Konstruktion und Bau einer Boeing P26 Peashooter in 1:3,5

mannikla

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Hallo Wolf,

hast du mal Maße deiner Befestigungsschiene und der "Krafteinleitungslaschen"?
Wenn ich deine Maßangabe zum Ständerwerk in eine Relation zur Befestigungsschiene und zur Lasche setzte, kommen mir Zweifel, ob mit dieser Konstruktion und Materialstärke Kräfte in den Holm einleiten lassen.
Stell dir mal vor, du hättest nur dein Fahrwerk mit dem daran montierten Querholm in der Hand. Lass mal deine "gedankliche" Kraft wirken und versuch das Rad in Richtung zum Querholm zu verbiegen.... was gibt wohl zuerst nach, wenn du mal so richtig mit Kraft dran gehst?
Mit deinem geplanten DLE hast du eine Luftschraube mit geschätzt 28' Durchmesser - entsprechend hoch muss das Fahrwerk sein. Dem entsprechend lang ist auch der Hebelarm, mit dem die Seitenkräfte auf die Befestigungsschiene und die Laschen wirken.
Ich will dir aber nicht ausreden, die Seitenkräfte mit der Verspannung aufzunehmen.
Gruss Klaus

PS: das Gee Bee Fahrwerk ist natürlich eine Hausnummer. Die Konstruktion der Aufnahme dazu wäre interessant.
 

mannikla

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Hallo Wolf,
Weglassen - so war das auch nicht gemeint.
Eher welches Bauteil die Krafteinleitung hauptsächlich übernimmt.
Gruss Klaus
 

lt.Wolf

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hfw-01.jpg

Zur Herstellung der Bügel werden 4 Stücke vom 3x12x1000mm Flachstahl, je zwei 200mm lang und zwei 190mm lang geschnitten. Anreißfarbe auf die Werkstücke aufbringen. Trocknen lassen. Die Mitte in Längsrichtung bestimmen und zentriert Körnen. Die Körnung dient zur Aufnahme der Reißzirkelspitze, nicht zu tief schlagen! Der Zeichnung die Radien entnehmen und das Flacheisen anreißen. Mit Anschlagwinkel und Reißnadel kräftig nachziehen. Soweit vorhanden mit der Fräse die Mitte bestimmen oder ein Lineal nutzen. Die Mittellinie in Längsrichtung auftragen und Körnen. An den Biegepunkten wird jeweils ein 5mm Loch gebohrt, um das Biegen zu vereinfachen. Nun die 6mm Löcher für die Achsen und nach den Angaben in der Zeichnung die fehlenden Löcher bohren. Wer Gewicht sparen will (etwa 10g pro Bügel), kann weitere, 6mm Leichterungslöcher mittig in Längsrichtung im Abstand von 10mm setzen. Es ist empfehlenswert diese Löcher mit einem Zentrierbohrer mit 2mm Spitze vor- und durchzubohren und erst nach dem Biegen auf Maß zu bringen. Nun die Bügel nach Zeichnung innen beginnend Biegen und Ausrichten. Der breitere Bügel erhält mittig einen kleinen Doppler mit 5mm Loch, um genügend Tiefe zur Aufnahme des 6mm Gewindes der Dämpferschubstange aufzuweisen. Der Doppler wird Hartgelötet.
 

lt.Wolf

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Zuvor: Die 140mm Fema-Räder habe ich durch 125mm Kavan-Luträder ersetzt. Entsprechend sind die Maße für die Bügel angepasst worden.

hfw-02.jpg

Die Doppler wurden gegen M6 Einschlagmuttern ersetzt, denen die Zacken abgetrennt worden sind. Das ließ sich mit weniger Gewicht besser anbringen. Das Loch im Bügel auf 7,5mm aufbohren und von unten mit einer guten Fase (ca 0,5mm) versehen. Einer M6 Einschlagmutter die Zacken abtrennen und von unten einsetzen. Über die Hülse wird eine M10 Mutter gesetzt durch die eine M6 Schraube mit Scheibe in die Hülse geschraubt wird. Gut anziehen und dann von unten, dort wo der Fuß am Bügel anliegt, hart verlöten. Am Schluss werden die am Bügel überstehenden Ränder der Einschlagmutter entfernt. Die "Dämpfer" sind eingeschraubt, dazu später mehr.

hfw-03.png

Die Radachsen sind aus M6x100 Inbusschrauben (Güte 10.9) gefertigt. Die Schraube nach Zeichnung auf Maß kürzen, es wird nur der Schaft gebraucht. Der Kopf wird auf eine 2mm Platte reduziert. Nach Zeichnung ein 2mm Loch für den Splint bohren. Vor den Splint wird eine M6 U-Scheibe gesetzt.
 

