Kondensator zwischen Regler und Akku

Hallo,

der Abstand meines Akkus zum Regler (Schulze 24.60.o) wird aus bautechnischen Gründen länger als 20 cm (ca 25-30 cm). Nun schreibt Schulze auf der Webseite:

"Zur Kompensation der Leitungs-Induktivität bei verlängerten Kabeln zwischen Akku & Drehzahl-Steller
(z.B. für future...40.xxx oder -32.xxx oder -24.xxx)

Folgende Kabellängen sind erlaubt, wenn alle 5 Zusatzkondensatoren bis zu maximal 12 cm vom future entfernt eingebaut werden.
future-l : 35 cm -> 70 cm
future-xl : 25 cm -> 60 cm
future-xxl : 35 cm -> 45 cm"

Dazu werden folgende Kondensator-Typen empfohlen: Kond-330µF/63V, Kond-220µF/63V, Kond-330µF/50V.
Da ich in Elektonik nicht bewandert bin, ist mir nicht klar, wann man welchen Kondesator-Typ einsetzt.
Ist das Abhänging von der Akkuspannung und der zu erwartenden Amperzahl, wenn man den Motor auf Vollgas stellt?
Kann man die Kondensatortypen mischen?

Ausserdem wird von 5 Kondensatoren im Zusammenhang mit dem Abstand Akku - Regler gesprochen (http://www.schulze-elektronik-gmbh.de/).
Bedeutet das nun, dass man immer alle 5 Kondensatoren einlöten muss oder nimmt man immer 2 (paarweise) und erreicht damit eine Verlängerung der erlauben Kabellänge pro Paar um 2/5tel (also z.B. beim future-I 70cm max, bei Einbau von 2 Kondesatoren somit 28cm?) der angegebenen Strecke?

Kann mir jemand sagen wozu man überhaupt diese Kondensatoren braucht? Welchen Zweck haben sie oder was passiert, wenn man sie nicht verbaut?


Gruß
Karsten
 
Hi Karsten,
das Thema wurde hier bestimmt schon 100 mal diskutiert. Benutze einfach die Suche :)
Kauf Dir zB beim grossen C sogenannte "Low ESR" Elkos (wichtig!) in etwa der von Schulze empfohlenen Kapazitaet. (bisserl mehr oder weniger macht nix)
Du kannst sie fast beliebig mischen. Wichtig ist dass sie die Spannung abkoennen, dh bei bis zu 6s die 25V Typen, bei 12s die 50V oder besser 63V Typen. Sonst kann es deftig knallen :D
Die Faustregel ist Verdoppelung der am Steller angeloeteten Kapazitaet erlaubt eine Verdoppelung der Kabellaenge Akku - Steller (wichtig: die Kabel im Akku zaehlen mit!)
Netter Nebeneffekt ist dass du auch die Stromfestigkeit speziell im Teillastbetrieb verbessern kannst.

Grund weshalb du die bei langen Kabeln brauchst ist die Glaettung der durch Induktion verursachten Spannungsspitzen die sonst zur Zerstoerung des Stellers fuehren koennen.
Gruss Stephan
 
Hallo Karsten,

du hast ein 24er Regler. Dir reicht also ein 50V Elko locker.

Der Konsator wird nach der zur max. Akkuspannung ausgwählt.

Rest hat Stephan beschieben.

Gruß

Thomas
 
@Stephan: die Suche habe ich schon bemüht, aber bisher nichts Richtiges auf meine Fragen gefunden.

Meine bisherige Recherche, wenn man 2 Kondensatoren parallel zwischen die Leitung Akku - Steller einbaut: die aufgedruckte Kapazität verdoppelt sich, die max Spannung bleibt gleich. Wenn ich nun den Akku an den Steller anschliesse, läd sich dieses Kondesatorpaar mit der selben Spannung und einer gewissen Ladungsmenge (abhängig von der Kapazität) wie der Akku auf. Somit ist klar, dass die Spannungsangabe Kondensator mindestens der des Akkus entsprechen muss (besser mit Puffer nach oben).
Wie aber hängt die eingebaute Anzahl der Kondesatoren (und damit die Kapazität) mit der Verlängerung der Strecke Akku - Steller zusammen?
 

Danke Stephan und Thomas.
Das ist schon mal sehr hilfreich. Jetzt weiss ich auch was die sechs eckigen Blöcke und die zwei runden Zylinder auf dem Regler sind.

