!
Meist außen und innen einige Lagen CFK, der Rest abgestuftes GFK!!
Dazu noch die richtige Ausrichtung der Fasern und schon könnte man sich ein aufs Modell abgestimmtes Fahrwerk selbst laminieren.
Leichter, stabiler mit angepasstem Federverhalten..........und "unschöner" Unterseite.

Da das aber nicht jedermanns Sache ist, gibt es käufliche, die immer einen Kompromiss darstellen und natürlich wirtschaftlich erzeugt werden (müssen).
Aber der Modellflieger will anscheinend lieber bling bling ........:rolleyes:
 

UweH

User
Leider falsch. Extrem falsch.
Ich empfehle dir freundlich, bevor du solche Behauptungen aufstellst, dich mit Material- und Werkstoffkunde auseinanderzusetzen.

Hier mal als Anhaltspunkt eine Wertetabelle von R&G, die Zugfestigkeit von Kohlefaserverbund ist mehr als 5 x so hoch, die Druckfestigkeit 4 x so hoch wie die der Reinharzprobe aus dem selben System: https://www.r-g.de/wiki/Vergleichsdaten_Epoxydharzsysteme#Mechanische_Kennwertemit_GFK
Ob es bei einem Versagensfall eines Faserverbundfahrwerks damit eine Rolle gespielt hat ob Lunkerlöcher vorhanden waren oder nicht kann man anhand der vielen weiteren Einflußfaktoren der Bauteilkonstruktion diskutieren, aber meine Behauptung anhand dieser Zahlen als extrem falsch zu bezeichnen finde ich ziemlich an der Realität vorbei.
 

Window

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...... nach 10 Flügen werden sich der Flieger und das Fahrwerk schon einander anpassen....(luxusproblem mit Unterhaltungswert) - Anbei Ferrari 488 Unterboden - viel Spaß bei der unterhaltsamen Diskussion, Claus🌈
 

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Hier mal als Anhaltspunkt eine Wertetabelle von R&G, die Zugfestigkeit von Kohlefaserverbund ist mehr als 5 x so hoch, die Druckfestigkeit 4 x so hoch wie die der Reinharzprobe aus dem selben System: https://www.r-g.de/wiki/Vergleichsdaten_Epoxydharzsysteme#Mechanische_Kennwertemit_GFK
Ob es bei einem Versagensfall eines Faserverbundfahrwerks damit eine Rolle gespielt hat ob Lunkerlöcher vorhanden waren oder nicht kann man anhand der vielen weiteren Einflußfaktoren der Bauteilkonstruktion diskutieren, aber meine Behauptung anhand dieser Zahlen als extrem falsch zu bezeichnen finde ich ziemlich an der Realität vorbei.
Vielen Dank für den Link!

Gehen wir also mal davon aus, dass z. B. die Zugfestigkeit eines CFK-Verbundwerkstoffs 5 x so hoch ist wie die der Reinharzprobe (Harz und Härter ohne Fasern). Das bedeutet dann logisch, dass die Fasern 4/5, also 80% der Zugkraft übernehmen. Das Reinharz dementsprechend 20%. Korrekt?

Wie passt das nun dazu?
Harz, Lack, Luft oder Faser alleine hat im Vergleich zum Faserverbund so wenig Festigkeit, dass es für die Festigkeit des Gesamtbauteils keine relevante Rolle spielt.

Die Fasern alleine spielen nach deiner Aussage also keine relevante Rolle für die Festigkeit. Wie wir aber eben am Beispiel der Zugfestigkeit gesehen haben, sind genau diese für etwa 80% der Festigkeit verantwortlich.

Somit halte ich deine obige Aussage begründetermaßen weiterhin für extrem falsch.
 
