Membrane im Pumpenvergaser

Hallo liebe Verbrennergemeinde,

ich hoffe, es gibt hier den ein oder anderen, der mir eine zuverlässige Auskunft geben kann.
Kurze Vorgeschichte:
ich habe einen DLA32 der bisher super lief. bis Ende letzter Saison. Da ging er beim Gas geben plötzlich aus.
Seitdem habe ich ihn nicht wieder benutzt und wollte ihn jetzt, nach der Winterpause wieder anwerfen.
Zündung ( DLE Zündung ) ist da, Sprit wird mit geschlossenem Choke angesaugt bis er einmal kurz brabbelt.
Choke auf, mit der Hand anschmeißen........ brabbel...brabbel.... nix mehr.
Wenn ich das Spielchen wiederhole, passiert das Gleiche.
Dann die brutale Art; mit Bohrmaschine anwerfen. Dann springt er relativ schnell an und läuft einigermaßen, was dann wohl nur noch eine Einstellungssache wäre.
Dann Motor abschalten und wieder mit Hand versuchen (er müßte sofort anspringen )....... nix.
Meines Wissens habe ich schon alles versucht.
Das Letzte was ich gemacht habe, ich bin zu einem hiesigen Fachhändler für Gartengeräte gefahren. Er hat mir dann anhand der Vergasernummer, ist übrigens ein Tillson-Vergaser, eine angeblich passende Membrane verkauft. Ein augenscheinlicher Unterschied ist, die Membrane hat nicht die beiden Laschen zum Zentrieren an der Seite. Sie wird direkt mit den 4 Schrauben zentriert.
Jetzt meine Frage:
Gibt es gravierende Unterschiede, wie Härte oder Durchmesser etc. bei den Membranen oder dürfte das keinen großen Einfluß haben.
Sind Membranen für Flugmotoren vielleicht anders als für Rasenmäher oder Kettensägen? Sollte ich doch besser eine Originalmebrane für Flugmotoren vom Modellbauhändler kaufen?

Fliegergruß
Ralf
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Nebenluft

Nebenluft

Hallo Ralf

Wenn der Motor über den Vergaser Sprit pumpt und mit
Starthilfe anspringt aber nicht von Hand tippe ich eher auf
Undichtigkeiten an den Flatterventilen oder am Isolierblock.

Ähnlichers hat es in diesem Thread gegeben und da habe ich eine Anleitung
verlinkt zu RC Universe http://www.rc-network.de/forum/show...30-nimmt-kein-Gas-mehr-an?highlight=nebenluft

Bevor du jetzt die Mebranen tauscht würde ich das erst mal untersuchen. Denn die Nebenluftgeschichte verstärkt sich wenn
das Motorgehäuse warm ist ( es wirft sich etwas).

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:

Malmedy

User
Hallo Ralf,

so wie du die Zicken des Motors beschreibst, bin ich nicht so überzeugt, dass es an der Membrane liegt. Die Menbrane kann man leicht per Augenschein prüfen: Rissig, steif? Dann kaputt. Wenn das nicht, dann Dichtigkeit prüfen: Ausbauen, waagerecht halten, Benzin reinräufeln von einer Seite und schauen, ob die andere Seite feucht wird (was nicht sein darf). Wenn die andere Seite trocken bleibt, ist die Membrane ok.
Dein Motor läuft ja im Prinzip, aber nur, wenn Du ihn mit hoher Drehzahl anwirfst (Bohrmaschine). Das lässt eher 2 andere Ursachen vermuten:
1. Zündung: Akku schwach, Kabelstecker erodiert (Übergangswiderstand), Zündkabel defekt, Zündkabel im Stecker nicht mehr richtig drin, Funkenüberschlag am Stecker auf Masse, Kerzenstecker sitzt nicht fest oder hat keinen guten Mittelkontakt, defekte Zündkerze. Alles das bewirkt einen zu schwachen Zündfunken, so dass er von Hand nicht anspringt. Übrigens sagt ein "guter" Funke außerhalb des Motors überhaupt nichts aus über die tatsächliche Zündleistung. Da kann man sich gewaltig täuschen!
2. Kraftstoffversorgung: Wenn die Membrane ok ist, dann könnte die Unterdruckleitung zum Motorgehäuse (da gibt es Schlauchlösungen oder interne Kanäle vom Gehäuse durch den Ansaugkrümmer/Flatterventilhalter zum Vergaser) undicht oder verstopft sein. Da er aber in der letzten Saison plötzlich stehen blieb, ist Verstopfung eher weniger wahrscheinlich. Wenn der DLA 32 einen Schlauch hat, dann mal prüfen, ob der verhärtet ist, Risse hat oder an den Anschlussnippeln wirklich dicht sitzt. Hat der Motor interne Kanäle, dann mal schauen, ob alle Befestigungsschrauben des Vergasers etc. fest sind und die dazwischen liegenden Dichtungen ok sind.
In dem Bereich müsste die Ursache liegen.
Zur Fremdmembrane: Das kann Dir kaum einer sagen, ob die identisch ist mit der Originalen. Wenn sie aber vor der Abmessung her passt, muss der Motor damit laufen! Vielleicht nicht optimal, aber laufen (und von Hand anspringen!) muss er damit.

