Hallo
Vorweg gesagt, ist es um so schwieriger einen Akku perfekt und sicher zu Überwachen, je mehr ich seine Kapazität und Leistung ausnutzen möchte. Läßt man eh immer 30-40% Rest drin und stellt Spannung auf 3,6V/Zelle....dann hat man zwar nie ein Problem, das der Akku tiefentladen wird oder gar das Modell deswegen runterkommt, aber halt auch unnötig viel Akkukapazität umsonst gekauft und rumgeschleppt.
Spannung ist halt nun mal das Nachvollziehbarste und wichtigste Kriterium beim Lipo..... Nur das Spannungsverhalten unter Last ist je nach Qualität /Belastbarkeit /Einsatzzweck / Alter/Temperatur unterschiedlich und das muß man zu konkreten Einstellung berücksichtigen und auch auf den jeweiligen Akkutyp erfliegen und testen.
Im Gegensatz zum Spannungsverhalten eines Lipos, kann man sich der Kapazität eines Lipos nie 100% sicher sein...so das aus errechneten 20% Restkapazität schnell mal nur 5% oder 0% werden, wenn der Akku schon älter ist, oder evtl. die Kapazität noch nie wirklich hatte. Das kann man dann wirklich nur durch beobachtetes Entladen (nach Flug bis zur Warnschwelle) sicher sagen ob es paßt (Restkapazität) Das ist halt etwas aufwändig und macht man auch selten....sollte man aber ab und zu zur Kontrolle machen, wenn man sich hauptsächlich auf Kapazitätswarnung stützt!
Daher ist eine "zuverlässige" Spannungsüberwachung immer das Sicherste...wenn auch man sich zum richtigen Einstellen schon damit beschäftigen muß. Welche Kriterien man da allerdings berücksichtigen muß, hängt viel vom Akkutyp ab. Ein sehr hochbelastbarer Akku, kann durchaus bei einer Last- Zellenspannung von 3,5V schon nahezu leer sein, da er mit der Spannung bis zum Schluß nicht einbricht. Ein recht schwacher Akku kann durchaus noch 50/60 oder sogar 70% Kapazität haben, wenn er unter Last 3,5V oder sogar weniger hat. Daran kann man dann aber auch erkennen, ob man wirklich den passenden Akku für meinen Einsatzzweck habe. Bei C-Werten wird oft arg geschmummelt....die Praxis zeigt was Sache ist !
Geht der Lipo spannungsmäßig bis zum Alarm in die Knie und habe trotzdem noch 50% Rest, dann ist der Akku einfach stark überfordert. Ich kenn einige , die ihre uralten, schwachen Lipos unbedingt fliegen müssen und der Piepser schon ab Start das schreien anfängt ...und die trotzdem unbeirrbar 7 Minuten weiter fliegen......
Am Besten ist also , wie hier weiter vorne schon mal geschrieben wurde, wenn möglich eine kombinierte Überwachung aus Lastspannung und (vorher durch Entladung geprüfter) Restkapazität.
Wenn Spannungsalarm kommt und ich habe noch 50% Restkapazität, dann kann man auch im Rahmen schrittweise 1/10V pro Zelle tiefer gehen mit dem Alarm. Natürlich in dem Fall auch entsprechende Temperatur vom Lipo vorausgesetzt! Unter 3,3V/Zelle sollte man als Hobbypilot nicht gehen....ist dann Spannungsalarm trotzdem deutlich zu früh an, dann ist einfach der Akku von der Belastbarkeit zu schwach. (Alter/C-Belastbarkeit/ Zellendefekte)
Auch verschiedene Akkuarten/Kapazitäten und C-Raten im gleichen Modell zu fliegen bringt eine gut abgestimmte Akkukontrolle durcheinander...also möglichst bei der gleichen Sorte/Werte bleiben.
Kombinierte Akku- Warnschwellen sind zur perfekten Ausnutzung dann ideal eingestellt, wenn die Kapazitätswarnung kurz vor der Spannungswarnung kommt.
Bei reiner Spannungsüberwachung, sollte nach Landen wegen Alarm noch mind. 10-15% der Akkukapazität entladen werden können!
Wenn man das Ganze richtig abstimmt und auch die passenden Akkus für den Einsatzzweck hat, kann man die Lipos von der Kapazität sehr weit ausnutzen, ohne Gefahr von Schädigung zu haben.
Genaue Spannungs und Restkapazitätschwellen anzugeben ist wie die Frage nach der besten Fernsteuerung....gibt immer andere Meinungen. Sichere Seite und gut ausgenützt ist aber 20% Kapazitätsrest und 3,4V Zelle.
Gruß Andi