Mampe sicher und schnell Anmischen

Hallo zusammen,

jedesmal wenn ich Mampe anmische dauert es 5-10min bis ich die richtige Konsistenz habe. Habt Ihr eine eine Faustformel wie ich schnell und sicher eine Mampe mit guter Fliessfähigkeit, aber nicht wegfliessend, erstelle? Z.B. für 5gr Harz musst Du 3gr Microballons und/oder Baumwollflocken einsetzen. Dies kann ich dann vor dem Anmischen auswiegen und dann in einem Zuge vermischen. Jedes Mal noch einen halben Teelöffel dazu ist echt nervig :rolleyes:

Gruß
Thomas
 

Arne

User
Hallo Thomas,

du brauchst auch für alles ne genaue Anleirung, oder? ;)
Übung und Erfahrung, das hilft da schlicht und ergreifend. Und wenn du nen Rezept brauchst kannst du dir das auch einfach selbst erstellen, mache deine für dich ideale Mumpe und wieg aus, was du reingetan hast. Ganz einfach, einmal 5 Minuten Arbeit und gut und zur Abwechlung mal selbst erworbenes Wissen ;)

Gruß Arne

PS: Es wird Mumpe und nicht Mampe genannt...
 
Mumpe mischt man sich für verschiedene Zwecke unterschiedlich an. Ganz nach Bedarf und das macht man dann nach Gefühl bis es eben passt. Unterschiedliche Anteile von Baumwollflocken, Thixo und Microballons ergeben auch andere Eigenschaften der Mumpe. Tip: Gieß von deinem Harz-Härteransatz einen kleinen Teil ab und mische nicht alles zur Mumpe. So kannst du erstens nochmal verdünnen, falls die Mumpe doch zu trocken geworden ist und zweitens streicht man die Bauteile vor dem Aufbringen der Mumpe immer mit frischen Harz ein.

Gruß Christian
 
Das ist meiner Meinung nach von zu vielen Faktoren Abhängig:
Harz/Härter, Temperatur, welche Microballons, länge der Kohleschnipsel oder was auch immer, und "gute Fließfähigkeit" ist auch relativ.

Der Einzige weg für so eine "Anleitung" ist mit eigenen Materialien auszuprobieren und feste Werte heraus zu arbeiten.

Da ich persönlich dafür zu faul bin hab ich immer wieder nach Gefühl angemischt und werde das auch so beibehalten.

Trotzdem bin ich gespannt ob ein schlauer Kopf doch eine Antwort kennt.

Vg
Niklas
 

Eisvogel

User
Die besten Erfahrungen hab ich mit Mumpe aus Tixo und Baumwollflocken gemacht. Microballons geb ich nicht mehr dazu, das macht die Mumpe spröde.

Wer öfter Mumpe benötigt, kann sich eine Harz-Tixo-Baumwoll-mischung ohne Härter als Vorrat anlegen. Diese Mischung ist ziemlich zäh und erhält erst mit Härterzugabe die richtige Konsistenz.
Wichtig: Das Harzgewicht notieren, dann Tixo und Flocken einmischen bis die Pampe paßt, wiegen und das Mischverhältnis neu berechnen!
Da die fertige Pampe mehr wiegt als das reine Harz wird sich das Mischverhältnis verringern, z.B. von 100:38 auf ca. 110:38 bzw. auf 100:35. (Das ist nur ein Beispiel, bitte dieses Mischverhältnis nicht übernehmen!)

Ich hab immer einen Vorrat an fertiger Deckschicht für Rümpfe vorrätig, bestehend aus Harz und Tixo, hier kann man das Mischverhältinis lassen, da Tixo allein praktisch nix wiegt.
Da kommt dann nur noch Farbpaste rein und losgehts(Farbpaste braucht auch Härter, bei 5% Zusatz auch 5% mehr Härter zugeben). Diese Deckschicht verwende ich auch zum Naß in Naßverkleben der Rumpfhälten, dazu wird einfach zusätzlich auf die schon harzdurchtränkte Überlappung noch das eingedickte,eingefärbte Harz gestrichen(ca. 1mm dick), die Formhälten zusammen geschoben, verschraubt und die Naht mit einem Holzstück angedrückt. So erhält man eine lunkerfreie, saubere Naht, die nicht nachspachteln braucht.
 
Hi zusammen,

vielen Dank für die sehr ausführlichen Beschreibungen. Ich denke die helfen mir und anderen weiter. In meinem Modellbauleben habe ich bisher viel Mumpe angemacht. Dabei oft erlebt, dass die Konsistenz jedes mal etwas anders war. Da ich beim Bau meiner Flächen alleine bin und mir die Zeit oft davon rennt, brauche ich einfach solche Tipps von Euch ;), sonst würde ich ja immer Glauben, dass meine Mumpe die beste ist :D.

