Last Down XXL V3 von Staufenbiel - wiederherstellen

Guten Tag. Leider hatte ich unangenehme Abstürz von meinem Last Down XXL V3 (3,6 m Spw.). Flügelholm (10mm CFK-Stab) wurde plötzlich im leichten Sturzflug gebrochen, Ergebins kann man unten merken.

Flügel sind einigen Maßen reparabel, aber der Rumpf... ich würde gerne einen neuen kaufen, wird aber schon seit Jahren nicht mehr produziert. In unserem Verein bezweifeln die erfahrende Kollegen, ob eine Wiederherstellung überhaupt noch Sinn macht, ich gebe aber nicht so schnell auf ohne wenigstens zu versuchen, diese zu reparieren.

Kann man diesen ohne ein riesen Zusatzgewicht wiederherstellen? Mir wurde empfohlen, an die Bruchstelle eine GFK-Matte mit Laminierharz von Innen einzulegen, dann ein Luftballon rein und aufzupusten, damit die Matte auf die Wände von Innen anzudrucken. Aber diese grosse Loche, wo GFK-Stücke fehlen - da habe ich noch keine gute Idee, was mache ich damit.

Für eine Ratschläge (mit Ausnahme von "schmeisse einfach weg") wäre ich dankbar.

Grüße,
Oleg















 
Hallo Oleg,

das kann man schon richten, mit der "Plätzli" oder auch "Blätzli"-Methode.

http://www.rc-network.de/forum/show...te-welches-Harz-Wo-kaufen?highlight=bl%E4tzli

Der Rumpf wird wohl etwas schwerer werden, aber nicht all zu viel. Wichtig ist, dass die alten Gewebebereiche rund um den Riss sorgfältig ausgedünnt werden, also dünn auslaufend verschliffen werden, damit die neuen Gewebeflicken einen harmonischen Übergang zu den alten Gewebelagen bilden. Das vermeidet Spannungsspitzen.

Vor dem Aufbringen der ersten Flicken muss der Rumpf geschient werden, (z.B. mit Kieferleisten), damit er nicht krumm wird.

Das Loch ist leicht reparabel: einen Gewebeflicken auf einen Streifen Klebeband auflegen, mit Harz tränken, und auf das Loch kleben.
Wenn möglich, würde ich die reparierten Bereiche auch von innen mit Gewebe verstärken. Natürlich innen erst anschleifen.

Ob ein Ballon so hilfreich ist, bezweifle ich. Den Ballon hineinfummeln wird Dir das aufgelegte Gewebe verschieben.

Die ganze Aktion ist aber für einen Anfänger in diesen Sachen eine Nummer zu groß.

Viel Erfolg!

Klaus.
 
Hallo Oleg,
Die ganze Aktion ist aber für einen Anfänger in diesen Sachen eine Nummer zu groß. Viel Erfolg!
Klaus.

Danke Klaus für Deine Kommentare. Ich weiß es ist keine einfache Aufgabe - ich habe aber nichts zu verlieren: schlechter mache ich auf keinem Fall, damit ist ein Versuch wert.

Ich habe nochmal die "Plätzli-Methode" gelesen: verstehe ich richtig, nach dieser Methode wird der Rumpf nur von außen, nicht von innen verklebt? Die kleine Stücke von GFK (2x2cm) anstatt längere Streifen über die Bruchstelle – es ist damit Spannungsstellen zu vermeiden?
Ich wollte trotzdem versuchen zumindest ein dünnen GFK-Matte 1-schichtig von Ihnen anzubringen und dann von außen mit "Plätzli-Methode" zusätzlich verkleben. So lange der Rumpf eine Reparatur in mehrere Stellen braucht, werde ich vielleicht der alten Außenlack komplett entfernen (= wegschleifen) und dann neu lackieren.

Habe bis jetzt immer solche Schleifarbeiten mit Schleifklotz erledigt: es ist interessant, wie man mit dem Proxxon-Handfräser eine gleichmäßige Oberfläche am Rumpf bekommt.
 
Hi!
Bei uns im Verein hat gestern jemand eine 3m Alpina wieder eingeflogen, deren Rumpf 7x (!!!) gebrochen war. Außerdem waren die Flächen durch.
Nach der Fertigstellung sieht man NICHTS mehr vom Schaden. Die Alpina wurde ihm nach dem Crash geschenkt. Jetzt hat er ein feines Modell.
Dein Schaden kostet Zeit, sollte aber recht problemlos zu machen sein.
 
