Kunstflugzeug Servo

ABAC

User
über dieses Thema kann man stundenlang diskutieren. Mir ist aber aufgefallen, dass Hersteller (wie Skywing-rc) auf 91" Maschinen Servos mit 38 Kg einbauen (CLI-380 HV) ..in 70" Maschinen ist man ein wenig bescheidener und belässt es meistens bei 31 kg "Servoschen" (alle Testmaschinen mit CLI310 HV). Und davon ausgehen, dass Skywing die Maschine richtig heran nimmt glaube Ich sagen zu können, dass er dafür Gründe hat.

Und CLI ist dabei noch stärkere Servos für die 100" Maschinen zu bauen (man redet von 45/55 kg). Wobei die Kraft ein Ziel ist, aber nur in Verbindung mit einer hohen Geschwindigkeit. Es ist relativ einfach 30 kg zu erreichen wenn man Geschwindigkeiten von 0.13 Sek erlaubt..aber es sieht ganz anders aus bei 0.08 Sek.

Desweiteren lese Ich immer mehr, dass viele Leute bereits nach 50 Flüge die Servos tauschen müssen. Spiel - Geräusche - geringe Rückstellgenauigkeit....So wo ist dann die Ersparniss?

Das Essenz der Diskussion ist immer : darf nicht zu teuer sein und muss perfekt sein. Leider gibt es das nicht!
Es ist die gleiche Diskussion wie zwischen Coreless oder Brushless..alles ist zu gebrauchen...aber Brushless ist einfach besser - wenn man das Geld hat soll man zu Brushless greifen.

Gruß und noch viel Spaß bei der Diskussion.
AB
 

Scatman

User
35 Kilo Servo

35 Kilo Servo

Hallo zusammen, mit Begeisterung lese ich hier die Beiträge.Bin der Meinung das die Servos gar nicht stark genug sein können.
Was bleibt von 35KG übrig wenn ich z. b. wegen 60 Grad Tiefenruderausschlag einen 50mm Lagen Servohebel habe?35Kg sind gemessen 1 cm vom Drehpunkt entfernt.
Wurden nicht beim TOC 2000 Servogetriebe wegen der enormen Belastung gewechselt?
VG ULI
 

KO

User
Also aber erstmal zum Fliegen und kunstflug würden sie gehen oder?

Bzw. an welchen Rudern könnte ich sie dran lassen und wo sollte ich tauschen (würde ein Kst servo dann dafür nehmen)

Ich kann es ja alles erstmal in Höhen testen und wenn sie nicht stark genug sind werde ich ja sehen ob sie aufhören zu arbeiten oder was Servos aus tuen wenn sie nicht reichen(?)

Wichtig ist dass das Getriebespiel möglichst gering bei den langen Servohebeln ist, da sich sonst Ruderflettern einstellen und aufschaukeln kann.

Höhenruder braucht man eher geringere Kräfte als bei Querruder.
 

Flyrian

User
Ich finde es auch ganz wichtig, dass hier konstruktiv diskutiert wird!

Aus meiner Sicht stellt bei der 78" Größe auch ein 35kg Servo das Maximum dar.

Allerdings sollte hierbei auch immer die Qualität der Servos eine grosse Rolle spielen.

Die von mir verwendeten Savöx 1270 wurden z.B. auch häufig kritisiert, waren aber zu dem Zeitpunkt des Kaufs sehr populär.

Wenn hier allerdings behauptet wird, dass 29kg Servos auch in einem 3,1m Modell verwendet werden können, kann es sich nur um einen sehr schlechten Scherz handeln... :rolleyes:
 

Auftrieb

User
... Ich habe einige 3D Modelle in dieser Größe und habe auf allen Rudern Savöx 1270 verbaut ....

Welchen Aderquerschnitt haben Deine Savöx denn?
Überschlägig müsste ein solches Servo bei einer Belastung von 35oNm und U= 8V mindestens 12A ziehen. Wie sollen solche Ströme bei den üblichen Leiterquerschnitten von typischerweise AWG 24 fliessen können?
 

Flyrian

User
Die Savöx 1270 ziehen selbst bei Blockierstrom gerade einmal die Hälfte deiner Rechnung:

Running Current (no load): 120mA @6.0V, 150mA @7.4V
Stall Current (at locked): 5500mA @6.0 V, 6800mA @7.4V

Selbst die Savöx 2290 (50kg Servo) ziehen nur knapp über 9A maximal:

Running Current (no load): 180mA @6.0V, 220mA @7.4V
Stall Current (at locked): 7500mA @6.0V, 9200mA @7.4V

Mit dem Aderquerschnitt habe ich mich noch nie beschäftigt.
 
