Magnum 52 FS will nicht

Hoschi

User
Hallo,

ich suche Kollegen, die Erfahrungen mit dem Magnum 52 FS Viertakter gemacht haben, da ich bei meinem Exemplar nicht mehr weiter weiß. Da ich den Motor bei ebay gebraucht ertanden habe und daher über den wirklichen Lebenslauf keine Sicherheit habe, möchte ich nun herausfinden, ob der Motor generell problematisch ist, ob meiner nicht in Ordnung ist, oder ob ich einen groben Fehler bei der Bedienung/ Kerzenwahl/ Einstellung ect. gemacht habe. Der Motor hat folgende Eigenarten:
1. Nach dem Abklemmen der Kerzenklemme geht der Motor nach kurzer Zeit unter Zündaussetztern und sehr hartem Lauf aus, wenn weniger als Halbgas gedrosselt wird. Dazu ein starker Drehzahlabfall beim Abklemmen. Der Leerlauf wird erst einigermaßen stabil, nachdem der Motor mindestens eine Minute mit hoher Drehzahl gelaufen ist.
2. Manchmal nimmt er die Höchstdrehzahl erst nach vielen Sekunden an, wenn aus Halbgas heraus Vollgas gegeben wird. Dieser Effekt tritt nur beim Flug auf. Er ist manchmal so stark, daß der Motor aus dem Leerlauf heraus nur stotternd Gas annimmt und nach einigen Sekunden aus geht (obwohl ich dann schnell wieder Gas zurücknehme).
3. Am Boden schwankt die Höchstdrehzahl um einige hundert U/min während des Vollgaslaufs, die Gasannahme an sich ist aber spontan.
4.Die Einstellung der Leerlaufgemischschraube ist Feinstarbeit. Paar Grad zu weit zugedreht, geht der Motor beim Leerlauf-Vollgasübergang sofort wegen zu magerem Gemisch aus. Eine Viertelumdrehung weiter auf ist der Übergang mit starkem Rauchausstoß verbunden und erfolgt nur zögernd.Außerdem läßt sich der Leerlauf nicht mehr auf weniger als ca. 3500 U/min
drosseln, ohne daß der Motor nach einigen Sekunden langsamer wird und stehen bleibt. Dazwischen gibt es eine einzige Stelle, bei der der Lauf in Ordnung ist. Niedrigste Drehzahl hier ca. 2500, aber auch nicht besonders rund, bleibt nach ca. 1min öft trotzdem stehen.
Zu den Randbedingungen:
Der Motor ist hängend eingebaut mit Seriendämpfer und Rückstandsabweiser aus Silikon.Drucktankanschluß.Ich verwende Sprit mit 12% Synthetiköl. Beim Nitroanteil habe ich bis auf 15% gesteigert, ohne die aufgeführten Symptome zu beseitigen. Die Vergasereinstellung lege ich wegen des geringen Ölanteils auf die fette Seite. Die unter 3. erwähnten Schwankungen kommen aber nicht durch zu fettes Gemisch. Sie treten bei jeder Düsennadelstellung auf. An Kerzen habe ich zuerst die OS Viertaktkerze benutzt, dann eine heiße Enya. Es war kein großer Unterschied, der Leerlauf mit der heißen ist ein wenig stabiler, glaube ich.
Latte 11x7 und 12x6.
Nachdem ich nun recht ausschweifend beschrieben habe, was der Motor für Sorgen bereitet, hoffe ich auf eure Unterstützung. Hat jemand ähnliche Probleme und welche Kerze/ Sprit verwenden die, die mit ihrem Magnum zufrieden sind. Ich bin für alle Beiträge dankbar.

Gruß
Hoschi
 
Hallo Hoschi,
also an Deiner Stelle würde ich - da der Motor unbekannt ist - wie folgt vorgehen:

1) Vergaser grundreinigen
2) Ventilspiel einstellen
3) Motor stehend auf Prüfstand aufbauen
4) Tank in Vergaserhöhe auf dem Prüfstand befestigen
5) O.S. "F" Kerze
6) Cool Power mit 5% oder 12,5% Nitro in den Tank

Erste wenn der Motor in dieser Konstellation sauber läuft, Gas annimmt etc. würde ich an einen hängenden Einbau gehen.