In dem Artikel wird über Spannungsspitzen von mehreren 100V gesprochen. Reichen die 50V deshalb aus, weil das System eine gewisse Trägheit hat?
Leider tappe ich immer noch im Dunkeln was die Anzahl der einzubauenden Kondensatoren betrifft. Klingt so nach Versuch und Irrtum: wenn es zu heiß wird mehr Kondensatoren einbauen.
Mir wäre eine präzisere Angabe (wie z.B.: Akkukabel23 cm = 1 Kondensator mit xxFarad, 27cm =1 Kondensator mit xxxFarad, 29cm = 2 Kondensatoren mit xxFarad) sehr hilfreich, denn ich habe nicht sehr viel Platz im Rumpf und muss deshalb mit Einbauten auch geizen.

Gruß
Karsten
 

frido_

User
Nabend Karsten

Messen w7re das Ideal.
Ich könnte das nicht mal eben so.

Die Spannungsfestigkeit der C´s würde ich "großzügig" auslegen.
Die mögen Überspannung und Zyklen nicht so gerne.
Denen ist es lieber in einer ruhigen Umgebung ihren Dienst zu tun.
Sie sind einfach auch Verbrauchsmaterial.

Ok je höher die Spannungfestigkeit desto größer bauen sie auch.:cry:
Daher kannst du auch zwei C´s, die eine kleinere Spannungfestigkeit haben,
in Reihe schalten wenn du platzm7ßig daher eher zu recht kommen würdest.
Dazu sollten sie aber den gleichen Innenwiderstand haben.
Sonst bek7me einer doch ne höhere Spannung ab.

Hilft dir jetzt auch nicht konkret weiter sorry.
Vielleicht fragst du mal den Hersteller des Reglers mit was für Parameter er gerechnet hat.

Nette Grüße
Frido
 
Hallo Karsten,
mal ganz vereinfacht:

Die Spannungspitzen beziehen sich Regler - motorseitig.


Zu den Akkuleitungen:

Schauen welche Kondensatoren auf dem Regler eingebaut sind.

z. B: 5x 330uF/50V. Das macht 1650 uF/50V

Grob gesagt: doppelt Kapazität = doppelte Leitungslänge

dann kann zu 5x 330uF/50V oder auch 4x 470 uF/50V oder auch 8x 220uF/50V in die Leitung einlöten.

Oder anders

pro Zentimeter zu langes Kabel (beide Stränge) sind 66 uF/50V Low-ESR-Kondensatoren einzulöten.

bei 10cm also 660 uF/50V also 2x 330uF/50V.

Es schadet aber grundsätzlich nicht, wenn bei höheren Leistungen grundsätzlich Zusatzkondensatoren eingebaut werden.

Gruß

Thomas
 
Hi Karsten,
es ist ganz einfach.
1. 50V Low ESR Elkos reichen bis 12s Lipos
2. Faustegel verdoppele die Kapa der serienmaessig verbauten Elkos. Einfach nachlesen was auf den verbauten Dingern draufsteht. Da Du nur 30cm Kabellaenge hast kannst Du auch leicht drunterbleiben.
Zu wie man die Dinger verloetet gibts von Schulze ne gute Anleitung mit Bildern -> Google
Gruss Stephan

PS: Frido die Reihenschaltung von Kondensatoren mit niedriger Spannungsfestigkeit ist in diesem Anwendungsfall Quark! Damit erhoehst Du noch den Gesamtwiderstand :eek:
 
Danke Thomas und Stephan. Jetzt kommt Licht in die Sache.

Auf dem Regeler (24.60o) sind 2 Kondensatoren a 35v/270uF. Somit also 35V/540uF. Das ist gut für eine maximale Akkuzuleitung von 20cm. Will ich um weitere 20 cm verlängern brauche ich zusätzlich 2 Kondensatoren gleicher Bauart. Somit 28,5uF pro cm Kabelverlängerung. Eine höhere Auslegung ist ok und nicht nachteilig. Stimmt das jetzt so?:cool:
Der Akku wird ein 6S1P mit A123Zellen und einer Spannung von normal 19,8V, maximal nach Volladung 21,6V. Damit liege ich sicher unter 35V. Der zu erwartende Strom wird maximal bei ca 30A liegen. Somit ist auch die 80/20Regel berücksicht und mit zusätzlicher Marge bedacht.