Hallo streitbare Spezialisten,
der Ferrariboden dürfte auf beiden Seiten formglatt sein und aus Prepegs gebacken werden.

zum Fahrwerk:
abgesehen davon, dass Harzansammlungen keine nennenswerte Zugfestigkeit aufweisen, ist auch die Druckfestigkeit zu vernachlässigen.
Für welche Belastungen brauchst du eigentlich das letzte halbe Prozent Druckfestigkeit auf der Unterseite des Bügels?
Die Fasern alleine spielen nach deiner Aussage also keine relevante Rolle für die Festigkeit. Wie wir aber eben am Beispiel der Zugfestigkeit gesehen haben, sind genau diese für etwa 80% der Festigkeit verantwortlich.
Ich vermute mal, du hast das Prinzip noch nicht verstanden. Faserverbundwerkstoff: es ist nicht die Summe, sondern das Produkt der Bestandteile, das die Festigkeit ausmacht.
Beispiel: ein Rippenflügel ohne Rippen ist nicht ein halber Flügel oder hat nur die halbe Festigkeit, sondern es ist nur ein alter Lappen.

Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass der oben bemängelte Fahrwerksbügel aus einem trapezförmigen Profil geschnitten wurde?
Die Kanten sind offen, d.h. da kann Feuchtigkeit eindringen. Der Bügel muss für eine dauerhafte Funktion sowieso lackiert werden.

Ich geh' mal Popcorn holen
Andreas
 

UweH

User
Vielen Dank für den Link!

Gehen wir also mal davon aus, dass z. B. die Zugfestigkeit eines CFK-Verbundwerkstoffs 5 x so hoch ist wie die der Reinharzprobe (Harz und Härter ohne Fasern). Das bedeutet dann logisch, dass die Fasern 4/5, also 80% der Zugkraft übernehmen. Das Reinharz dementsprechend 20%. Korrekt?

Wie passt das nun dazu?


Wie wir aber eben am Beispiel der Zugfestigkeit gesehen haben, sind genau diese für etwa 80% der Festigkeit verantwortlich.

Somit halte ich deine obige Aussage begründetermaßen weiterhin für extrem falsch.
….ach ja?…..und damit ich nicht vergesse dass die Faser alleine und ohne Harz für 80% der Bauteilfestigkeit meiner DS-Flügel sorgt mach ich nachher in meiner Werkstadt einen Knoten in den Rovingstrang für die Holme statt ins nassgeweinte Taschentuch 😂
 

Dix

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Uwe, lass doch in Zukunft das Harz einfach ganz weg!
Mit 20% Gewichtseinsparung sollte es leicht genug werden, dass die Fasern auch alleine klarkommen.
 

RWA

User
Hallo streitbare Spezialisten,
der Ferrariboden dürfte auf beiden Seiten formglatt sein und aus Prepegs gebacken werden.

Andreas

Nein, solche Teile sind auch nur auf ihren Sichtseiten "schön glatt". Hier auch ein Teil vom Unterboden Ferrari 488 GT3 aber von der "Innenseite", zwar aus Prepregs aber man sieht die Spuren der Folie deutlich, interessiert aber keinen, weil es keine Rolle spielt, glatt muss das Zeug nur sein, wo Luft dran vorbei muss.

Roland
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Eisvogel

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Autos sind am Unterboden auch nicht hochglanzlackiert, sondern mit Steinschlagschutz "angesabbert", auch Porsche, Ferrari, ...........
Ok, da lag ich falsch,
zumindest ein bißchen, denn hochglanzlackiert sind sie nicht, aber zumindest glatt.

Jetzt versteh ich natürlich die Reklamation, wenn schon ein windiger Ferrari nen glatten Boden hat, dann muß ein Modellfahrwerk das natürlich mindestens auch so haben..........;)
obwohl, die nicht sichtbare Seite ist beim Ferrari auch wieder nicht schön...........
 
Gehen wir also mal davon aus, dass z. B. die Zugfestigkeit eines CFK-Verbundwerkstoffs 5 x so hoch ist wie die der Reinharzprobe (Harz und Härter ohne Fasern). Das bedeutet dann logisch, dass die Fasern 4/5, also 80% der Zugkraft übernehmen. Das Reinharz dementsprechend 20%. Korrekt?
Nein!

