Laser V-Motoren: Sammelthread Fragen & Antworten

bulksi

User
Hallo Leute,

habe meinen Laser 160V mal ausgiebig getestet und dabei sind mir ein paar interessante Dinge aufgefallen, die ich mit euch gerne diskutieren würde. Möchte das gar nicht nur auf einen Motor beziehen, sondern gleich auf alle (Laser) V-Motoren. Ziel ist es hier möglichst viel Wissen auszutauschen und Fragen zu beantworten.

Ich werfe mal folgendes Test-Setup in den Ring:

- Laser 160V aus den 90ern, es sind die pinken Vergaser verbaut (erste "moderne" Version nach dem 150V).
- OS F Kerzen
- Standard Mini Schalldämper (Abgasumlenker)
- Ein Tank, 2 Pendel auf Vergaserhöhe, Kein Drucktank
- APC 16x10 Luftschraube
- Fleischmann Sprit 12% Aero-Red, 88% Methanol. KEIN Nitro.
- Vollgasdrehzahl +-8.000rpm, Leerlauf 2.000rpm

Motor läuft ziemlich gut. Gasannahme und Leerlauf ziemlich gut, und das ohne Nitro. Die Vergaser sind echte 2-Nadelveraser und einfach zu justieren. Die Leerlaufschrauben reagieren weniger empfindlich, da kann man ruhig etwas mit "groberer Hand" stellen. Vollgaseinstellung relativ breitbandig. Soweit, so gut. Gibt nichts zu bemängeln.

Beobachtung 1
Die Zylinder bleiben relativ kalt im Lauf, egal ob auf Dauervollgas oder im Leerlauf. Allerdings wird der (vorn vorne gesehen) linke Zylinder deutlich wärmer als der rechte. Oder andersrum: Der rechts bleibt ziemlich kalt. Subjektiv laufen beide Zylinder ziemlich gleich. Auch im Leerlauf bleibt kein Zylinder weg. Beide Vergaser habe ich sehr pingelig mechanisch synchronisiert. Ab und zu läuft der linke, heißere Zylinder ein bisschen fetter im Leerlauf. Das mache ich hauptsächlich am Abgas fest. Warum wird er denn dann trotzdem wärmer? Die Temperaturunterschiede sind für mich absolut kein Grund zur Sorge, aber dennoch fällt es auf. Auf dem ersten Video sieht man links eine etwas intensivere Rauchfahne beim Gasgeben. Hat da jemand Erfahrungen mit?

Beobachtung 2

Irgendwie hat der Motor sowohl metrische als auch zöllige Schrauben. Ventildeckel metrisch, in die Zylinderkopfschrauben und in die Gehäuseschrauben am vorderen Flansch bekomme ich keinen einzigen metrischen Innensechskant rein. Habe leider gerade keinen zölligen Satz hier. Kann das jemand bestätigen?

Beobachtung 3

Die Kompression der Zylinder ist etwas unterschiedlich. Hängt insbesondere davon ab, wieviel Öl gerade am Kolbenring ist und wie warm er ist. Es ist nicht genau auszumachen, welcher Zylinder dauerhaft mehr Kompression hat. Das wechselt halt mal. Die Unterschiede sind aber nicht extrem. Auf der einen Seite musste ich mal den Kolbenring wechseln. Die andere Seite war noch ok, da habe ich keinen Grund gesehen da auch noch alles aufzumachen. Für mich auch nichts weltbewegendes, beim OS FF 320 (4 Zylinder Boxer) ist das durch die thermische Ungleichheit viel ausgeprägter und der läuft dennoch auch top.




Freue mich auf Kommentare.

Gruß Simon
 

matt

User
Hallo Simon,

liegt der Enya 60-4C in der Ecke?:D

Die Lasermotoren sind meine persönlichen Favoriten, ich habe einen 70er, zwei 150er, einen 200V und einen 240V... und bald noch einen 180er.
Die zölligen Schrauben wurden mal durch metrische ersetzt, damit man kompatibel mit dem Rest Europas ist. Ansonsten könnte ich jetzt in die Lobhudelei abdriften, aber Kenner wissen eh Bescheid. Beim Einstellen der Vergaser hatte ich noch keine Probleme, einmal eingestellt braucht man eigentlich fast nie mehr dran drehen wenn man immer beim gleichen Sprit bleibt.

Gruß Andreas

PS: Dein Einlaufbock ist wohl für den 400er Moki konzipiert worden?
 

bulksi

User
Moin Moin,

liegt der Enya 60-4C in der Ecke?

Haaalt! Das geht natürlich weiter, aber DHL lässt gerade ein bisschen auf sich warten. ;)


PS: Dein Einlaufbock ist wohl für den 400er Moki konzipiert worden?

Mh...habe leider keinen. Aber lieber standfester als zu labil gebaut, wer weiß was noch kommt :D

Gruß

Simon

PS: Habe leider momentan kein passendes Thermometer, sonst hätte ich die Kopftemperaturen mal gemessen...Wollte aber eher wissen, ob das bei den anderen V's von euch generell auch so ist mit der Temperaturdifferenz.
 

bulksi

User
Geeeeeeeeeeeeeil. Was war mit dem 150er? Der ist eigentlich unkaputtbar und wenn verschlissen, dann reparabel. Nur die vor 1992 gebauten werden nicht mehr repariert. Ersatzteile sind kein Problem.

Oder einfach Bock auf mehr Leistung oder auf einen neuen Motor? :D

Gruß Simon

PS: Pass auf, dass er dir nicht den ganzen Baum raus reißt :D
 

matt

User
Der 150er ist für die Motte eigentlich auch ausreichend, aber ich wollte schon immer den 180er probieren, das zusätzliche Gewicht brauche ich sowieso.
Ich habe den einfach Just for Fun gekauft, einen Laser bereut man auch nie!;)
Der 150er ist halt kein richtiger 25ccm Motor, das ist ein 23.xxccm Motor. Der 180er ist ein richtiger 30er und noch dazu als Langhuber ausgelegt für große Latten, der geht auch mit einer 20x6.
Die Tiger Moth lebt einfach vom relaxten Sound und genau für solche Modelle ist der 180er gebaut worden. Wenn man ähnliche Leistung bei geringerem Gewicht haben möchte, kauft man einen 155er.

Gruß Andreas
 

chris47

User
Hallo
Die Temperaturdifferenz wird wohl daher kommen, dass der linke Zylinder (von vorne her gesehen) die warme Luft vom rechten abbekommt.
Ich habe einen 180 einen 300 und einen 360 in Gebrauch. Alle mit 5% Nitro und Druckanschluss. Der Leerlauf das Einstellen und das Anspringverhalten finde ich so besser.
Ich bin zufrieden damit und werde es weiter so handhaben.
Habe noch zwei 120er für ein zweimotoriges Projekt in der Bauphase.
Noch ein Vorteil ist die Ersatzteilbeschaffung.

Gruß
Christian
 

matt

User
Hallo Christian,

in welches Modell sollen die beiden 120er eingebaut werden? Der 120er ist ja ein etwas schwächerer 20ccm Motor, der wurde auf möglichst geringe Höhe des Zylinders hin entwickelt, dass er noch in die kleineren Warbirds passt. Laut Jon von Laserengines wird der aber wohl nicht mehr produziert und auch nicht neu aufgelegt, es soll wohl problematisch sein die Kurbelwellen kosteneffektiv zu beziehen. Der 120er ist ein Kurzhuber, genau wie der 240er Vee (2x 120er;)), den habe ich und der rennt wie verrückt wenn er eine etwas kleinere Luftschraube bekommt.

Ich freue mich auf jeden Fall das Laserengines noch existiert und hoffe dass dies ewig so bleibt. Gerade jetzt sind diese Motoren wirklich erschwinglich geworden, da kann man sich schon mal das eine oder andere Träumchen erfüllen.:)

Gruß Andreas
 

bulksi

User
Hallo Christian,

Die Temperaturdifferenz wird wohl daher kommen, dass der linke Zylinder (von vorne her gesehen) die warme Luft vom rechten abbekommt.

Das könnte tatsächlich stimmen. Durch die Rotation der Luftschraube entgegen des Uhrzeigersinns steht der linke Zylinder (von vorne gesehen) etwas im Windschatten des rechts, bzw. bekommt da etwas warme Luft ab. Der wärmere Zylinder "raucht" auch etwas mehr, das bekommt man auch nicht durch Stellen weg. Kann es sein, dass da wohl mehr Öl verbrennt? Laufen tut er perfekt...

Der 120er ist ein Kurzhuber, genau wie der 240er Vee (2x 120er)

Welche Laser's sind denn kurzhubig ausgelegt? Optisch neben dem 120er auch der 70er. Der wartet bei mir auch noch auf seinen Warbird :-).

Gruß Simon
 

matt

User
Übersicht Lasermotoren

Übersicht Lasermotoren

Moin,

anbei mal die Übersicht aller halbwegs aktuellen Lasermotoren (der 155er fehlt, sowie die alten Typen). Man kann schön erkennen dass es nur 2 Kolbengrößen gibt, daraus werden alle Motoren gebaut, ist eine Art Baukastenprinzip. Die Gewindegrößen sind allerdings nicht mehr aktuell, da ist wohl jetzt alles auf metrisch umgestellt.

Lasermotoren.JPG
Quelle: Homepage Helge Sangk

Gruß Andreas
 

bulksi

User
Hallo zusammen,

Danke Andreas für die Tabelle.

Mein neues Projekt steht mit einem Laser 70 in den Startlöchern. Bekomme ich irgendwie den Spritnippel am Vergaser ohne Gewalt gedreht? Den Düsenstock kann ich rausschrauben, aber zum Einbau müsste der Nippel idealerweise nach hinten zeigen.

Gruß Simon
 

Anhänge

  • IMG_2567.JPG
    IMG_2567.JPG
    84,3 KB · Aufrufe: 335

matt

User
Hallo Simon,

die Nippel kann man bei den schwarzen Vergasern nicht mehr drehen, bitte keine Gewalt anwenden, das geht nicht mehr.

Gruß Andreas
 

bulksi

User
Hallo Andreas,

Das habe ich mir gedacht daher habe ich es garnicht erst versucht :D. Ich meine, dass das bei den alten ging. Ich vermute es sind Zukaufteile (habe mal was von Super Tigre gelesen?), die müssen dann halt so passen :D.

Ein Drucktank ist bei den Lasern ja grundsätzlich nicht vorgesehen. Einige haben Drucknippel im Schalldämpfer nachgerüstet. Braucht der 70er als hubraumkleinster so etwas? Laser schreibt nur die Tankentlüftung in Richtung des Luftstroms (Luftschraube) zu setzen, sonst könnte es einen Unterdruck geben und dadurch könnte der Tank leergesaugt werden.

Danke und Gruß
Simon

Edit: Hier der Testbericht, da steht dass die gegossenen Vergasergehäuse von Super Tigre kamen, meine Version des Vergasers ist aber die schwarze, neue, damit stimmt die Aussage wohl auch nicht mehr...

http://sceptreflight.com/Model%20Engine%20Tests/Laser%2070.html
 

mfcl

User
Hallo
Ich habe mir 4 stk 100er zugelegt aber noch nicht laufen gelassen.
das mit den Nippeln ist schon etwas ärgerlich aber was solls.
ich werde bei meinen Laser Motoren noch Absperrhähne verbauen da der Tank höher liegt wie der Vergaser,da der Sprit dann dauernd den Vergaser spült im stehen.
Muss ich etwas beachten bei der Erstinbetriebnahme.
Mischen werde ich mit dem 150 k molsyn öl von Möllenberg und Sonntag mit 15% Öl und Methanol ohne Nitro.
Hat schon wer den Glow -Star von Simprop verbaut für den Laser Motor.für einen besseren Leerlauf.

Ewald.
 

bulksi

User
Hallo Ewald,

Absperrhahn: Ja, gute Idee sonst läuft es raus, wenn das mit dem Tankeinbau nicht anders geht. Einige Motoren neigen bei zu hohem Tank dennoch zum absaufen.

Glühautomat: Nein, auch bei 0% Nitro absolut nicht nötig. Schau mal die obigen Videos an, meine sind alle ohne Glühautomat und ohne Nitro. Leerlauf und Gasannahme ist hervorragend, das Gewicht und die Arbeit würde ich mir absolut sparen. Wenn du nicht an die Kerze kommst bei anlassen würde ich eine Steckverbindung nach "draußen" legen. Habe ich bei Mehrzylindern schon gemacht, z.B. Cinchstecker und Buchse geht ganz gut.

Beim Einlaufen habe ich mich bisher immer an die Laser-Anleitung gehalten...keine zu große Latte, halbe Stunde bis maximal eine Stunde am Boden bei wechselnden Drehzahlen und danach schon in die Luft, aber vorsichtig und nicht zu mager. Der hat 2 Kolbenringe, die müssen sich natürlich erstmal "setzen". Mit Rizinus geht's ein bisschen schneller, Synth braucht länger. Rizinus kommt bei mir aber absolut in keinen Motor. Absolut zuverlässig und problemlos die Laser-Motoren.

