Flügel-Rumpf-Interferenzen
Flügel-Rumpf-Interferenzen
Hallo Michael,
sieben Jahre ist es her. Vor rund sieben Jahren hatte ich mich an Deinem Thread beteiligt: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/49465-Neuer-Ultraleichtsegler?highlight=Quaxx. Es freut mich sehr, dass Dir die Umsetzung Deines Projekts so erfolgreich gelungen ist. Daher noch nachträglich meine Glückwünsche!
Zu Deinem jetzigen Problem: Mich interessiert warum Du Dich mit den Rumpf-Flügel-Interferenzen jetzt so genau beschäftigst. Geht es Dir um:
1. Erhöhung der Flugleistung?
2. Hast Du mit Wirbeln zu kämpfen, die Dein Leitwerk treffen?
3. Sind Dir die Windgeräusche zu laut?
Da ich selbst schon viele Threads in diesem Forum gestartet habe, weiß ich, dass man sich als Thread-Ersteller manchmal nicht darüber freut, wenn die Antworten derart sind, dass sie einem weniger bei der Lösung des genau konkret gestellten Problems helfen als vielmehr das Problem an sich in Frage stellen. Ich weiß aber auch, dass ich schon oft ein Brett vor dem Kopf hatte oder mich in etwas verrannt hatte und dann doch froh war, dass mal ein Kommentar von der Seite kam, der mich das eigentliche Problem in einem anderen Licht sehen ließ. Da Du immer sehr offen für jede Kritik warst, traue ich mich mal Dein Flügel-Interferenz-Problem an sich anzusprechen:
Wenn Dein Problem in den Punkten 2. und 3. (s. o.) zu finden ist, dann kann ich Dich gut verstehen. Aber wenn es um 1. geht, dann stellt sich die Frage, ob Du Dein Ziel bei gegebenem Arbeitsaufwand nicht viel effektiver und effezienter erreichst, wenn Du eine andere Baustelle, wie das Flügelprofil, die Flügelgrundrißgeometrie, HLW-Grundrissgeometrie oder ähnliches aufmachst. Hier ist um Welten mehr Potenzial zu finden spürbar mehr Leistung raus zu holen als bei Rumpf-Flügel-Interferenzen.
Aus der Hüfte geschossen, würde ich vermuten, dass der Interferenzwiderstand Deines Luftikuss II vielleicht 3 bis 4 % des gesamten Luftwiderstands ausmacht. Auf den Flügel-Rumpf-Ansatz fällt vielleicht die Hälfte, ergo 1,5 bis 2 Prozent. Wenn es Dir gelingt hier deutliche Verbesserungen zu erzielen und Du vielleicht ein Drittel Widerstand einsparst, reden wir hier über 0,5 % oder minimal mehr. Das mal so als Kommentar aus einem "Querdenken" heraus.
Wollfäden
Die Wollfäden selbst wirken schon als Turbulatoren. Wenn Du sie zur Visualisierung benutzt, dann verfälscht Du schon die Messergebnisse durch die Messinstrumente (Wollfäden). Es dürfte helfen, die weit vorn sitzenden Wollfäden wegzulassen, um nur die Wollfäden in der Problemzone zu beobachten. (Entschärft die Messprobleme nicht vollkommen, aber dürfte die Mess-Situation verbessern).
Turbulatoren
Neben Zackenband und ähnlichem könntest Du auch eine Änderung der Oberflächenrauhigkeit in Erwägung ziehen.
Übergang Rumpfröhre Rumpfvorderteil
Bei der Anbringung einer Verkleidung dieses Bereichs solltest Du bedenken, dass bei auftretenden Biege- und Torsionsbelastungen der Rumpfröhre, die Dehnung der Werkstoffe an den jeweiligen Bauteilen oder Baugruppen stark unterschiedliche Werte annehmen kann, wenn der Rumpfquerschnitt stark variiert. Mal angenommen, Du baust eine Verkleidung wie auf dem Foto mit dem Klebeband, und Du befestigst diese Verkleidung vorne und hinten, dann wird Deine Verkleidung anfangen Lasten zu übernehmen, die vorher die eigentliche Rumpfkonstruktion ertragen hat. Und während der Werkstoff an Deinem Rumpf noch Däumchen dreht, steht Deine Verkleidung schon kurz vor dem Zerreissen. Das ist so ein ähnliches Thema wie der Irrglaube, Konstruktionen verschiedener Werkstoffe mit CFK verstärken zu können. Abhilfe: Deine Verkleidung sollte entweder weit vorne und hinten gleitend auf der Rumpfröhre aufliegen oder aber Du müßtest Werkstoffe für die Verkleidung nehmen, die eine größere Bruchdehnung als die Werkstoffe Deiner Rumpfröhre aufweisen.
Jetzt, wo Du so ein schönes Flugzeug so gut gebaut hast und schon so sicher geflogen bist, würde ich darauf acht geben, dass Du Dir keine Gefahren einhandelst: Falls Du Deine Verkleidung ein bisschen als Schönheitsmakulatur betrachtest, möchte ich Dich ermuntern, den guten Beitrag von Kurbel hinsichtlich des Überziehverhaltens zu überdenken. Ferner möchte ich Dich ermuntern, diese Verkleidung genauso gründlich und hochwertig zu bauen, wie es auf Deinen vielen Bildern anderer Baugruppen zu bewundern war. Sollte sich die vermeintlich nicht sicherheitsrelevante Verkleidung im Flug lösen und das Leitwerk treffen, ...
Ich wünsche Dir weiterhin so viel Erfolg und immer gute Flüge!