Gruß, Michael
 
Hallo Bernd, hallo Michael,
erstmal herzlichen Dank für eure sehr informativen Antworten.
Ich möchte mal versuchen, auf eure Kommentare einzugehen.
Die Zündung halte ich für gut. Man weiß ja, wie so ein guter Funke aussehen sollte.
Um den Fehler "Spannungseinbruch" auszuschließen, habe ich den Akku getauscht. Vorher die Spannung gemessen.
Zündkerzen habe ich auch getauscht.
Die Membrane habe ich ja schon neu.
Den Unterdruckschlauch vom Kurbelgehäuse zum Vergaser und die Schläuche im Tank und vom Tank zum Vergaser habe ich alle erneuert.
Ich habe sogar mit einem Lecksuchspray geprüft, ob Luft falsch austritt. Unterdruck kann ich allerdings mit dem Spray schlecht prüfen.
Die Dichtungen vom Vergaser zum Kurbelgehäuse, da ist auch noch ein Kasten mit einem Flatterventil ( Isolierblock ) dazwischen, habe ich selbst neu aus ca. 0,8 mm Dichtungspapier geschnitten.
Bernd, die Beschreibung, die man durch deine Verlinkung erreicht, scheint sehr gut zu sein. Leider kann ich aber mit Englisch nicht soo viel anfangen.

Im Flansch vom hinteren Kurbelgehäuse ist eine kleine Kerbe, die aber nicht über die gesamte Breite geht. Keine Ahnung wie die da rein kommt. Sollte auf dem Bild gut zu erkennen sein.
Aber ein professioneller Motoreninstandsetzer sagte mir, dass die Kerbe nicht entscheidend ist, weil sich die Dichtung da rein drückt und die Kerbe abdichtet.
Ist an der Dichtung auch zu erkennen. Aber vielleicht macht sie ja doch was aus und ich brauche ein neues Kurbelgehäusehinterteil :-(.
Beim Flatterventil im Isolierblock ist eine kleine Ecke abgebrochen.
Am Kommenden Wochenende ist die Prowing in Bad Sassendorf. Da werde ich den Motor mal bei Herrn Paul von KPO abgeben. Er soll sich den in seiner Werkstatt mal ansehen.
Er hat doch früher selber DLA- Motoren verkauft und hat noch ein paar Ersatzteile.
 

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Malmedy

User
doppelx1100: "Leider kann ich aber mit Englisch nicht soo viel anfangen."

