Lack schleifen und polieren

Hallo,


nachdem ich jetzt (endlich) lackiert habe, habe ich ein paar Fragen zur Lackaufbereitung.

Ich habe den Lack mit 2000er nass geschliffen, bis die Oberfläche komplett leicht matt war, womit alles eben sein müsste.
Danach habe ich die Politur Extra Fein von R&G aufgetragen, bin aber recht enttäuscht von dem Ergebnis.
Zum Abformen ist das Ergebnis bestens, eine bessere Oberfläche bringt dank PVA dann sowieso nichts, allerdings will ich ja auch Flieger lackieren und nicht nur Urmodelle.
Man sieht immer noch Riefen und zwar immer in die Richtung, in welche ich poliere - ich tippe drauf, dass das vom Polieren kommt!?

Des weiteren glänzt die polierte Stelle bei weitem nicht mehr so stark wie der Lack zuvor. Verwende ich die falsche Politur oder ist es gar nicht möglich, den Lack wieder so glänzend hinzubekommen, wie er mal war?

Eine weitere Sache, die mir aufgefallen ist: an manchen Stellen sehe ich nach dem Schleifen schon den Füller leicht durchscheinen. Vermutlich habe ich dort den Lack etwas zu dünn aufgetragen. Das Problem ist, dass ich den Flieger später mal lackieren möchte. Dort kommt es dann allerdings aufs Gewicht an, was bedeutet, dass nicht allzuviel Lack aufgetragen werden sollte.
Gehen wir davon aus, dass die Lackierung bei weiteren Lackierungen in etwa gleich bleibt. Das bedeutet unter Umständen, dass ich nochmal zu Schleifpapier und Politur greifen muss.
Und dann kommt das Problem: der Lackauftrag ist dünn, ich schleife ein bisschen und schon scheint das Vorgelat durch, der Lack deckt nicht mehr!

Wie kann ich dem Problem begegnen? Viel Lack auftragen und diesen ohne Risiko glattschleifen oder dünn und gut lackieren? Oder gibts noch andere Möglichkeiten?

Gruß

Heinz
 

Weilie

User
Hallo,

zuerst zum polieren:
War der Lack guuuut durchgetrocknet bevor du geschliffen und poliert hast ?
Du solltest mal versuchen mit einer etwas "groberen" Politur zuerst polieren und dann erst mit Extra Fein.

Zum lackieren:

Ich nehme an du hast 2K Lack lackiert. Ein Alternative wäre den gleichen Farbton als Basislack zuerst auftragen ( wegen Deckkraft ) und anschließend den Decklack oder evtl. Klarlack aufspritzen.
Aus meiner Erfahrung wird eine 2-Schicht Lackierung mit dünnen Klarlackauftrag kaum schwerer als eine 1-Schichtlackierung.

Welchen Farbton hast du lackiert ?

Gruß Gerd
 

chip

User
Da muss ich Weili auch Recht geben.

Was ist das für Lack, welcher Ton......?

Mit Klarlack ist das etwas einfacher beim polieren.
Wurde auch eine Maschine benutzt und welche Umdrehung?
Welcher Waffelschwamm wurde benutzt?


Nächste Angaben bei weiterer Info von dir.
 
Hallo,


Lack: 2K Schwarz (werde ich auch weiterhin verwenden, deshalb brauchen wir über Basislack/Klarlack nicht diskutieren).

Also zuerst eine gröbere Paste nehmen, dann eine feinere? Ich befürchte einfach, dass durch Schleifen und ZWEIMAL polieren die Lackstärke gegen 0 geht!

Der Lack wurde 3 Tage vor dem Schleifen aufgetragen. Ist das gut durchgetrocknet?

@Chip:

ich habe keine Maschine verwendet, da ich keine besitze. Die Politur wurde von Hand mit einem Baumwolllappen aufgetragen.
Waffelschwamm? Was ist das?

Gruß

Heinz
 

chip

User
ich habe keine Maschine verwendet, da ich keine besitze. Die Politur wurde von Hand mit einem Baumwolllappen aufgetragen.
Waffelschwamm? Was ist das?

Da hat sich das schon erledigt.

Mit der Hand wirst Du das auch niemals hinbekommen.

Der Waffelschwamm gibt es in verschiedenen Strukturen.
Dieser wird auf die Maschine geklettet und damit wird poliert.

http://www.shop-016.de/Multiparts-p143h109s112-Waffel-Vorpolierschw.html

Jetzt sollte man noch wissen welcher Hersteller des Lackes ist.
Wie wurde überhaupt der Lack aufgetragen?
 