Also was nehme ich jetzt als Fazit mit.

1. Die Konsistenz der Mumpe muss an die Aufgabe angepasst sein. Bei mir kommt die Mumpe in die Nasenleiste und in den Endleistenbereich rein.
2. Immer etwas an gemischtes Harz+Härter bei Seite nehmen, falls zu viel Baumwollflocken drin sind.
3. Die zu verklebenden Sellen vorher mit Harz+Härter einpinseln
4. Ein Gemisch aus Harz+Baumwollflocken+Tixo kann vorher angemacht werden, dabei das Gewicht notieren.
5. Eigene Erfahrungswerte notieren und fürs nächste Mal einsetzen ;)

Also noch mal vielen Dank.

Eine Frage habe ich noch.
Microballons haben anscheinend keinen so guten Ruf. Nehmt ihr vermehrt Baumwollflocken für die Mumpe? Oder hängt dies auch wieder von der Funktion ab?

Gruß
Thomas
 

onki

User
Hallo

Ich glaube die Microballons haben zu unrecht einen schlechten Ruf. Es kommt halt auf die Endanwendung an. Wenn eine Klebung z.B. im Rumpf gemacht werden soll, braucht man i.d.R. keine Ballons, da hier nicht geschliffen werden muß, hier sind Baumwollflocken angesagt. Wird aber hingegen eine Wurzelrippe angepasst oder wie bei mir demnächst die Auflage des T-Leitwerk Höhenruders, sind Microballons besser, da ja noch verschliffen werden muß.
Faustregel für meine Fälle: Fokus auf Festigkeit -> Baumwollflocken; Fokus auf Bearbeitbarkeit (Schleifen) -> Microballons; Fokus af Abriebfestigkeit (gibt es im Modellbau fast nicht) -> Glasperlen.

Gruß
Onki
 

frido_

User
Hallo

Bin Anfänger im Modellbau
Würde gerne daher ne Frage nachschieben.
Spricht was dagegen wenn ich nur Thixo zum Harz/Härtergemisch gebe
um die Pampe/Mumpe zäh zu gestalten?
Lt. letztem Posting erreiche ich dann nur nicht die Festigkeit durch Flocken
und nicht die Schleifbarkeit der Balloon´s.
Richtig ?

bäckelige Grüße
Frido
 

onki

User
Hallo Frido

Nur Harz eindicken mit Thixo ist so ziemlich der Worst case.
Harz allein ist nur spröde und gibt nicht wirklich Festigkeit. Dazu werden ja gerade die Zuschlagstoffe verwendet.
Wenn du Harz nur als Volumenfüller einsetzen möchtest OK -aber wozu das ganze.
Ziel solte es doch sein die Festigkeit zu verbessern und Teile stabil zu verbinden.
Dazu sollte man im Innenbereich (da wo man nix mehr schleifen muß) Baumwollflocken (Ergebnis leicht elastisch) oder Glaskurzfasern (saufest und wenig elastisch) verwenden. Außen am Rumpf ist Microbal die erste Wahl, wenn das Harz als (leichter) Füller bzw. Spachtelmasse dienen soll. Oder halt die Matte.
Wie gesagt Harz allein ist ziemlich unsinnig. Beton ohne Armierung ist auch wenig hilfreich.

Gruß
Onki
 

frido_

User
Nabend Onki

Danke dir....leuchtet alles ein.
Man kennt als Normalkleber/-bürger halt nur dieses 2k-Zeugs pur.

frohgelaunte Grüße
Frido
 

Gideon

Vereinsmitglied
Auch wenn ich fast allen Aussagen von Onki zustimme, der letzte Post ist doch ein wenig undifferenziert. Es sollten hier auch dringend die unterschiedlichen Arten von Verklebungen mit in Betracht gezogen werden. Einmal vorausgesetzt, die Unterschiede zwischen Klebe- und Laminierharzen sind bekannt

Für eine reine Flächenverklebung, zum Beispiel, machen Füllstoffe überhaupt keinen Sinn, Stellmittel wie pyrogene Kieselsäure aber sehr wohl. Im manntragenden Flugzeugbau mag das vielleicht Usus sein und seine Berechtigung haben, aber im Modellbau herrschen oftmals ganz andere Bedingungen vor. Die Zugscherfestigkeit einer Fügeverbindung profitiert primär von einem geringstmöglichen Spaltmaß. Das ist mit mit Füllstoffen modifizierten Harzsystemen aber nur sehr schlecht möglich

Typischerweise ist auch eine entsprechende Warmhärtung der Verklebung sehr dienlich. Die Schlagzähigkeit und vor allem die Bruchdehnung werden deutlich erhöht. Kohaesionsbrüche sind meist die Folge, wenn nicht getempert wird. Das ist auch schon der springende Punkt, denn was nützt eine extrem starke und feste Fuge, wenn die Scherfestigkeit und auch die Haftung an der Oberfläche nur suboptimal ist. Als Vorbehandlung der Fügeflächen hat sich, unter anderem, ein Benetzen der Klebefläche mit einem niederviskosen Harz (Laminierharz) sehr gut bewährt, da hierdurch vor allem loser Staub gebunden wird, der sonst für einen schlechten Kontakt zur Grenzfläche sorgt
 

behsad

User
Wer öfter Mumpe benötigt, kann sich eine Harz-Tixo-Baumwoll-mischung ohne Härter als Vorrat anlegen. Diese Mischung ist ziemlich zäh und erhält erst mit Härterzugabe die richtige Konsistenz.
Wichtig: Das Harzgewicht notieren, dann Tixo und Flocken einmischen bis die Pampe paßt, wiegen und das Mischverhältnis neu berechnen!
Da die fertige Pampe mehr wiegt als das reine Harz wird sich das Mischverhältnis verringern, z.B. von 100:38 auf ca. 110:38 bzw. auf 100:35. (Das ist nur ein Beispiel, bitte dieses Mischverhältnis nicht übernehmen!)

Hallo ,
Verstehe ich das richtig !? also ich habe bei meinem Harz ein Mischverhaeltniss von 100:15 . wenn ich jetzt zu dem Harz 20 g Thixo +Baumwollflocken dazu mische , muss ich auch mehr Haerter dazugeben ? bei farbpaste mehr Haerter zugeben ist klar !
Gruss
Behsad
 
Nein, eben nicht. Du musst Härter zugeben entsprechend dem Harzgewicht, das in der Mischung steckt. Wenn Du noch weisst, dass Du 100 g Harz verwendet hast, kannst Du natürlich damit rechnen. Bloss ist der Zweck der Vorabmischerei ja, das einmal zu machen und dann in mehreren Sitzungen zu verbrauchen. Du misst also zwangsweise dann Gemisch ab. Jetzt kannst Du entweder per Dreisatz von der Gemischmenge auf die Harzmenge zurückrechnen und damit die Härterzugabe berechnen, oder Du rechnest eben ein neues Mischungsverhältnis aus, das auf der Gesamtmasse des Gemischs basiert und dann entsprechend einen kleineren Härteranteil benötigt.
 

tomtom

User
Servus,
bin auch kurz vor einer Mumpenorgie.
Ich habe bis jetzt immer 24h-Harz und BWF und je nach Bedarf Tixo verwendet und die Bauteile dann im 15°-20°C kalten Keller aushärten lassen.

Hier wird immer von Tempern geschrieben.
Von welcher Temperatur wird denn geredet?

Kleinteilen, kann man in z. Bsp. den LiPo-Heizkofer stecken, aber bei einem 2m langen Ultimate-Rumpf wird das schwierig :D

Gruß
Thomas
 

onki

User
Hallo Thomas

Auf meinem Härter L (R&G) steht:
Härtungszeit bei 20°C:16-24Std.
Härtungszeit bei 50°C: ca. 3 Std.

Die Profis bauen sich einen mit Styro ausgekleideten "Sarg" als Temperkammer der Beheizt wird.
Ich denke der Ganze Rumpf wird nicht geharzt, nur ein Teil (Spant, Steckung Haubenausschnitt etc.).
Da würde sich ein Sack anbieten, wie ich es im Nachbarfred vorhabe.
Der stellt eine Art abgeschlossenen Raum um die Klebestelle dar und kann mit einem Gebläse (z.B. Steinel HL2010E) "beheizt" werden.

Gruß
Onki
 
Wobei man nicht tempert, um die Aushärtung zu beschleunigen (bei grossen Arbeiten hat man ja eher das gegenteilige Problem), sondern um die mechanischen Eigenschaften des Harzes zu verbessern. Ohne Tempern sind die üblichen Laminierharze recht spröde.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Auf meinem Härter L (R&G) steht:
Härtungszeit bei 20°C:16-24Std.
Härtungszeit bei 50°C: ca. 3 Std.


Hier wird nach der einfachen Regel verfahren, dass eine Temperatursteigerung um 10 °C die Reaktionsgeschwindigkeit verdoppelt:

20 °C = 24 h

30 °C = 12 h

40 °C = 6 h

50 °C = 3 h

Nach frühestens 24 h (bei RT-Härtung) ist eine Nachbearbeitung des Laminates/der Klebefuge möglich. Die vollen mechanischen Eigenschaften (maximaler Vernetzungsgrad) werden aber typischerweise erst nach ca. 7 Tagen (oder entsprechend der erhöhten Härtungstemperatur schneller) erzielt.
 
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