Hallo Ralf,

in dem verlinkten Beitrag ging es fast ausschließlich um das Planen der Dichtungsflächen und das Anfertigen neuer Dichtungen im Bereich Vergaser - Motorgehäuse und den Komponenten, die dazwischen liegen. Letztlich das Ausschließen von Nebenluft. Hast Du aber geprüft und für gut befunden bei Deinem Motor. Ein Punkt allerdings ist bisher nicht angesprochen, aber in dem Link erwähnt: Die Funktionsfähigkeit, d.h. auch 100%ige Abdichtung der Ventilzungen. Da bei Deinem Motor schon eine Zunge beschädigt ist (wie mag das passiert sein?), kann Gewalteinwirkung oder übermäßiger Verschleiss vorliegen. Dann kann auch vielleicht diese Zunge (oder eine der anderen) nicht mehr ganz plan anliegen. Das würde ebenfalls zum beschriebenen Verhalten passen. Herrn Paul mal um Unterstützung bitten, ist sicher eine gute Idee, Herr Khuri von DL-Motoren.de würde wohl auch helfen können. Probeweise einen neuen ventilblock einzubauen würde schon Klarheit schaffen.

Gruß, Michael
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Michael

Ein Punkt allerdings ist bisher nicht angesprochen, aber in dem Link erwähnt: Die Funktionsfähigkeit, d.h. auch 100%ige Abdichtung der Ventilzungen.
hatte ich aber in meinem Beitrag erwähnt

@Bernd
nicht von Hand tippe ich eher auf
Undichtigkeiten an den Flatterventilen oder am Isolierblock.

Hier nochmal ein direkter Link zu der Geschichte zum planen http://www.grosbeakrc.ca/hangar/pulse125/modifications/lapping.html

Eine Undichtigkeit an den Flatterventilen sieht man wenn man seitlich über den Ventilblock peilt.
Sind die Ventilzungen verbogen entsteht zwischen den Lamellen und den Körper ein Spalt.
Die Lamellen haben keinen Anschlag und können auch durch zu weites auffedern ausleiern.
Gerade die GFK Blättchen neigen dazu. Besser CFK Platten oder Federstahl nur beim zerbröseln bereiten die
Materialen Probleme.

Das ausfransen der Ventile war bei anderen Motoren auch ein Propblem http://www.rc-network.de/forum/show...ilschaden-DLE-111-V3?highlight=Flatterventile wobei das Schadensbild ähnlich ist.

Ralf um Undichtigkeiten am Motor festzustellen werden Auslass und Einlass dichtgeflanscht und über einen Anschluss der Motor
mit leichten Druck beaufschlagt. Über ein Manometer kann man dann verfolgen ob ein Druckabfall entsteht bzw.
man kann dann mit Lecksuchspray die Stelle suchen.

Gruß Bernd
 
soviel ich weiß, erzeugt der Motor Unterdruck und Überdruck, oder?
Mit dem Lecksuchspray kann ich aber nur austretende Luft, also falsch austretenden Überdruck prüfen.
Bei Unterdruck, also falsch eintretende Luft, hilft mir das wenig.
Mit dem Flatterventil könntest du recht haben. Warum da eine Ecke fehlt? Frag mich nicht, ich weiß es nicht. Hoffentlich hat mir die fehlende Ecke nicht noch den Kolben oder die Laufgarnitur beschädigt.
Noch rätselhafter ist mir die Kerbe am Motorflansch.
Wenn etwas abbricht, so wie die kleine Ecke am Flatterventil, entsteht zwangsläufig ein Grad. Ich kann unter der Lupenlampe erkennen, dass ich das Ventil mit der abgebrochenen Ecke ein gaaaanz kleines bisschen runter drücken kann. Somit ist es nicht dicht. Könnte an dem Grad liegen. Da muss wohl Ersatz her. Das Ventil bekomme ich sicher am Wochenende bei dem Herrn Paul.
Apropo Herr Paul.
Er hat bis vor einiger Zeit DLA-Motoren vertrieben und den Service dafür gemacht. Heute verkauft er nur noch RCGF-Motoren, die aber rein äußerlich baugleich sind. RCGF-Motoren hab ich schon mehrere bei ihm gekauft und bin mit ihm auch schon einig, dass ich den Motor morgen zur prowing mitbringe.
Bei mir zu hause habe ich eh keine Ersatzteile. Und bevor ich jetzt ein Ersatzteil nach dem anderen kaufe, soll er den Motor lieber gleich mitnehmen und in seiner Werkstatt prüfen.
Mal eben ein neues Ventil oder gleich einen anderen Vergaser testen. Er hat die Möglichkeiten dazu.

das mit der Dichtigkeitsprüfung ist ne gute Idee. Nur habe ich nicht das passende Material dafür, wie z.B. ein Manometer.
Falls der Motor bei Herrn Paul auch mit neuen Ersatzteilen nicht laufen sollte, wird er mit Sicherheit auch auf Dichtigkeit prüfen.