MINARE

User
Action-Heinz schrieb:
Danach habe ich die Politur Extra Fein von R&G aufgetragen, bin aber recht enttäuscht von dem Ergebnis.
Hallo Heinz,

Dein Problem ist nicht der Lack so wie hier vermutet, sondern ausschließlich das Poliermittel von R&G. Dieses Zeug ist für Dein Vorhaben definitiv ungeeignet. Ich habe mich selbst lange genug damit rumgeärgert. Wenn Du die Lackoberfläche mit 2000er Papier nass abgezogen hast, nimm anschließend Papier mit 3000er Körnung. Die Oberfläche wird dabei bereits so glatt, dass es einen leichten Glanz ergibt. Besorgte Dir aus dem Kfz Zubehör Lackreiniger, oder noch besser eine der Autopolituren welche öfters von Händlern auf Parkplätzen oder vor größeren Märkten angeboten werden. Man bekommt bei denen auch immer gleich eine Vorführung über den Gebrauch. Mit diesem Mittel zauberst Du dann ohne große Mühen eine perfekte Lackoberfläche, ohne sichtbare Spuren des verwendeten Poliermittels.
Wichtig, verwende zum Polieren Deines Lackes niemals irgendwelche Maschinen sondern poliere IMMER von Hand.

Servus
 
MINARE schrieb:
Hallo Heinz,

Dein Problem ist nicht der Lack so wie hier vermutet, sondern ausschließlich das Poliermittel von R&G. Dieses Zeug ist für Dein Vorhaben definitiv ungeeignet. Ich habe mich selbst lange genug damit rumgeärgert. Wenn Du die Lackoberfläche mit 2000er Papier nass abgezogen hast, nimm anschließend Papier mit 3000er Körnung. Die Oberfläche wird dabei bereits so glatt, dass es einen leichten Glanz ergibt. Besorgte Dir aus dem Kfz Zubehör Lackreiniger, oder noch besser eine der Autopolituren welche öfters von Händlern auf Parkplätzen oder vor größeren Märkten angeboten werden. Man bekommt bei denen auch immer gleich eine Vorführung über den Gebrauch. Mit diesem Mittel zauberst Du dann ohne große Mühen eine perfekte Lackoberfläche, ohne sichtbare Spuren des verwendeten Poliermittels.
Wichtig, verwende zum Polieren Deines Lackes niemals irgendwelche Maschinen sondern poliere IMMER von Hand.

Servus
Hallo, das Zeugs von den Baumärkten ist keine Politur, sondern Lackauffrischer auf Silikonbasis um matte Lacke wieder aufzufrischen. Dabei legt sich eine huchdünne Silikonschicht auf den matten Lack, füllt die winzigen Unebenheiten aus und glänzt wie Sau... Gebrauchwagenhändlers Lieblingsspielzeug. Den gleichen Effekt erzielst Du mit einer Speckschwarte...nur hält das nicht so lang!
 

MINARE

User
S.H. schrieb:
Hallo, das Zeugs von den Baumärkten ist keine Politur, sondern Lackauffrischer auf Silikonbasis um matte Lacke wieder aufzufrischen. Dabei legt sich eine huchdünne Silikonschicht auf den matten Lack, füllt die winzigen Unebenheiten aus und glänzt wie Sau... Gebrauchwagenhändlers Lieblingsspielzeug. Den gleichen Effekt erzielst Du mit einer Speckschwarte...nur hält das nicht so lang!

Hallo,

nun, wenn das Zeugs keine Politur ist so wie Du behauptest, wieso färbt sich dann die Polierwatte mit der Farbe des Lackes der damit poliert wird?

Servus
 
Hallo,


also der Lack ist der hier angesprochene: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=152651
Also von MIPA

Womit sich die Frage über die Art des Farbauftrags auch erledigt haben sollte: mit der Spritzpistole.

Das momentan bearbeitete Bauteil ist ein Urmodell und soll abgeformt werden, es dürfen also KEINE silikonhaltigen Polituren verwendet werden.

Wie das dann später beim ausgeformten und lackierten Bauteil aussieht ist wieder ein anderes paar Stiefel.
Feiner als 2000er möchte ich nicht gehen, zusätzliches 3000er bedeutet: nochmals schleifen und scheidet somit aus.

Es stellt sich somit die Frage, ob ich mit einer ... "Baumarktpolitur" eine schöne Oberfläche bekomme. Ich habe hier auch zwei SONAX-Polituren. Sind auch recht und gut, wenn ich mein Auto damit poliere, sieht man den ein oder anderen Kratzer fast gar nicht mehr. Nach einigen Wochen sind die Kratzer aber wieder voll sichtbar und waren somit nie weg.

Fazit: für das Urmodell werde ich wohl die R&G-Politur weiter verwenden, da ists nicht weiter schlimm.

Beim fertigen Bauteil, wie schon gesagt:

- mache ich einen dünnen Lackauftrag und schleife diesen an, schimmert das Vorgelat sehr schnell durch. Die Methode taugt also nichts.

- mache ich einen dicken Lackauftrag, kann ich zwar schleifen und polieren, das ganze wird aber schwer werden, was wiederrum auch ungewollt ist (mal von der Trielergefahr ganz abgesehen).

Es wird auf die erste Methode hinauslaufen, mit dem Versuch, kleine Dreckchen einzeln abzuschleifen und dann zu polieren.
Fragt sich nur noch: mit was genau polieren?

Zur Poliermaschine: wenn man ungeübt ist, wird man sich eine dünne Lackschicht im Nu wegschleifen! Und ich bin ungeübt. Da mach ichs doch lieber mit der Hand!

Gruß

Heinz
 
Eine zu dünne Lackschicht poliert man auch als geübter Anwender mit der Poliermaschine durch, gerade, wenn eine Maschine und Schleifpaste benutzt wird. Ich sprech da aus Erfahrung...

Vielleicht bringt ein in der Drehzahl regelbarer Dremel mit Polieraufsatz brauchbare Ergebnisse, dass Bauteil scheint ja auch nicht sonderlich groß zu sein. Da ist eine handelsübliche Poliermaschine wohl eh nicht so geeignet.

Bevorzugt wird bei uns im Betrieb 3M Schleifpaste und Politur, mit Rot-Weiss Politur könnte das aber evtl auch von Hand funktionieren. In den 80érn, zu Anfang meiner Lehrzeit hatten wir im Betrieb nichts anderes als letzteres, und das hat auch funktioniert, wenn auch etwas mühsam.

Und: Je feiner geschliffen, desto weniger muß poliert werden. 3000ér Papier ist bei uns die Regel, lediglich die größten Stippen werden mit 1500 Papier vorkeköpft.
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
Hallo Heinz,

beim Aufarbeiten der Urmodelle für die Mia (Ende erste Seite http://www.rc-network.de/magazin/artikel_07/art_07-092/art_092-01.html ) hatte ich fast die gleiche Vorgehensweise wie du.
Allerdings habe ich 2 Farbschichten (Mipa 2K) aufgetragen, um einen Schleifkontrast zu haben. Es ist dabei garnicht so einfach, gleichmäßig zu lackieren/schleifen. Wie man sieht kommt stellenweise immer wieder der weiße Lack durch.
Ich habe nach dem Lackieren von 600-2000er Körnung geschliffen und anschließend mit der RotWeiss Polierpaste von Hand poliert. Das glänzt ganz ordentlich und wie ich finde ist das für Formen ohne PVA eigentlich ausreichend. Beim Behandeln mit Trennwachs (in meinem Fall W70) konnte ich nochmals eine Steigerung des Glanzgrades feststellen. Die Formen sind so ohne Probleme verwendbar, allerdings habe ich bei allen nochmals das graue Formenharz nachpoliert (wieder RotWeiss und manuell). Das reicht dann aber auf jeden Fall!

Ein Kollege von mir schleift die Urmodelle immer bis 1500/2000 und poliert dann mittels Schwabbelscheibe und R&G Glanzwachs (so ein weißer Wachsklumpen). Bei guter Schleifarbeit ist auch hier die Oberfläche top. Enthält allerdings auch Silikon, sollte man entfernen.
 

Martin Petrich

Moderator
Teammitglied
und hier noch topaktuelle Bilder von heute!
Urmodelle geschliffen/poliert/gewachst (nach dem Abformen).
Formen entformt und Trennebene überschliffen. Nutzfläche unbehandelt.
Das Abformen scheint bei den Urmodellen Glanz weg zu nehmen, ich fand die haben vorher stärker gespiegelt.
Die Formen haben aber den erwarteten Glanzgrad.
 

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