Hallo Christian,Hallo Horst, wenn die Zentralschraube sich löst, bleibt der ganze Block; Propelleraufnahme, Zentralschraube, Propeller, und vordere Scheibe durch die Propellerschauben als feste Einheit zusammen. Da dieser Block sich minimal vom Konus löst, besteht keine feste Verbindung mehr zum Kurbelwellenkonus. Dies führt zur Unwucht die immer stärker wird und letztlich zum Bruch der Kurbelwelle führen kann. Das gleiche Problem hatte ich mit einem King 100. Da ich nur mit halber Drehzahl flog und den Motor nach starken Geräuschen sofort ausgestellt habe und gelandet bin, konnte ich den Motor retten. Mit dem schleppe ich noch heute. Seitdem, die Schraubensicherung an der Zentralschraube. Die Zentralschraube kann sich in diesem Block nicht verbiegen oder abreißen da die Kraft über den Konus direkt auf die Kurbelwelle wirkt. Es wäre gut aber unwahrscheinlich den Block mit Propeller usw. zu finden, dann hättest Du mit Sicherheit die Lösung, weil die Zentralschraube dann keine feste Verbindung zum Kurbelwellenstummel haben dürfte. Wäre schön wenn es letztlich eine Klärung zu Deinem Schaden geben würde da sich so Viele Gedanken zu Deinem Schaden gemacht haben.
Hallo,
ich habe viel gesucht aber nichts gefunden. Deshalb hier mal ein Fred.
Es geht um Großvolumige Motoren ab 100 ccm.
Mein DLE 170, hat nach nur 40 L im schlepp mit einem 19kg Segler bei viel Wind, geschätzt am Boden 40-50km/h, in 600 m Höhe den Prop, die Nabe usw. abgeworfen.
Anhang anzeigen 11843743
Propeller war (leider) wegen Lärmwerte ein Mejzlik 30x13x3Evo. Am Boden war die Drehzahl knapp 5000Umdrehungen bei 75Db. Eingebaut war das ganze in einem Pafnachbau mit 3.3m bei 18 kg. Geht wirklich gut.
Ich würde gerne einen Meinungsaustausch mit Modellkollegen anstreben die Fachspeziefisch Ahnung haben. Meine Kollegen behaupten das das ein Dle Problem sei. Habe jedoch diesbezüglich keine Infos. Ergoogeln können. Der Motor wurde eingeschickt und repariert. Die Infos. des Instandsetzers würde ich erstmal zurückhalten um hier zu sehen was für Ursachen vermutungen etc. angestrebt werden.
Gruß Horst
Hallo Dominik,
ich habe Fotos und Aufzeichnungen. Wenn ich mir schon die Mühe mache, dann dokumentiere ich auch. Ingenieurbüros und Werkstofflabore verdienen damit ihr Geld, die sähen das ehr nicht so gerne, würde ich alles hier reinstellen. Aber einzelne Dinge das sollte gehen...
Etwas Metallographie wollte ich schon noch machen, ...wenn ich dazu komme.
Gruß Rene
Hallo Horst,
mein Beileid!
Tipp: Versuch doch mal, bei Grupp Modellbau ´ne neue Kurbelwelle zu bekommen. Die vertreiben schließlich DLE-Motore in Deutschland (incl. Ersatzteile: http://gruppstore.de/index.php?cPath=28_31_89 ).
Falls Du da nicht weiterkommst: DLE-Motore sind baugleich mit AGM-Motoren (Letztere werden allerdings in D -warum auch immer- nicht mehr vertrieben).
Wenn Du meine Meinung zur Bruchursache wissen willst (ich bin gelernter Maschinenschlosser und Dipl.-Ing. Maschinenbau, Schweißfachingenieur und Schweißgüte-Prüfingenieur):
Das ist ein typischer Terrassenbruch. Der Riss begann links und setzte sich im Laufe der Zeit nach rechts fort. Als er weit fortgeschritten war, konnte der Rest (rechts) die Kurbelwelle nicht mehr zusammenhalten und es kam zum Gewaltbruch (erkennbar an der "sandigen" Oberfläche).
Ursächlich für den ersten Anriss können Kerben (z.B. Dreh- oder Schleifrillen) oder Fehler beim Oberflächenhärten sein. Kurbelwellen werden grundsätzlich Oberflächen-gehärtet und anschließend geschliffen. Wenn die Umwandlung von Perlit- und Bainit*- Gefüge in Martensit und Ledeburit (= Härtegefüge) zu schnell geschieht (Stichwort: Abschrecken), kommt es zur Gefahr der Rissbildung. Die genaue Schadensursache lässt sich z.B. durch eine Härtemessung über den glattgeschliffenen Bruch ermitteln (Messverfahren: Vickers). Da kann man messen, wie tief die Härtungszone der KW ist. Im Kern darf die KW nicht durchgehärtet sein, damit sie elastisch bleibt und nicht nach kurzer Zeit bricht.
Übrigens: Die Härtungszone erreicht man, indem die Roh-Kurbelwelle entweder aufgekohlt oder nitriert wird (also mit Kohlenstoff oder mit Stickstoff angereichert wird) und danach ziemlich schnell abgekühlt wird. Dafür gibts die sog. Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubilder und das Scheffler-Diagramm, damit man abschätzen kann, wie schnell die Abkühlung (beginnend bei ca. 800 °C) erfolgen muss.
Gruß Guido
* Bainit = Zwischenstufen-Gefüge
Oh Gott, ich hätte es wissen müssen, ich bin hier falsch.
Lieber Guido, Diplom- und Schweißgüte-Prüferingenieur. Martensit entsteht nicht aus Perlit oder Bainit sondern ausschließlich aus Austenit. Ledeburit gibt es nur bei Gusseisen, diese Welle wurde aber aus Stahl gesenkgeschmiedet. Gusseisen bräuchte man auch nicht aufkohlen, das hätte eh zu viel Kohlenstoff zum Härten. Wellenkerne hält man nicht elastisch sondern in erste Linie plastisch (zäh) um weiteres Risswachstum zu stoppen.
Ich melde mich dann wieder in ein paar Jahren wenn ich Metallographie erlernt habe...
Oder besser nicht, tschüß ich bin hier weg.