DSLMatze

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Hallo,

kommt bei dem Fahrwerk noch eine zusätzliche Feder rein?
Sonst sind meiner Meinung nach 2 x 30N Gasdruckdämpfer zu wenig.

Gruß Matthias
 

DSLMatze

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Ok, das war mir nicht aufgefallen.
Dann sollte das passen.

Ich selbst bin gerade mit den KVT Gasdämpfern an meiner Pilatus Porter am experimentieren und habe jetzt 2 x 60N ohne Zusatzfeder bei 6,5 Kg Abfluggewicht montiert.
Testflug steht noch aus.

Gruß Matthias
 

lt.Wolf

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Die Gasfedern sollen die Schwingungsdämpfung übernehmen. Die Feder übernimmt das Abfangen der Stöße. Hab ich mir so überlegt. Die Federn werden mit aus POM gefertigten Halterungen auf die Stange der Gasfeder gesetzt, die mit einer Hartgummiauflage das Durchschlagen abfangen. POM lässt sich gut spanen und besitzt gute Gleiteigenschaften.
 

lt.Wolf

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Radachse Variante B

Radachse Variante B

hfw-032.png

Nach Zeichnung wird der Bolzen auf 60mm gekürzt. In den Bolzen wird am Ende ein 2,5mm Loch für ein M3x10 Gewinde 12mm tief gebohrt und wird mit einer extra großen M3 (10mm) U-Scheibe und der Schraube gesichert. Die Schraube wird mit halbfestem Schraubenlack eingesetzt.

hfw-04.jpg

Bei den 125mm Kavan Rädern werden die mitgelieferten Gleitlager durch Kugellager (6x15x5 ZZ) ersetzt. Zur spielfreien Montage der Räder sind aus einem 12mm Alurundstab Passtücke herzustellen, die auf die Achse zwischen den Kugellagern und den Schenkeln des Fahrwerksbügels sitzen. Die Passstücke sind etwa 9,75mm lang, müssen aber exakt auf die baulichen Gegebenheiten angpasst werden.

In der kleinen Abbildung sind die Passstücke auf der Radachse zu sehen. Der Bereich der auf die Kugellager trifft, wird auf das Maß des inneren Laufrings reduziert. Dieser soll beim Anziehen der Schraube leicht gedrückt werden. Die Bügel müssen noch leicht saugend beweglich bleiben. Zwischen die Bügel wird eine 0,1mm Passscheibe gesetzt.
 

lt.Wolf

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hfw-05.jpg

Die Bügelbefestigungen sind nach Zeichnung fertiggestellt. Der innere FW-Bügel ist mit 2 M4x12 Innensechskantsenkkopfschrauben an die Halterung geschraubt. Am Schluss, nach der Lackierung, werden die Schrauben mit mittel- oder auch hochfestem Schraubenlack eingesetzt. Das Spiel der Bügelbefestigung zum Ständerwerkfuß beträgt 1/10mm. Die einzelnen Bauteile sind nach Seite markiert. Alle Bauteile für die STB-Seite sind mit einem Körnerschlag, für die BB-Seite mit zwei Körnerschlägen versehen. Die Schraube für das Gelenk ist eine M4x60 (Güte 10.9) Innensechskantschraube, an der 8 zusätzliche Gewindegänge geschnitten werden. Die Schraube wird mit U-Scheiben und einer M4 Sicherungsmutter eingesetzt, nachdem sie auf 42mm (Unterkante Kopf) gekürzt wurde.
 

lt.Wolf

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hfw-06.jpg

Die nach Zeichnung aus 16x16x1,5 U-Profilen angefertigten Montageschienen sind fertiggestellt. Zur Befestigung des Dämpferwerks sind an der Vorderseite 6mm Löcher gebohrt. Zwei M6x50 Innensechskantschrauben (Güte 8.8) werden auf 16mm Länge gekürzt. Der Kopf wird auf eine Stärke von 2mm abgetragen. Vorzugsweise, wenn vorhanden, mit einer Drehmaschine. Durch die Schrauben werden in Längsrichtung je ein 2,5mm Loch zur Herstellung von M3 Gewinden gebohrt. Das Gewinde wird geschnitten und eine M3 Innensechskantschraube wird mit großer M3 U-Scheibe genutzt um den Bolzen zu fixieren. Diese Schraube wird auch am Schluss mit halbfestem Sicherungslack eingeklebt.