Liebe Grüße
Flügel-Rumpf-Interferenzen
Hallo Michael,
sieben Jahre ist es her. Vor rund sieben Jahren hatte ich mich an Deinem Thread beteiligt: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/49465-Neuer-Ultraleichtsegler?highlight=Quaxx. Es freut mich sehr, dass Dir die Umsetzung Deines Projekts so erfolgreich gelungen ist. Daher noch nachträglich meine Glückwünsche!
Zu Deinem jetzigen Problem: Mich interessiert warum Du Dich mit den Rumpf-Flügel-Interferenzen jetzt so genau beschäftigst. Geht es Dir um:
1. Erhöhung der Flugleistung?
2. Hast Du mit Wirbeln zu kämpfen, die Dein Leitwerk treffen?
3. Sind Dir die Windgeräusche zu laut?
Da ich selbst schon viele Threads in diesem Forum gestartet habe, weiß ich, dass man sich als Thread-Ersteller manchmal nicht darüber freut, wenn die Antworten derart sind, dass sie einem weniger bei der Lösung des genau konkret gestellten Problems helfen als vielmehr das Problem an sich in Frage stellen. Ich weiß aber auch, dass ich schon oft ein Brett vor dem Kopf hatte oder mich in etwas verrannt hatte und dann doch froh war, dass mal ein Kommentar von der Seite kam, der mich das eigentliche Problem in einem anderen Licht sehen ließ. Da Du immer sehr offen für jede Kritik warst, traue ich mich mal Dein Flügel-Interferenz-Problem an sich anzusprechen:
Wenn Dein Problem in den Punkten 2. und 3. (s. o.) zu finden ist, dann kann ich Dich gut verstehen. Aber wenn es um 1. geht, dann stellt sich die Frage, ob Du Dein Ziel bei gegebenem Arbeitsaufwand nicht viel effektiver und effezienter erreichst, wenn Du eine andere Baustelle, wie das Flügelprofil, die Flügelgrundrißgeometrie, HLW-Grundrissgeometrie oder ähnliches aufmachst. Hier ist um Welten mehr Potenzial zu finden spürbar mehr Leistung raus zu holen als bei Rumpf-Flügel-Interferenzen.
Aus der Hüfte geschossen, würde ich vermuten, dass der Interferenzwiderstand Deines Luftikuss II vielleicht 3 bis 4 % des gesamten Luftwiderstands ausmacht. Auf den Flügel-Rumpf-Ansatz fällt vielleicht die Hälfte, ergo 1,5 bis 2 Prozent. Wenn es Dir gelingt hier deutliche Verbesserungen zu erzielen und Du vielleicht ein Drittel Widerstand einsparst, reden wir hier über 0,5 % oder minimal mehr. Das mal so als Kommentar aus einem "Querdenken" heraus.
Wollfäden
Die Wollfäden selbst wirken schon als Turbulatoren. Wenn Du sie zur Visualisierung benutzt, dann verfälscht Du schon die Messergebnisse durch die Messinstrumente (Wollfäden). Es dürfte helfen, die weit vorn sitzenden Wollfäden wegzulassen, um nur die Wollfäden in der Problemzone zu beobachten. (Entschärft die Messprobleme nicht vollkommen, aber dürfte die Mess-Situation verbessern).
Turbulatoren
Neben Zackenband und ähnlichem könntest Du auch eine Änderung der Oberflächenrauhigkeit in Erwägung ziehen.
Übergang Rumpfröhre Rumpfvorderteil
Bei der Anbringung einer Verkleidung dieses Bereichs solltest Du bedenken, dass bei auftretenden Biege- und Torsionsbelastungen der Rumpfröhre, die Dehnung der Werkstoffe an den jeweiligen Bauteilen oder Baugruppen stark unterschiedliche Werte annehmen kann, wenn der Rumpfquerschnitt stark variiert. Mal angenommen, Du baust eine Verkleidung wie auf dem Foto mit dem Klebeband, und Du befestigst diese Verkleidung vorne und hinten, dann wird Deine Verkleidung anfangen Lasten zu übernehmen, die vorher die eigentliche Rumpfkonstruktion ertragen hat. Und während der Werkstoff an Deinem Rumpf noch Däumchen dreht, steht Deine Verkleidung schon kurz vor dem Zerreissen. Das ist so ein ähnliches Thema wie der Irrglaube, Konstruktionen verschiedener Werkstoffe mit CFK verstärken zu können. Abhilfe: Deine Verkleidung sollte entweder weit vorne und hinten gleitend auf der Rumpfröhre aufliegen oder aber Du müßtest Werkstoffe für die Verkleidung nehmen, die eine größere Bruchdehnung als die Werkstoffe Deiner Rumpfröhre aufweisen.
Jetzt, wo Du so ein schönes Flugzeug so gut gebaut hast und schon so sicher geflogen bist, würde ich darauf acht geben, dass Du Dir keine Gefahren einhandelst: Falls Du Deine Verkleidung ein bisschen als Schönheitsmakulatur betrachtest, möchte ich Dich ermuntern, den guten Beitrag von Kurbel hinsichtlich des Überziehverhaltens zu überdenken. Ferner möchte ich Dich ermuntern, diese Verkleidung genauso gründlich und hochwertig zu bauen, wie es auf Deinen vielen Bildern anderer Baugruppen zu bewundern war. Sollte sich die vermeintlich nicht sicherheitsrelevante Verkleidung im Flug lösen und das Leitwerk treffen, ...
Ich wünsche Dir weiterhin so viel Erfolg und immer gute Flüge!
Liebe Grüße