M-02J - Schwerpunktgesteuerter Düsengleiter - Vom Modell zum bemannten Fluggerät!

glipski

User
Hier ein paar Videos zu einem schwerpunktgesteuerten Düsengleiter und seine Entwicklungsgeschichte vom Modell zum Manntragenen. Ein höchstinteressantes Projekt.

Die Flügelform errinnert mich an das Nurflügelmodell Ramphor von Dr. Heinz Eder. Davon gibt es jetzt ja eine XL-Version als Bauplan und den Rumpf kann man sicher leicht ändern, um einen EDF einzubauen. Tja, die Bau(wunsch)liste wird immer länger :D.

Im ersten Video ab 1:15 sieht man Versuche mit einem kleinen Gleiter in einer Garage. Ich habe vor Jahren mal das Kohlerohr für die Miss Bavaria bei Dr. Heinz Eder abgeholt. Da hat er mir in seinem Keller einen kleinen Luftwellengleiter gezeigt und genauso wie auf dem Video vorgeführt. Wie sich doch Ereignisse gleichen können.

Grüße

Gerhard




P.S. Auf Youtube gibt es dazu noch etliche Videos mehr. Sollte es schon einen Thread zum M-02J geben, bitte verschieben.
 

husi

User
Hallo Gerhard,

danke für den Beitrag. Die ersten Hüpfer des Teams hatte ich damals verfolgt, zwischendurch das Projekt wieder aus den Augen verloren.
Über die Art der Steuerung würde ich ja gerne noch mehr erfahren. Und ob das bei uns eine VVZ bekommen würde?

Viele Grüße
Mirko
 
Schwerpunktgesteuert?
Dafür bewegen sich die Klappen aber ziemlich deutlich...
Sorry, aber sieht für mich wie eine Bewerbung für den Darwin-Award aus.
H.
 
Holger... ?

wieder was zum meckern gefunden? :D :D :D

Ich sehe deutlich wie der Pilot durch Gewichtsverlagerung mit dem "Rollbrett" Kurven unterstützt und bei der Landung die Maschine auch so anstellt.
Auch die Klappen scheinen durch Seilzüge mit dem Körper gesteuert zu werden. Ein Steuerhorn oder Knüppel ist da jedenfalls nicht.

Aber du warst sicher bei der Flugerprobung dabei... :D :rolleyes: :D

Mann oh man..

Hast du nichts zum Bauen oder Fliegen? :cry: :cry: :cry:
 

husi

User
Moin moin,
Ich sehe deutlich wie der Pilot durch Gewichtsverlagerung mit dem "Rollbrett" Kurven unterstützt und ...
kleine Bewegungen sehe ich auch, aber wenn ich daran denke wie viel seitliche Bewegung ich mit meinen knappen 70Kg + Gurtzeug + Fallschirm ausführen muß um eine ordendliche Kurve zu fliegen, da kommen mir Zweifel ob das wirklich reicht. Wenn die Luft ruhig ist, nur Kurven mit riesigem Raduis gewollt sind, na ja. Wenn die Luft aber bockig ist und man im Landeanflug eine gewischt bekommt, dann hätte ich gerne eine "ordentlichen" Impuls um die Kiste wieder gerade zu legen...

Das Projekt finde ich klasse, bitte nicht falsch verstehen.


Viele Grüße
Mirko
 
Alois Wolfmüller: "Gleitflugapparat mit Oberkörperbalance"

Alois Wolfmüller: "Gleitflugapparat mit Oberkörperbalance"

Hallo,

könnte leicht Offtopic sein, aber ein eigener Fred wäre nicht ergiebig.

Alois Wolfmüller war ein Brieffreund Otto Lilienthals und hatte von diesem einen "Normalsegelapparat" gekauft (Dezember 1894), mit dem er viele Kurzflüge an den Lechufern machte.
Die Art der Steuerung mit dem Oberkörper hatte sich Alois Wolfmüller 1906 einfallen lassen. Er hatte ein Korsett um den Oberkörper geschnallt, und steuerte damit Höhen- und Seitenruder an, sowie eine Art Querruder am Flügel.

Wolfmüller, wohnhaft in Landsberg am Lech, war der erste Serien-Motorradhersteller der Welt (1895), und hat sich zusätzlich in der Fliegerei einen Namen gemacht. Viele Patente.
Allerdings hatte er in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts oft recht schräge Ansätze, die er verbissen weiterverfolgte, auch wenn die Zeit dafür längst vorbei war.

http://www.deutsches-museum.de/flugwerft/sammlungen/haengegleiter/wolfmueller/

Genauere zu Wolfmüller kann man hier nachlesen
https://www.amazon.de/Alois-Wolfmüller-Flugtechniker-Werner-Schwipps/dp/3925505164

Gruß
Klaus.
 
Danke Klaus für den Hinweis.
Ich sehe da einen Draht, der vom Gurtzeug in die Tragfläche verläuft.
Das Argument von Mirko ist auch korrekt. Ich würde auch nicht bei "bockigem" Wetter mit diesem Gerät fliegen wollen.
Aber die haben einen sehr "ruhigen" Flugtag ausgenutzt! ;)

Ein serienreifes Fluggerät wird das meines Erachtens nicht, aber das war wohl auch nicht das Ziel!

LG Werner
 

redpyle

User
So wie ich das erkennen kann, ist der Körper des Piloten über Seile mit den Rudern verbunden. Bewegt der Pilot seinen Körper, z.B. rollen um die Längsachse, zieht er damit an den Seilen und bewegt so die Ruder. Ist das dann trotzdem als "Schwerpunktgesteuert" anzusehen????
 
Hallo redpyle,

deine 4 Fragezeichen sind mehr als berechtigt! Die Frage "Schwerpunktgesteuert" habe ich mir auch gestellt und bin zu folgendem Schluss gekommen:

Ein Flugzeug mit Seilzug-Ansteuerung der Ruder von einem festem Sitzplatz aus ist der Normalfall.
Stellen wir uns vor dieser Sitzplatz wäre in einem geräumigen Cockpit auf Rollen. Dann muss ich die Seitenwand von mir wegdrücken, bzw. meine Masse seitlich wegdrücken.
Dabei verändert sich auch der Gesamt-Schwerpunkt des Fluggerätes. Nun sind aber Seilzüge am Sitzplatz befestigt, welche die Ruder mitbewegen.
Ist das jetzt als direkt rudergesteuert zu benennen?
Ich denke nein.
Ich muss in jedem Fall die Kraft aufbringen um meinen Körperschwerpunkt von dem Flugzeugschwerpunkt wegzudrücken.
Ohne das gibt es auch keinen Ruderausschlag!

Um es nochmal zu verdeutlichen....
Stellen wir uns vor, die Maschine befindet sich schon in einer sehr schrägen Fluglage. Dann sind Kräfte erforderlich wie bei "Liegestützen" oder sogar bei "Klimmzügen".
Das macht man nicht beliebig oft!

Ich plädiere daher - für mich ;) - auf: Schwerpunktgesteuert.

liebe Grüße Werner
 
Hi Christian,

super Hinweis! Bei der Concorde war das zum ersten Mal zwingend Notwendig. Der Aerodynamische Druckpunkt (Gegenspieler zum Schwerpunkt) verschiebt sich ab Mach 1 schlagartig nach hinten!
Bei Überschall werden alle Flugzeuge total kopflastig. Deshalb haben Düsenjäger im Verhältnis zu Unterschallmaschinen geradezu riesige Leitwerke.

Heute haben fast alle großen Verkehrsmaschinen Hecktanks zum "Umpumpen" des Schwerpunkts. Der Grund dafür ist aber ein Anderer. Bei exakter Schwerpunktlage ist der Treibstoffverbrauch etwas geringer. Aber bei der Vielzahl der Flieger und den großen Strecken macht sich das bezahlt.

Zum Glück muss die Crew das nicht von Hand mit Eimern nach hinten schaffen! :D

Werner
 
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