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Um die Kräfte seitlich einzuleiten, werden nach Zeichnung pro Montageschiene 2 Bügel hergestellt, die hart an die Schienen gelötet werden. Die Lötbereiche an den U-Profilen sind zu planen (0,5mm), um den größtmöglichen Kontakt zwischen Schiene und Bügel herzustellen. Um das Löten sicher und rechtwinklig zu erledigen, werden durch die 4mm Löcher des Bügels und der Schiene 4x5mm Messingröhrchen gesteckt und wie Nieten genutzt. Durchstecken und mit einem ausreichend großen Körner mir einigen Schlägen auf geeigneter Unterlage, z.B. ein kleiner Amboss, aufspreizen. Diese Befestigung ist ausreichend stramm, aber so, dass der Bügel mit dem Anschlagwinkel vor dem Löten noch genau ausgerichtet werden kann. Das Messing wird nach dem Löten herausgebohrt. Nach Verlöten die Teile erst mechanisch reinigen und dann im Wasserbad einige Zeit kochen, um das restliche Flussmittel zu entfernen und nochmals mit der Flexbbürste reinigen.
 
Hallo,

Das ist wirklich toll hier zuzusehen. Alles perfekt verarbeitet. Was mich interresieren würde bist du Metalfachmann, und welche Werkzeuge oder Maschinen hast du zu verfügung ?

Lg.
Manfred,
 

lt.Wolf

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hfw-08.jpg

In die Schienen sind an der offenen Seite zwei Messingplättchen, 20x13x3, an der Stelle hart einzulöten, an der das Ständerwerk eingesetzt wird. Die Plättchen müssen so gefertigt sein, dass sie mit Kraft zwischen die Wangen gedrückt werden damit sie beim Löten nicht verschoben werden. Sodann wird mit einem 12mm Bohrer durch das vorhandene Loch in der Schiene die Messingplatte gebohrt. Hier ist Genauigkeit bei der Ausrichtung in der Bohrmaschine gefragt. Nun werden die Rohre des Ständerwerks eingelötet. Bevor der Arbeitsschritt angegangen werden kann müssen diese in den Schienen exakt ausgerichtet und so gesetzt sein, dass sich bei der Arbeit nichts ungewollt bewegen kann. Der Aufbau der beiden Werkstücke ist auf einer nicht brennbaren, planen Unterlage vorzunehmen. Hier kommt ein Stück Doppel-T-Träger zum Einsatz. Mittig eine gerade Linie in Längsrichtung mit der Reißnadel ziehen. Daneben links und rechts mit 10mm Abstand zur Mitte zwei weitere. Die Schienen werden mit den Bügeln nach außen auf die Unterlage gelegt. Die Rohre des Ständerwerks werden eingesetzt, sie stoßen auf die Unterlage. Die beiden Alufüße aufsteckten. Dazwischen sind zwei Aluwinkel gesetzt mit denen die Ausrichtung in Längsrichtung anhand der mittleren Hilfslinie kontrolliert wird. Durch die vorhandenen Bohrungen der Füße M4 Gewindestangen führen und die Füße damit zusammendrücken. Auf der kalten Seite wird ein 20x40x20mm Holzstück zwischen den Schienen mit der Zwinge eingepresst. In jede Schiene kommt hier ein 13x20x40mm Holzstück damit diese vom Pressen nicht zusammengedrückt werden. Vorne kommt eine M6 Schraube auf der ein 20mm Messingrohr sitzt, zwischen die Schienen, Mutter anziehen. Die Schienen auf der kalten Seite mit Zwingen an den Hilfslinien ausgerichtet auf der Unterlage fixieren. Nun akribisch die Lotrechte des Ständerwerks und die Längsausrichtung kontrollieren. Ist alles planmäßig ausgerichtet, werden die Rohre des Ständerwerks mit zwei selbstgebauten Metallklemmen fixiert. Beherzt aber gewaltlos anziehen. Die Rohre nicht deformieren. Nun kann verlötet werden. Zuerst die Rohre mit den Messingplatten verlöten, dann die Befestigung an der Unterlage lösen das Paket umdrehen und die andere Seite löten. Sollte sich Kohle auf den zweiten Lötstellen gebildet haben, ist diese mit geeigneter Maßnahme zu entfernen. Nach dem Löten die Werkstücke gründlich reinigen und mit Korrosionsschutzöl behandeln. Unbedingt die Rohre auch von innen behandeln.
 