Ich hab ja noch andere Modelle zum Fliegen. Ich habe also keine Entzugserscheinungen wenn der Motor nicht hier ist ;-)

Gruß Ralf
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Ralf

Ja Motor erzeugt Unter/Überdruck dem Leck ist es egal ob von innen nach aussen oder
von aussen nach innen. Also wenn der Überdruck beaufschlagte Motor dicht ist
zieht er auch keine Nebenluft.

Wenn du keine Teile hast oder das Now How fehlt ist KPO ein guter Ansprechpartner.

Gruß Bernd
 
wenn ich den Motor funktionsfähig von KPO zurück bekomme, werde ich berichten, woran es lag, falls Interesse besteht.

für eure Tipps möchte ich mich nochmal bei euch bedanken.
 
Erste Diagnose nach augenscheinlicher Begutachtung gestern auf der Prowing von Herr Paul von KPO.
Die Kerbe am Vergaseranschlussflansch im Kurbelgehäuse wird nicht die Ursache sein. Da ist Herr Paul mit mir einer Meinung, das dichtet die Dichtung ab, weil sie sich in die Kerbe eindrückt.
Zum Thema Flatterventil sagte er folgendes: wenn das Flatterventil nicht richtig schließt, würde der Überdruck, der im Motor erzeugt wird, das Ventil nach unten ( also in Rictung Ventilhalterungsblock ) drücken und somit abdichten.
Das mag theoretische stimmen und leuchtet mir ein.
Aber wie ich schon mal erwähnt habe, wenn etwas abbricht, entsteht i.d.R. ein kleiner Grad. Dieser verhindert ein absolutes Abdichten.
Mehr konnte mir Herr Paul auf die schnelle noch nicht sagen. Sein Stand war ziemlich voll und testen konnte er vor Ort nicht. Er wird sich bei mir melden.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Mit dem Überdruck hat Herr Paul recht das davon die Ventile zugedrückt werden.
Nur je höher die Kolbengeschwindigkeit ist desto mehr Druck.
Deshalb springt er mit Starter an aber dein schlapper Arm erreicht nicht die Geschwindigkeit ;)

Dazu kommt noch die rauhe Oberfläche des Ventilrahmens den dort ist nichts geplant sondern die rauhe Gussoberfläche.


Gruß Bernd
 

Roxx

User
Wie muss ich mir eigentlich das "brutale Anwerfen mit der Bohrmaschine" vorstellen?
Wird da nicht ein Freilauf benötigt?

Gruß
Thomas
 
@ Roxx
Ich habe einen alten E-Starter von früher für die kleinen Metanoler. Der ist kaputt und habe ihn auseinander genommen. Ich habe also nur noch die Welle mit der Gummiaufnahme , die man auf den Spinner aufsetzt. Mein Motor hat 4 Befestigungsschrauben für den Propeller. Die Gummiaufnahme vom E-Starter passt so grade um die 4 Schrauben herum. Natürlich mit etwas Druck gegen den Motor kann ich mit der Bohrmaschine den Motor drehen und sofort los lassen sobald der Motor läuft.

PS: Das funktioniert natürlich nur mit einer Bohrmaschine die rechts und links lauf kann
 

Roxx

User
Mein Teil Den ich dazu beitragen kann:

Mein 3W 80 wollte auch von heute auf morgen nicht mehr per Hand anspringen.
Hatte ich dem Motor hingegen einen kleinen Schluck Sprit in den Heckvergaser gespritzt, dann sprang der Motor problemlos an und lief wie ein Uhrwerk.
Erst ein Wechsel der Flatterventile brachte Abhilfe.

