Lockheed U2, ca. 2,6 unbekannter Hersteller

Hallo Gemeinde

unlängst bin ich in den Besitz einer Lockheed U2 mit GFK Rumpf und fertigen Styro/Abachi Flächen gekommen.
Spannweite ist ca. 2,6m.
Hersteller ist unbekannt. Sieht für mich so aus, als sei das ehemals ein Schnellbaukasten o.ä. gewesen. Die Tragflächen sind sehr sauber ausgeführt, der Rumpf bedarf etwas Oberflächenverfeinerung. Auffällig sind die Lufteinlässe: die sind wie mit Viertelkugeln verschlossen. Das Heck ist offen, also denke ich dass ein Antrieb zumindest optional vorgesehen sein muss.

Ich würde gerne was mehr über das Modell erfahren, finde aber zumindest bei Tante Google bisher nichts mit dieser Spannweite. Vermutet hätte ich Bauermann oder Topp.
Kennt jemand einen Kandidaten?

Grüße
Stefan
 
U2

U2

Ciao Stefan,

An das einzige Angebot für eine U2, an die ich mich erinnern kann, war ein Bauplan (VTH? Nietzer?) aus den 80er Jahren ? An einen BK kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht hat jemand damals, passend zu diesem Bauplan, Styro-Flächen geschnitten ?

Viele Grüsse,
Oliver
 

airshow

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U 2

U 2

Hallo Stefan

ich hatte mal eine U 2 in dieser Größe. Vom Hersteller weiß ich nurnoch, dass er Jahn hieß. Deiner Beschreibung nach könnte es dieses Modell sein.
Ich flog sie damals mit einem elektrischem Frontantrieb, Keller 40/8 und 10 NC-Zellen. Das Modell hat nicht lange gelebt, war kritisch zu fliegen. Es neigte sehr leicht zum Strömungsabriss, daran ist es dann auch "gestorben". Ich denke es war zu schwer und die Hebelverhältnisse - kurzer Abstand zwischen Fläche und Höhenruder - dürften die Ursache gewesen sein.
Ein Bild habe ich noch gefunden.

1999-U21.jpg

Gruß
Walter
 
Dickenrücklage ?

Dickenrücklage ?

Hi Walter,

Schönes Modell :)

Wahrscheinlich nur eine optische Fehleinschätzung, aber der Profil-Randbogen sieht für mich aus, wie wenn die grössete Profildicke extrem weit hinten liegt ?

Falls die Flugeigenschaften wirklich wie beschrieben (rascher Strömungsabriss) sind, wäre eine Neukonstruktion des Flügels mit einem anderen Profil denkbar, dass bei Seglern dieser Spannweite gutmütige Leistungen erbringt ? Da so eine Fläche (U2) wohl beplankt sein muss (scale-look), müsste dies auch ein entsprechendes Profil sein (schlank), also auch kein E-205, das sich ansonsten recht leicht bauen lässt ? Vielleicht ein SD 7037 ?

Viele Grüsse,
Oliver

P.S: Tolles Modell, jedem Aviatik-Fan ein Begriff, ob Gary Powers oder Kuba-Krise, der Flieger hat Geschichte geschrieben ..
 
Olli,
den wichtigsten Namen hast du vergessen:
Kelly Johnson.

Profil wird überschätzt und ist völlig unwichtig. Das da am Randbogen sieht nur so aus, weil der schräg verläuft. Keinesfalls neu bauen!

Wenn der Apparat früher "kritisch" war, dann war er entweder schlampig gebaut oder bleischwer; beides war verdammt weit verbreitet. Der Leitwerkshebelarm ist völlig in Ordnung, jeder moderne Hochleistungssegler ist da bei weitem radikaler.

Also: sauber bauen, leicht bleiben und Spass haben. Die U2 ist von der Auslegung her nichts anderes als ein Motorsegler, da kann wirklich nix schiefgehen.

H.
 
Moin,

Das Ding hatte ich auch mal. Ich meine von Topp. Das Flugverhalten war abenteuerlich. Die Kollegen sind schon immer in Deckung gegangen, wenn das Teil in der Luft war. Keine Ahnung, was da falsch war. Nach dem letzten Strömungsabriss und Abfangen 5 cm über dem Acker habe ich sie da hingeklatscht wo sie gerade war und nicht wieder angefasst. Später habe ich sie dann auf einem Flohmarkt verkauft.
 