O.k, o.k., ich will nicht nur sticheln, sondern auch zur Aufklärung beitragen:
Damit die Verbundprobe mit der Reinharzprobe verglichen werden kann, muss sie denselben Querschnitt aufweisen. Korrekt?
Das bedeutet, dass die Reinharzprobe viel mehr Harz enthält als die Verbundprobe. Also ca. 200 vol% Korrekt?
Nach deiner (nicht zulässigen) Additionsrechnung bedeutet das, das Harz trüge nur zu 10% zur Gesamtfestigkeit bei.

Wenn die Welt so einfach wäre...
...ist sie aber nicht!

Anderes Beispiel:
Biegefestigkeit. Die Fasern haben nur ca. 2% der Biegefestigkeit vom Reinharz. Das Harz leistet also 98%. Wo kommen dann die zusätzlichen 300-700% Biegesteifigkeit der Verbundfaserprobe her?

Gruß Andreas
 

RWA

User
Jetzt versteh ich natürlich die Reklamation, wenn schon ein windiger Ferrari nen glatten Boden hat, dann muß ein Modellfahrwerk das natürlich mindestens auch so haben..........;)
Ich bin sicher, wenn ich in den Tiefen meiner Festplatten ein bißchen suche, finde ich auch ein Bild einer "schönen Seite" eines sündteuren Carbonteils am Rennauto, und nicht nur an einem Ferrari, mit kleinen "Fehlern" wie auf dem Foto vom Fahrwerk.
Bei Sichtcarbon am Strassenauto natürlich nicht aber da geht es auch nur um Optik und nicht um die Funktion.

Roland
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

man könnte sich auch mal mit diesem über 20 Jahre alten Thread befassen, um in den technischen Daten nachzulesen, warum es gut sein kann einen Fahrwerksbügel nur aus GFK oder nur aus CFK oder beiden Materialien in Kombination zu fertigen.

Und immer daran denken, wenn man mit 10g-Belastung einen 5 kg-Flieger auf die Bahn wirft, ist der Flurschaden größer als das Fahrwerk aushalten muss.....

Was die Rückseite des Bügels angeht. Etliche Tragflächen tausender Euro teurer Flieger sehen innen genau so aus.
 
Ist fertigungsbedingt nicht anders machbar!
Moin

hm - so kann es aber auch aussehen
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Ganz einfach Pressform aus MDF, oben und unten Mylar, das überflüssige Harz drückt es beim Pressen rechts und links raus. Gewebe ist unidirektional, 12 Lagen - ergibt ca. 2.2 mm. reicht für einen 500er Heli. Gewicht 9g. Wie man recht gut sieht, glänzende Oberfläche ohne Lunker
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Die letzten Unebenheiten würde man mit einer härteren Form hinbekommen. Fazit, die im Eingangspost gezeigte Qualität im imho ziemlich daneben, solche Strukturen bekommt man einfach in einer sehr guten Qualität hin


Grüsse


Gero
 
Au Weiha,
Äpfel und Birnen, Ferrari und Hummer...
Gerade jüngere Modellbauer neigen gern mal zu der "270° Weltbetrachtungsweise": Wenn wir uns die ganze Realität, die volle wahre Wirklichkeit als einen Vollkreis von 360° vorstellen, ist ein beliebtes Spiel, alle Probleme und Widrigkeiten in einen 90°-Sektor zu verschieben. Wird dieser dann bei jeglicher Betrachtung ausgeblendet, erscheint das Leben ganz einfach: alles ist schön und es gibt nur noch simple Lösungen.

Wie man recht gut sieht, glänzende Oberfläche ohne Lunker
@ Gero:
Mach das doch nochmal mit Köpergewebe, und dann verkaufe eines für €25,-. Ich würde eines nehmen.

Das "fehlerhafte Teil" ganz oben hat bei einem Versandhändler ca. € 50,- gekostet. Ziehen wir MWSt., Fracht, Lagerhaltung, Buchhaltung, Verpackung, Shoppflege, etc. ab, sind € 25 noch üppig gerechnet.
Wirtschaftlichkeit zählt auch zu den Produktionsbedingungen.

Gruß Andreas
 
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