Hallo an die Modellbauer 1:4 – 1:6.
Ich freue mich über die Resonanz zu meinem Beitrag.Meine Idee war: mehrere Modelle gleichen Maßstabes nebeneinanderauf die "Wiese" zu stellen. Sieht doch sicher gut aus!!
Warum blos ausgerechnet 1:5 ist eine gute Frage und ich möchte sie etwas genauer erklären, sodass die meisten (ich auch) es verstehen.
Scalemodellbau ist schon sehr gut möglich und Experten erschaffen wahre Meisterwerke. Es sind aber immer noch Modellflugzeuge und fliegen auch so. Damit meine ich: sie fliegen viel zu schnell, damit unrealistisch und nicht „scale“. Wobei die doppelte Geschwindigkeit oftmals noch „scale“ aussieht. Da wir alle nur nach dem Aussehen fliegen, oder wie es auf uns wirkt, ein kleines Beispiel aus den 70er Jahren.:
Der 1.Start eines Jumbos, von dr Seite gefilmt, wurde im Fernsehen gezeigt. Er rollte etwa 1 Rumpflänge/Sek. und hob dann einfach ab und stieg den Wolken entgegen. Macht er heute immer noch!! Welches Modell kann das denn heute – eine Rumpflänge/Sek. und schon flugfähig und gut steuerbar. Das können nur Saalflugmodelle. Aha, geht also doch !! Nur Saalflieger sehen nicht wie ein Jumbo aus. Keine Sorge, einen Jumbo, der so langsam fliegen kann werde ich wohl nicht bauen. Aber kleinere Modelle, die nicht so langsam aussehen müssen, die bei 3-4 Längen gut am Knüppel liegen, müssen doch möglich sein. D.h. für uns : Gewicht reduzieren ohne Ende.
Ich habe für mich eine Rechnung, um das Idealgewicht zu ermitteln mit der „scale“ geflogen werden kann. Da ist der M = 1:5 eine gute Lösung.
Man nehme also das maximale Abfluggewicht und teile es 4x!!! durch den gewünschten Nachbaumaßstab. Das ist völlig falsch, werden nun viele sagen (oder denken), darum will ich diese Theorie etwas erklären.:
Verkleinert man einen Körper in allen 3 Dimensionen maßstäblich, sagen wir mal auf 1/10, so nimmt das Gewicht auch in 3 Dimensionen ab. D.h. dieser Körper wird nur noch
1/10 x 1/10 x 1/ 10 = 1/1000 wiegen. Das klingt gut und auch sehr leicht. So kann man Schiffe und Luftschiffe berechnen, weil sie in Wasser od. Luft schwimmen. Modellflugzeuge schwimmen aber nicht, sondern müssen aerodynamisch in der Luft halten. Bei unserem Modell 1:10 wäre das 1/10 der Geschwindigkeit. Da taucht dann ein Problem auf, welches ganz einfach heißt: „doppelte Geschwindigkeit = 4facher Auftrieb“ und umgekehrt bei unserem Modell „½ Geschwindigkeit = ¼ Auftrieb“. Bei unserem Modell 1:10 heißt es dann: „1/10 Geschwindigkeit = 1/100 Auftrieb“.
Wenn der Jumbo nun 60m/sek.fliegen kann „mit allen Klappen“ müßte das Modell bei 6m/sek. fliegen. Es ist natürlich auch 6m lang und dürfte 400 000 kg : 10 : 10 : 10 : 10 = 40kg
wiegen. Ich überzeugt, dass das möglich ist. Das wäre dann die „Jumbo-Saalflug-Variante“.
Also noch mal ganz kurz: die Länge durch den Maßstab geteilt, verkleinert auch die Tragfläche, die Flächenbelastung bleibt aber !!
Die Spannweite durch den Maßstab geteilt, verkleinert auch die Tragfläche, die Flächenbelastung aber bleibt wie bei unserem Vorbild.
Die Höhe durch den Maßstab verkleinert reduziert auch die Flächenbelastung für unser Modell, aber leider nicht quadratisch, wie es für 1/10 Fluggeschwindigkeit nötig wäre.
Darum also ein 4. Mal für die realistische Fluggeschwindigkeit.
Ein kleiner Trick bei der Auswahl des Modells ist, sich ein kleines, möglichst schweres Vorbild auszusuchen. Der Grund ist: man braucht es nicht so sehr zu verkleinern und damit das Gewicht nicht so sehr zu reduzieren.
Ein kleines Rechenbeispiel meiner P 61:
Original Modell 1:4 1:5 1:6
Umrechnungsfaktor 256 625 1296
Startgewicht=17.000kg;66,4kg;27,2kg; 13,1kg
Spannweite 20,2m 5,05m 4,04m 3,36m
Länge = 15,15m 3,78m 3,03m
2,5 m
Da meine P 61 nur 20 kg wiegt, liegt sie noch gut unter 27,2 kg und müßte eigentlich bei 2-3 Rumpflängen gut steuerbar sein.
Für alle die gern genauer rechnen:
Die mittlere Flächentiefe ist 55 cm , die Dicke ist 17,6 % , das Profil ist halbsymmetrisch und die Flächenbelastung etwa 65 g.
Nun diskutiert mal schön. Ich hoffe, ich höre von dem einem od. anderen.
Meine Pilotenpuppen 1:5 sind von Petrausch.
Holm- und Leistenbruch
Euer Aloys