Die Rechnung ging eh nicht auf, aber Behauptungen gehören hier dazu. Alle Powerboxen würden dann bei jedem Wettbewerbsflieger in jeder Figur abfackeln. Ups. Auch eine Behauptung.

Ich bin Praktiker, ich probiere was aus und wenn es hält dann ist gut. Wenn nicht wirds verbessert. Ich probiere extrem viel rum, das gehört für mich zum Hobby. Der andere berechnet extrem viel. Und der Dritte weder noch, hat aber auch eine starke Meinung und dazu ist ja das Forum da. Der Spass liegt dann evtl darin Anfänger im total extremen 3D wie den Themenstarter zu verunsichern.
 

S_a_S

User
Stall Current (at locked): 7500mA @6.0V, 9200mA @7.4V

Mit dem Aderquerschnitt habe ich mich noch nie beschäftigt.

sind zwar jetzt Dauerströme bei 30°C, kurzfristig - mit entsprechendem Spannungsfall - kann auch mehr drüber gehen.
Einadrig (3 Adrig)
AWG24 / 0,21mm² 3,5A (2,0A) - 90mOhm/m 0,675V bei 7,5A und Meter Länge
AWG22 / 0,33mm² 5,0A (2,4A) - 55mOhm/m 0,41V bei 7,5A und Meter Länge
AWG20 / 0,52mm² 6,0A (4,0A) - 34mOhm/m 0,255V bei 7,5A und Meter Länge

Bei der Leitungslänge müssen sowohl + als auch - Leitung betrachtet werden, die Spannung ist entsprechend geringer am Servo (und damit der effektive Blockierstrom).

Hier ist immerhin AWG22 für das kurze Kabel (292.1mm) am Servo angegeben. Gehn wir mal davon aus, dass diese Leitung in oben genannten Rechnungen bereits enthalten ist (wären 800mOhm Innenwiderstand für das ganze Servo, davon 32mOhm für das Kabelstück). Zu den Steckern selbst hier ein paar Messreihen.

Spannend bei den Groß-Servos dürfte dann auch die Auslegung der Stromversorgung für das Modell sein. Bei 5 Servos (2xQuer, 1x Seite, 2x Höhe?) muss der Blockierstrom = Anlaufstrom/Richtungswechsel (im harten 3D) im Zweifelsfall auf allen Servos fließen dürfen -> 46A bei Nennspannung (52A theoretisch bei rappelvollem Akku, aber das ist eher akademischer Natur).

Grüße Stefan
 

Auftrieb

User
Die Savöx 1270 ziehen selbst bei Blockierstrom gerade einmal die Hälfte deiner Rechnung:

Running Current (no load): 120mA @6.0V, 150mA @7.4V
Stall Current (at locked): 5500mA @6.0 V, 6800mA @7.4V ....

Das, was Du vorne (an den Anschlußkabeln des Servos) an elektrischer Energie reinsteckst, sollte hinten (am Abtriebshebel des Servos) an mechanischer Arbeit wieder rauskommen. Leider gelingt dies aber nie vollständig, denn es gibt bei dieser Umwandlung allerlei prinzipielle Verluste.

Wenn ich nun die angegebenen 6,8A bei 7,4V umrechne in die mechanische Arbeit, die notwendig ist um 350N in 0,11sec um 1cm zu bewegen (Herstellerangaben), kommen unter Praxisbedingungen. also unter Berücksichtigung der Verluste dabei nicht die notwendigen Ws raus. Insofern sind die Herstellerangaben rein theoretischer Natur, die von den in der Praxis tatsächlich erreichbaren Werten zT gewaltig nach unten abweichen.

Dies ist keine Behauptung von mir, sondern wird gestützt durch im Selbstversuch gemessene Werte dieses Servos, das ich ebenfalls in einer Akromaschine einsetze.

In diesem Video werden für das 1270 Werte gezeigt, die überschlägig meine gemessenen Werte bestätigen. Es werden etwas mehr als 24 amerik. pound gemessen, das sind knapp 11kg bei geschätzt 2cm Hebellänge.

https://www.youtube.com/watch?v=oZ2DLJoTt9A

(Auch wird im Video die Wärmeentwickung dieses Servos thematisiert).

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ein Servo kann nicht kräftig und schnell genug sein, um den Anforderungen einer Akromaschine gerecht zu werden, das ist auch bei mir so. Die angegebenen Werte der Hersteller sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Dies gilt nach meinen Erfahrungen für alle Servohersteller.

@Leelander: Auch ich bevorzuge die Praxis, keine Frage. Es schadet aber nichts, wenn man über die einzelnen Zusammenhänge sich Gedanken macht und Bescheid weiß.
 