Hallo Oleg,

wie groß die Flicken sein sollen? Ein genaues Maß kann nicht angegeben werden, weil die beschädigten Stellen unterschiedlich groß sind.
Sie sollen die Stelle gut abdecken und größer sein, wegen der Überlappung.

Ein oder mehrere Flicken von innen sind natürlich sinnvoll, aber bei großen Löchern würde ich die erste Lage von außen machen. Von innen wird der Flicken wohl nicht so eben über der Schadstelle anliegen.
Da, wo Du innen hinkommst, sollten auch einer oder mehrere Flicken drauf.
Mit den Flicken nicht übertreiben, zu dick geflickte Stellen werden steif, und dann bricht der Rest bei Überlastung um so leichter genau neben den dicken Stellen. Das Stichwort ist: harmonischer Kraftfluss durch das Gewebe.

Die Plätzli-Methode hat bei den kleinen Flicken den Vorteil, dass das Gewebe immer anliegt, ohne Falten, und ohne sich irgendwo hochzuwölben. Ein großer Lappen ist schwieriger zu verarbeiten. Kleine Plätzlis verwendet man also nicht, um Spannungen zu vermeiden. Plätzlis können die Kraft etwas weniger gut durch die Struktur leiten, als gerichtete Fasern, dafür sind sie "gutmütiger" in alle Richtungen, weil die Fasern meistens kreuz und quer übereinanderliegen.

Den Lack kannst Du schon großzügig abtragen. Wenn Du alles spachtelst, solltest Du möglichst auf dem Gewebe spachteln, und wenig auf dem Lack.

Gruß
Klaus.
 
Hallo Oleg, das kann man auf jeden Fall reparieren. Sogar recht gut. Wenn Du in meiner Nähe wohnen würdest, würde ich Dir den Rumpf wieder richten, sodass Du aussen nichts mehr siehst von einem Bruch. Auf jeden Fall nicht wegschmeissen, den kann man wie gesagt sehr gut wieder richten. Den Flieger hatte ich auch viele Jahre lang geflogen, vor kurzem hatte ich den Last Down verkauft. Thermisch ist der Segler ganz große Klasse.
 
Danke Kollegen, mit Euch kriegt man wieder Luft im Segel! Natürlich mache ich den Rumpf wieder – so schnell gebe ich nie auf.

Chris, danke für Deine Hilfebereitschaft – ich möchte so was auch selbst können. Deine Ratschläge werden aber sehr hilfreich. Und natürlich bedanke ich Klaus für detailierte Erklärungen. Heiko, 7x mal ein Rumpf zu reparieren - diese wiegt jetzt bestimmt doppel so viel wie früher?

Was ich vergessen habe zu sagen – vor einigen Jahre habe ich absolut gleichen Segler privat gekauft (halbfertig, eine Vereinskollege wollte diese nicht bis zum Ende machen), letzten Samstag ist diesen 2. LastDown schon geflogen. Der 1. LD (mit gebrochenem Rumpf) möchte ich aber trotzdem wiederbeleben, weil die Flügel und andere Komponente sind da, nur der Rumpf fehlt. Das ist was mich beim Modellbau besonders reizt – wenn Deine Lösung wieder fliegt, wenn Du eine schwere Aufgabe wieder flugfähig erledigt hast - kriege ich unglaubliche Motivation.

Mit anderen Wörter, ich besitze absolut gleichen gesunde ungebrochene Rumpf, den ich als Vorlage verwenden möchte. Meine Idee mit dem Luftballon von innen gefällt mir als Lösung nicht mehr: „Plätzli“-Methode schein besser zu sein.

Mein Aktionsplan sieht jetzt folgenderweise aus:
1. Das Bruchbereich am gesunden Rumpf von außen mit Frischhaltefolie umwickeln, mit GFK laminieren, härten lassen, dann aufschneiden/entnehmen - und so bekommt man eine richtige Rumpfform an der Bruchstelle, so wie es sein soll.

2. Dann wickele ich diesen GFK-Form wieder mit der Folie (oder Klebeband), setzte im gebrochenen Rumpf im Bereich der Bruchstelle ein und bereite die Bruchstelle zum Verkleben (Lack wegschleifen, Bruchbereich papierdünn schleifen).

