Lipolies konfektioniren, Löttechnik , Wartung(Bildbericht)

Harte Schale, weicher Kern

Zum Schutz vor Beschädigungen erhalten die Lipolies eine 0,5 mm Abdeckplatte aus CFK. Beide Platten zusammen haben eine Masse von 4 g.

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Verwandlungskünstler

Aus 3s3p Irate 830 werden durch Hintereinanderschalten 6s3p.

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Durch V-Stecker können die Packs als 3s6p parallel geschaltet werden.

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Zum Laden werden die Packs immer getrennt und einzeln als 3s3p Pack mit dem Balancerbrett geladen.
 
Balancer von Karsten Camlott zum Selbstbau

Die Ladeschlussspannung U Ls der Lipolyladegeräte ist leider noch nicht standartisiert. Schulze-Lader haben eine Ladeschlussspannung von 4,22 V, Spectra II ebenfalls 4,22 V, Orbit 4,20 V; Kontroniklader 4,18 V usw. Bei Verwendung eines Balancers ist es daher wichtig, dass die Einschaltschwelle des Balancers U B an das Ladegerät angepasst werden kann.
Folgend Bedingug muss erfüllt sein: U Ls < U B < 4,23V und U B möglichst nahe bei U Ls.

Je kleiner der Unterschied zwischen U B und U Ls ist, um so weniger können die Akkus beim Laden auseinanderdriften.
Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:

Ladeschlussspannung U Ls = 4,20V / Zelle,
Balancereinschaltschwelle U B = 4,22 V,
n = 3 Lpolyzllen.

Die größte Spannungsdrift ergibt sich beim Laden , wenn n - 1 = 2 Zellen die Spannung 4,22 V haben. Dann kann für die verbleibende Zelle die Spannung im ungünstigsten Fall bei
3*4,20V - 2*4,22V = 4,16V liegen.
Der Spannungsunterschied zwischen den Zellen ist damit maximal 0,06 V.
Allgemein ist der maximale Spannungsunterschied
d U = U B - (n* U Ls - (n-1)* U B) = n * (U B - U Ls).

Die maximale Spannungsdifferenz wird klein, wenn U B nahe bei U Ls liegt und (oder) die Zellenzahl klein ist. Insbesondere sollte bei hoher Zellenzahl U B nahe bei U Ls liegen, um den Akku gut zu balancieren.

Viele Balancer bieten gar nicht die Möglichkeit, die Balancereinschaltschwelle U B an die Ladeschlussspannung U Ls des Ladegeräts anzugleichen. Entweder ist U B = 4,20 V, wie z.B bei Orbit und der Balancer arbeitet dann nicht zusammen mit z.B einem Schulzeladegerät U Ls = 4,22 V, oder U B = 4,22 V und die Spannungsdifferenz wird dann bei Verwendung bei z.B Orbitladegeräten U Ls = 4,20 V oder Kontronikladegeräten U Ls = 4,18 V viel zu groß, i.b bei großer Zellenzahl.

Bei den >>Selbstbau-Balancern von Karsten Camlott<< kann die Balancereinschaltschwelle über ein Poti an die Ladeschlussspannung des Ladegeräts angeglichen werden. Bei dieser Einstellung ist größte Sorgfalt notwendig.
Die Balancer sind über eine 3 A SMD Sicherung abgesichert. Fehlbedienung führt nicht zur Zerstörung der Balancerelektronik.

Auf der Internetseite von Karsten wird der Bau und der Abgleich ausführlich und übersichtlich beschrieben.

Die Balancer sind nach folgendem Schaltschema verschaltet:

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Vorteile eines Balancerbretts:

  • Die Einzelspannungen der Zellen können jederzeit über die Buchsen gemesen werden. So kann man sich jederzeit ein Bild über den Zustand des Akkus, den Ladeverlauf und über die Funktion der Balancer machen.
  • Einzelzellenladung ist möglich.
  • Bei nicht allzusehr auseinander gelaufenen Zellen wird mit dem für die Zellen maximal zulässigen Strom geladen. Die Balancer gleichen am Ladungsende die Spannungen ohne Überladung an.
  • Bei stark auseinandergedrifteten Zellen wird Einzelzellenladung durchgeführt, oder es wird mit höchstens 0,5 - 1 A geladen. Eine volle Zelle wird dann nicht überladen, da die Balancer einen maximalen Entladestrom von bis ca. 2 A verkraften.
Nach ausgiebigen Testreihen konnte ein Wegdriften der Balancereinschaltschwelle, die über ein Poti eingestellt wird, nicht beobachtet werden. Der Balancer arbeitet exakt und bringt nicht balancierte Packs wieder ins Gleichgewicht.
Erwähnenswert ist auch die hohe Schaltleitung von einigen Watt pro Endstufe.
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Der Einsatz von Karsten bei den KC-Balancern ist vorbildlich und in hohem Maße anerkennenswert.
Quellen:

