Medizinische Versorgung in Deutschlands Zukunft

Hi,
da ich schon von anderen Seiten immer mehr auf neue Investoren aus den Ausland in Deutschland aufmerksam gemacht wurde die sich Praxen in Deutschland kaufen und dann diese nur noch Gewinn orientiert weiter betreiben. Das führt zu immer weniger selbstständigen niedergelassenen Ärzten und zu immer weniger Versorgung in nicht so lukrativen Gegenden die damit weiter ausgedünnt werden. Lest und Informiert Euch ruhig mal dazu auf den Seiten hier, https://www.kvb.de/presse/presseinformationen/presseinformationen-2022/20052022/
Für nicht selbst lese willige auf youtube, https://www.youtube.com/channel/UCSKWXgozULwyBpX3gWklO4A .
Jammert Euren Ärzten vor dass sie sich junge Assistenzärzte bevorzugt bei der Praxisabgabe im Ruhestand ansehen sollen.

Happy Amps Christian
 
Jo Christian...
Ist nichts Neues und bei Krankenhäusern und Altenheimen ist das auch schon vor einiger Zeit los gegangen.
Bei Krankenhäusern kommt schon länger Gewinnoptimierung vor Patientenwohl. Der Laden muss halt brummen.
Laut Techniker Krankenkasse sind von den 7 Mio. Operationen pro Jahr angeblich viele überflüssig und dienen nur dem Profit.
Das wird durch weitere Beteiligungen von Investoren mit Sicherheit nicht besser.

Gewisse Gebiete, vor allem im Osten sind schon längere Zeit mit Arztpraxen unterversorgt. Die gehen lieber in die Ballungsgebiete mit hohem Patientendurchsatz.

Bei den Altenheimen treffen dann Gewinnoptimierung und zu wenig Personal mit immer höher werdender Belastung aufeinander, mit den bekannten Folgen. Ich würde es dann eher vorziehen, mit einem Herzkasper vorher tot umzufallen, bevor ich in eine solche Einrichtung gehe.
 
Insbesondere bei Krankenhäusern kommt noch die neue Medizinprodukteverordnung MDR hinzu. Ausgelöst durch den französischen Brustimplantate-Skandal (billiges Silikon) hat man für sämtliche Medizinprodukte ein deutlich ausgeweitetes und verschärftes Nachweis- bzw. Dokumentationswesen eingeführt. Vergleichbares gilt für die Anwender (Kliniken). Dies führt einerseits zu einer drastischen Senkung der Produktivität bei gleichzeitig deutlich steigenden Kosten. Andererseits lohnt es sich für Kleinhersteller häufig nicht mehr, Nischenprodukte für einen kleinen Patientenkreis mit zB seltenen Krankheiten oder sonstigen Besonderheiten anzubieten. In der Branche rechnet man damit, dass bis zum Jahr 2025 nurmehr etwa ein Drittel der Anbieter von Medizintechnik übrig bleiben werden.
Alle mir bekannten Hersteller schrumpfen ihre bisherigen Produktpaletten auf die jeweiligen Cash Cows und die unmittelbar damit zusammenhängenden Komponenten zusammen.
Hier gehen Marktwirtschaft und Regulierungswahn eine unheilige Allianz ein...
:( Dieter
 

Relaxr

User
Wie neulich beim Zahnarztwechsel (Alter Z-Arzt ging in Ruhestand): die Dame wollte mir gleich zig Spezialbehandlungen aufbrummen, für zig Tausende als Eigenleistung. Es gab keinen zweiten Besuch! Bin zum Glück noch bei ner anderen seriöseren Arztin gelandet. Die fragte ich zuerst mal scheinheilig, ob die von der ersten Ärztin vorgeschlagenen Maßnahmen evtl. sinnvoll wären. Sie sagte mit weiterer guter Pflege, jährlicher Kontrolle und immer mal Zahnreinigung sei alles gut. So war es bisher auch.
Besagte erste Ärztin war rein gewinnoptimiert :cool:
Ich brauch' mein Geld für Flieger :D
 
Zuletzt bearbeitet:

erichz

User
Tja, da geht er hin unser „Sozialstaat Deutschland“. In früheren Zeiten gab es das Gesundheitssystem in den Händen des Staates - zwar teuer aber dem Wohl des Patienten verschrieben. Da galt es doch dass der Patient gesund werden soll.Heute, nachdem der Staat sein Tafelsilber verschleudert hat, ist das System in Händen von Konzernen und die bedienen in erster Linie ihre Aktionäre und sich selbst! Deshalb ist heute nicht das Patientenwohl im Vordergrund sondern die Gewinnoptimierung einhergehend mit Dividendenausschüttungen an die Aktionäre! Und damit einhergehend ist eine Fallpauschale natürlich sinnvoller als ein gesunder Patient und alles was nicht abgedeckt ist durch die Pauschale muss der „Kunde“=Patient eben selber zahlen! Willkommen im Land der Dichter und Denker
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Eine ähnliche Entwicklung gab es doch schon mal bei der Wasserversorgung. Keine Ahnung, was der aktuelle Stand ist, aber es gab mal einen starken Trend zur Rekommunalisierung. Um so unverständlicher, daß man jetzt das Spielchen ausgerechnet mit unserer Gesundheit wiederholt (und wohl zu denselben Erkenntnissen gelangen wird).

Servus
Hans
 
Gründe warum es hierzulande nur noch abwärts gehen kann und wird :
########################################
>>> Link entfernt <<<

🤷‍♂️
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja hier ist echt alles mist und deutschland geht vor die Hunde. Darf ich dann fragen warum ihr alle noch hier seit bzw. Wohin ihr auswandern werdet oder schon von da schreibt?
Vielleicht ist das ja was..


Torsten

P. S
Wer etwas Ironie in dem Satz findet darf sie weiter verwenden.
 
Hi,
was da Flasch läuft ist an sich das Gleiche wie es schon bei der Altenpflege schief gelaufen ist.Da werden Behandungen abgerechnet die garnicht erbracht wurden , gar kein Plegepersonal bei den Alten je gewesen ist. Die jungen Ärzte die sich Niederlassen würden bekommen nicht die Finanzierung gestemmt, bzw. Überbieten die Investoren sie und wandeln die dann eingekaufte Praxis in einem Praxisverbund in ein Medizinisches Versorgungszentrum um. Die nun angestellten Ärzte bekommen für die Behandlung Zeiten wie in einer Fabrik vorgegeben in der die Patienten zu Behandeln sind . Die Abrechnung mit den Kassen erledigen dann die Praxismanager , alles Optimiert was das Gesundheitssystem hergibt. Da die Abrechnungen der Ärzte von den Kassen Ärztlichen Vereinigungen kontroliert werden und Statistisch ausgewertet , Verglichen werden haben manche Ärzte die z.B. bestimmte Altersgruppen mehrheitlich Behandeln ein Problem mit den dadurch höheren Anzahl dieser Behandungsabrechnung , da diese dann über dem Statistischen Durchschnitt liegen und schnell Grenzen überschreiten für die sie sich dann extra Rechtfertigen müssen. Das kostet extra Zeit , die diese Ärzte eigentlich nicht mehr Über haben. Dazu kommt noch dass durch die Zeitlichen Vorgaben bestimmte Behandlungen fast gar nicht mehr erbracht werden , da zu Uneffizient. Gegen diesen Unsinn der die Umfangreicheren Behandlungen immer mehr ausgrenzt sollte man sich Wehren. Das gilt natürlich nicht uneigeschränkt für Alle MVZ aber doch für genau von Investoren , besonders Wirtschaftlich geführten .

Happy Amps Christian
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
@Bikerwaldi
Deinen Link habe ich entfernt. Stammgäste in der Klatsche wissen es schon: ich mag den Schnapsverkäufer hier nicht sehen.
Begründung:
Jeder Film blendet Werbung für seine Spirituosen-Firma ein.
Er zeigt gelegentlich eine Wortwahl, die ich als unangemessen einschätze.
Er betreibt parteipolitische Agitation.
Und seine Daten sind, verglichen mit anderen Quellen, nicht wirklich glaubwürdig.

Servus
Hans
 

Eisvogel

User
Ist das nicht ein bißchen Jammern auf hohem Niveau? Weil lt. Statistiken in anderen europäischen Ländern Ärzte besser behandeln, beraten, sich mehr Zeit nehmen und mehr verdienen?

Ich erinnere mich noch gut daran wie es in der "guten alten Zeit war". Der Hausarzt war im 5 km entfernten Ort, ein alter Grantler, der einzige in 10 km Umkreis. Das Wartezimmer war immer voll, unter 2 Std. ging gar nix.

Heute haben wir 2 Gemeinschaftspraxen im Dorf, 5 Ärzte, freundlich und kompetent. Da wird nicht einfach ne schwarz Salbe aufs geschwollene Gelenk geschmiert.

Auch als ich vor ein paar Wochen eine Nacht in der Notaufnahme verbringen durfte, fühlte ich mich bestens aufgehoben, untersucht und behandelt, das alles als einfacher Kassenpatient.
 
Hallo
mir hat vor 3 Tagen der Orthopäde den Rücken gerade gebogen. Dann 2 Spritzen gesetzt gegen den Schmerz.
Jaa die haben geholfen.
An der Rezeption dann der Hammer das ich dafür je 15 Euro zahlen muss.
Das hat man mir vorher zu sagen
 

Eisvogel

User
Das hat man mir vorher zu sagen
Hättest du dann auf die Spritzen verzichtet?

Es gibt auch noch die Möglichkeit von Zusatzversicherungen, die alles Mögliche abdecken. Kostet halt auch was.

Ist wie bei der KFZ-Versicherung: Grundabsicherung ist Haftpflicht, gegen Aufpreis gibts Teilkasko mit SB bis zu Vollkasko incl. TK ohne SB.
Beim Auto ists irgendwie selbstverständlich ein paar Hunderter mehr für volle Kostenübernahme zu zahlen.......
 
Hättest du dann auf die Spritzen verzichtet?

Es gibt auch noch die Möglichkeit von Zusatzversicherungen, die alles Mögliche abdecken. Kostet halt auch was.

Ist wie bei der KFZ-Versicherung: Grundabsicherung ist Haftpflicht, gegen Aufpreis gibts Teilkasko mit SB bis zu Vollkasko incl. TK ohne SB.
Beim Auto ists irgendwie selbstverständlich ein paar Hunderter mehr für volle Kostenübernahme zu zahlen.......
nein hätte die auch genommen.
Aber darum geht es doch gar nicht, was wäre wenn er 100 Euro genommen hätte, haben auch nur kurz geholfen
 

Eisvogel

User
was wäre wenn er 100 Euro genommen hätte...
Dann hättest vermutlich nachträglich ne Zusatzversicherung abgeschlossen ?!?

Wir wollen die beste Versorgung, wollen aber nichts dafür bezahlen. So funktionierts halt nicht!
Privatisieren und gewinnorientieren bringt den Nachteil von Einsparungen an Personal und Kosten. Kommunalisierung erhöht die Kosten und frisst Steuergelder, die uns wieder aufgebrummt werden. So oder so, es wird immer ein Kompromiss bleiben oder werden.

Nochmal zurück zu meinem Beispiel KFZ: Wer jammert über die Kosten für Teilkasko? Jeder hat sie, die meisten ohne SB. Wer rechnet hier nach, ob sich der Aufpreis auszahlt? Wärs nicht vernünftiger den Betrag in eine Zusatz-Krankenversicherung zu investieren? Vor allem im "modellfliegertypischen" Alter?
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Nix dafür zahlen ist relativ, Erwin. Wer die Beitragsbemessungsgrenze erreicht hat, der zahlt rund 9.000€ pro Jahr, plus die diversen Zuzahlungen und IGeL-Leistungen. Da ist eine gewisse Erwartungshaltung schon verständlich.

Und den Botaniker verstehe ich auch: Zusatzkosten sollten vor Erbringung der Leistung genannt werden. Das gehört zu einem korrekten Vertrag.

Servus
Hans
 
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