3. Dann wird die Stelle mit den Plätzli’s von außen rumgeklebt. GFK-Form im Rumpf sorgt dafür, dass die große Loche an der Bruchstelle überbrückt werden und dass der Rumpf kerzengerade steht (zusätzlich wird diesen geschient). Nachdem laminierte GFK fest wird, kann man innere GFK-Form von dem Rumpf wegnehmen und evtl. von innen eine zusätzliche GFK-Matte aufkleben. Wobei Mattenverklebung von innen – hier hat Du Recht Klaus, kann unangenehme Falten verursachen.
 
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Mein Aktionsplan sieht jetzt folgenderweise aus:
1. Das Bruchbereich am gesunden Rumpf von außen mit Frischhaltefolie umwickeln, mit GFK laminieren, härten lassen, dann aufschneiden/entnehmen - und so bekommt man eine richtige Rumpfform an der Bruchstelle, so wie es sein soll.

2. Dann wickele ich diesen GFK-Form wieder mit der Folie (oder Klebeband), setzte im gebrochenen Rumpf im Bereich der Bruchstelle ein und bereite die Bruchstelle zum Verkleben (Lack wegschleifen, Bruchbereich papierdünn schleifen).

3. Dann wird die Stelle mit den Plätzli’s von außen rumgeklebt. GFK-Form im Rumpf sorgt dafür, dass die große Loche an der Bruchstelle überbrückt werden und dass der Rumpf kerzengerade steht (zusätzlich wird diesen geschient). Nachdem laminierte GFK fest wird, kann man innere GFK-Form von dem Rumpf wegnehmen und evtl. von innen eine zusätzliche GFK-Matte aufkleben. Wobei Mattenverklebung von innen – hier hat Du Recht Klaus, kann unangenehme Falten verursachen.

Hallo Oleg,

so geht es auch, ist aber sehr umständlich. Das kleine Loch braucht nicht so aufwändig gestützt werden. Eine Lage Klebeband innen genügt meiner Meinung nach. Oder wie schon beschrieben einen Gewebeflicken auf eine Klebefolie legen, mit Harz tränken, auf das Loch auflegen und härten lassen. Die erste Lage ist dünn, und soll nur für den folgenden Aufbau eine Basis bilden. Damit nicht alles runterfällt. Wenn das Klebeband außen angeklebt wird, kannst Du in diesem Fall das Klebeband vorsichtig mit dem Heißluftföhn erwärmen, dann strafft es sich, und der Flicken wird eben.

Von innen mit einem Holzstab kleine Flicken als Gegenlage aufbringen. Kleine Flicken werfen keine Falten. Das ist ja der Sinn der "Plätzli"-Methode.

Zum Gewicht: der Rumpf wird nur geringfügig schwerer, weil das alte Gewebe ausgedünnt wird ("schäften").
Spachtel nur dünn auftragen. Mulden lieber mit Gewebe auffüllen, Spachtel hält nicht viel.
Keinen Nitrospachtel verwenden, der haftet schlecht auf GFK. Nimm Polyesterspachtel. Vorher die Stellen aufrauhen.

Gruß
Klaus.
 
Last Down Anzeige

Danke Rüdi, ich habe diese auch gesehen, aber diesen Rumpf passt mir leider nicht.

Last Down von Staufenbiel wurde in drei versionen herausgegeben (so fern wie ich mich errinnere):

LD XL mit 2,80 m Spw.
LD XXL, 3,20 m Spw.
LD XXL V3, 3,60 m Spw. - es ist mein Segler.

Gerüchte sagen, da Staufenbiel viele Reklamationen gehabt hat, wurde ganz am Ende die Spannweite von V3 auf 3,40 m reduziert und dann mit Epsilon-Segler ersetzt.

Diese Anzeige verweist auf LD XXL mit 3,20 m Spw. und mein Segler hat 3,60 m Spw. Dadurch der Rumpf passt mir nicht, obwohl der Preis recht gut ist.
 
Fange langsam mit den Vorbereitungsmaßnahmen an.

Probeschleifen hat gezeigt, ich muss das lieber nicht in der Wohnung, sondern auf Flugplatz machen (Staub!). Außerdem war ich richtig überrascht, wie dick ist der Spachtelschicht!

Die "Plätzli's" werde ich vielleicht nicht quadratisch, sondern eher streifenweise schneiden - die Bruchrisse sind relativ lang. Da müssen nur die Risse verklebt werden, die gesunde Rumpstellen um ein Riss herum brauche ich nicht anzufassen, richtig?







 
Hallo Oleg,

die Ränder links und rechts vom Riss müssen ausgedünnt werden. Deine Ränder sind noch zu dick, hier entstehen nach dem Laminieren lokale Materialanhäufungen, die zu steif werden.
Dieser ausgeschärfte Bereich muss mit den Gewebestücken abgedeckt werden.
Deshalb werden die Gewebestreifen deutlich breiter als der Riss.

Viel Erfolg.
Klaus.
 
Hallo Oleg,

nein, nicht der ganze markierte Bereich soll dünner werden. Nur etwa 5 - 10 mm links und rechts vom Riss die Bruchkante immer dünner schleifen, bis die Restdicke null ist.

Grüße
Klaus.
 
Vielleicht kennst Du das schon, aber ich habs hier noch nicht verlinkt gesehen:

Danke Stephan, diese Methode habe ich schon gesehen und fast auswändig gelernt :-) .

So lange ich ein guten Zugriff zum Innen von dem Rumpf habe, werde ich vielleicht von innen anfangen (auch mit Plätzli's) und dann von aussen klassische Plätzli-Methode anwednen (schäften, ...).
 
ich berichte die letzte Aktivitäten zusammen:

Habe ein kleiner Gerüst für zusammenkleben gebastelt.








Leider hat der Rumpf viele kleine Brüche/Teile, die in alle mögliche Richtungen hinausragen: muss man erstmal alles mit Sekundenkleber sorgfältig fixieren. Ist aber auch keine endgültige Lösung zum weiterlaminieren - im Rumpf fehlen die GFK-Stücke, die Verbindung hält manchmal auf ganz dünnen GFK-Stellen.

Ich habe zweimal versucht, eine GFK-Matte von Ihnen anzukleben - leider erfolglos. Einige Vorteil ist, dann der Rumpf sitzt fest in der richtige Position: Musste im Endeffekt alles von innen entfernen und womöglich wegschleifen. Vielleicht habe ich was falsch gemacht, aber dann habe ich auf „Plätzli‘s“ umgestiegen.








Nachdem ich genug Plätzli‘s angebracht habe, habe ich oberhalb dünne GFK-Matte umgelegt:

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Und dabei ein Fehler gemacht: habe im YouTube gesehen, wie man diese mit dem Geschenkband umwickelt und dann sauer wegkriegt. Bei mir wurde die Geschenkband ist angeklebt und lässt sich nur abschleifen, anders geht nicht:





Außerdem, ist die Klebestelle uneben, „buckelig“ (kann man beschränkt an den Fotos sehen): muss man anscheinend Entwerfer viel Spachtel anlegen, oder diese Unebenheiten mit zusätzlichen „Plätzli‘s“ ausgleichen. Frage: wie macht man das am besten?

Außerdem, sind die andere Stellen zum Durchkleben vorbereitet:



 
Ist endlich zusammengeklebt an allen Brüchen, auch von innen womöglich. Jetzt geht es los zum Schleifen-Spachteln-Schleifen mit Proxxon - weil ich schon Nase voll von Klotzschleifen habe. Dünne Schicht von alter Farbe muss weg.

Jetztiges Gewicht: 448 g (Gewicht vor dem Kleben: 455 g).








 
Während der Stillstand wurde Rumpf inzwischen gespachtelt, geschliefen, grundiert, poliert und zum Lackieren vorbereitet:







Bruchstelle:





Lackieren werde ich 2K-Lack nach einer kurzen Pause - ich habe noch ein Modell bzw. Rumpf zum Verbessern.

Die eizige Stelle, wo ich keine perfekte und glatte Fläche machen konnte war Kabinenkontur (= Sitzplatz). Für diesen Form habe ich werder Schleifklotz noch einen anderen Werkzeug. Die Kabinenhaube passt zu dem Formkante wunderbar, aber die Fläche unter der Haube ist leider manchmal uneben. Das müsste ich im Kauf nehmen, sieht zumindest keiner.
 
Der Rumpf ist mit 2K-Lack lackiert. Jetzt wird diesen poliert, danach wird ausgebaut. Gewicht: 530 g.

Parallel dazu fange ich mit den Flügel an - da brauche ich auch Euere Ratschläge!

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