>>KC Balancer<<
>>Test Gerd Giese<<

>>RC-Line<<

[ 19. November 2004, 18:05: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 

Nikola Gelius-Dietrich

Moderator
Teammitglied
Hallo Gerhard,

erstmal heißen Dank für deinen ausführlichen Bericht über das Verlöten von Lipo Akkus. Damit hast du mir sehr weitergeholfen. Ich wußte nämlich nicht, wie ich das anstellen soll. Nun weiß ich das.
Eine Frage habe ich allerdings noch: Wenn ich die Akkus verlöte, ich möchte insgesamt sechs Akkus verlöten, drei in Reihe und einen dazu jeweils parallel, sollte ich die Akkus in geladenem Zustand zusammenlöten ?
 
Wichtig ist, dass die Spannungen bis auf wenige tausendstel Volt gleich sind. Solange beim Verlöten kein Kurzschluß produziert wird, ist es egal, ob die Akkus vollgeladen sind.
 
Konfektionieren eines Kokam 3200 mAh Akkus

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1. Einleitung

Durch die Information von >>Gerd´s<< Messungen ist erkennbar, dass der Kokam 3200 Akku in 3s1p Konfiguration der ideale Flugakku für meine 10-Zellen (Ni xx) Modelle für die Flugsaison 2005 ist.

kokam-3200.GIF


Quelle: Gerd

Eine freundliche, hilfsbereite und kompetente Beratung bei >>KD<< und ein guter Preis, machten den Entschluß für die Akkubestellung nicht ganz so schwer.

Die Akkus sind mehrfach sicher verpackt und bis auf ein tausendstel Volt selektiert und markiert.

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Für den Akkuaufbau mit KD-Lötplatinen wird eine PDF-Datei mit vielen Bildern in Schritt für Schritt Anleitung per mail zugesandt. Sehr übersichtlich und verständlich dargestellt.

Die 2s1p Lötplatine

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Die 3s1p Lötplatine kostet z.B 6 €

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Die 6s1p Lötplatine

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2.Maße der Zelle

Länge 131 mm
Breite 43 mm
Höhe 7 mm
Masse ca. 80 g

Ableitermaße: 0,2 mm x 7 mm = 1,4 mm^2 Querschnitt
Die Ableiter sind aus Nickelplättchen, mit normalem Lot lötbar. Am Pluspol ist das Nickelplättchen großflächig mit dem Aluableiter der Zelle verbunden.

Ein 3s Pack hat leider nicht in einem SUB-C Akkuschacht Platz.

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[ 14. Februar 2005, 18:09: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 
3. Entfernen der durchkontaktierten Lötplatinen

Die Originalkokam-Lötplatinen sind durchkontaktiert und sind daher für hohe Ströme nicht geeignet. Im ersten Schritt werden diese Lötplatinen entfernt. Die Vorgehensweise ist in der PDF-Datei von KD sehr genau beschrieben und mit vielen aussagekräftigen Bildern illustriert..

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Die Ableiter werden etwas aufgebogen, so dass das weiße, aufgeklebte Isolierband entfernt werden kann.

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Eine Messerspitze ist hier hilfreich.

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Die Ableiter werden weiter vorsichtig z-förmig aufgebogen.



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Mit einer Schere werden die Ableiter nahe der Platine einzeln abgeschnitten.



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Achtung:

Warum darf man nicht mit einem Schnitt gleichzeitig beide Ableiter durchschneiden ?

Die Kontakte werden sauber ausgerichtet und sind nun zum Verlöten mit der KD-Lötplatne

vorbereitet.

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[ 14. Februar 2005, 17:46: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 
4. Verlöten der Ableiter mit der KD-Lötplatine

Die Ableiter der ersten Zelle werden in die schlitzförmigen Öffnungen der Lötplatine einefädelt.
Die Platine wird wie auf dem Bild ausgerichtet.

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Die Lötfahnen des ersten Akkus werden verlötet.

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Die Lötfahnen des 2. Akkus werden noch nicht rechtwinklig gebogen, die Isolation wird noch etwas zurückgedrückt.

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Die Lötfahnen werden in die Lötplatine eingefädelt und gebogen, bis sie eben auf der Platine anliegen.

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Der 2. Akku wird verlötet.



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Der 3. Akku beendet die serielle Verlötung der Akkus.
Plus- und Minuspol des seriell verschalteten Akkus sind hier gekennzeichnet.

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Das Verlöten der Akkus mit der KD-Lötplatine geht sehr einfach und sicher. Natürlich muss beim Löten sorgsam gearbeitet werden. Die Leiterbahnen dürfen nicht überbrückt werden.

[ 15. Februar 2005, 17:24: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 

Eckehard

User
Du schreibst:

Achtung:

Warum darf man nicht mit einem Schnitt gleichzeitig beide Ableiter durchschneiden ?
Bleibst aber die Antwort schuldig....

...weil sonst:
-ein kurzschluß enstehen würde
-u.U. die Ableiter durch den hohen Strom ?durchbrennen? würden
-Deine Schere beschädigt werden würde
-Du dich gehörig erschrecken würdest

Eckehard
 
hm also die frage von dir finde ich jetzt schon ziemlich komisch. Wem das nicht klar ist sollte keine Lipos verlöten sondern fertige kaufen.

Gruß

Mayk
 
Hallo,

@Mayk:

ich denke, dass Ganze war mehr ironisch gemeint. ich kann mir nicht vorstellen, dass Eckard oder Gerhard nicht wissen, was passiert. Also, etwas mehr Humor könnte auch diesem Forum nicht schaden. Viele sehen das Ganze sehr vergniffen und gehen in den Keller zum Lachen. :D :D
 
Hi,
ich habe gestern meinen ersten Lipo-Akku konfektioniert - mit eben diesen Lötplatinen von KD. Dummerweise ist mir bei einem der Akkus auch gleich eine der Lötfahnen abgebrochen Sch...e! Zum Glück hatte ich aber noch Alulot, so dass ich den verbliebenen Stummel noch anlöten konnte!
Die Anleitung von KD sieht eigentlich - im Gegensatz zu Deiner Beschreibung - das Verzinnen der gesamten CU-Flächen vor. Ob das wirklich viel bringt weiß ich leider nicht. Zumindest kann auf diese Weise aber das Kupfer nicht mehr so leicht oxidieren. Nachteil der Verzinnaktion ist aber, dass man wirklich höllisch aufpassen muss nicht aus Versehen einen kleinen Kurzschluss zu fabrizieren - insbesondere wenn man mit so nem Bräter arbeitet wie ich!
Wie verschließt Du eigentlich die Platine? Schrumpfst Du den gesamten Akku ein? Wollte ich eigentlich nicht machen (Gewicht!). Ich hab's dann einfach mit Kaptonband überklebt. Hoffe mal das hält auch!
Naja, übung macht den Meister - und deshalb ist heute auch gleich der zweite Akkupack dran!

Grüße
Stefan
 
5. Verkabelung der Akkus

Die Akkus werden mit hochflexibler Kupferlitze 2,5 mm^2 mit Silikonummantelung konfektioniert. Die Balancerkabel werden angelötet. Mit einem Kabelbinder werden die Kabel gefasst, dies ist gleichzeitig die Zugentlastung.

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Kolophoniumlötrückstände werden mit Spirutus und Pinsel von der Lötplatine entfernt. Um die weiche Akkuschale zu schützen, erhält der Akku eine CFK-Ummantelung (0,5 mm), die 2g Masse hat. Der Akku wird mit dünnwandigem Schrumpfschlauch von Nessel eingeschrumpft. Hierbei besonders darauf achten, dass die Lötplatine ganz vom Schrumpfschlauch überdeckt wird.

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Fertig ist der erste black panther mit 280 g Masse..
 
Hallo Gerhard,
ich sehe nur einen Anschluss für einen Balancer, der Pack ist ja aber 3s, kannst du mir bitte erklären, wie das funktioniert ?

_Danke !
 

WUEAND

User
Hallo Gerhard,
welche Maße hat denn dein Pack jetzt (insbesondere im Hinblick auf die SUB-C Schächte)?

Gruß Andreas

[ 15. Februar 2005, 20:53: Beitrag editiert von: WUEAND ]
 
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