Die Meinung von Bernd, dass ein Drehen von Hand einen schwächeren Unter- bzw. Überdruck erzeugt, kann ich somit nur bestätigen.

Da ja evtl. ein Modellleben an den Motor gekoppelt ist, so würde ich nicht lange Fackeln und den ganzen Kram tauschen und mich auf eine störungsfreie, neue Saison freuen.

Gruß
Thomas
 
Das Spritzen von Sprit in den Vergaser ist eines der ersten Handlungen die ich mache wenn der Motor nicht anspringt oder keinen Sprit ansaugt.
Passiert ja mal öfter nach einer langen Winterpause.
Aber auch das half nicht.
Wenn der Motor dann doch mal lief (mit der Bohrmaschine) und ich schaltete den Motor über den Zündschalter, also nicht über den Vergaser, aus und ich wollte ihn wieder anwerfen, hätte er spätestens nach dem 2. Schlag mit der Hand anspringen müssen. Tat er aber nicht.
Eure Vermutungen mit dem Flatterventil sind durchaus nachvollziehbar und ihr werdet höchstwahrscheinlich auch recht haben.
Ich bin aber sozusagen ein gebranntes Kind. Ich habe schon mal Unsummen in einen Motor (Moki) investiert. Ein Ersatzteil nach dem anderen gekauft. Und der Motor wollte trotzdem nicht richtig laufen. Der Motor war sogar bei Engel Modellbau, weil die u.a. auch Moki vertreiben. Letztendlich habe ich ihn in der Bucht als defekt verkauft. Damals hatte ich allerdings viel weniger Erfahrungen mit Benzinern als heute.
Der Motor ist jetzt bei KPO. Der kann mal eben schnell ein Ersatzteil aus seinem Regal nehmen und testen. Wenn es dann nur das Flatterventil war, umso besser.
Bei dem Herrn Paul bin ich davon überzeugt, dass er mich nicht übers Ohr haut und ich den Motor in einwandfrei funktionierendem Zustand zurück bekomme. Hab immerhin schon mehrere Motoren bei ihm gekauft. Den besagten Motor allerdings nicht.
Außerdem ist das für mich mal wieder eine Gelegenheit, eine Motorradtour zu machen (180 KM ) wenn ich den Motor selber abhole, anstatt per Post zu schicken ;-). Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Fliegergruß Ralf
 
Flatterventil!?

Flatterventil!?

Hallo,

ich habe die verschiedenen Fehlerdiagnosen gelesen. Leider sind da einige Ungereimtheiten.
Aussage KPO: Ventil wird durch den Überdruck im Kurbelwellengehäuse in Richtung "Ventilhaltungsblock nach unten gedückt"? Das ist doch die Aufgabe des Flatterventils und keine Fehlerdiagnose.
Da hätte ich eher darauf getippt, dass das schief sitzende Ventil auf dem Foto auf der einen Seite eine zu geringe Auflagefläche besitzt und im Handstart zu langsam abdichtet und der erforderliche Überdruck im Kurbelwellengehäuse entweicht.
Was hat die Kolbengeschwindigkeit mit dem Druck im Kurbelwellengehäuse zu tun? Dass ist doch kein Kompressor! Der Druck ist ein Produkt aus Hub und Kolbendurchmesser und der ist bei jeder Geschwindigkeit identisch.
Wenn es allerdings ein "Leck" am Ventil gibt, ist der Druckabbau im Kurbelwellengehäuse ein Produkt aus bestehendem Überdruck, Querschnitts des Lecks und der Zeit.
Da wird die Höhe des Druckabbaus also über die Zeit bestimmt, welche das "Leck" beaufschlagt wird!
Ein Beispiel ist ein normaler Stoßdämper, welche eine devinierte Leckbohrung hat. Drücke ich den schnell zusammen, geht es nicht, drücke ich den langsam zusammen kann ich den bis zum Ende zusammendrücken!
Wenn der Strich auf dem Ventilplättchen unten rechts am Ventilträger ein Haarriss ist und kein Kratzer, fehlt hier die federnde Gegenkraft und die Schließung erfolgt asymetrisch bzw zu langsam!

