Meerwasser

Hallo zusammen !

Wie macht Ihr Eure Segelboote "meerwassertaugich", bzw. wie verfahrt Ihr mit Euren Booten, wenn Ihr am Meer segeln gewesen seid ?

Vielen Dank für Eure Anregungen und Erfahrungen schon einmal im Voraus.
 

molalu

User
Meerwasser

Hallo,
grundsätzlich ist es dem Segelboot egal, ob Süß- oder Meerwasser, da die Rümpfe in der Regel aus GFK (meistens lackiert), aus Holz (garantiert lackiert) und/oder aus CFK hergestellt wurden. Somit keine außergewöhnlichen Vorbereitungen beim Einsatz im Meerwasser. Die Arbeit kommt nach dem Meerwasser-Einsatz. Im Prinzip muss das komplette Modell mit Süßwasser aufwendig gespült, gereinigt und getrocknet werden. Insbesondere die Metallbeschläge auf Deck. Sollte Meerwasser in den Rumpf eingedrungen sein, muss die Elektronik genausten geprüft werden.
Ruder aus dem Koker entnehmen, ebenfalls mit Süßwasser spülen und fetten, oder mit WD40 behandeln. Das gleiche gilt bei abnehmbaren Kielflossen. Bolzen spülen und trocken, ebenso die Halterohre im Rumpf. Aber auch bei Hilfsantrieben ist die große Inspektion fällig. Motorwelle entfernen, mit Süsswasser spülen und neu fetten. Stevenrohr durchspülen.
 
Segeln im Meerwasser. Sehr gerne.

Segeln im Meerwasser. Sehr gerne.

Ahoi Matze,

Ingolf hat es schon sehr gut beschrieben.

Doch ich glaube , du wolltest doch vielleicht, mehrere Meinungen lesen.

Meerwassersegeln mit Modellboot sowie Großboot, ist bei mir seit sehr langen, einfach nicht wegzudenken.

Beide werden liebevoll gewartet.
Deshalb funktioniert es eben ganz gut.

Zum Modellboot.

Meine Segelfreunde sind mit Kontaktspray, (Wasserschutz), glücklich. Bewegliche, - abnehmbare Teile sind eingefettet.
Ihre Modelle funktionieren.

Ich bin mit Nähmaschinenöl, Putzlappen, Küchenpapier u. einen Reinigungspinsel Größe 4, glücklich.
Funktioniert gut.

Wichtig ist, neben den Schutz der beweglichen, - u. Zierdeteile, sie müssen eine Schutzschicht gegen Meer, - sowie Brack, - u. Süßwasser, haben.

Dies kann der Kontaktspray, Nähmaschinenöl u. diverse andere Fette sein.

Holz, ABS, braucht unbedingt eine fachgerechte Lackierung, auch gegen Witterungsschutz, UV-Licht..... usw.

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Sie mögen Meerwassersegeln & sorgfältige Pflege.

Ständiges warten, prüfen, ist unbedint zu raten.
Bewegliche, - abnehmbare Teile u. Steckkontakte, RC-Teile samt Empfänger.

Schön ist es, wenn das Boot absolut dicht ist.
Sonst ständig prüfen. Boot während den Segelpausen entwässern.

Nach dem segeln bevorzuge ich lauwarmes Leitungswasser. Von Außen sorgfältig abspülen u. putzen. Im Inneren vorsichtig wischen, trocknen usw.

Küchenpapier, Reinigungspinsel kommen bei mir im Einsatz. Wenn alles trocken ist, wieder wenn nötig, leicht u. dünn, ölen. Ich lasse immer mehrere Lagen Küchenpapier im Bootsinnerinnen, Luken, Deckel geöffnet.

Meerwassersegeln ist ein Erlebnis pur.
Nordsee, - Kieler Woche, Hafen - u. Strandsegeln, u...... u.
ist einfach Top.

Matze, ich wünsche dir viel Spaß & Freude beim Meerwassersegeln.

Vielleicht treffen wir uns mal mit Böötchen an der Waterkant.

Ahoi

Viele Grüße Gerd.
 
Hallo Gerd,
hallo Ingolf,

das sind wirklich super Tipps.

Die Metallteile schmierst Du dann mit dem Nähmaschinenöl ein, habe ich das richtig verstanden ?

Dichtest Du die "RC-Box" zusätzlich bzw. ganz speziell ab ?
Hast Du Tipps, wie ich das Boot zu 100% dicht bekomme (falls das geht) ?

Zum Hintergrund:
Ich werde mir in den nächsten 2-3 Wochen eine Dragonforce 65 bestellen, welche ich mit in den Sommerurlaub nach Süditalien mitnehmen möchte. Und ich möchte halt, dass das Boot wieder heil nach München kommt, und nicht total verrostet ;-) Ich komme aus dem RC-Segelflug und möchte mich im Urlaub mal ein bißchen am Segeln versuchen, und schauen, ob mir das auch Spass macht.

