Materialkosten für CFK7GFK Hochleistungsmodelle (Sandwichbauweise)

styla33

User
Hallo an alle Harzbazler,

aus gegbenen Anlass hätte ich mal eine Frage an euch.
Hab mich die Tage mal wieder mit neuem Material wie leichtem 80er CFK Spreadtow, 110er Aramadgewebe, Kohleschläuche, dünnes Stützmaterial, Harz ect, alles was man halt so für den Bau von kleinen Pylon, Speed, Hotliner-Modellen in Sandwichbauweise benötigt, eingedeckt.

Beim Bestellen überkam mich schon eine irgendwie ungutes Gefühl, um es mal vorsichtig auszudrücken. Die Preise haben schon gut angezogen.
Da ich die letzten Jahre von meinem guten Vorrat leben konnte, hab ich mich nie so für den weiteren Preisverlauf interessiert. Ich weiss nur, dass ich bei meiner damaligen Kalkulation für so ein Modell bei ca. 80-90 Euro lag, maximal 100, je nach Bauweise.

Nach dem flauen Gefühl im Magen beim bestellen hab ich mir nun die Mühe gemacht, mit den gegebenen Preisen nochmal zu kalkulieren. Ziemlich alles, was benötigt wird an Material und Arbeitsmaterial (Handschuhe, Pinsel, Blumenfolie, Schleifpapier, Abreissgewebe, ect..)

Mein flaues Gefühl im Magen veränderte sich sogleich zu leichter Übelkeit...

Unterm Strich standen 150-160 Euro, je nach Bauweise ( für ein 1,40 m Pylon/Speed-Modell) ! Das sind locker mal 50 % mehr als noch vor 4 Jahren ca.

Hab ich damals glücklicherweise so günstig eingekauft, oder kann es tatsächlich sein, dass die Preise, gerade bei meine Materialeien die ich für meine Bauweise benötige, so gestiegen sind ?

So gesehen sind die Preise , die für solche Hochleistungsmodelle, die aus ziemlich den hochwertigsten Materialien gefertigt werden, eigentlich eh sauber zu niedrig...

Sind bei euch die Kosten für eure Modelle für Bauweisen auch so gestiegen ? Wisst ihr wirklich, wie hoch die Materialkosten wirklich sind bei genauer Kalkulation? Wirklich mal ALLES einberechnet !?
Von Energiekosten brauchen wir ja erst mal noch garnicht sprechen, das wird zu schwierig denke ich...

Viele Grüße, Andi M.
 
Moin Andi,

Willst du jammern? :-)

Sollte doch mittlerweile jeder mitbekommen haben, was Inflation so bedeutet. Nicht die Materialien werden teurer, das Geld hat einfach weniger Kaufkraft. Und wer als Gewerbe Treibender seine Zahlen nicht im Griff hat, der ist ganz schnell weg vom Fenster.

Ich kümmere mich jetzt um die Zahlen, und werde Kunden bedienen.

Mit den besten Empfehlungen
Oliver
 
Moin Andi,

Willst du jammern? :-)

Sollte doch mittlerweile jeder mitbekommen haben, was Inflation so bedeutet. Nicht die Materialien werden teurer, das Geld hat einfach weniger Kaufkraft. Und wer als Gewerbe Treibender seine Zahlen nicht im Griff hat, der ist ganz schnell weg vom Fenster.

Ich kümmere mich jetzt um die Zahlen, und werde Kunden bedienen.

Mit den besten Empfehlungen
Oliver
Servus Oli,

ja, so kann mans natürlich auch sehen... 😖

Das Problem ist halt nur, dass etwaige Kunden selten gewillt sind die Mehrkosten zu bezahlen bzw. nicht einsehen wollen, dass ihr Geld auf einmal weniger Wert ist und sie weniger Flieger für ihr Geld bekommen...😬

Und ich glaube echt, dass die Allerwenigsten wirklich wissen , auf wie viel Material- und Energiekosten ihnen ihr Modell wirklich kommt unterm Strich...

Freu mich jedenfalls auf nächstes Wochenende...Kommst du auch ?

Sanfte Grüße, Andi M.
 
Dann leben wohl die Kunden auch in einer Blase. Aber das ist das neue Normal, die Arbeitszeit wird heute scheinbar völlig ignoriert. Von den Energiekosten etc. abgesehen, will man alles in Luxusqualität zum Nulltarif. Sei vorsichtig, mit bezahlen hat man es auch nicht mehr so eilig, aber der Flieger sollte am besten vorgestern schon fertig sein. Nur noch mit Anzahlung Materialkosten sollten gedeckt sein. Nein ich bin nicht Selbstständig arbeite aber auch in der Branche des nachhaltigen Fahrzeugbaus (Automobilsport).
 
Naja, die Preise haben angezogen und dann gibt es noch so 3 Effekte:
1. Die Grammaturen werden hochwertiger - Carbonwave etc. und das merkt man schon. Bleibt man bei den bisherigen Gelegen etc. ist es z.T. sogar günstiger. Man muss da allerdings schon die Preise vergleichen und ggfs. auch mal etwas warten.
2. Es werden seltener Restposten angeboten - da habe ich mich gerne eingedeckt
3. Das Finish der Gelege hat sich anscheinend geändert - es gibt einfach mehr Ausschuss wegen Fehlern in der Deckschicht.

VG
 
Naja, ich habe in den letzten vier fünf Jahren nichts geändert. Ist im Grunde die gleiche Wertigkeit. Ausser das Spreadtowgewebe.
Im Gegenteil, die Qualität des 80er Spreadtows hat sich eher verschlechtert. Binder nicht mehr so fein, mehr Lücken an den Kreuzungen...
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher welches Gewebe ich da vor fünf Jahren genau gekauft hatte. Jedenfalls war das merklich schöner, planer als zb das Textreme von R&G, und hatte so gut wie null Lücken....
 
Wenn die üblichen Verdächtigen zu teuer sind musst du mal hier schauen
https://bieber-flytec.de/collections/80g-m2-spreadtow-cfk-geweb eoder https://www.easycomposites.eu/88g-18mm-spread-tow-plain-weave-carbon-fibre-cloth achtunfg ist ohne binder ggf mit Spühkleber behandeln
ggf mal nach anderen Materialien schauen besonders wenn das Material nicht in Sicht verbaut werden soll oder es einen anderen Look erhalten kann. ist ggf auch was für dich https://www.mahmoudishop.de/ST-80-2-45-Opposite
oder auch https://shop.hp-textiles.com/shop/d...lege-mit-schwarzem-naehfaden-hp-b100c12k.html
Das Thema Stützstoffe und bezug empfinde ich aber ebenfalls als Sparsam besonders zu Alternativen
ggf musst du mal hier Angebote anfragen http://www.grm-systems.cz/sendvicove-struktury
Der Markt ändert sich und möglicher weise müssen neue wege eingeschlagen werden.
Gruß
Martin
 
Sehe das auch so. Was viele nicht bedenken, das ein Flügel nur aus z.B. 4 m2 Kohlefaser besteht und das kostet ca. 200 Euro. Wieso kostet dann ein fertiges Modell über 1000.- oder ein moderner F3B 2200 Euro?

Jeder der selber sauber laminiert, weiß was man noch alles braucht, die Kosten für die Formen nicht mit eingerechnet.

Los geht es beim mehrmaligen Formen wachsen, dann muss lackiert werden und man benötigt Vorgelat, Farbpaste, Pinsel und die Möglichkeit, Kompressor, Pistole, Abklebematerial und Aceton.

Weiter geht es mit dem Flügel. Schablonen erstellen und genau anfertigen. Rollmesser, Easycutter, Abreisgewebe, Lochfolie, Saugflies, Vakkuumsack, Acryl, Strom für die Pumpe, Stützstoff und diesen ausschleifen (Schablone), das Gewebe dafür. Aussenlage, wie innen und nochmal Lochfolie, Abreisgewebe, Pinsel, Rollen....
Depron für die Holmkerne (Schablonen), Kohleschläuche, Kevlar und Kohlerovings, UD-Gewebe für die Gurte, Steckungshülsen zuvor im Vakkuum saugen. Vakkumpumpe dauerlaufgeeignet
Thyxo, Baumwollflocken, Microballons und jede Menge Harz, bis die Form zu ist.

Flügel ausformen, entgraten und Ruder austrennen und gängig machen, das dauert pro Flügelsatz, wenn man es sauber macht 3-4 h

Eine Form für den Verbinder aus Alu gefräst. Zuvor die Gurte aus UD schneiden, Schläuche, Harz und Trennmittel.

Eine zweiteilige Form fürs Leitwerk, Stützstoff ausschleifen und 2 mal Vakkuum, zuvor natürlich Deckschichtharz und das ganze Kleinmaterial

Rumpfform zweiteilig, das selbe Spiel nochmal, wobei dort oft Restmaterial verbraucht werden kann.

Leitwerksträger als Kaufteil. Aus einem Rohr mit 1000 mm, kann man 2 Rümpfe machen.

Was viele nicht bedenken, das Porto und Verpackung kommt immer mit dazu, oft Sperrzuschlag, wegen der Länge und privat oft kleine Mengen.

Für einen kompletten (SIC!) benötige ich reine Arbeitszeit mittlerweile 30-35 h, dazu das Material und Strom.

Ob man dann Spread Tow oder Biaxialgewebe verbaut ist dann ziemlich egal, wobei das ST sich besser tränkt.
Das Spreadtow 80 Gramm von Aliexpress verarbeitet sich sehr gut, wenn man es mit Sprühkleber behandelt. Es ist auch besser verwebt als das letzte, das ich von R und G kaufte. Im Verschleisteil habe ich es getestet, funktioniert. 5 m2 für 140.- inkl. Versand.
Allerdings ist das Vladimir von Mahmoudie ein Traum zum Laminieren und meine erste Wahl in Sachen Gewicht/ Festigkeit.

Wenn man dann noch die Mehrwertsteuer bei einem Händler rechnet und eventuell Zoll (Ukraine), finde ich die Preise für käufliche Modelle, wie z.B. den MOBLX mehr als fair, eher zu günstig auch wenn diese nur 2,5 m haben. Ein F3B mit 3 m hat nur 0,5 m mehr Spannweite, das sind dann 200-300 Gramm mehr Material im Flügel, da sind wir aber wieder bei 2000-2200 Euro. Chinamodelle wieder asugenommen, da diese komplett andere Lohnkosten haben, von den Umweltauflagen und anderen DIngen....

Wenn man es für sich selber macht und die Stunden nicht zahlen muss und es als Hobby sieht, ist es immer noch erschwinglich, wenn man alle Werkzeuge und Maschinen hat. Wenn man aber damit Geld verdienen will, wird es schwierig....


Zum Glück habe ich einen guten Job und kann mir mein Hobby leisten, Leben möchte ich nicht davon.

Grüße Michael
 
You get what you pay😎
 
Sehe das auch so. Was viele nicht bedenken, das ein Flügel nur aus z.B. 4 m2 Kohlefaser besteht und das kostet ca. 200 Euro. Wieso kostet dann ein fertiges Modell über 1000.- oder ein moderner F3B 2200 Euro?
Hallo Michael
die Frage oder Anmerkung von Andie bezog sich auf die Materialkosten für den Eigenbau.
Das in einem fertigen Flieger noch viel mehr Aufwand und Kosten stecken wie das Material sollte jedem klar sein.
Für leute wie mich die zwei drittel ihrer Flieger selber bauen ist jedoch die Beschaffung von Material ein großer Faktor und wenn mann die Augen offen hält ggf auf andere Materialien oder Webarten umsteigt ist es möglich den einen oder anderen Euro zu sparen und der Teuerung zumindest in Teilen zu entkommen.
Gruß
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist speziell aufgefallen das es zwischenzeitlich schwer war an leichte Kohle-Grammaturen zu kommen. HP hat zum Bsp. unter 100g/m² fast gar nichts mehr. Mittlerweile geht's wieder einigermaßen.
Preislich muss ich sagen hab ich bis jetzt immer um die 22-26€ für 160er Kohle bezahlt und ~70€ für 80er Spread. Beim GFK weis ich das jetzt nicht so genau. Harz ist ziemlich teuer geworden find ich. Da hab ich's am meisten gemerkt.

Mal sehn' wies bei der nächsten Materialbestellung fürs aktuelle Projekt aussieht. Kann zum Glück aufgrund der Größe das meiste in 160er Kohle machen. Die ist einigermaßen Günstig.
Ich sehe gerade bei HP ab 10m² 160er Kohle €20,90, da hab ich kommt mir vor auch schon mal mehr bezahlt.

Alles in allem kommt mir vor als wäre das ganze gar nicht mal so arg gestiegen. Zumindest bei den Geweben.
Da tun mir die gestiegenen Kreditraten fürs Haus und auch Stromkosten mehr weh :D

mfG Christian
 
Wenn die Pizza richtig "verkohlt" ist ......

als Kernmaterial bevorzuge ich wieder leichtes Balsa, das gibts ab 0,8mm oder sogar noch dünner. Ich werd mal versuchen dünnes Paulowia zu bekommen, etwas schwerer, aber wesentlich druckfester.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten