Landephase Großsegler

Gerne doch ... so von Österreicher zu Österreicher :)

nebenbei: sehr schöne MG19! ... inspiriert mich aktuell bei der Planung einer ASK13
 

Hallo Gerhard,

natürlich wir der der Gleitwinkel mit dem Höhenruder verändert. Durch das Höhenruder wird der Anstellwinkel und damit der
Auftriebs-und Widerstandsbeiwert (E = Ca/Cw) geändert. Nur ist dies für den Landeanflug nicht das geeignete Mittel zur Regelung der
Sinkgeschwindigkeit im Landeanflug. Die Sinkgeschwindigkeit wird mit dem dosieren der Bremsklappen und/oder dem Butterfly gemacht.
Mit dem Höhenruder wird die Fahrt sowie das Ausgleiten und Abfangen kurz vor dem aufsetzen gesteuert.

Gruss
Micha
 

funkle95

User
..... Also meine Frage bezog sich ja wirklich nur auf die Belegung der Knüppel für die Landephase .....
Und die wurde ja in den ersten paar Beiträge schon super beantwortet ;)

Nicht dass hier jetzt wieder eine hitzige Diskussion über die physikalischen Grundgesetze los geht :D :D

schöne grüße
simon
 
Wenn es euch interessiert...kann ich gerne beschreiben wie Wölbklappe und Störklappen bei manntragenden Segelflugzeugen bedient werden....
Die Wölbklappen haben feste Rasten...meistens 2 Speedstellungen,eine neutrale,2 Thermistellungen und eine Landeraste....abhängig vom Typ....
Im Landeanflug wird im Final in die Landestellung gezogen....das erhöht den Auftrieb und den Widerstand....um die Fahrt zu halten fliegt man nun mit einem steileren Anflugwinkel an.....ein Einfahren oder Rumspielen an den Wölbklappen wird normalerweise nicht gemacht und ist auch gefährlich....da der Flieger stark durchsackt beim Einfahren....
Mit der Störklappe wird die Sinkgeschwindigkeit gesteuert....nicht mit dem Höhenruder.....mit dem Höhenruder wird nur der Anflugwinkel stabil gehalten.....
Die Radbremse bei Wölbklappenfliegern kann über Hacke, eigenen Bremshebel am Steuerknüppel oder im Endausschlag der Störklappen hängen...
Wie ihr das nun bei euren Scalefliegern umsetzt ist euch überlassen....
Ich würde eine feste Landeklappenstellung erfliegen....und die Störklappen und Radbremse auf den Gashebel legen....dann wäre es auch scale....
Gruß Robert
 

Papa14

User
Wenn du im Normalflug "andrückst" kommst du zwar runter, bist aber schneller und kommst dementsprechend weit = Gleitwinkel

Durch die Störklappen "störst" du die Strömung am Flügel, dadurch hast du weniger Auftrieb ... quasi du verkürzt die Strecke zum Aufsetzpunkt = verringerter Gleitwinkel

Damit du unterwegs nicht verhungerst, steuerst du mit dem Höhenruder die Geschwindigkeit.
Ist es politisch korrekt, wenn ich (als Nur-Modellflieger) trotzdem eine andere Definition finde? Ich sage nicht, dass deine falsch ist, nur verwirrend ...

Der Hans hat nämlich aus meiner Sicht recht, die primäre Funktion vom Höhenruder ist die Veränderung der Flugrichtung um die Querachse und damit des Gleitwinkels. Natürlich geht das nur bedingt auf längere Strecken gut, wenn man durch Ziehen am HR den Gleitwinkel verändert, verliert man Fahrt und plumpst irgendwann runter.

Die Störklappen stören nicht nur die Strömung, sondern bremsen auch (durch den Stirnwiderstand und die erzeugten Wirbel). Durch den Effekt beider Einflüsse wird der Segler langsamer und nimmt die Nase runter, wodurch er Fahrt aufnimmt. Korrekterweise verändert sich der Gleitwinkel. Und zwar dramatisch, und um nicht auf den Boden zu donnern, muss wiederum das HR gezogen werden. Richtig - die (Abstieg-) Geschwindigkeit wird damit wieder verringert. Aber ebenso wird der Gleitwinkel verändert.