LG, (fast) aus den Bergen ;-)
Matze
 

molalu

User
Hallo Matze,
die meisten Einsteiger haben großen Respekt vor möglichem Wassereinbruch. Vergiss Deine Bedenken. Die modernen "Joghurt-Becher" - Deine Dragonforce gehört dazu, hat bis auf den Wartungsdeckel ein in sich geschlossenes Deck. Mit der Dragonforce kannst Du durch eine Brandungswelle segeln. Selbst wenn der Rumpf fast komplett unter Wasser ist, brauchst Du keine Panik bekomme. Die kommt wieder hoch.
Wenn Du möglicherweise einen Segler mit mehrteiliger Fläche hast, dann klebst Du doch sicherlich die Flächenteile ab!!?? Das selbe machst Du mit dem Deckel Deiner Dragonforce. Einfach rundherum mit breitem Tesa, besser noch Cellpack, im trockenen Zustand abkleben und fertig. Da kommt kein Wasser rein. Die im Heck befindlichen Ruderdurchführungen kann man als Sicherheitss-Fanatiker ggf. am Faltenbalg mit Silikonfett einschmieren.
Wenn Du die paar Hinweise von Gerd und mir beachtest, wirst Du auch im offenen Meer viel Freude mit der Dragonforce haben. Deshalb wünsche ich Dir einen traumhaften Urlaub mit dem neuen Schiffchen und "immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel".:)
 
Danke Ingo.

Weisst Du, es ist immer besser sich vorher bei erfahrenen Modellbauern zu erkundigen, als dann vor Ort zu stehen, und nicht weiter zu wissen ;-)

LG Matze
 
viel zum Austaschen

viel zum Austaschen

Habe meine Saudade letztes Jahr in den schwedischen Schären mehrfach gesegelt. Anfangs war alles in Ordnung (Urlaub dauerte 3 Wochen). Dann das Boot nichtsahnend sauber gemacht und in den Keller gestellt ..... zwei Wochen später waren die Aluspannschlösser komplett fest, die angeblichen Edelstahlösen waren braun und alles aber wirklich alles aus Alu war stumpf und angelaufen. Im Bootsinneren alle Kabel und Stecker erneuert und den Empfänger der verschoddert war in den Ruhestand versetzt.
Soviel zum Thema Vorbereitung auf Salzwasser ..... der Rest hat klaglos überlebt.
Die Tipps weiter oben hätte ich schon letztes Jahr gebraucht ....
 
Aluminum im Salzwasser, nur mit Ölkanne warten.

Aluminum im Salzwasser, nur mit Ölkanne warten.

Moin, Jürgen,

du machst mich ganz traurig.

Wie Titel, Aluminium ist ohne Öl, eine Schweißverbindung mit anderen diversen Metallen, im Meerwasser-Vergnügen.

Ich weiß es vom Großboot, nach dem segeln wird auch mit Süßwasser, alles extrem gereinigt.
Selbst V2 A ist machtlos gegen Meerwasser.

Ständig polieren, ölen ein Muß.

Ich bin begeistert von Nähmaschinenöl.
Funktioniert.

@ Matze, ja Nähmaschinenöl, ganz dünn auftragen.
Nach ca. 15 Min. ist alles wieder trocken.
Es ist ein Ölfilm, (Schutz), auf dein zu schützendes Teil.
Vor so 15 Jahren war ich mit meiner Micro Magic auf Sardinien segeln. War super, Böötchen funktionierte gut.

Trotzdem, segeln ist interessant, auch im Meerwasser & all den kleinen schweinereien.

Viel Spaß und Freude.

Viele Grüße Gerd.

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Vielen lieben Dank für die Tipps.

Weil ich es oben gelesen habe.

Ist für diesen Verwendungszweck Nähmaschinenöl und WD40 gleichwertig zu sehen ? Kann man also beides verwenden, oder eher nicht ?
 

S_a_S

User
Hallo Matze,

WD = Water Displacement. Wo also Wasser drin, verdrängt dieses.
Aber WD40 verdunstet nach Gebrauch (ist überwiegend Waschbenzin) und hinterlässt nicht wirklich einen Schmierfilm.

Nähmaschinenöl verteilt sich besser auf der Oberfläche. Bei allen bewegten Teilen definitv besser.

Grüße Stefan
 
Super. Vielen lieben Dank.

Sonst muss ich nichts bei Salzwasser beachten ? Also, außer dem oben Beschriebenen ?
 

molalu

User
Ich glaube es ist alles gesagt Matze. Akku laden nicht vergessen, damit Deine Dragonforce bei ablandigem Wind nicht vor der Küste von Sizilien strandet;)
 
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