Danke. Das sind wichtige Diskussionen. Stromverbrauch ist für mich noch wichtiger da ich mit BEC fliege. Auch die grossen 2.7m Kisten elektrisch und mit BEC.
 

BNoXTC1

User
Und wie lange werden diese Ströme gezogen? 1sek vielleicht?! Da brauche ich mir keine Sorgen um den Querschnitt machen..
 

S_a_S

User
6,8A bei 7,4V umrechne in die mechanische Arbeit, die notwendig ist um 350N in 0,11sec um 1cm zu bewegen

6,8A*7,4V = 50,32W elektrische Eingangsleistung.

350N (korrekt eigentlich nur 343N - weil kg * g) an 1cm gibt ein Moment von 3,5 Nm. Die 0,11s sind ja nicht 1cm Weg, sondern Drehbewegung um XX° (und das ist laut Datenblatt auf 60° Drehwinkel bezogen). Also ist die Winkelgeschwindigkeit 60°/0,11s oder 360°/0,66s bzw. f=1,514 U/s -> damit die mechanische Leistung M*2*Pi*f = 3,5Nm*2*pi*1,514/s = 33W. Nicht unbedingt unplausibel.

Wobei die Geschwindigkeit für NO LOAD angegeben ist. Und das Haltemoment mit 35kgcm (bzw ozin) ohne Bewegung.
Bei Last bewegt sich das Servo halt langsamer = weniger abgegebene mechanische Leistung bei immer noch hoher Aufnahmeleistung -> sehr gute Heizung.

Grüße Stefan
 
Wenn ich die Posts hier so lese drängt sich mir der Gedanke auf das tausende Modellflieger über zig Jahre alles falsch gemacht haben.:confused:

Bei so einem 2 m Kunstflugmonster mit über 6000 Gramm Gewicht gibt es nur eine Lösung.

https://www.modellmarkt24.de/pi/kst-x30-12-150-150kg-industrie-servo-12v-013s-brushless.html

75 kg Servos sind Spielzeug für s Hallenfliegen...:rolleyes:

Dann sind wohl alle Eventualitäten abgedeckt.
Ok,es sind nicht die Leichtesten und auch kein Schnäppchen,aber für so manchen hier ist es ein Servo das wenigstens Mindestanforderungen erfüllt...:D

Horst
 
Fliegt man nicht 3D kann man locker ein halb so starkes Servo fliegen. Aber der Themenstarter hat 3D erwähnt. Ich bin gespannt wer hier 3D und XA fliegt von der "schwache-Servo-Fraktion". Denke sicher keiner, Servos sind beim 3D eben zentral, nicht nur weil inzwischen jeder Wettbewerbspilot Servos ab 40kg einsetzt (2 auf Quer). Auf Seite mehr. Teuer wirds wenn sie auch schnell sind.
 
Wer hat denn angefangen.....:D..mit den völlig irren Stellkräften..:D
Der TS kann beruhigt mit seinen Servos fliegen..
Aber was solls.....ich fliege weiter mit zu schwachen Servos...:D

Gruss vom Horst
 

Flyrian

User
Du kannst gerne auch HXT900 Servos vom Hobbykönig in deine 2m Modelle einbauen, wenn es dir grosse Freude bereitet.

Falsche Servoempfehlungen abzugeben, nur weil man die eigene "Geiz ist geil"-Mentalität unbedingt mit allen teilen will, ist allerdings problematisch.
 
XA ist extreme aerobatics oder acrobatics. Der 3D Stil der besonders an Wettbewerben in den USA (Tucson) geflogen wird. Geprägt durch Jase Dussia, Begriff kommt von Chris Hinson, CEO EF. Vollgas, tief, präzis, gerissene, Vollgas tief schnelle Rollen mit Rollwechseln usw. Höchster Schwierigkeitsgrad. Alles zu Musik. Nicht jedermanns Sache. Das Gegenstück von Low and Slow. Wird auch an Wettbewerben hier geflogen, man hat sonst wenig Chancen. Man könnte sagen es wird immer extremer (Beispiel Orel Zohar, der Vollgas Rollenkreise knapp überm Boden mit Rollwechseln fliegt).

Und, braucht hohe Stellkräfte und Servogeschwindigkeit.
 
Moin...

... wenn denn der geneigte Pilot von seinen Fähigkeiten in XA oder 3D diese Art Servos wirklich braucht :-)
Ich habe oftmals das Gefühl das in diesen Dingen immer weit über das Ziel hinausgeschossen wird (wie übrigens bei vielen Hobbys auch)
Wenn sich namhafte Piloten dieser Style hier zu Wort melden würden könnte man der Diskussion etwas mehr Gewicht geben.
 
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