Die jeweiligen Ruder und Klappen gehen eine Wechselwirkung ein, die man immer in Kombination betrachten muss. Am besten spürt man das bei einem Motorsegler, der hat nicht nur ein ausgeprägtes Negatives Wendemoment (QR links = Kurve nach rechts), sondern ein ähnliches Verhalten am HR. Man zieht - das Flugzeug wird langsamer und fällt durch, man drückt - das Flugzeug wird schneller, der Auftrieb wird erhöht, man steigt.
Ach so, ja ... ich bin schon mal MS geflogen ... aber nur am Beifahrersitz :D.

Also ich könnte mich mit dieser Formel anfreunden: Mit dem HR beeinflusst man die Fluglage um die Querachse (= Gleitwinkel) und die wiederum die Geschwindigkeit. Ist das falsch?


Edit:
Mit der Störklappe wird die Sinkgeschwindigkeit gesteuert....nicht mit dem Höhenruder.....mit dem Höhenruder wird nur der Anflugwinkel stabil gehalten.....
Ja, so gefällt mir die Definition am besten. :cool:
 
Wenn man im Landeanflug zu stark andrückt...erhöht sich natürlich auch die Sinkgeschwindigkeit aber auch die Groundspeed....und das will man beim Ausschweben nicht....lange Landungen...
 
Definition von Supo RS finde ich auch am Treffendsten!

Der Begriff Gleitwinkel ist im aktuellen Zusammenhang irgendwie fehl am Platz, beschreibt er doch nicht den aktuellen Flugzustand sonder wie die Gleitzahl eine Flugeigenschaft

edit... sorry:
Würde doch anders sagen ->
Geschwindigkeit und Anflugwinkel mit dem Höhenruder. (Steilerer Winkel = höhere Geschwindigkeit)
Mit den Störklappen die vertikale Sinkgeschwindigkeit


lG
 
Zuletzt bearbeitet:
Wichtig finde ich dabei auch den Unterschied der Wirkungsweise von Wölbklappe und Störklappen.....
Die Wölbklappe erhöht den Auftrieb und Widerstand....
Die Störklappe in erster Linie eine Verringerung des Auftriebs und in 2ter Linie die Erhöhung des Wiederstandes....
Das zu mischen, braucht eine unglaubliche Abstimmung....mit der Gefahr....das ich im ungünstigsten Fall noch den Auftrieb durch die Wölbklappe verliere.....wenn ich alles einfahre, wenn mir die Speed im Anflug flöten geht...
Je grösser die Flächenbelastung von den Fliegern ist....um so katastrophaler wirkt sich das aus....
Gruß Robert
 

Börny

User
Werte Kollegen,

Simon, falls Ihr es vergessen habt: Das war der, der die Eingangsfrage stellte, also Simon hat bereits in Beitrag #7 wie auch dann nochmals in Beittag #23 darauf hingewiesen, dass ihm bestens geholfen wurde.

Das weiter Theorestisieren und der damit verbundene Schlagabtausch über Begrifflichkeiten verbessert keinen Falls die eigenen Landungen. Aber das ewige Diskutieren um bereits Gesagtes und Festgestelltes gehört heute anscheinend zum guten Ton. Sonst würden beispielsweise die Fernsehanstalten nicht jeden Abend ich weiß nicht wie viel Labersendungen, auf Neudeutsch heißen die wohl "Talkshows", ausstrahlen. Daher empfehle ich an dieser Stelle einfach mal wieder raus ins echte Leben und Fliegen, so richtig mit Modell und Fernsteuerung draußen auf dem Flugplatz. Nur so wird das was...:cool:
 
Lieber @Börny,

mir ist natürlich bewusst dass seine Frage bereits beantwortet wurde! Unser geführter Gedankenaustausch ändert jedenfalls nichts daran, oder nehmen wir ihm damit die Antwort wieder weg? :confused: ... er muss ja nicht weiter mitlesen, oder? (Du übrigens auch nicht ;))

Weiters empfinde ich es aktuell nicht als "damit verbundenen Schlagabtausch über Begrifflichkeiten", sondern um einen lockeren, wie bereits erwähnten Gedankenaustausch. Ich jedenfalls sehe es nicht als Diskussion.
Schade für dich dass du normale Gespräche als "Diskussionen" empfindest; Vermute das erschwert im Alltag deinen Umgang mit Anderen erheblich?