lt.Wolf

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hfw-09.jpg

Das Stützwerk wird angebracht. Für jede Seite wird wieder ein 20x13x3 Messingplättchen angefertigt. Die Plättchen müssen so gefertigt sein, dass sie wie zuvor auch mit Kraft zwischen die Wangen gedrückt werden, damit sie beim Löten nicht verschoben werden. In das Plättchen wird mittig ein 10mm Loch gebohrt. Das 10mm Rohr muss an einer Seite so gefeilt werden, dass es sich mit so wenig wie möglich Spiel an das 12mm Ständerwerkrohr schmiegt, wobei es durch das 10mm, in Längsrichtung auf 13,5mm erweiterte Loch, in der U-Schiene gesteckt ist. Mit einer 12mm Rundfeile ist das leicht getan. Das 10mm Rohr nach Plan aber nicht zu knapp Ablängen, damit genügend Spielraum zum Feilen bleibt. Es wird nach Verlöten auf Maß abgeschnitten. Vor dem Lötgang wird das Messingplättchen so auf das 10mm Rohr gesteckt, dass es in der U-Schiene zwischen den Wangen, mit denen es verlötet wird, steckt. Wenn als gut passt werden abermals die selbstgefertigten Metallklemmen genutzt, um unbeabsichtigtes Verschieben der Bauteile zu verhindern. Das Verlöten kann beginnen, wenn die zu lötenden Stellen gründlich gereinigt wurden. Nach dem Löten die Werkstücke gründlich reinigen und wieder mit Korrosionsschutzöl behandeln. Unbedingt die Rohre von innen behandeln.
 

lt.Wolf

User
hfw-10.jpg

Der Streben zwischen dem Ständer- und dem Stützwerk wird angebracht. Nach Plan zwei 8mm Rohre mit genügend Übermaß zum Feilen ablängen. Zuerst wird die eine Seite schräg geschnitten und mit der 10mm Rundfeile soweit aufgefeilt, dass das Rohr sich gut an das Stützwerk anpasst, wenn es parallel zur Trägerschiene verläuft. Danach die andere Seite soweit ablängen und mit der 12mm Rundfeile auffeilen, dass es an der nach Plan vorgesehenen Stelle zwischen Stütz- und Trägerwerk passt. Wenn alles wie vorgesehen eingerichtet ist, das Rohr mit den selbstgefertigten Metallklemmen fixieren und hart verlöten. Vor dem Löten das Material von Anhaftungen, Öl, Schmutz, usw. reinigen und fein anrauhen. Nach dem Löten die Werkstücke gründlich reinigen und wieder mit Korrosionsschutzöl behandeln. Unbedingt die Rohre von innen behandeln.
 

lt.Wolf

User
hfw-11.jpg

Hier sind alle Teile zu sehen die zu einem Federwerk gehören. Auf dem kleinen Bild unten rechts sind die aus einem POM Rundstab (Polyoxymethylen) nach Plan gefertigten Federführungen zu sehen. Die Länge der in der Feder steckenden Stifte ist so angelegt, dass sie beim Durchschlagen den Stoß zusammen mit einer Hahnscheibe in 4x4x13mm aufnehmen. Das mittlere Loch der Scheibe wird auf 6mm aufgeweitet. Die Scheibe sitzt "lose" auf der Gasfederachse. Die Federführungen liegen in zwei Varianten vor, die sich allein durch die Zentralbohrung von 6mm für die obere und 7,5mm für die untere unterscheiden. Unten muss die Federführung über die Hülse der Zackenmutter, die in den Radbügel eingelötet ist, passen.
 
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