Profile

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Hi Holgi,

Wenn Du Kelly Johnson (SR-71) meinst, dann hast Du natürlich recht, das kriegen die heute nicht mal mehr hin, ist eigentlich eines der technischen Weltwunder schlechthin :)

Bei den Profilen geb‘ ich Dir in gewissem Sinne recht – ich hab‘ mich früher in der Fliegerausbildung immer darüber lustig gemacht, dass ich nicht an die Erklärungen anhand Bernoulli glaube, diese Gleichungen taugen sehr gut, allerdings für andere Sachverhalte (natürlich haben sich dann alle anderen über mich lustig gemacht *g*). Auch Navier-Stokes in den Vorlesungen ‘Strömungslehre‘ fand ich witzig, stand doch eine Korophäe vor uns und hat dann, damit er Probleme lösen konnte, jeweils 90% der Differential-Gleichung rausgestrichen .. gibt ja wohl einen Grund, warum es Windkanäle gibt (Auftrieb, Wiederstand vs. Anstellwinkel und Strömungsart). Heute sicherlich anderst, bei der Schlag-mich-tot-Rechenleistung ..

Und trotzdem bin ich überzeugt, dass es (auf den Einsatz bezogen), trotzdem sehr unvorteilhafte Profile geben kann. Eine U2 als Modell ist ein Motorsegler und als solches erwartet man gutmütige Eigenschaften, ausser das Ding hätte eine Turbine verbaut und wäre nicht für den Segelflug gedacht, sondern für die schnellere Gangart.

Bei zickigen Profilen (schnelles Abreissen der Strömung) würde ich als erstes, sofern Querruder am Flügel, Turbulatoren auf Höhe der Querruder anbringen, um zu verhindern, dass die Strömung bei Betätigung der QR abreisst. Wenn dies nicht hilft, muss ein anderes Profil her .. :)

Unsere Freiflieger in der Jugend hatten teilweise grottenschlechte Profile drauf, d.h diese waren recht dick und die grösste Profildicke lag in der Mitte oder tiefer. Diese Profile hatten einen grossen Luftwiderstand bei mässigem Auftrieb und mochten geringere Anstellwinkel bereits nicht. Dagegen war das Clark-Y schon damals ‚High-tec‘ ..

Ich gehe trotzdem mit Dir einig, die Profil-Wahl werden 90% der Anwender nicht merken, sofern man wenigstens einigermassen ein treffendes Profil (Einsatzzweck) gewählt hat. Schwarze Schafe unter den Profilen gibt es aber tatsächlich, dazu gehören Profile die für einen anderen Einsatzzweck als den gewählten vorgesehen sind .. oder eben ‘Spezial‘-Profile, die in die Kategorie ‘ich-muss-doch-wohl-auch-meine-Erfahrungen-sammeln‘ gehören.

Das Problem des kurzen Leitwerkhebelarmes kriegt man mit entstprechender Flugweise, RC-Einstellung und evtl. einem Kreisel in den Griff. Am einfachsten aber ist es, in einer Auslegung der U2 als Motorsegler, ein Profil zu wählen, dass bei hohem Auftrieb ein geringes Auftriebsmoment erzeugt.

Ich entschuldige mich für die vielen Zeilen .. sollte diese U2 (als Motorsegler) unangenehm zu fliegen sein, dann würde ich als Besitzer:

- zuerst den Trick mit den Turbulatoren testen ..
- einen Ersatz-Flügel konstruieren (mit obigen Profil-Überlegungen) und das Ganze dann erproben ..

Wäre der Flügel nicht so schmal, wäre ein Clark-Y wieder mal die Wahl der (einfachen) Stunde .. schnell und einfach gebaut, erstanlich gut für den Modellbau und das seit 1922 :)

Viele Grüsse,
Oliver
 
Hi Oliver,
genau der F-104/U2/SR-71/F-117 Kelly Johnson:)

Und das Clark-Y wäre hier tatsächlich genau richtig - wenn es auf 10% verdünnt ist.

Aber ich würde genau wie du vorgeschlagen hast erstmal die Originalflächen nehmen und in der Tat bei Nichtgefallen zuerst Turbulatoren dranbauen. Zu 95% ist spätestens dann Ruhe.
H.
 
Hallo Gemeinde

unlängst bin ich in den Besitz einer Lockheed U2 mit GFK Rumpf und fertigen Styro/Abachi Flächen gekommen.
Spannweite ist ca. 2,6m.
Hersteller ist unbekannt. Sieht für mich so aus, als sei das ehemals ein Schnellbaukasten o.ä. gewesen. Die Tragflächen sind sehr sauber ausgeführt, der Rumpf bedarf etwas Oberflächenverfeinerung. Auffällig sind die Lufteinlässe: die sind wie mit Viertelkugeln verschlossen. Das Heck ist offen, also denke ich dass ein Antrieb zumindest optional vorgesehen sein muss.

