MC22 V-Leitwerk programmieren

Hi,

wie würdet ihr das programmieren?

Ich habe einen Silent Dream mit V-Leitwerk.
Höhe soll +/- 10 mm werden
Seite soll aber +/- 15 mm bekommen.

Nachdem die Anlenkungen jetzt drin sind bekomme ich
ca. +/- 18 mm Ausschlag hin. Bei voller Höhe und Seite
gleichzeitig ist der Ausschlag schon so gross das der
Gabelkopf innen ans Servo anstösst.

Ich muss wohl den Gesamtausschlag begrenzen und irgendwie
noch den unterschiedlichen Ausschlag bei Seite und
Höhe hinbekommen. Nur wie?
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas!

Die exakten Ruderausschläge stellt man man mit der Dual-Rate Funktion für Seite und Höhe ein.
Falls die Servos danach bei Vollausschlag Seite und Höhe immer noch mechanisch blockieren, wäre der nächste Schritt im Menü Servoeinstellungen entsprechende symmetrische oder asymmetrische Begrenzereinstellungen für die Servos 3 und 4 vorzunehmen. ;)
 
Ach, ich dachte immer Dual-Rate benutzt man nur zuschaltbar um z.B. zu giftige
Ausschläge in bestimmten Flugsituationen zu begrenzen. Und da habe ich dann
lieber Expo zuschaltbar genommen.

Ich werde es so mal ausprobieren.

Danke,
Thomas
 
Hallo Thomas !

- Dual Rate begrenzt den Ausschlag

- Expo macht "weicher" um die Mitte

=> Lese das einmal im Manuel nach

Ansonsten kannst Du Arno glauben und es ganz einfach einmal versuchen.

Er ist "großer Spezialist" !!!

LG

Bernhard
 
Hallo Thomas,

egal ob Du das über Modelltyp "V-Leitwerk" oder über Kreuzmischer bei Modelltyp "normal" - mit dem Vorteil der Seitenruder-Differenzierung gegen abtauchen oder aufbäumen bei SR-Ausschlag UND dass man dann ohne Querruder das Seitenruder auf seinen gewohnten "Richtungsknüppel", sprich QUERruderknüppel legen kann - muss bei beliebigen! gekoppelten Funktionen IMMER der ServoWEG entsprechend reduziert werden.
Sonst können wie bei Deinen Servogabelköpfen mechanisch zulässige Grenzen überschritten werden. Daher gibt es dankenswerter Weise bei der MC22 auch nicht mehr das automatische Servoprüfprogramm wie bei der MC20/24

Übrigens: das mit dem Seitenruder ohne Querruder - weiß ja nicht, ob das bei Dir oder Mitlesenden der Fall - ist am gewohnten Richtungsknüppel "rechts" lässt sich auch mit Knüppelmodus 3 a priori einstellen.

Beispiel:

Wenn Du mit beiden Funktionen mit Vollausschlag nur 120% Servoweg (statt 150%) erreichen willst, dann musst Du eben die beiden entsprechenden Servos (3 und 4 oder 3 und 2 je nach Richtungsknüppel/Stickmodus) erstmal prinzipiell auf symm. Ruderweg 60% stellen. Und die Begrenzer unsymm sicherheitshalber auf ca. 2x63%=126%plus minus den leider immer notwendige Neutralpunktverschiebungs-Wert aus der Servoachsenrasterung. Bei FEINEINSTELLUNG und nach fliegerischer Ersttrimmung musst Du das gleiche Procedere leider auch beim WEG machen MIT OPTISCHER KONTROLLE, ob beide KLAPPEN beim HÖHENRUDERAUSSCHLAG tatsächlich parallel laufen. aber dann mit UNSYMM. Wegeinstellung.
HIER HILFT DIE FUNKTION DUALRATE ÜBERHAUPT noch NICHTS!(Wegen der reale Assymmetrien!)

Das im Manual erwähnte Problem zusätzlicher Mischer-Zeitverschiebung (Seite 128) und deren Beseitigung durch Doppelmischung kannst Du bei der MC22 vergessen, das ist ein abgeschriebenes Überbleibsel aus dem MC24-Manual und obsolet.
Ist leider nicht der einzige Fehler im Manual, besonders erfreulich für Neulinge.

Wenn Du zu jenen Piloten gehörst, die ein eher vorsichtiges, gefühlsvolles "Höhenhändchen" haben, würde ich Deine jetzigen Ausschläge beibehalten.
Denn:
Weiters gibt es ja noch EXPO und/oder Dualrate, DAMIT kannst Du das Modell an Deinen Gewohnheiten fliegerisch anpassen.

Wenn Du dann noch immer mehr "Seite" benötigst, brauchst Du nur Dualrate Seite auf MEHR als 100% (-125%) zu stellen und dann schlauerweise Expo auch etwas erhöhen. Und die Servo-Wegbegrenzung eventuell auch, wenn die Servos bei Vollausschlag noch nirgends anstehen.

Es ist ein alter Hut, aber immer wieder erwähnenswert:
"Passe immer das Modell an Deine Steuergewohnheiten inkl. Ausschlagsgrößen an, nie umgekehrt!"
DAS gibt den besten Fluggenuss, besonders bei oftmaligem Modellwechsel.

fett: Korrektur 12:58 :rolleyes:

[ 22. Mai 2003, 12:58: Beitrag editiert von: Rudy F. ]
 
NACHTRAG für unsere Techniker:

Mit dem oberen Posting ist schlüssig bewiesen, dass die funktionelle Servoweg-Einstellung in Wirklichkeit techn. signalflussmäßig eine GEBEREINSTELLUNG (Graupner-Terminologie) ist.
Zwei auf 50% reduziert eingestellte Geber kaskadieren eben wieder zu 100% total.

Damit erübrigt sich automatisch auch eine explizite Gebereinstellung für die Servos 1-4, besonders unter der Berücksichtigung der frei zuordbaren möglichen Knüppelmodi.

Der noch in der MC20 Bedienungsanleitung abgedruckte Signallaufplan zeigte die Wegeinstellung/Code 12 NACH allen Mischern unmittelbar vor der HF-Ansteuerung.

AUCH DAS ist jetzt bei der MC22 ganz anders. Logisch und zeitgewinnend anders.

Weiß leider nicht, wie das bei der MC24 ist, vielleicht läuft es dort schon ähnlich der MC22. Oder doch nicht? Wie der Dualrate-Vorschlag MC24 eventuell vermuten lässt.

Oder hat es dort Graupner AUCH NICHT ins Manual geschrieben, wie bei der MC22 und überläßt es der Findigkeit der Verwender?

Grüße, R.
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Hallo Rudolf!

Der Signalweg ist, ganz vereinfacht, wie folgt:

Servoanordnung (bestimmt die Gebereingänge)-> Gebereinstellungen-> Dual/Expo-> Mischer -> Servoeinstellungen-> Nur Mix-> Zuordnung Empfängerausgang

Zeigt nur die wichtigsten Funktionen, die den Signalweg in irgeneiner Weise beeinflussen, kann man beliebig bis ins kleinste Detail erweitern.. Ist bei MC-24/MC-22 identisch, jedoch fehlen bei der MC-22 einige Funktionen, wie zu Beispiel Zuordnung Empfängerausgang.
 
Hi Arno,

in abgemagerter Form sehr ähnlich und MC20 fern.

Hat die MC24 nicht auch noch für Servos 1-4 AUCH eine "Gebereinstellung" - eine eigentlich unnötige?
Hab den Sender nur ein paar Tage bei mir gehabt, bin mir da nicht mehr sicher.

Gruß, R.

[ 22. Mai 2003, 19:43: Beitrag editiert von: Rudy F. ]
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Für die Geber 1-4 kann man allerdings relativ wenig einstellen, Rudolf.
-Funktion des Trimmhebels für den 1er
-Trimmreduzierung für Geber 1-4 (sehr nützlich)
-Geberverzögerung (Zeit) für 1-4 (eine sinnvolle Anwendung dafür ist mir noch nicht eingefallen)

Na ja, irgendetwas werden sich die Entwickler dabei gedacht haben. ;)
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Eines möcht´ich doch noch unters Volk bringen: ;)

Original erstellt von Thomas Klein:
Ach, ich dachte immer Dual-Rate benutzt man nur zuschaltbar um ....

...dann lieber Expo zuschaltbar genommen.

Die meisten meinen immer, das man die Dual-Funktion und Exponential zu- und abschaltbar macht, wenn man dort einen Schalter setzt.

Simmt nur zur Hälfte, denn wenn man einen Schalter setzt, könnte man auch zwischen zwei Dual-Rate/Expo-Werten hin und her schalten! :eek:
Vielfach wird das übersehen bez. nicht bedacht.

So, jetzt soll uns aber Thomas noch verraten, ob er mit seinen Einstellungen klar gekommen ist und wann der Erstflug statt findet! :)
 
Nachdem ich die entsprechenden Punkte auch nochmal im Handbuch nachgelesen hatte,
habe ich erstmal eine asymetrische Wegbegrenzung vorgenommen, um den
mechanischen Servoanschlag zu verhindern. Das sieht schonmal gut aus.

Dann mit Dual Rate fuer Seite und Höhe die unterschiedlichen Ausschläge eingestellt.

Jetzt habe ich aber noch das Problem das sich bei voll Höhe das eine Ruderblatt ca. 16 mm
und das andere nur ca. 13 mm bewegt.
OK, ganz soviel ist es nicht, nur zum verdeutlichen des Problems :)

Wie gleicht man das denn aus?
Muss ich dazu dann Dual Rate Asymetrisch einstellen und mit Geberschalter arbeiten?
Oder kann ich das auch anders machen?
Ist eigentlich nicht viel, wo ich aber gerade mal dabei bin. :D
Ach, Dual Rate Höhe kann ja wohl kaum Unsymetrien zwischen den beiden Servos ausgleichen.

@Rudi:
Deinen Ausführungen konnte ich leider nicht ganz folgen. Hört sich so an als ob man
das über Servowegeinstellung machen kann.

Den Erstflug gibt es erst wenn ich auch noch die Querruder hinbekommen habe. :)

[ 22. Mai 2003, 23:27: Beitrag editiert von: Thomas Klein ]
 
Hi Thomas,

@Rudi:
Deinen Ausführungen konnte ich leider nicht ganz folgen. Hört sich so an als ob man
das über Servowegeinstellung machen kann.
Schade, sehr schade in Deinem eigenen Interesse!
Du verschenkst damit nämlich die volle Freiheit der Einstellmöglichkeiten, indem du zB. Dualrate dafür verwendest. Damit läßt die logische erste Stufe beiseite und korrigierst mit der nächsten(Dualrate) Stufe die zufälligerweise Sender-seitig bestehenden MODELLBEZOGENEN Fehleinstellungen der ersten Stufe "Servoweg"!

Ausserdem gilt die Einstellung per Servoweg für ALLE FLUGPHASEN, anders: ist Flugphasen-unabhängig.

Wenn man eine real wirksame Wegbegrenzung OHNE entsprechender Anpassung der Weges macht, kann es "Totzonen" in der Nähe des Knüppel-Vollausschlages geben.
Weiters kriegst du Dein Wegunterschieds-Problem ohnedies nur mit der "Wegeinstellung" weg, besonders da anzunehmen ist, dass die Ruder in Zwischenstellungen auch noch nicht parallel laufen. Besonders lästig beim HR.

Da Dein Modell ohnedies Querruder hat - wie Du jetzt erwähntest - scheint für mich das SR-Problem nicht ganz so essentiell als bei einem querruderlosen Floater. Damit ist man natürlich auch in Verwendung verschiedener Programmierungen fürs gleiche Ziel flexibler.

Ich habe das jetzt nicht so ausführlich geschrieben um Dich zu Änderungen zu veranlassen - mit der steigenden Praxis mit der MC22 wirst Du ohnedies erkennen, was ich gemeint habe -, sondern zwecks Begründung für andere Mitleser der von mir vorgeschlagenen Methode.
Und als erstmalig zusammengefasste Evidenz für mich.

[ 26. Mai 2003, 10:05: Beitrag editiert von: Rudy F. ]
 

Arno Wetzel

Moderator
Teammitglied
Hallo Rudolf!

Es sind vielleicht ein wenig zu viel Informationen für jemanden, der gerade einmal anfängt, sich mit dem "Eigenleben" der MC-Serie zu beschäftigen.
Der "Aha-Effekt", dass man vieles auch anders und richtiger hätte machen können, kommt wesentlich später. Zunächst freut man sich doch, dass man es überhaupt programmiert bekommen hat, egal wie.

Deine Empfehlung, die Sache zunächst über den Servoweg einzustellen -auch unter Berücksichtigung möglicher spätere Flugphasen-kann ich übrigens im Falle eines V-Leitwerkes nicht folgen.
In diesem Fall sind nämlich die Servo 3 und 4 mit einem Kreuzmischer verbunden. Wenn du jetzt die Klappenausschläge für die Höhenrudersteuerung über den Servoweg einstellst, wirst du ein Problem mit der Seitenruderfunktion bekommen, da ja auch hier die eingestellten Servowege wirken.

Natürlich könnte man das jetzt über Dual-Rate (verringert oder erweitert) wieder kompensieren, aber da vermisse ich dann eine klare Linie innerhalb der Programmierung. Ich persönlich halte nix davon, z.B. zunächst den Servoweg zu reduzieren, um ihn letztlich dann über Dual-Rate (>100%) wieder zu erweitern.

Nun, dass ist eine grundsätzliche Philosophie und bedarf auch für mich keinerlei weitere Diskussionen mehr. Der eine sieht´s halt so, der ander eben anders. ;)

Im Falle von Thomas`s Segler wäre für folgende Programmierreihenfolge für das V-Leitwerk massgeblich:

  • Überprüfung von mechanischen Anschlägen bei Vollausschlag Höhe und Seite->Korrektur der Anlenkpunkte Servo/Ruderhorn oder über Servoweg (das Problem hat Thomas nicht, entfällt also)
  • Einstellung der gewünschten Klappenausschläge für Seite und Höhe über Dual-Rate
  • Überprüfung von mechanischen Anschlägen bei gleichzeitigem Vollausschlag von Höhe und Seite -> symmetrische oder asymmetrische Wegbegrenzungen für die Servos 3+4 vornehmen
@Thomas Dein letztes Problem wird ausschließlich durch deine Anlenkungen hervorgerufen. Entweder stehen die Servohebel in Neutrallage der beiden Servos unterschiedlich, deine Ruderhörner sind nicht identisch an den HR-Klappen montiert oder deine Gestänge sind unterschiedlich lang.
Wenn man das mechanisch nicht hingekommt (man sollte es zumindest versuchen), muss man elektronisch nachhelfen: Du musst jetzt den Servoweg asymmetrisch anpassen. Hier gehst du, wie folgt, vor:

Code Servoeinstellungen, Höhenruder auf Vollanschlag, das betreffenden Servo anwählen, unter der Spalte Servoweg die ASY-Taste drücken und mit dem Rotary-Knopf den Servoweg so verändern, sodass sich exakte Endausschläge ergeben, in deinem Fall also 13 mm.
Dassselbe kannst du nun auch bei Tiefe so korrigieren.
Danach stellst du über Dual-Rate den gewünschen Klappenausschlag von 10 mm für das Höhenruder ein.

Mit dieser Methode erreichst du exakte Endausschläge in beiden Richtungen. Eine gleichmässige Bewegung der beiden Klappen von Neutrallage nach Vollausschlag wirst du allerdings nur in den seltestens Fällen damit hinbekommen, das geht halt nur mechanisch. Es ist aber, gerade bei Seglern, eh fraglich, ob diese minimalen Bewegungsunterschiede überhaupt das Flugverhalten wesentlich beeinflussen.

Versuch´s mal! ;)
 
Hi,

heute war Erstflug!

Nachdem ich das V-Leitwerk jetzt mit Dual-Rate, Servo Wegbegrenzung
und Servo Wegeinstellung ganz ordentlich hinbekommen habe flog der
Silent Dream auch auf Anhieb ohne viel Trimmen zu müssen.

Werfen, fliegen, ein Tick Rechtstrimm, das wars.

Vielen Dank für die ganzen Tips!

ciao, Thomas
 
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