Ich für meinen Teil empfinde dich jedenfalls nicht als "Herrscher über dieses Forum" ... ein Forum lebt vom Gedankenaustausch und diesen lasse ich mir von dir sicher nicht verbieten oder schlechtreden.

Schade dass du diese ganzen "Talkshows" anscheinend kennst, ich hab dafür jedenfalls keine Zeit da ich gerade in der Arbeit bin... heißt ich kann jetzt auch nicht "raus ins echte Leben und Fliegen" wie du es nennst... vielleicht würde ich dir empfehlen "raus ins echte Leben und Fliegen" zu gehen statt hier unseren Gedankenaustausch zu unterbrechen? Würde dir denke ich gut tun.

Sorry für meine Ausdrucksweise und den langen Text... aber ich empfehle dir, wenn dich etwas nicht zu interessiert, einfach zu überlesen... macht das Leben für dich sicher angenehmer und entspannter ;):D

Um es in deinen Worten zu sagen: Anscheinend gehört es mittlerweile zum guten Ton sich überall einzumischen.

Beste Grüße
Gerhard
 

Papa14

User
Ich hoffe, dass mein "Queranflug" nicht auch als Einmischung gewertet wird ... aber irgendwie haben alle recht. Börny mokiert sich über das Totquatschen eines Themas (ja, das gibt es auch), ich empfinde die Horizonterweiterung als Bereicherung. So alt kann man als Flieger gar nicht werden, als dass man nicht noch dazu lernt.

Ich werde auch dem Nachsatz ...
Das zu mischen, braucht eine unglaubliche Abstimmung....mit der Gefahr....das ich im ungünstigsten Fall noch den Auftrieb durch die Wölbklappe verliere.....wenn ich alles einfahre, wenn mir die Speed im Anflug flöten geht...
Je grösser die Flächenbelastung von den Fliegern ist....um so katastrophaler wirkt sich das aus....
... einiges an Bedeutung zuweisen. Der Hinweis stimmt mich bedenklich, mein schwerster Segler hat 14kg und da verwende ich die 50:50 Mischung. Erstens werde ich die beibehalten und zwotens den Servoweg beim Rückweg zur Normalstellung auf 1-2 Sekunden proggen. Ich habe also profitiert.

Insofern - alles coooool! :)
 
Was ich noch sehr empfehlen kann auf die "Lernen-Liste" zu schreiben ist Slippen!

Haben zwar viele Angst davor... aber völlig unbegründet. Es lohnt sich reinzulesen! (in welche Richtung die Nase, etc...)
 
Also bei meiner ASG von Tangent fahre ich als erste die Störklappen voll aus, wenn ich mehr brauche kommt auf den zweiten 50% des Knüppelweg das Butterfly noch dazu.
 

funkle95

User
Also ich bin schon noch am mitlesen ;) Finde es ja auch sehr interessant was jeder einzelne für Ansätze hat.

Was bei unserem Flugplatz einfach noch dazukommt ist, dass er keine 80m lang ist, vor dem Flugplatz ein Abhang ist (also zu kurz geht nicht :-)
und am Ende ist unsere Vereinshütte und Sträucher (also zu lang geht auch nicht) :D :D Und durchstarten geht auch nicht da ich ohne Motor fliege ;)

Mit meinen 4 bis 5 Meter Modellen die ich bis jetzt immer am Platz fliege (leider ohne WK - sonst käme ja die Frage nicht ), habe ich die SK am Gaskanal und je nach Höhe, Geschwindigkeit fahre ich diese im Landeanflug raus und wenn's sein muss auch ab und zu wieder rein.
Das man das aber mit den WK nicht machen soll leuchtet mir gut ein. Darum finde ich den Ansatz von ''Supo RS'' aus Beitrag #24 eigentlich gut, dass man die WK bei der Landung auf einer fixen Stellung lässt. Diese Stellung musst halt auch er erflogen werden ;)

schöne grüße
simon
 

micbu

User
Mit der Störklappe wird die Sinkgeschwindigkeit gesteuert....nicht mit dem Höhenruder.....mit dem Höhenruder wird nur der Anflugwinkel stabil gehalten.....
Bei einem normalen Anflug nicht. Der Anflugwinkel ist ja an die Sinkgeschwindigkeit gekoppelt. Mit dem Höhenruder wird primär nur die Geschwindigkeit gesteuert.
Aaaaaber,....... das kann man natürlich auch anders nutzen. Mit der Geschwindigkeit steigt der Widerstand quadratisch. Wenn man viel zu hoch ist kann man also durchaus auch, bei voll ausgefahrenen Störklappen (Luftbremsen) das Flugzeug stark anstechen. Die Geschwindigkeit erhöht sich nicht so dramatisch. Lässt man die Störklappen dann ganz ausgefahren, so reduziert sich die Geschwindigkeit, bei Abfangen, sehr schnell und man kann ganz normal landen. Das übe ich mit meinen Schülern immer wieder und die sind erstaunt, wie gut das funktioniert. Zuerst kostet es sie Überwindung den Flieger stark auf die Nase zu stellen aber dann sind sie überrascht, wie einfach das geht.

Beim Modell bevorzuge ich ebenfalls die Methode, dass die erste Hälfte des Knüppelwegs die Wölbklappen steuert und dann die Störklappen durch die zweiten 50% gesteuert werden. Ein Absacken des Modells passiert wenn man langsam fliegt und die Wölbklappen schnell einfährt. Ist ja auch logisch, der Auftrieb fehlt dann halt. Man sollte dabei also den Flieger zuerst mal genügend Fahrt aufnehmen lassen oder die Wölbklappen nur langsam zurücknehmen um dem Modell dadurch Zeit zu geben wieder mehr Fahrt aufzunehmen.
 
Tach zusammen,
die hier beschriebenen Verfahren funktionieren bestimmt auch alle gut weil die Leute damit auch geübt haben. Ich lande meine ASH 25 (7m) auf einem Platz mit ca. 100m und 10m Hindernissen 50m vor dem Platzrand in einer Konfiguration, die ich mir beim Original abgeschaut habe. Innere WK auf ca. 50 Grad, mittlere Klappen davon die Hälfte, QR neutral. Störklappen laufen parallel. Dabei finde ich eine gute Einteilung wichtig. Also ausreichend lang anfliegen mit etwas Überfahrt und Überhöhung. Sollte ich zu hoch sein, kann ich noch etwas nachdrücken ohne dass der Flieger großartig schneller wird und man hat immer genug Fahrt um sauber abzufangen. Ach ja, eine Radbremse habe ich noch nicht gebraucht. Es gibt auch keine. Ich versuche möglichst so einzuteilen, dass die einmal gesetzten Klappen so bleiben können. Alles andere macht die Fuhre unruhig. Das ganze funktioniert mit Übung zuverlässig.

Schöne Grüße
Bernd
 

Wilf

User
Es ist tatsächlich so, dass beim Großsegler Klappen- und Ruderstellungen zur Verfügung stehen - und sinnvoll sind, die das manntragende Flugzeug nicht hat.
Da hat der Großsegler dem Manntragenden die Computerunterstützung voraus. Der Manntragende wird ja nach wie vor rein mechanisch gesteuert.
 
Das sehe ich genauso....im Modellfliegen ist man frei von Zulassungsverfahren und Handbüchern....
Jeder kann abhängig von seinen Erfahrungen seinen Flieger einstellen wie er am besten zurecht kommt....und auch Funktionen sinnvoll mischen....
Es gibt unterschiedliche flighttechnics beim Anflug usw....
Und jeder Modellflugpilot tastet sich dort vorsichtig ran.....oder übernimmt erflogene Ausschläge vom Hersteller oder von anderen Piloten....
Ich selber mische erstmal weniger und passe von Flug zu Flug weiter an....
Allein die Lastveränderung von verschiedenen Fliegern auf die Störklappen ist teilweise überraschend.....und dann direkt die Wölbklappe drüber zu mischen gibt mir kein vernünftiges feedback....
Gruß Robert
 
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