Gruß
Karsten
 

FamZim

User
Hallo

Ich denke das wird alles reichlich überbewertet aber wenn auch immer gefragt wird, braucht es Antworten, Ich habe zb einen 80 A Steller der mit 74 A betrieben wird vollkommen ohne zusätzlich Elkos.
Da sind Akkus mit Originalkabellänge in reie, plus Ampermeter mit 0,5 m Kabel und noch die Leitungen am Steller, und null Problem.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=7nKtwEN_Wyw
Irgendwie läuft das Video bei mir nicht richtig :D

Gruß Aloys.
 

rkopka

User
Ich denke das wird alles reichlich überbewertet aber wenn auch immer gefragt wird, braucht es Antworten, Ich habe zb einen 80 A Steller der mit 74 A betrieben wird vollkommen ohne zusätzlich Elkos.
Da sind Akkus mit Originalkabellänge in reie, plus Ampermeter mit 0,5 m Kabel und noch die Leitungen am Steller, und null Problem.
Das ist das heimtückische daran - es kann auch gehen ! Es muß aber nicht.

Ich hatte vor Jahren, als das noch nicht so bekannt war und die Regler evt. noch weniger interne Elkos hatten, so einen Vorfall.
Kabellänge und Amperemeter wie oben beschrieben, Strom etwas geringer. Tests zuhause waren immer OK. Teilweise gingen sogar einige Flüge. Aber trotzdem hat es mich 3 Regler gekostet. Zwei gleich nach dem Anstecken und Motorcheck. Einer beim Start. Auch Markenregler (damals gab es kaum billige Alternativen).

Dann habe ich Elkos eingebaut und alles war gut ! Auch das Wattsup hat Elkos am Ausgang bekommen.


stellt sich gleich noch eine Frage: bei Schulze kosten die Kondensatoren ca 3 mal so viel wie beim Conrad. Gibt es gewaltige Qualitätsunterschiede oder woran liegt das?
Es sind sicher die gleichen. Aber: Schulze verkauft sie dir ! Außerdem haben die vielleicht geringere Stückzahlen als Conrad und zahlen selber mehr dafür. Außerdem sind sie insolvent AFAIK ...

RK
 
kann mans mit der Kapazität auch übertreiben?

kann mans mit der Kapazität auch übertreiben?

Hallo Spezialisten,

hätte da noch zwei Fragen:

Hat das irgendwelche Nachteile wenn ich zuviel Kapazität einbaue? Weil falls nicht würde ich es lieber einfach deutlich übertreiben; 1000μF kosten ja fast nix im Vergleich zu einem abgerauchten Steller.

Kennt jemand den Grund warum Schulze z. B. 5 mal 220μF Kondensatoren empfielt statt einem 1000μF Kondensator (ich weiß, ich hab da einen kleinen Rundungsfehler von 100μF)? Von der Verarbeitung her erscheints mir einfach unlogisch weil es doch deutlich aufwändiger ist fünf Kondensatoren anzubringen als einen oder meinetwegen auch zwei die in Summe dieselbe Kapazität ergeben.

Grüße

Edi
 
Hi Edi,
Zuviel macht nichts es knallt und blitzt halt jedesmal beim Anstecken vom Akku :D
Idealerweise verwendest du einen Antiblitz Stecker.

Ein großer Elko oder mehrere kleine ist egal. Mit den kleinen kannst du den Bauraum besser ausnutzen.
Hier ein Beispiel eines schulze 200.f für den Hochstrom Einsatz im Hotliner optimiert.
Gruß Stephan

attachment.jpeg
 
alles klar,

alles klar,

Hallo Stephan,

danke für die Aufklärung; Elkos sind besetellt (die Guten von Panasonic); nächste Woche wird gelötet.

Grüße

Edi
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Na, das da oben ist ja mal ein schönes C-Paket. :eek:

Die Vorbereitungen zu einer solchen Operation erinnern mich irgendwie immer an die gruseligen Eingangsszenen zu Anatomie,
aber zum Glück zucken die Kabel hier nicht.

P1040964_red.jpg
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Einen kleinen Tipp vielleicht noch.
Diejenigen, die im Zeitalter von SMD-Bauteilen noch wissen, wie das früher war, als man noch die Beine der Bauteile von der Bestückungsseite her durch die Platine gesteckt und auf der rückseitigen Leiterbahn verlötet hat, die haben evtl. noch gelernt, dass man die Beinchen möglichst nicht direkt eng am Gehäuse abwinkelt, sondern mit etwas Abstand.
Das sähe dann ungefähr so aus:

P1040967_red.jpg

Wenn dies aber in zu großem Abstand vom Bauteilgehäuse geschieht, dann besteht das Risiko, dass sich an unseren Kondensatoren die Plus- und Minus-Beinchen umbiegen und berühren könnten.

Insofern sollte man vielleicht den guten Abwinkel-Rat vorsichtig missachten und doch möglichst dicht am Gehäuse abwinkeln.


PS:
Mich würde ja noch die Lötseite von Stephans Gebilde interessieren. ;)
 
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