Ich würde gerne was mehr über das Modell erfahren, finde aber zumindest bei Tante Google bisher nichts mit dieser Spannweite. Vermutet hätte ich Bauermann oder Topp.
Kennt jemand einen Kandidaten?

Grüße
Stefan

Hi Stefan

Wie Walter schon schrieb war der Hersteller ein gewisser Jahn. Näheres habe ich auch nicht mehr im Kopf.
Es gab 2 Versionen eine mit 2,60 und eine mit 2,2m .
Ich habe noch beide.
Die Version 2,60m fliegt als Segler was ja auch gedacht war , kein Problem mit Strömungsabriss.
Die kleine Version habe ich mit Elektroantrieb , die ist aber meiner Meinung zu schwer, die fliegt kritischer muss immer Fahrt haben,werde ich gelegentlich abspecken.
Die Öffnung am Heck hat mit der Motorisierung nichts zu tun , sondern da ist mittig die Anlenkung des Höhenruders.
Durch die lange Nase war der Schwerpunkt beim Elektro schwer zu erreichen da musste alles nach Hinten.
Ein Thermikschleicher ist sie nicht.
 
Hallo,

ich habe auch noch so ein Teil am Dachboden. Allerdings mit ca 4mtr Spannweite und einem gruseligen Flächenverbinder aus Sperrholz. Das bedarf größeren Umbauten. Geflogen ist das Modell beim Vorbesitzer angeblich mit einem 15ccmViertaktmotor in der Nase.

In der Größe wie ihr das Modell beschreibt, wurde es von Bauer Modelle vertrieben. Das sind die Leute die eigentlich Schleuderformen für Schokoladeosterhasen und die zugehörigen Maschinen gebaut haben. Die hießen eigentlich Hörnlein, waren zwei Brüder, der eine davon hat die bekannten Hörnlein Modellmotoren hergestellt.
Die kauften aber meißt fertige Konstruktionen zu, oder gleich ganze Modellbaufirmen.
Unter anderem die Fa.Räbel aus dem Raum München, die zuvor noch schnell den Friderich aus Erding geschluckt hatten.
Aus dieser Ecke kamen in den 70iger Jahren die Präzise Metallmodelle ,eine Me 262,eine U2 und halt das gesamte Sortiment der geschluckten Firmen.
Somit auch die von Friedrich vermurkste Version meiner "Fockeroli"

Gruß Christian
 
Hi Christian

Das hier gemeinte Modell kam von einem Jahn und nicht von einem von dir gelisteten.
Das Modell gab es nur in 2,2m oder 2,6m
Das Bild oben ist genau das Modell war aber nie vorgesehen das zu Motorisieren.
 
... Bauer Modelle... Das sind die Leute die eigentlich Schleuderformen für Schokoladeosterhasen und die zugehörigen Maschinen gebaut haben. Die hießen eigentlich Hörnlein, waren zwei Brüder, der eine davon hat die bekannten Hörnlein Modellmotoren hergestellt. Gruß Christian

Um das mal richtig zu stellen: Da sind zwei, ganz verschiedene Familien mit Firmen namens "Hörnlein", die eine in Schwäbisch Gmünd, die andere in Vöhringen, diese stammt aber aus Rauenstein, Kreis Sonneberg, in Thüringen. Die in Schw. Gmünd machen Maschinenbau und steigen in den Modellbau ein, die anderen machen immer nur Modellmotoren, angefangen mit einem Kratsch Motor.
 
Moin!
Danke für den Input zum Thema! Es ist ganz offensichtlich die gleiche wie von airshow/Walter. Der Hersteller ist mittlerweile auch zuverlässig bestätigt.
Hab das Ding heute mal wieder aus der Ecke gekramt.
image.jpg

So wie sie ist wiegt sie 1430g.
Davon entfallen 160 auf das rustikale Steckungsgefoffel aus nem 8er Rundstahl.
Das geht auch in Kohle.

Momentan favorisiere ich gemessen an der verfügbaren Austrittsöffnung von ca 55mm nen 70er Impeller, unsere Impellerkapazität im Verein hat zu nem wemotec evo geraten.

Wir haben mal überschlagen dass sie bei dem Antrieb nachher gut 2,5 Kilo wiegen darf ...

Grüße
Stefan
 
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