Ich denke, dass ein neues Flatterventil nicht die Welt kostet und Wunder wirkt!

Man muss darauf achten, dass bei einem Ventilplättchen ohne Steuerblech dieses asymetrisch dick ist (an der Befestigungsseite dicker), da es sonst über die Knickbeanspruchung um Bereich der Befestigung bricht.
Für ein überall geich dickes Plättchen ist ein Steuerblech erforderlich (bzw. besser)!!!

Mit Fliegergruß

Günter
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Günter

Bewegt sich der Kolben langsam baut sich der Druck auch langsam auf bzw entweicht langsam durch den Ventilspalt.
Bewegt sich der Kolben schneller baut sich der Druck schneller auf und überwindet die Kraft der Ventilplättchen und schließt die dann.
So sehe ich das deshalb springt er auch mit Anlasser an.

Ich vermute auch das das Flatterventil der Übeltäter ist bei meinem ersten Groß Motor (1986) mit 22ccm (Tartan/Fox) war das Flatterventil auch
der Übeltäter das der Motor nicht von Hand anspringen wollte. Auch hier war ein GFK Teil verbaut. Ich habe mir dann ein Ventil aus
einer Lamelle von der MTX 80 geschliffen das ohne Probleme sein Dienst versah.

Gruß Bernd
 
Druck oder nicht Druck?

Druck oder nicht Druck?

Hallo Bernd,

genau Deine Ausführungen habe ich beschrieben und auch mit einem Beispiel belegt. Dass ändert aber nichts an der Physik. Wenn es keine Defekte gibt, wie verschlissene Kolbenringe oder undichte Ventilplättchen ist der Druck im Kurbelwellengekäuse abhängig von Hub und Hubvolumen, da ist der Faktor Geschwindigkeit unbeteiligt. Im Leerlauf bei 1200 UPM (= 40 Kolbenhübe/Sekunde) bewegt sich der Kolben bei einem Hub mit einer Geschwindigkeit von 1,2m / sek. Die Vorspannung des Ventilplättchens hat auch noch dass Bestreben zum Schließen. Da kann wirklich nur ein Ventildefekt oder eine falsche Leerlaufeinstellung das Startproblem sein.
Ein eher unwahrscheinlicher Grund wäre noch, dass ein Stück des dünnen Kolbenhemdes durch ein Fremdkörper ausgebrochen ist. Dann stimmen die Steuerzeiten nicht mehr. Ich spreche aus Erfahrung mit einem ZG-80. Dort war nach einer Reparatur noch ein Stück Küchenkrepp im Ansaugkanal verblieben. Dieser fast neue Kolben steht bei mir als warnendes Beispiel in der Werkstatt.

Mit Fliegergruß

Günter
 
Ich habe heute eine Info von KPO bekommen.
Herr Paul hat den Motor abgedrückt und festgestellt, dass beide Hauptlager undicht sind.
Bei Druck würde man sogar einen kleinen Luftzug spüren.
Wenn dem so ist, hätte ich es eh nicht selber machen können, weil ich das passende Werkzeug dazu nicht habe.

Gruß Ralf
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Ralf

Siehe meine ersten Beiträge
Ralf um Undichtigkeiten am Motor festzustellen werden Auslass und Einlass dichtgeflanscht und über einen Anschluss der Motor
mit leichten Druck beaufschlagt. Über ein Manometer kann man dann verfolgen ob ein Druckabfall entsteht bzw.
man kann dann mit Lecksuchspray die Stelle suchen.
hatte schon eine richtige Vorahnung und ich vermute das KPO das so durchgeführt hat.

Günter du gehst das mit theoretischen Grundlagen an ich eher im praktischen ist aber auch egal Hauptsache das Ergebnis stimmt.
Übrigens die Gfkplättchen verlieren mit der Zeit die Vorspannung bzw werden leicht krumm besonders wenn sie dauernd zu weit öffnen.

Gruß Bernd
 
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