Kranunfall Rostock: Leichtsinn, Überheblichkeit oder höhere Gewalt?

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Da möchte man für den Test und ggf. die Abnahme eines Kranes, diesen mit 5500 Tonnen belasten.
Was ja alles nachvollziehbar und auch notwendig ist.

Was ich mich aber frage, werden die Kranhaken, wenn diese von Zulieferern stammen, vor dem Test nicht gesondert überprüft?
Man bewegt sich ja nicht in Größen von einem Sack Zement und sollte doch im Vorfeld schon so viel Fehler wie nur möglich ausschließen.
Das sind ja keine Zuckerbäcker (sonst könnten sie ihren Ausschuss essen), sondern Kranbauer!




https://www.swp.de/suedwesten/staed...en-swl5000t-von-fremdhersteller-45917317.html


https://www.focus.de/finanzen/news/...m-und-schlaegt-in-schiff-ein_id_11959576.html


https://www.swp.de/suedwesten/staed...-groesster-superkran-ist-fertig-45197751.html




Gruß
Andreas
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Naja, so einfach ist das mit DIN 9001 nicht abzuwenden.
Da ist man als Auftraggeber und Abnehmer noch immer in der Pflicht gewisser Kontrollen.
Man muss ja auch sagen, dass der Haken nicht mal der Hälfte der Last standgehalten hat.
Anstatt 5500 Tonnen zu halten, brach der Haken schon bei 2.600 Tonnen.





Gruß
Andreas
 
Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, ob man den Haken
irgendwie per röntgen auf "Lunker" untersuchen kann und ob es
überhaupt Teststände gibt, die die geforderten 5500 Tonnen zu
simulieren imstande sind?
 
...
Vermutlich billigster Anbieter... noch Fragen? ;)

Hobbyking oder Banggood? ;)

Scherz beiseite:

Der Geschäftsführer von Liebherr in Rostock, Leopold Berthold, sagte dazu: „Es war das erste Mal, dass Liebherr einen Kran dieser Größe gebaut und montiert hat.“

Ob sich da vielleicht einfach jemand verrechnet hat? Wenn da bereits bei weniger als der halben Last ein Haken versagt, dann ist etwas "oberfaul".
 
Umrechnungsfehler?

Umrechnungsfehler?

Könnte es vielleicht ein Einkaufsfehler sein?
5.500.000 Pound sind 2.500.000 Kilogramm.
Wäre nicht das erste Mal, dass diese unsinnigen amerikanischen Maße einen Absturz verursachen.
Die 100 to "Sicherheitsreserve" reichen dafür jedenfalls nicht.

Munter bleiben
Andreas
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied

Thomas Ziegert

Moderator
Teammitglied
Leichtsinn: bestimmt nicht, erst recht nicht bei Liebherr!

Überheblichkeit: auch nicht, mit anderen Großkranen hat Liebherr schon mehrfach gezeigt was sie können, zB LR13000 an Land (5Stück mittlerweile gebaut) oder TCC78000 auf Schiene.

Höhere Gewalt: was soll das in dem Fall sein, Blitzeinschlag? ;) Wind kann an dem Tag ausgeschlossen werden.

Ich würde sagen Materialfehler. Solche Kranhaken sind Unikate, die baut Liebherr auch nicht selbst. Es gibt durchaus auch größere Kaliber, zB am Sleipnir oder am Thialf. Diese Teile sind geschmiedete Eisenklötze, da hilft Röntgen auch nicht viel, da die Struktur nicht homogen ist. Einen Teststand gibt es für sowas auch nicht, der missglückte Hub war der Test.

Kranunfälle passieren täglich, meist bei Mobilkranen und meist durch menschliches Verschulden. In Rostock ist ein spektakulärer Fall vorgefallen. Da vor ein paar Wochen bereits 2 Krane ins Hafenbecken gefallen sind kommen nun umso mehr Fragen auf. Dumm gelaufen trifft es wohl noch am besten...
 

heikop

User
Das gleiche war doch bei der Zugspitzbahn als die Rettungsgondel wegen einer gerissenen Krankette von der
Bergstation abgehauen und in eine der nagelneuen Großkabinen geknallt ist.

Rund 5 Millionen Euro Schaden wegen einem Kettenglied von ein paar Zentimetern Länge.
Es gab keinen Personenschaden und das Ganze war ein Gewährleistungsfall, ersteres war aber reines Glück.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten