Me262 Zwischengröße ?

So sicher bin ich mir da nicht:) Klar, wenn die Luft an der Düse, wie im aktuellen Fall, noch umgelenkt wird, wird zumindest ein Teil des Schubes (minimal der umgelenkte Teil) dort unmittelbar angreifen. Aber: Eigentlich entsteht der Schub an den Blättern des Impeller.


Grüße
Andi
 

Antares

User
Weder noch bzw. nur zum Teil richtig: die Kraft greift da an,wo die ZTriebwerke befestigt sind.
Wie sonst soll der Gesamtschubvektor auf das Flugzeug übertragen werden?

Gruß,
Harald
 

heiner

User
ok,

drücken wir es so aus, der Strahl bekommt seine Richtung da wo er austritt.

Wenn der Strahl dann nicht senkrecht aus dem Impeller kommt, dann wirken auch noch Kräfte in andere Richtungen.

Wie sollte sonst die heute bei Jets verwendete Schubvektorsteuerung funktionieren.

Stellt euch einen losgelassenen Gartenschlauch vor, da sieht man das die Kräfte in alle Richtungen wirken können. :)

Heiner
 
Ja, stimmt schon. Aber die Schubvekoren bleiben davon unbeeinflusst.

Aber zum aktuellen Problem: Angenommen, die Impeller wären vor der Nasenleiste angebracht. Weiter angenommen, es gäbe keine Gondel, und die Impeller würden im Freien arbeiten. Dann wäre es der falsche Weg, sie nach oben zeigen zu lassen, um das Heck hochzukriegen. Dann wäre der ganz "klassische" Motorsturz gefragt.
Inwieweit jetzt die Hülle drumrum konkret den Ort der Schuberzeugung verlagert, weiß ich nicht. Wie sollte das gehen? Meine These: Wenn die Hülle, als Düse, nur die Geschwindigkeit des Luftstrahls erhöht, den Strahl aber nicht umlenkt, macht das keinen Unterschied. Dann wäre im konkreten Fall der "klassische" Motorsturz die Lösung.

Grüße
Andi
 

Antares

User
Ja, Andi hat es erfasst.

Fakt 1: alle Flugzeuge mit Schubvektorsteuerung haben das Triebwerk in der Rumpflängsachse und die Steuerdüse so weit als möglich
vom Schwerpunkt entfernt. Ausnahme Harrier, aber das aus gutem Grund!

Fakt 2: genau, den Gartenschlauch hält niemand fest...

Gruß,
Harald
 

heiner

User
@ Harald,

was Andi sagt, habe ich ja versucht anhand von den Bildern darzustellen.
Der kleine Teil, der durch das Ablenken nach oben wirk, ist die Kraft, die das Aufrichtmoment durch die Schubachse unterhalb des SP verursacht, kompensieren soll.

Daher muss der Strahl, der in diesem Fall ja hinter dem SP austritt, unbedingt mit einem kleinen Anteil nach oben wirken. Der Hauptschubstrahl, der den Vortrieb liefert, greift mit einer Hebellänge mit dem Abstand Schubachse zum SP an und will dadurch die Nase heben.

Das Alles bräuchte man nicht, wenn der Schubstrahl durch den SP geht, wie im Falle der Mig-15.

Wie ich weiter oben geschrieben habe, bin ich bisher 2 HobbyLand Me-262 mit 1200 mm Spannweite geflogen, die HobbyLand mit 2m Spannweite und nun die 2,6 m Me-262 von Grumania.

In allen Fällen habe ich den Schubstrahl wie beschrieben ein wenig nach hinten--> unten abgelenkt.

Bei allen 4 Me-262 hat das so funktioniert und das wird auch in diesem Fall bei Stefans funktionieren.

Nur kann ich auch nicht genau abschätzen wie viel Ablenkung von Nöten ist, da er im Verhältnis zum Modellgewicht einen sehr starken Antrieb verbaut hat.

Gruß

Heiner
 

Antares

User
@Heiner

ich glaube dir gerne, daß deine (und andere) so fliegen; aber dann ist das Modell insgesamt so ausgelegt. Natürlich kannst du flugmechanisch diese Kräfte neutralisieren.

Aber wenn die Schubachse durch den Schwerpunkt gehen soll, müssten die Gondeln 30° oder 35° nach oben stehen, und das kann nicht sein!
Muss auch nicht, denn deine fliegen und das Original flog auch. Ich gebe dir auch völlig Recht, daß der Hebelarm der
tiefen Gondeln ungünstig ist - abgesehen von Verkehrsflugzeugen wird diese Bauart bei Jets auch nicht mehr verwendet. Das Schub/Gewichtsverhältnis ist da halt "besser".

Gruß,
Harald
 
Antrieb

Antrieb

Hallo,

meine Gondelaufbau sieht wie folgt aus:

gondeln.jpg


Unten ist der Einlauf, oben der Auslass. Das Triebwerk sitzt also nahe am Schwerpunkt.

Den nächsten Flugversuch werde ich ohne Bodenstart, sondern mit Rampe versuchen, dann maximal Halbgas geben.

Vielleicht nächste Woche...

Grüße
Stefan
 
Hi Stefan,
das sollte auch in keinster Weise Kritik sein. Ich weiß doch dass du da sehr erfahren bist und das in jeder Hinsicht besser kannst als ich.
Aber trotzdem nochmal zu den Winkeln um Verwechslungen auszuschließen. Die klassische EWD ist der Unterschied vom HLW zum Flügel. Die sollte + 1-1,5 grad betragen. Zur Rumpfsehne sind die ganzen Winkel nur von ästhetischer Natur. Sprich wie der Rumpf "in der Luft hängt". Bei deinen Angaben komm ich immer auf -1,5 Grad EWD und das ist meiner Meinung nach die Hauptursache. Nach 20m Vollgas bei 3 kg Schub ist m. Einschätzung nach das HLW bereits gut angeströmt und wirkt. Die Me hat ein großes Leitwerk was sehr intensiv wirkt.

Ich denke auch dass ein Flug mit halbgas und den eingeklebten Keilen zum probieren am besten ist.
Mit weniger Schub denke ich dass es funzt, sofern es nur der Schubvektor ist. Ich würd ein max Schub-/ Gewichtsverhältnis von max. 0,5 einstellen.

Gruß
Robert
 
Servus Stefan,

ich würde ebenfalls erst mal mit 50 % starten und flach rausgehen. Bei unserer schmalen und bestenfalls durchschnittlichen Piste neigt man zum wegreissen. Wenn es irgendwie geht würde ich die Me aus Sicherheitsgründen erst mal an die Flitsche nehmen.
Wenn die Strömung am Höhenruder satt anliegt dann kann ich mir nicht vorstellen dass der Hebel der Gondeln zum Schwerpunkt den Flieger so aus der Bahn drückt, die 1,5 Grad erst recht nicht.
Meiner Meinung nach muß dieser Effekt mit Tiefenruderbeimischung beim Gasgebene im schnelleren Flug zu kompensieren sein.

Es könnte auch was bringen die Strömung mit Zackenbändern auf den Höhenruderblättern (evtl. oben und unten) an das Leitwerk zu zwingen.

Was mir sonst noch einfallen würde wäre ein Höhenruder mit tragendem Profil, aber das könnte auch Blödsinn sein.

Bitte nicht aufgeben, Schaumwaffeln (war eh ironisch gemeint, ich weiß Du fliegst kein Verpackungsmaterial) haben zwar bessere Langsamflugeigenschaften, diese werden aber Deinen Ansprüchen in keinster Weise gerecht werden.

Meiner Meinung nach wird die Me allerdings ein "Luder" bleiben.

Bitte sag mir bescheid wenn Du es nochmals probierst

Gruß Uli
 
Hallo Stefan,

mach das so, wie Du es in Deinem letzten Post beschrieben hast.

Ich finde, dass die Problematik der Me 262 sehr schön beschrieben wurde.
Die Klötzchen hast Du nun drin und damit sind wir alle sehr gespannt, ob sich eine Besserung ergeben wird.

Übrigens ist bei all meinen Me 262 sind 5% Tiefenruder auf den Gasweg gemischt. Da ich aber mit weniger Leistung fliege (ca. 0.74 Schub zu Modellgewicht) kann der Wert bei Dir auch höher liegen. Um zu testen, ob das Modell flugfähig ist, ist diese Optimierungsfunktion aber nicht relevant.

Nur eines habe ich noch, bitte vergesse nicht bei der Landung das Fahrwerk auszufahren. Die Gondeln können sonst sehr gefräßig sein!!!
Gerne wäre ich beim nächsten Versuch Vorort, da könnte ich Dir sicher noch mehr helfen als hier in der Theorie.

Also dann viel Erfolg und

viele Grüße

Michael
 
Hi Stefan,

es ist zwar schon alles gesagt worden, aber Deine Probleme erinnern mich sehr an die Flugversuche mit meinem Airbus. Da ist es auch so, dass die Triebwerke durch die tiefe Lage ein extremes Aufbäumen erzeugen. Wenn man nun auf einer Graspiste losrollt, wippt der Flieger ständig auf dem Hauptfahrwerk rum. Das erzeugt natürlich einen riesigen Anstellwinkel, der bei der nächsten Bodenwelle zum Abheben führt. Danach reisst direkt die Strömung ab und bumm...

Bei mir hat ein sehr vorsichtiges Losrollen das Problem gelöst. Also ganz langsam Gas geben, dabei voll Tiefe drücken und die gesamte Platzlänge zum Rollen nutzen. Wenn der Flieger genügend Anströmung auf den Rudern hat, ist es überhaupt kein Problem mehr (in meinem Fall Schub/Gewichtsverhältnis ca. 60%).
Mit der Flitsche müsstest Du aber auf der sicheren Seite sein...

Drücke Dir die Daumen für den nächsten Versuch!!
Arne
 
R. I. P.

R. I. P.

Hallo Schwalben-Fans,

meko.jpg


so schaut's aus...

Einwandfrei gestartet, die ersten 100-200 Meter schnurgerade gestiegen (mit viertel Gas),
danach das Gas mehr reingeschoben und los ging der Affentanz.
Aufbäumen trotz Tiefenruder, Strömungsabriss, der sich über 50-80 Meter nicht mehr abfangen lies (Gas war raus).
Das war's mit meiner Me.

Woran es genau lag, kann ich jetzt schlecht sagen, nur dass sie ohne oder mit viertel Gas scheinbar normal flog.
Es muss mit der Gondel-Anstellung oder Schubstrahlablenkung zu tun gehabt haben.

Ich baue sie sicher nicht mehr auf. Vielleicht baue ich mir wieder eine kleine Locklair-Me oder eine HobbyLand-Me,
mal schaun.

Grüße
Stefan
 

heiner

User
Hallo Stefan,

wirklich schade um deine Me!

So wie du es beschreibst kann es nicht der Schubstrahl gewesen sein, denn ohne Antrieb 80 m durchgefallen, ohne abfangen zu können, muss eine andere Ursache haben.

Was eigentlich unwahrscheinlich ist bei deinen Angaben zum Schwerpunkt, nur so wie du es beschreibst sieht das nach Hecklastigkeit aus.

Gruß

Heiner
 
Hallo Stefan,

das ist blöd gelaufen, echt schade.
Aber gib jetzt blos nicht auf. So, wie auf dem Foto sah eine meiner Holzschwalben auch mal aus, bevor ich sie wieder aufbaute und dann der ultimative Erfolg sich einstellte.
Also lass das Ganze einfach sacken und baue sie nach einer verständlichen Frustpause bitte wieder auf.

Deine Beschreibung erinnert mich an meine Locklair Me 262 von 2000. Diese bekam ebenfalls einen Strömungsabriss bei einer Höhe von 60 m mit dem bekannten Trudeln um die Längsachse. Auch ich war damals nicht in der Lage die Me in eine kontrollierbare Fluglage zu bringen, obwohl genügend Zeit und Höhe vorhanden gewesen wäre.

Nach dem Wiederaufbau hatte ich dann den Schwerpunkt um 5mm nach vorne verlegt und siehe da, die Schwalbe flog, damals mit 2x Speed 480 und 8 kleinen NiMh Zellen!!!

Mit diesem Wissen als Grundlage hatte ich dann Meine 1.26m Me mit Christians Ritz Profil und Einziehfahrwerk (2002) aufgebaut. Diese Me fliegt immer noch, auch noch mit Bürstenmotoren. ;-)

Von der Analyse her tendiere ich zu Heiners Ausführungen.


Also bleibe bitte den Schwalbenfliegern treu

Michael
 

robby

User
Zu starker Antrieb Me 262

Zu starker Antrieb Me 262

Hallo Stefan
bin gerade dabei eine ME 262 nach dem Plan von Herbert Locklair aufzubauen. Habe deshalb mit Wemotec telefoniert um zu erfahren welchen Antrieb man heute installiert. Herr Dipl.-Ing. Oliver Wennmacher hat mich dringend davor gewarnt einen zu starken Antrieb zu installieren. Für die Locklair Ausführung hat er mir den Mini Fan 400 mit Motoren die max. 35 A (70A) ziehen. Herr Wennmacher hatte mal beobachtet wie eine übermotorisierte Me 262 nach dem Start einen Looping machte und hinter dem Piloten einschlug. Als Ursache nannte er mir den Hebelarm zwischen den Impellern und dem Schwerpunkt bei zu starkem Antrieb.
Hoffentlich geht es mir beim Erstflug besser. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Viele Grüße
Robert Grüße
 
doch noch flügge...

doch noch flügge...

Hallo Schwalben-Fans,

die zerstörte Me hat mich doch irgendwie an der Ehre gepackt. Deshalb hab ich im Winter eine neue gebaut:

Me262_09.jpg


In "old-school" ;) Bauweise, nach dem Plan von H. Locklair, weil Styro&Co mir keine Freude macht.
Sie ist auch schon flügge:

Me262_10.jpg


Spannweite: 1,22m
Gewicht mit Akku 1750g
Schub ca. 1600g mit 2* Wemotec Minifan

Me262_11.jpg


Habe schon einige Flüge damit gemacht:
fliegt klasse, hat ordentlich Power und ist sehr sehr leise. :)

Schwalben-Grüße
Stefan
 
Gratulation meinerseits.
Schön, dass dieser Bau geglückt ist.

Gruß
Juri
 
hallo Stefan,

Gratulation auch von meiner Seite.
Bitte noch Baubilder von deiner Locklair Me einstellen!
Startest du die Me von der Wiese mit Gummi oder von der Flitsche?
Räder sind ja nicht zu sehen.
Übrigens die Gondeln hier sehen viel scaler aus als bei deiner Vorgänger Me!
 
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