Was den Sprit anbelangt: 12% Synth Öl sind definitiv viel zu wenig! Bei einem Glühzünder dieser Größe wären 18% angebracht. Ist Dein Sprit auch frisch? Methanol zieht Wasser an, wenn der Kanister offen war, kann er - je nach Klima - in wenigen Wochen verderben.

Auf dem Platz bei uns sind übrigens zwei Magnums diesen Typs: einer von den beiden hat sehr lange gebraucht, bis er genauso "handzahm" lief wie der andere. Vermutlich Fertigungstoleranzen.

Gruss & viel Glück!
 
Ich würde auf Luft in der Spritversorgung tippen. Schau mal, ob sich während des Laufens Luftblasen durch den Kraftstoffschlauch bewegen (Riss im Schlauch?). Wenn das nicht der Fall ist, mach den Vergaser sauber (achte hier besonders auf den Düsenstock von innen). Danach gehe sicher, dass der Vergaser richtig abgedichtet ist, er darf keine Falschluft ziehen.

Grüsse
Falk
 

Hoschi

User
Hallo zusammen,

ich bin heute um fünf aufgestanden und habe den Vergaser zerlegt, noch bevor ich eure Beiträge gelesen habe. Ich hatte auch so ein Gefühl, daß dort der Hund begraben liegt. Gefunden habe ich tatsächlich was. Im Vergaser war ein sehr kleines Silikonstückchen, direkt zwischen Spritnippel und Düsenstock, allerdings nicht so groß oder so im Weg, daß es unbedingt schuld sein muß. Falschluft kann ich wahrscheinlich ausschließen, auch wenn der O-Ring zum Ansaugrohr schon etwas platt ist. Ich werde den Motor wie empfohlen auf dem Prüfstand montieren, zuerst stehend. Daß mein Sprit auf Protest stößt, habe ich erwartet. Ich war auch erst skeptisch, aber mittlerweile sind viele in meinem Verein auf diese Magermischung umgestiegen, ich selbst fliege meinen 40er OS FP schon länger damit, bis jetzt gab es keine thermischen Probleme, Vergaser fett genug eingestellt natürlich. Wir sind durch die Heliflieger eines benachbarten Vereins auf diesen Sprit gekommen, die fliegen den schon lange und das im viel härterern Helibetrieb. Wenn man bedenkt, daß für die Schmierwirkung allein ein noch viel geringerer Ölanteil reicht, und nur zwecks Kühlung die meisten Motoren als wahre Ölpumpen laufen sollen, kann man einen Teil der Innenkühlung auch durch fetteres Gemisch erzielen. Einen Zusammenhang mit den schlechten Gewohnheiten meines Magnum sehe ich daher nicht. Mit dem Einlaufsprit (20% Rizinus) hat nämlich schon die gleichen Probleme gemacht.
Jetzt erst mal sehen, wie er sich auf dem Prüfstand benimmt.

Danke für eure Tips

Hoschi
 

Hoschi

User
Hallo nochmal,

ich habe heute einige Stunden damit verbracht, den Motor auf einem Prüfstand zu testen. Der Vollgaslauf ist nun einwandfrei und konstant, vielleicht lag das vorher an dem Silikonstückchen im Vergaser. Was sich aber nicht geändert hat ist der extrem enge Einstellbereich der Leerlaufnadel, damit überhaupt so was wie ein vernünftiger Leerlauf zustande kommt. Und auch der ist immer noch unbefriedigend. Immerhin konnte ich eine Einstellung finden, bei der der Motor bei ca. 2700 U/min länger als eine Minute durchlief. Die Drehzahl schwankte dabei allerdings oft um 100U/min rauf und runter. Nach einigen Minuten ging er dann aber doch aus, zuvor immer langsamer und ruckeliger. Das Ganze mit 20% Nitro wohlgemerkt. Drehzahlen von ca. 2300, wie man sie öfter in Testberichten liest, kann er keine Minute lang halten. Bis dahin war der Motor stehend eingebaut. Mit hängendem Zylinder wird der Lauf bereits unterhalb Drittelgas unrund, der Leerlauf gleicht einer Serie von Zündaussetzern, unter 3200U/min geht nichts für länger als 1 min. So jedenfalls nicht Modelltauglich. Im stehenden Einbau könnte ich mit dem Laufverhalten leben, mein Modell läßt aber nur einen Hänger zu.
Ich bin am Grübeln, ob nicht die schlechte Verarbeitung des Vergasers schuld an der miesen Laufkultur und dem empfindlichen Einstellverhalten sein könnte. Vielleicht würde ein OS Vergaser Abhilfe schaffen. Muß allerdings erst mal den Preis bei meinem Händler rausfinden, wahrscheinlich nicht rentabel.
Ach ja, Ventilspiel: bei Jamara ist man entweder nicht gewillt oder nicht fähig, mir die Sollwerte zu mailen. Ich habe hier im Forum mal den Wert 0,04 -0,1 bekommen, war vom Original von OS.
Habt ihr mit hängenden Viertaktern auch schon Leerlaufprobleme gehabt? Bei mir im Verein scheuen sich alle davor, daher habe ich nichts zum Vergleichen.

Ich wäre echt froh, wenn sich noch jemand dazu äußern könnte.

Bis denn
Hoschi
 

WOMO

User
Hallo Hoschi
Ich hatte den gleichen Motor (bei Conrad gekauft), und der wollte am Anfang auch nicht so richtig sauber laufen. Ich habe daraufhin das Ventilspiel mit den Fühlerlehren, die bei den O.S.-Viertaktern dabei sind (0,04 und 0,1 mm), eingestellt.Weiterhin habe ich eine Graupner Viertakterkerze verwendet, und den Motor mit Rizinussprit mit 5% Nitro bei eher fetter Einstellung im Flug mehrere Tankfüllungen lang einlaufen lassen. Dabei nahm der Motor langsam aber sicher an Leistung zu, und sein Laufverhalten verbesserte sich. Danach verwendete ich Sprit ohne nitro und ca. 12% aerosynth 2.
Der Motor war übrigens stehend eingebaut, und wurde mit einem 12x6 Cam-Prop von Graupner betrieben.
Hast du mal nachgesehen ob die Entlüftungsöffnung am Kurbelgehäuse frei ist? Mein Motor hatte mal ähnliche Symthome, weil ich vergessen hatte, einen stopfen vom Entlüftungsnippel abzuziehen.

Gruß Wolfgang

PS:
In meiner Graupner Bücker ist ein FS 91 hängend eingebaut, und läuft ohne nitro und 12% Synthetiköl supergut, auch im Standgas. War selbst überrascht.
 

Hoschi

User
Hallo Wolfgang,

danke für Deinen Erfahrungsbericht. Also mit Rizinussprit Titan G5 habe ich auch die erste Betriebsstunde absolviert. Aber der Motor war ja nicht neu, sondern gebrauchr von ebay. Mein Ventilspiel passt, Entlüftung ist auch frei, OS Kerze F habe ich auch schon probiert. Ich habe den Motor jetzt auf dem Prüfstand laufen lassen und bekomme bei stehendem Einbau den Leerlauf einigermaßen stabil hin. Bei hängendem Motor geht trotz 20% Nitro ohne Glühen nichts. Ich kann`s mir nicht erklären. Ich besorge mir nun als letzte Maßnahme eine Kerze mit Steg, wenn auch das nicht fruchtet, werde ich mir wohl eine Glühautomatik zulegen, oder den Motor in ein anderes Modell stehend einbauen.

Gruß

Hoschi
 
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