Viel Spaß.
Simon
 

matt

User
Moin,

durch die Vergaserposition bei den Lasern hat man vor allem bei hängendem Einbau wirklich manchmal das Problem dass der Tank höher als der Vergaser liegt. Vielleicht kann man
das Problem mit einem kleinen Hopper-Tank lösen. Dass der Vergaser ständig absäuft, wäre für mich kein annehmbarer Zustand. Zusatzglühung braucht man wirklich nicht, habe ich in meiner AT6 zwar auch eingebaut, aber nur für den Motorstart.
Was mich wirklich immer wieder fasziniert ist das absolut sichere Laufverhalten. Die Ansaugseite ist auf keinen Fall abgestimmt und trotzdem laufen die Motoren so phantastisch. Die Laser brauchen auch keine OS-F Kerze, da reicht eine billigere. Beim 120er und vor allem beim 240er muss auf die Kühlung geachtet werden. Der 240er wird heißer als der 200er, deshalb hat der auch mal bauchigere Zylinder bekommen (mehr Kühlfläche). Drucktank habe ich noch nie angeschlossen, ich betreibe mit den Lasern aber auch keinen 3D-Flug. Die Saugleistung ist eigentlich sehr gut, deshalb funktionieren die auch ohne Drucktank.

So simpel die Motoren aussehen, so gut sind sie konstruiert, das sind echte Qualitätsprodukte!

Man hat ja den 150er und den 180er bereits als Benziner als Testserie gebaut und lässt diese Motoren von ausgewählten Modellfliegern im realen Leben testen. So richtig zufrieden war man noch nicht, deshalb gibt's die noch nicht zu kaufen, auch fehlen wohl die Produktionskapazitäten. Auch vertritt man die gesunde Einstellung nicht um jeden Preis auf Benzin umrüsten zu müssen nur weil der Sprit billiger ist. Der Jon von Laserengines betreibt einige Motoren wohl auch mit nur 5-10% Öl um die Grenzen auszuloten, scheint gut zu funktionieren, wird aber offiziell noch nicht empfohlen.
Wie er mal so schön schrieb, die gute Reputation von Laser ist mühsam über viele Jahre aufgebaut worden, da kann man es sich nicht leisten unausgereifte Motoren anzubieten, der Ruf wäre sehr schnell versaut.


Gruß Andreas
 

Mefra

User
Hallo
.....
Muss ich etwas beachten bei der Erstinbetriebnahme.
......
Ewald.

Hallo zusammen,

ich habe bereits verschiedene Setups für die Inbetriebnahme gelesen:

Hauptdüsennadel 2 Umdrehungen oder
Hauptdüsennadel 4 Umdrehungen

gefunden.

Gibt es eigentlich eine deutsche Anleitung zu den Motoren? :confused:

Viele Grüße
 

chris47

User
Hallo
Bei meinen Motoren vom Sangk sind immer deutsche Anleitungen dabei gewesen. Meine sind alle aus der Schachtel heraus gelaufen, fett eingestellt fürs Einlaufen. Habe bei meinen zwei V Motoren jeweils eine Simprop Glühung eingebaut. Die beiden Kerzen glühen jeweilsmit 4 Zellen Enelop 2000mAh. Die Handhabung ist wesentlich einfacher. Gewicht von Glühakku und Glowstar finde ich vernachlässigbar. Glühung hab ich auf einen Schalter gelegt nur zum Motorstart. Für Leerlauf und Flug brauch ich definitiv keine Glühung.
Gruß
Christian
 

Malmedy

User
Bin aktuell mit dem 180er unterwegs und kann das hier Gesagte nur bestätigen! Die On-Board Glühung habe ich rausgeschmissen, unnötig und unnützes Gewicht. Drucktankanschluss auch wieder zurückgebaut, der Tank entlüftet durch ein aus dem Rumpf herausragendes, nach vorne gerichtetes Röhrchen. Das Problem mit dem Absaufen durch nachlaufenden Sprit habe ich dadurch gelöst, dass ich nach dem Flugtag den Tank immer abpumpe. Schon weil ich das Gesabber nicht im Auto haben will. Außerdem schließe ich über einen Schalter am Sender und entspr. Mischer auf Gaskanal das Drosselküken vollständig, so stelle ich auch den Motor ab. Wenn ich in der Stellung be- und enttanke, saugt meine Startboxpumpe auch keine Luft durch die Leitung Tank - Vergaser bzw. pumpt auch nicht Richtung Vergaser. Mehrere "Fliegen" so mit einer Klappe geschlagen. Fliege den Laser wie auch meine Saito Methanoler schon seit Jahren nur mit 10% Öl und ohne Nitro. Wenn man ordentliches Öl nimmt (früher Aerosynth 3, jetzt Motul Micro) sollte da nix passieren. Der Laser wird im Modell (2m Warbird) relativ schlecht gekühlt und permanent Vollgas geflogen! Wird auch immer ziemlich spitz eingestellt, damit er ordentlich brennt. Bisher keine Probleme, offenbar mag er das ganz gerne so!

Grüße
Michael
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten